Marokko

Nach etwas mehr als 2 Monaten in Deutschland sind wir am 05.11.2018 Richtung Marokko aufgebrochen, um dem Winter in Deutschland zu entfliehen. Die Reise führt vom schönen Niederrhein über Venlo in die Niederlande. Dann die Autobahn runter über Maastricht nach Belgien. Weiter die Autobahn nach Lüttich über die Ardennen. Von der E25 geht es ab auf die N89 und fahren so quer durch die Ardennen Richtung Frankreich. Kurz vor der Grenze fanden wir einen ruhigen Übernachtungsplatz. Beim spazieren gehen mit Rudi mußten wir doch mal im Wald schauen ob es Pilze gibt. Siehe da…da standen sie. Schnell nochmal umdrehen und einen Stoffbeutel holen und die Braunkappen einsammeln. Das Abendessen ist gesichert.

Am nächsten Morgen bei
strahlendem Sonnenschein ging es weiter nach Frankreich. Von Sedan auf der D977 nach Vouziers und weiter die D982 bis nach Vitry-le-Francois. Von dort die D396 bis nach Brienne-la-Vieille. Von da aus die D443 bis zum Lac d‘ Amance. Hier gibt es ein Wohnmobilstellplatz mit Entsorgungsstation. Nach den Ardennen fährt man in Frankreich über 100km durch eine hügelige Landschaft mit Feldern. Davon ein Grossteil Zuckerrüben.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
So bald es am nächsten Morgen hell wurde, sind wir aufgestanden.Eine Wanderung um den See Lac-d’Amance stand an. Ab Mittag wurde Regen angesagt. Wir haben die 14km auch fast im trocknen geschafft.  In Bar-sur-Seine fahren wir auf die D671 über Autun und Vichy immer Richtung Clermont-Farrand. Denn von dort aus geht die Mautfreie Autobahn A75 Richtung Mittelmeer. Das Wetter war leider nicht so schön und so haben wir wenig gehalten.  Ab Clermont-Farrand hat es bis Beziers nur geregnet. Die A75 kurz vor Millau wird ein Stück Mautpflichtig. Wir haben sie über Millau umfahren und wollten eigentlich in Millau Wandern gehen,  ist aber wegen Regen nur ein Spaziergang geworden. Vielleicht ist das Wetter in Spanien besser.
 
Über Mautfreie Straßen geht es weiter nach Perpignan und von da aus nach Spanien. Wir hatten uns vorgenommen diesesmal nicht direkt an der Küste langzufahren sondern ein Stück weit im Landesinneren. Also ging es von Gerona Richtung Lleida am Fluß Ebro entlang und immer im Gebirge und Hochebenen Richtung  Malaga. Die Landschaft ist sehr schön und abwechslungsreich,  auch wenn es wegen der vielen Steigungen und Kurven mit unseren Hippo anstrengend war. In Almansa sind wir dann doch abgebogen Richtung Mittelmeer nach Alicante. Dort gibt etwas südlich in  Länge Marina einen neuen Stellplatz. Den wollen wir uns anschauen und eventuell ein paar Tage die Wärme genießen. In den Bergen war es schon sehr neblig und frisch. Im Dorf und auf dem Stellplatz angekommen, waren wir positiv überrascht. Alles neu, sauber und das Personal sehr freundlich. Bis zum Strand sind es keine 300m. Haben gleich nette Menschen kennen gelernt. Da Rudi den Strand  so liebt, ging es sofort für einen Spaziergang dorthin. In der Nacht gab es ein heftiges Gewitter welches bis in die Morgenstunden anhielt. Es ist halt kein Sommer mehr.
 
Nach drei schönen unterhaltsamen Tagen ging es weiter Richtung Süden. Unsere netten neuen Bekanntschaften haben uns schöne Stellplätze genannt, die wir nun nach und nach erkunden wollen. Der erste ist auf der Halbinsel La Manga. Die Halbinsel ist zugebaut mit Hotelanlagen. Am Ende befindet sich ein großer Kreis mit Straßen und Wasser. Dort kann man zu dieser Jahreszeit direkt am Meer stehen. Es ist im Herbst/Winter fast Menschenleer.
 
