Immer noch in Marokko

03.01.2020

Silvester und Neujahr verbrachten wir in fröhlicher Runde noch in Tafraoute.

Der Weg nach Taroudant führte über den Antiatlas. Bei ca.1600m Höhe war es doch recht kühl.

Die Stadtmauer von Taroudant ist schon sehenswert. Die Stadt selber hat uns nicht so vom Hocker gerissen. Zwei Nächte standen wir auf dem kleinen Campingplatz „Camp el Jardin“. Endlich konnten wir mal wieder richtig heiß duschen.

Am nächsten morgen ging es weiter nach Agadir. Auf dem deutschen Konsulat müssen wir ein paar Bescheinigungen besorgen. Als wir gegen Mittag ankamen, hatte es leider schon zu.

Also dann bis Montag warten.
Da wir nicht in Agadir bleiben wollten, fuhren wir ca.13 Km weiter nach Aourir. Hier kann man herrlich stehen und den Surfern zuschauen. Jens gesellte sich noch ein paar Tage zu uns. Es war sehr schön ihn wieder zu treffen.

09.01.2020

Die Bescheinigung vom Konsulat abzuholen war kein Problem. Nur noch in die Post stecken und hoffen das sie auch in Deutschland ankommt.

Als wir vor dem Konsulat parken wollten, hatten wir allerdings ein anderes Problem. Unsere Bremsen funktionierten nicht mehr. Also fuhren wir langsam zurück nach Aourir. Gut das wir wenigstens noch die Handbremse hatten. Bei genauer Durchsicht stellten wir fest, dass die Bremsleitung durchgescheuert war. Was braucht man zum Reparieren? Ersatzteil und Zeit. Da beides bei uns vorhanden ist, wurde der nächste Tag mit der Reparatur verbracht. Und wenn man schon mal dran ist, kann ja auch noch das ein oder andere am Hippo modifiziert werden. So z.B unsere Trockentoilette. Wer kann schon bei der Arbeit auf einen so tollen Sonnenuntergang schauen.

12.01.2020

Am 11.01.2020 haben wir Marion, Jürgen und Minouk vom Flughafen in Agadir abgeholt. Die drei haben einen Monat Heimaturlaub in Deutschland gemacht. Der Iveco wurde für die Zeit in einem kleinen Hotel ca. 5km vom Flughafen stationiert. Dank der deutschen Flughafenbürokratie hat Minouk jetzt zwei große Hundeboxen, die es erst einmal zu verstauen galt.

Unser Wiedersehen haben wir in dem Hotel bei einem leckeren Abendessen gefeiert. Bei diesem schönen Abend haben eigentlich nur noch Rainer und Birgitta gefehlt. 

Das Hotel „ Villa du Souss“wird von den Inhabern sehr liebevoll geführt. Man fühlt sich dort sofort gut aufgehoben. Es gibt einen sehr schönen angelegten Bio Obst und Kräutergarten. In der Nähe vom Flughafen währe dieses Hotel unsere erste Wahl. In ruhiger Lager kann man hier gut die Seele baumeln lassen und die Umgebung um Agadir erkunden.

13.01-19.01.2020

Von Agadir ging es weiter nach Mirleft auf einer wunderschönen Passstraße zum Meer. Vor Sidi Ifni haben wir zwei Tage an der Steilküste gestanden. Jens hat uns dort stehen sehen, und gesellte sich zu uns. Super, so sieht man sich immer wieder. Zusammen sind wir dann nach Goulmim und zur heißen Quelle nicht weit von Fask gefahren. Hier verbrachten wir zwei Tage.

Bei Sonnenaufgang war Baden in der Quelle angesagt. Die Außentemperatur betrug grad mal 2 Grad in den Morgenstunden, dafür hatte das Wasser aber 40 Grad. An der Quelle haben wir  Stefan, den wir aus dem letzten Marokko Besuch schon kannten, wieder getroffen. 

Auf der Piste zurück nach Goulmim hatte sich Jens mit seinem Hymer in weichem Sand etwas festgefahren. Nun war abschleppen angesagt.

Weiter ging es an die Küste zum Plage Blanche. Ein 150km langer Strandabschnitt, der fast bis TanTan geht. Wir sind ein Stück runter zum Strand gefahren. Auch der Hymer kam gut mit runter. Nur rauf musste er wieder abgeschleppt werden. Jetzt hatten wir ja schon Übung. Oben angekommen hatte sich unser Ablageblech für den Wasserkanister durch die Aktion etwas verbogen. Nicht weiter schlimm kann man ja richten. Unsere Wege trennten sich nun. Jens auf dem Weg nach Marrakech und wir Richtung Süden, in der Hoffnung nun morgens ohne Mütze frühstücken zu können.

