31.08- 03.09.2024
Mit dem Bus geht es nach Osten, genauer gesagt, nach Andasibe. 4 Stunden dauert die Fahrt. Es wird zunehmend grüner und die Bäume werden größer. Der Regelwald ruft. An den Straßen, sieht man immer wieder Schilder mit der Aufschrift Hotely. Einige Touristen glauben, man könnte sich hier ein Zimmer nehmen und wundern sich wie viele Hotels es doch hier gibt.
Hotely bedeutet in madagassisch so viel wie Fast Food Restaurant. Nicht zu vergleichen mit den bekannten Fast Food Geschäften. Hier bekommst du immer frische Salate, wie zb. Karotten oder Gurkensalat, Nudelsuppen, Reis, Gemüse, Fleisch und Fisch. Der Unterschied ist, dass man nicht lange auf sein Essen warten muss, da es schon vorgekocht ist und warm gehalten wird. Für mich die beste Art von Fast Food und zudem noch gesünder. Zu einem kleinen Preis kann man sich vollstopfen. Und wer es nicht verträgt? Pech gehabt, dann bekommst du halt Durchfall. Zum Glück habe ich damit keine Probleme.
Am Nationalpark angekommen, muss man sich immer einen Guide nehmen. Viele denken, och, den kann man sich doch sparen und ich kann doch selber durch den Nationalpark laufen. Das sehe ich anders. Erstens weiß der Guide die besten Stellen, um Tiere zu sehen und zweitens hat er so einen Job. Nur wenn die lokalen Leute mit eingebunden werden, kann man den Regenwald und die Lemuren schützen. So haben die Menschen Arbeit und sind bestrebt alles zu tun, um die Arbeit zu behalten und Tier und Pflanzenwelt im Regenwald zu schützen.
Der Blick aus meiner Unterkunft.
Mit meinem Guide mache ich mehrere Tages- und Nachtwanderungen. Leva, mein Guide erklärt mir sämtliche Pflanzen und Tiere. Ich bewundere, was er für ein Wissen hat. Er kennt wirklich jeden Grashalm mit seinem korrekten botanischen Namen.
Ein schöner Ausblick auf den Clean-Green-Lake
Orchideen, die auf einem Baum wachsen
Dann begeben wir uns auf die Suche nach dem größten Lemur, dem Indri. Bei einer Körpergröße bis ca.90 cm kann er bis zu 10 kg wiegen.
Bei unseren vielen Wanderungen treffen wir auf verschiedene Lemurenarten. Zb. den Bambuslemur (sehr schwer zu finden) oder den Diademsifaka oder den braunen Maki.
Wir unternehmen viele Nachtwanderungen, die dann ungefähr so aussehen. Im stockdunklen Regenwald unterwegs. Ängstlich, darf man hier nicht sein.
Besonders stolz bin ich, den kleinsten der Lemuren, den Mouse Maki, gefunden zu haben. Als nachtaktiver Maki und mit nur 50g Gewicht, ist er schon sehr schwer auszumachen. Dafür war ich zwei Nächte unterwegs.
Verschiedene nachtaktive Frösche und Gekos kommen mir vor die Kamera.
Das kleinste Chamäleon, dass es hier gibt, verschläft die Nacht und ist tagsüber aktiv. Selbst beim Schlafen gibt er seine Tarnung nicht auf. Von weiten sieht er wie ein altes Blatt aus.
Alleine, würde ich an all den kleinen Lebewesen vorbei laufen. Aber so, mit Guide, ist es einfach nur toll, alles zu erkunden. Auch das größte Chamäleon will fotografiert werden.
Ich liebe die verschieden Chamälion-Arten und sie zu entdecken ist einfach wundervoll. Und wo ist hier der Geko versteckt?
Nach drei Tagen treffen wir endlich auf den Indri. Das Muttertier schaut mich mit großen Augen an, während es sein Baby im Arm versteckt. Einfach wunderschöne Tiere
Einige Tage später geht es für mich aus dem Mantadia-Nationalpark mit dem Bus zurück nach Tana. Ich muss den nächsten Trip nach Nord-Osten planen. Um zwei Uhr soll der Bus kommen. Pünktlich um 5 Uhr ist er dann auch da. Aus den geplanten 4 Stunden werden 5,5 und ich bin im dunklen wieder in Tana.