Am nächsten Tag ging es schon weiter nach Vera Playa. Ein großer Parkplatz direkt am FKK-Strand lud zum Verweilen ein. Es wird von der Polizei geduldet dort zu stehen. Wahrscheinlich aber nur im Winter. Dort verbrachten wir ein paar schöne Tage, auch wenn das Wetter immer noch nicht so überzeugend war. Zweimal gab es heftige Gewitter. Um mit Rudi größere Erkundungen zu machen , ging es zum nächsten Fahrradladen. Nach etwas Verhandeln gab es ein gebrauchtes Mountainbike für uns. Die nächsten Tage waren für Erkundungen geplant.
Es wurde Zeit weiter zu reisen. Im Ort haben wir ein Waschsalon entdeckt und gleich genutzt. Dann ging es weiter Richtung Malaga. Rund 200km um Almeria gibt es fasst nur Foliegewächshäuser. Ist schon erschreckend, soweit man schauen kann wird jeder Fleck mit Folie bedeckt. Schuld sind wir selber, da im Supermarkt ja zu jeder Jahreszeit alles zu kaufen sein muss. Überall liegt alte Folie herum oder fliegt durch die Gegend und gelangt auch ins Meer. Da macht die EU sich Gedanken Ohrstäbchen aus Kunststoff zu verbieten.Vor Malaga wurde uns ein Stellplatz empfohlen. Dort angekommen, war es ein offizieller Stellplatz, direkt an der Hauptstraße. Der Strand war auch nicht besonders. Na was soll’s, für eine Nacht ok. Am nächsten Morgen endlich herrlichen Sonnenaufgang und den ganzen Tag Sonne.
Haben einen Platz 20km weiter entfernt gefunden. Alles richtig gemacht. Sehr großer Platz und schöner Strand zum Laufen und nicht weit ins Stadtzentrum von Malaga.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Nach ein paar Tagen bei schönster Sonne haben wir uns noch Malaga angeschaut. Die Stadt, wie viele andere spanische Städte,wird von Mandarinen und Orangenbäumen geziert. Die Früchte waren nicht besonders genießbar. Die Luft riecht toll nach Orangen. Über uns zogen kreischend Sittiche ihre Runden. Am Strandstellplatz lernten wir viele neue Leute kennen, trotzdem wurde es Zeit zum weiterziehen. In einem Quarzsteinbruch ,nicht weit von Mijas, fanden wir einen tollen Übernachtungsplatz, mit Steinböcken als Nachbarn. Am nächsten Tag ging es weiter nach Marbella, wo wir im Hafen einen ruhigen Stellplatz hatten. Morgens wollten wir weiterfahren, hatten nach dem Start von Hippo aber direkt Qualm im Fahrerhaus.
So ersteinmal einen Parkplatz suchen und schauen was los ist.
Der Krümmer am Auspuff ist abgerissen. Als wir so am Basteln waren, gesellte sich ein deutsches Filmteam zu uns und wir kamen ins Gespräch. Sie drehen gerade in Marbella die Serie „ Mein Traumhaus am Meer“, was im Frühjahr 2019 in Deutschland wohl ausgestrahlt wird. Das Team empfahl uns eine Werkstatt im nächsten Ort. Wir fuhren hin, leider waren die Straßen und die Werkstatt dort so eng, das Hippo noch nicht einmal mit der Schnauze hineingepasst hätte. Also haben wir alles mit Kabelbindern zusammen getüttelt. Die Reparatur erfolgt dann in Marokko. So sind wir noch nach Gibraltar gefahren. Der Flughafen dort,ist der einzigste Flughafen auf der Welt, der über eine 4-spurige Strasse geht. Die Seilbahn zum Affenfelsen für 15 Pfund (eine Strecke) und die Übernachtung auf einen Parkplatz für 30€ haben wir uns nach der Stadtbesichtigung gespart und sind dann nach Algeciras weitergefahren. Hier holen wir bei Carlos die Tickets für die Fähre. Kosten zur Zeit 180€ (Hin-und Zurück)
Die Fähre ging „pünktlich“ mit nur 20 Minuten Verspätung. Auch bei der Zollabfertigung in Marokko hatten wir keine Probleme. Hier waren wir mit 45 Minuten Wartezeit schnell wieder raus. So fuhren wir weiter nach Chefchaouen, der blauen Stadt. Hier standen wir ein paar Tage auf einem für marokkanische Verhältnisse guten Campingplatz. Am Markttag besuchten wir die Stadt, um unsere Vorräte aufzufüllen und eine neue Telefonkarte zu kaufen. Wir fanden auch eine gute Werkstatt ,wo Hippo repariert werden konnte. Der Ansaugkrümmer war gerissen und der Auspuff war undicht. Beides wurde repariert. Außerdem wurden noch die Räder getauscht. Und das alles für einen sehr guten Preis. Bis auf 1 Stunde zum Beten, wo alle aber auch gleich alles fallen gelassen haben, wurde sehr zügig gearbeitet. Naja wir haben ja auch mitgeholfen 🙂
Auf dem Campingplatz wurden wieder sehr viele nette Kontakte geknüpft. Sind sehr gespannt, wann wir uns mal wieder sehen.
Heute am 9.12 sind wir weitergefahren auf der R419 Richtung Süden. Die ersten Kilometer war die Straße in einem sehr guten Zustand, aber zwischendurch hat sie sich über viele Kilometer in Nichts aufgelöst, so mussten wir über viele Löcher und Spurrillen langsam davon hoppeln. (Wie gut das es nicht geregnet hat. In unserer Karte steht, dass sie bei Regen nicht befahrbar ist.) Belohnt wurden wir durch einen wunderschönen Übernachtungsplatz an dem Stausee Oueg Ouargha. (Leider macht auch hier  die Krankheit Plastik nicht halt.)
Überall werden zur Zeit die Oliven geerntet. Das beste Fortbewegungsmittel bei der Ernte ist und bleibt der Esel.