Nach TanTan fuhren wir eine etwas schlechtere Piste. Wir fanden dort einen schönen Übernachtungsplatz und wollten gerade unser Blech richten, hatten aber irgendwie nicht das richtige Werkzeug. Wie es der Zufall will, kam ein holländischen Pärchen mit Landy vorbei. Der Hi-Lift wurde ausgepackt und in 1 Minute war unser Blech wieder grade gebogen.

Was für ein Glück. 

Kurz hinter TanTan trafen wir wieder mit Marion und Jürgen zusammen. Gemeinsame Teestunde zelebrieren.

Hier noch ein kleines Video

ein Hymer im Schlepptau


22.01.2020

Von der RN13 ging es auf einer Querverbindung zur RN1. Nach einer Übernachtung im Naturschutzgebiet Naila ging es auf der RN1 weiter Richtung Laäyoune. Kurz vor Laäyoune kam wie gewohnt eine Polizeikontrolle. Die Beamten wünschten uns auch weiterhin gute Fahrt. In dem Ort gab es einen kurzen Zwischenstopp zum Tanken. Die Spritpreise in der Westsahara sind nun günstiger und es lohnt sich für uns auch die großen Tanks aufzufüllen. 

Vor Boujdour kam eine zweite Kontrolle. Wir wurden nach sämtlichen Unterlagen vom Fahrzeug, nach unseren Pässen und Fiches gefragt. Etwas fehlte bei unseren Fahrzeugunterlagen (worauf wir hier auf der Seite nicht näher eingehen können) und so wollte der Beamte etwas Unterstützung in Form von Geld oder Sachwerten haben, damit wir weiterfahren können. Nach einigem Verhandeln konnten wir die Fahrt etwas später fortsetzen.;-)

In Boujdour kurz anhalten zum Einkaufen. Man merkt schon das die Lebensmittel hier teurer werden. Klar, die Transportwege werden ja auch immer länger.

80km hinter Boujdour fanden wir einen Übernachtungsplatz an der Steilküste. Kaum waren die Stühle aufgebaut, war auch schon die Militärpolizei bei uns. Auf unsere Frage, ob wir hier übernachten dürfen, sagten sie uns, dass wir bitte 1km weiter fahren sollen, damit wir näher an ihrem Stützpunkt sind. Kein Problem. Wir folgten den Jungs und stehen nun an einer wunderschönen Stelle an der Küste, viel schöner als unsere erste Wahl war. Dank der netten Militärpolizei.

23.01 -25.01.2020

Auf nach Dakhlar. Hier sieht man viele normal Wohnmobile mit überwinternden Franzosen. Der ständige Wind lädt zum Kitesurfen ein. Wir bleiben eine Nacht auf einem Campingplatz. Nutzen die Gelegenheit nochmal zum Wäsche waschen und Duschen. Das Wasser riecht sehr schwefelhaltig, ist also nicht wirklich geeignet unseren Wassertank zufüllen. Also kaufen wir am nächsten Morgen noch Obst und Gemüse und fahren dann zurück von der Halbinsel Richtung Süden weiter. Der Wind mag ja Kitesurfer begeistern, uns aber nicht. An einer Wasserstelle, die als Tiertränke, Autowaschplatz und Wasserversorgung dient, füllen wir noch gegen einen kleinen Obolus, unsere Wasserreserven auf. Ein Übernachtungsplatz ist schnell gefunden. Von der Straße nicht einsehbar bleiben wir hier zwei Tage. Wenn nur der Wind nicht so doll währe. Sitzen im Freien bedeutet mehr oder weniger ein Sandpeeling. Aber sonst ein schöner Platz. 

26.01- 28.01.2020

Immer weiter führt uns die RN1 geradeaus. Die Landschaft bietet nicht viel Abwechslung. Manchmal kommen ein paar Dromedare vorbei. Wir passieren nun den Wendekreis des Krebses. Hier beginnt die tropische Zone. Genauer gesagt zieht sie sich vom 23,5° nördlichen Breitengrad bis zum 23,5° südlichen Breitengrad.

Nach der kargen Landschaft kamen wir durch ein Gebiet mit weißen Dünen, mit wirklich weißen Dünen. Der Unterschied zu der anderen Umgebung ist so stark, dass man fast geblendet ist.

Einige Kilometern Später ist ein Übernachtungsplatz am Strand schnell gefunden. Auch ihn kann man von der Strasse nicht einsehen. Wir schauen auf einen wunderschönen Sandstrand. Die Militärpolizei kontrolliert wieder einmal unsere Pässe. Der Wind hat abgenommen und ist zumindest jetzt etwas wärmer. 

Am nächsten Morgen geht es weiter. Es sind noch ca.134 km bis zur Grenze. In Barbas, dem letzten Ort vor der Grenze, tanken wir nochmal nach. Die restlichen Dirham wollen unter die Leute gebracht werden. Einkaufen und zwei Kaffee sind auch noch drin und unser Dirham-Konto ist bei 0,00. 

Nach drei Monaten in Marokko werden wir morgen die Grenze nach Mauretanien passieren.