Weiter ging es nach Fes. Hippo wurde am Straßenrand geparkt. Es war garnicht so leicht mit dem Dicken einen Parkplatz zu finden. Zufuß ging es weiter durch die Medina (Altstadt). In den engen Gassen wird alles angeboten, was das Herz begehrt. Die Altstadt ist sehr groß, in dem Gassenlabyrinth kann man sich sehr schnell verlaufen. Trotz der vielen Stände war es sehr sauber dort. Es gab überall kleine Köstlichkeiten zum probieren. Uns hat es dort sehr gut gefallen. Von Fes ging es nach Ifrane, einem kleinen Skiort mitten im Naturschutzgebiet auf 1600m Höhe. Auf einem bewachten Parkplatz waren wir die einzigsten Übernachtungsgäste. Die Nacht war mit -2,2 Grad bisher die kälteste für uns. Ifrane wird von der vermögenden Oberschicht besucht, was man an der sehr starken Bewachung feststellen konnte. In den nächsten zwei Tagen wurde Schnee angesagt, daher fuhren wir lieber weiter über das Hochplateaus des Mittleren Atlas. Kurz hinter Ifrane konnten wir im Wald die wildlebenden Berberaffen beobachten. Auf 2000m ,bei strahlendem Sonnenschein legten wir eine Pause ein, wir wollten unsere Heizung im Innenraum noch modifizieren. Weiter ging es auf der N13 nach Midelt und von dort in den Hohen Atlas. Hier übernachteten wir in einem kleinen Wäldchen, abseits der Straße. Kaum geparkt, kam schon ein Händler auf uns zu. Er wollte uns Fossilen verkaufen. Wir machten im klar, das wir kein Geld haben, aber bereit sind zu tauschen. Nach langem Verhandeln wechselten zwei Hemden und eine Jacke den Besitzer. Dafür nennen wir jetzt eine Sandrose, einen Quarzstein und Rosenwasser unser Eigen. Mal sehen, ob wir die auch wieder tauschen können. 🙂

16.12.2018

Auf dem Weg in den Süden hatten wir ein paar sehr schöne Übernachtungsplätze. Das nächste, was wir uns anschauen wollten war die Todrahschlucht. Wir sind eine sehr schöne Strecke durch drei Schluchten gefahren. Der Endpunkt war die Stadt Tinerhir. Dort wollten wir uns mit Lebensmitteln eindecken. Auf dem Weg durch die Stadt haben wir einen Marokkaner kennengelernt, der in Amsterdam lebt. Er zeigte uns den Souk für Obst und Gemüse, einen Schmuckladen für Silberschmuck, eine Weberei für Teppiche und einen kleinen Gewürzladen. So konnten wir das Arbeiten und Leben der Berber besser kennenlernen, abseits der Touristenwege.

25.12.2018 Mit ein paar Zwischenstops fuhren wir in die Wüste zu den höchsten Dünen Marokkos. Der Erg Chebbi ist ca.130m hoch. Nach einer Woche bei traumhaften Wetter in der Wüste zog es uns nun weiter. In Merzouga noch ein paar Vorräte einkaufen, und schon sind wir wieder auf der Piste nach Zagora.

01.01.2019  Wir wünschen all unseren Freunden, Bekannten und Verwandten einen guten Start für 2019. Und das all eure Wünsche in Erfüllung gehen.

Von Rainer und Birgitta, die wir schon von der Fähre kannten, bekamen wir eine für uns neue Route. Diese war landschaftlich sehr schön, mit einigen anspruchsvollen Passagen. Nach zwei Tagen trafen wir Rainer und Birgitta mit ihrem Mercedes 1222 und Jürgen mit Marion in ihrem Iveco-LKW in den Dünen. Den Rest der Strecke nach Zagora fuhren wir dann teilweise gemeinsam. Zusammen ging es zum Campingplatz „Oasis Palmir“. Dort verbrachten wir gemeinsam ein paar Tage und Silvester. Bei allen Fahrzeugen mussten einige Wartungsarbeiten durchgeführt werden. Die Marokkaner haben einen sehr schönen Silvesterabend organisiert. Mit Musik, gutem Essen, Lagerfeuer und Tanz ging es ins neue Jahr.

Am Neujahrstag zog es uns wieder weiter Richtung Erg Chegaga.

07.01.2019 Durch eigen Fahrfehler haben wir uns auf der Piste Erg Chegaga ein wenig festgefahren und mussten schaufeln. Nach einiger Zeit stellten wir fest, dass Schaufeln alleine nicht hilft. Also die Sandbleche raus und unter Hippo gelegt. So konnten wir in kurzer Zeit wieder weiter fahren. In den Dünen im Erg Chegaga fanden wir einen Übernachtungsplatz. Am nächsten Morgen ging es weiter auf der Piste zum Irike Salzsee. Auf einem wunderschönen Plateau blieben wir zum Übernachten. Dort konnten wir uns als einzige Zuschauer am nächsten Tag eine kleine Auto/Motorrad-Rallye anschauen. Wir fuhren weiter über den Salzsee. Das Fahren auf dem See war sehr schön und entspannend. Die Piste,die danach folgte war es weniger. Ruckelnd und Hopsend bewegten wir uns mit max.15 km/h die Piste entlang Richtung Foum Zguid. Kurz vor der Stadt gab es noch eine Passkontrolle. Die Beamten waren sehr nett und zu einem kleinen Plausch bereit. Ihre Anfrage ob wir ein paar Geschenke wie Zigaretten oder Alkohol hätten, konnten wir nicht nachkommen. Die Weiterfahrt stellte auch ohne Geschenke kein Problem dar. Weiter ging es auf die RN17 über Mirimima,Tissint, Akka Iguirn (wo wir auf dem Markt noch kurz unsere Vorräte auffüllten) bis nach Tata. Hinter Tata fanden wir wieder einen sehr schönen Übernachtungsplatz. 

An dem Platz konnten wir laut Militärpolizei, die mit einem Pickup vorbei kamen, nicht bleiben. Er währe nicht sicher. Sie waren sehr hartnäckig und schickten nochmals eine Kontrolle vorbei. Also mussten wir, nachdem wir gerade unser Lagerfeuer angezündet hatten, leider den Platz räumen. Im Dunkeln suchten wir uns einen anderen Schlafplatz. Am nächsten Morgen ging es weiter Richtung Fask. Unser Brotvorrat wurde noch aufgefüllt, da unser nächstes Ziel die schwefelhaltigen Thermalquelle mitten in der Wüste war. Hier konnten wir bei 42 Grad Wassertemperatur ein schönes Bad nehmen und verbrachten mehrere Tage in netter Gesellschaft mit ein paar Aussteigern. Als unsere Vorräte aufgebracht waren, war Gulmim der nächste Ort zum Einkaufen. Hier ist ein sehr moderner Supermarkt gebaut worden. Nach fast einem Monat, wo wir die Einkäufe immer auf kleinen Souks erledigten, war dieser Supermarkt eine mentale Herausforderung.

16.1.2019 Nach Gulmin ging es auf der RN1 weiter nach Tan-Tan. Die Zufahrt zur Stadt wird von zwei großen Dromedaren geziert. Nach Tan-Tan erreicht man auf der RN1 das Hafengebiet El Quatia. Und nun kann man auch schon den Atlantik sehen. Wir fuhren die wunderschöne Steilküste entlang zum Khenifiss Nationalpark. Hier blieben wir ein paar Tage, konnten ein paar Flamingos beobachten und von den einheimischen Fischern frischen Fisch für Jörg kaufen. Zu unserer freudigen Überraschung kamen Marion und Jürgen auch zu diesem Platz. 🙂

Leider gibt es in diesem wunderschönen Gebiet auch jede Menge Plastikmüll. 🙁

17.1.2019

Es kam ein kalter Wind auf, und sollte laut Wetterbericht auch noch die ganze Woche so bleiben, so beschlossen wir weiter in Richtung West-Sahara zu fahren. Wir waren grade ein paar Kilometer gefahren, als am Straßenrand zwei Marokkaner winkten. Sie standen vor einem alten Renault und konnten weder Englisch noch Französisch und wir nicht wirklich Arabisch. Nach einiger Zeit verstanden wir das der Motor kaputt gegangen sei, und ob wir sie zur nächsten Tankstelle (ca.5 km weiter) abschleppen könnten. Klar kein Problem für uns. Der alte Ziegenstrick, den sie als Abschleppseil verwendeten, hielt natürlich dem Fahrzeuggewicht nicht stand. So haben wir dann unseren Bergegurt verwendet und zockelten mit dem Renault im Schlepptau zur 10 km entfernten Tankstelle. Sie waren so glücklich, dass wir erst einmal zum Essen eingeladen wurden. Wir verständigten uns mit Händen und Füßen und mit unserem „Ohne-Wörter Buch“. Wir haben viel gelacht. Einer der beiden telefonierte mit dem Abschleppdienst und war sehr unglücklich das es nach Tarfaya so teuer war. Kurzerhand hatten wir uns geeinigt, und schleppten sie, da es sowieso auf unserer Route lag, auch noch die restlichen 40km nach Tarfaya. Es war ein sehr lustiger Tag.

Von Tarfaya ging es nach Laayoune. Es ist eine junge, moderne Stadt mit ca.190000 Einwohnern. Laayoune und die gesamte West-Sahara ist Steuer/ sowie Zollfrei. Daher kann man hier günstig tanken. Was wir auch ausgiebig gemacht haben 😃.Um uns vor dem Wind zu schützen, fanden wir einen Übernachtungsplatz hinter einer Mauer von einem Mobilfunkmast. Die Anlage wird vom Militär bewacht. Wir fragten ob wir hier stehen bleiben dürfen, der Kommandant hatte nichts dagegen und begrüßte uns. Später wurden wir noch zum Tee und Essen eingeladen. Bei selbst gemachten Pommes und frisch gebackenen Brot wurde es ein sehr schöner Abend mit den Leuten.

Mondfinsternis 21.01.2019

30.01.2019

Weiter ging es nach Esmara, wieder zurück nach Tan Tan und Goulmin. Nachdem wir Wasser nachgetankt hatten, fuhren wir nach Amtoudi. Hier befindet sich eine sehr schöne ca.800 Jahre alte Speicherburg. Auf der Piste ging es weiter nach Aguard Oudad, einer wunderschönen Felslandschaft. Neben den bizarren Formen der Granitberge sind „Les Peintures“- vom belgischen Künstler Jean Vérame blau, violett, rot und schwarz bemalte Felsen eine Hauptattraktion für Touristenausflüge. Nicht weit von den „blauen Steinen“ liegt Tafraout. Hier hatten wir auf dem Stellplatz endlich wieder guten Empfang um unsere Internetseite zu aktualisieren.

😂

05.02.2019

In der Nacht zum 02.Februar hatte es das erste mal seit 2 Monaten geregnet. Wir sind Richtung Tiznit gefahren. Von da aus ging es über kleine Straßen und Pisten an die Steilküste. Hier verbringen wir ein paar Tage. Am Nachmittag hatte der Wind stark zugenommen. Innerhalb weniger Stunden waren unsere Spuren und die von Hippo im Sand nicht mehr zu erkennen. Also war erst einmal der Aufenthalt im Inneren von Hippo angesagt. Und am nächsten Morgen mussten wir erst die kleinen Dünen, die sich vor unseren Rädern angehäuft hatten, wegschaufeln. Die letzen Tage kletterte das Thermometer auf ca. 27 Grad (im Schatten natürlich) Wir haben uns das ein oder andere mal schon gefragt: „ Was ist Schnee?“ 😂

09.02.2019

Agadir haben wir sehr schnell hinter uns gelassen. Die Stadt ist ein sehr beliebtes Urlaubsziel. Hier reiht sich eine Hotelanlage an die andere. Mittlerweile hat die Stadt mehr als 600 000 Einwohner und es unterscheidet sich kaum noch etwas von einer mitteleuropäischen Stadt. Zwischen Aourir und Tamraght haben wir einen schönen Übernachtungsplatz direkt an der Küste gefunden. Hier sind wir ein paar Tage geblieben. Ein beliebter Surfertreff, wie sich herausstellte. Bei rund 16 Grad Wassertemperatur ist das schon eine Herausforderung, bei der wir gerne zugeschaut haben. Händler bieten viele Waren an. So kamen auch wir mit unserem Warentausch wieder zum Zuge. Nach langen Verhandlungen, die schon ein paar Stunden dauern können, wechselten unsere Waren den Besitzer. Diesmal bekamen wir die Dirham. 

Ein gutes Geschäft, wenn beide Seiten zufrieden sind. 😉


14.02.2019 Zum Übernachten fanden wir ein schönes Naturschutzgebiet. Hier beginnt nun die Brutzeit der Ibisse. Wir haben gehört, dass es von dieser Art nur noch ca. 800 Paare weltweit geben soll, also besser nicht beim Brüten stören.Weiter geht es am nächsten Tag nach Essaouira. Essaouira, das charmante Fischerstädtchen, ist sehr schön anzusehen. Die Medina zählt seit 2001 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Man findet viele Galerien lokaler Künstler und von überall ertönt Musik. Ca.25 km weiter findet man das kleine Dorf Moulay Bouzarqtoune. Hier stehen wir nun direkt am Strand. Ein paar Schafe und Hunde haben sich zu uns gesellt.

18.02.2019 Kurz hinter Safi war ein weiterer Übernachtungsplatz nicht weit vom Strand. Hier standen schon Rüdiger und Elke mit ihrem WoMo und Bernhard mit seinem T4. Die erste Nacht verlief ohne Probleme, in der zweiten Nacht kam die Polizei und sagte das wir hier nicht stehen dürfen. Wie dumm, gerade als wir das Lagerfeuer angezündet hatten. Also packten wir alle alles zusammen und folgten dem Polizisten im Konvoi bis in den Ort El Beddouza. Wir gaben schon ein lustiges Bild ab, als wir in den Ort kamen. Polizei in einem alten Mercedes mit Warnblinkanlage vorne weg und unsere kleine Truppe im Schritttempo hinterher. Hier durften wir direkt an der Polizeistation übernachten 😉 Heute regnet es das erste mal seit wir hier sind. Sind nur kurz gefahren und bleiben in Qualidia.

Reiner und Birgitta sind zu uns gestoßen. Welch schöne Überaschung. Mit ihnen verbrachten wir ein paar Tage. Weiter ging es nach El Jadida. Hier stehen noch alte portugiesische Festtungsmauern und eine alte Zisterne. Das gotische Kreuzrippengewölbe der Zisterne,von 23 Säulen gestützt, spiegelt sich stimmungsvoll im Wasser. Allerdings ist der Eintrittspreis von 60DH ,der für Touristen erhoben wird, die reinste Abzocke. Einheimische zahlen 10DH. Für den Preis ist es die Besichtigung (ca.10-15 min) nicht wert. Wir fanden einen schönen Übernachtungsplatz in einem Korkeichenwald und konnten hier einer Renault R4 Rallye beiwohnen. Genauer gesagt standen wir an dem Wald, als um ums herum alles abgesperrt wurde. Unzählige Polizisten trafen ein, und wurden um die Absperrung postiert, und wir mitten drin. Irgendwann viel den Verantwortlichen auf, das wir vielleicht doch besser hinter die Absperrung gehören. Also zogen wir noch einmal um. Es war schon dunkel als die Fahrzeuge eintrafen,und so konnte man nicht wirklich was erkennen. Am nächsten Morgen waren alle Fahrzeuge wieder weg. Wir hatten mit ca.200 Polizisten den best bewachten Schlafplatz, den man sich vorstellen kann. Weiter ging es nach Moulay Idriss, der heiligen Stadt und zu den römischen Ruinen von Volubilis.

02.03.2019

3 Monate Marokko neigen sich dem Ende. Wir fanden einen sehr schönen Übernachtungsplatz an einen Stausee. Zu Besuch kam ein sehr neugieriger junger Esel. Am nächsten Morgen machten wir noch ein paar Einkäufe und fuhren weiter nach Tanga Med zur Fähre. Mit 1,5 Stunden Verspätung ging die Fähre nach Europa. Die Zollabwicklung und das Scannen der Fahrzeuge ging zügig voran. Nun stehen wir für ein paar Tage in Tarifa am Strand.

07.03.2019

Von Tarifa ging es nach Cádiz. Als wir ankamen war die Stadt sehr voll. In der Altstadt sind die Straßen so eng, dass wir mit Hippo rechts und links nur jeweils ein paar cm Platz hatten. Als uns dann noch Piraten, Wikinger und Prinzessinnen über den Weg liefen, war auch für uns klar, Cádiz feiert Karneval. Wir haben  beschlossen außerhalb der Stadt zu übernachten und fanden einen netten Platz am Strand. Weiter ging es nach Sevilla. Sevillas Altstadt ist die größte Spaniens und neben Venedig und der Altstadt von Genua eine der größten Altstädte Europas, und ist mit ihren alten Gebäuden sehr schön anzuschauen. Auch der große Park ist sehenswert. Sevilla gilt als die heißeste Stadt in Europa und hat im Durchschnitt nur 50 Regentage. Man kann es kaum glauben, wir hatten einen davon. So ein Glück, dann waren auch nicht so viele Leute unterwegs. Und der Park war wegen schlechtem Wetter geschlossen. 😂

15.03.2019 Es ging weiter nach Portugal, wo wir hinter Tavira einen schönen Platz am Meer fanden. Tavira ist ein kleines Fischerstädtchen mit netten Restaurants. Weiter ging es nach ein paar Tagen nach Olhão. Hier gibt es direkt am Hafen eine Fisch- und Gemüsehalle, in der man sich nach Herzenslust mit Vorräten zu sehr gut Preisen eindecken kann. In Armação de Pêra mussten wir mal einen Campingplatz anfahren, um unsere Wasservorräte wieder aufzufüllen. Auch Hippo hat dort eine Wäsche bekommen und wurde vom Saharasand befreit. Uns zog es weiter an die Algarve, wo wir ein paar Tage die schöne Landschaft genießen wollen.

26.03.2019

Auch den schönsten Platz muss man mal verlassen. So geht es weiter nach Lagos und dann nach Barão de São João. Jeden 4-ten Sonntag im Monat ist in Barão de São João Hippimarkt. Wir erfuhren das es dort sehr voll werden soll, und so sind wir schon Donnerstags hingefahren. Mal sehen, was wir diesmal wieder verkaufen können. Auf dem Markt herrschte ein buntes Treiben. Alt-Hippies ,Aussteiger und Künstler bieten dort ihre Waren an. Natürlich gab es auch jede Menge veganes Essen. Total zugekifft zu sein gehört wohl bei vielen auch dazu. Jedenfalls hatten wir alle eine Menge Spaß. Nach fünf Tagen in der Szene haben wir uns einen total abgeschiedenen Platz im Wald gesucht und die Ruhe genossen. Am nächsten Tag war mal wieder Waschen angesagt. So führte uns die Suche nach einer Waschmaschine nach Vila de Bispo. Die Waschmaschine war dort leider kaputt. Also sind wir weiter nach Sarges gefahren um Wasser zu tanken. Auch die dortige Waschmaschine war defekt. So ging es weiter nach Aljezur. Hier klappte das Waschen nun endlich.

06.04.2019

Die Fahrt ging weiter nach Odeceixe, einem kleinen hübschen Ort mit einem sehr schönen Strandplatz. Hier blieben wir einige Tage. Die Menschen vergessen immer so einiges am Strand. Also wurden wir stolzer Besitzer von einem Grillrost, ein paar Kinder-Wasserschuhen und einem Fahrradschloss. Es stellt sich die Frage:“Was wollen wir damit?“ Antwort:“ Haben und nicht brauchen ist besser als brauchen und nicht haben.“ So haben wir für den nächsten Flohmarkt wenigstens wieder Material zum verkaufen. Also wenn einer Wasserschuhe für Kinder braucht, bitte meldet euch bei uns.:-) Vila Nova de Milfontes war unser nächstes Ziel. Nicht nur das es hier öffentliche Duschen gab, auch konnten wir Zuschauer bei einem Radrennen werden. Am Sonntagmorgen startete das Rennen pünktlich. Nach 2 Minuten waren die Fahrer nicht mehr zu sehen. Nach nicht einmal einer halben Stunde war der Startpunkt abgebaut und es sah aus als wäre hier nie was geschehen. In Sines füllten wir unsere Vorräte auf und es ging weiter nach Melides, dem Geburtsort von Rudi. Abgeschieden in einem Pinienwald, nicht weit vom Strand, lässt es sich sehr gut ein paar Tage hier aushalten. Das Wetter ist etwas schlechter geworden. Am Tag und in der Nacht gab es ein paar heftige Regenschauer.

17.04.2019

Um die Vorräte aufzufüllen fuhren wir nach Grandola. Hier findet Montags ein schöner Markt statt. Die Stadt selber hat uns nicht sehr gut gefallen. 

Am nächsten Morgen fuhren wir nach Alcácer do Sal. Dort gab es einen schönen Stellplatz direkt am Rio Sado. Übrigens mündet der Fluß in den Atlantic, und kurz davor ist ein Naturreservat, in dem es auch Süsswasserdelphine geben soll. Alcácer do Sal ist ein historisches Dorf, mit einem sehr gut erhaltenen Stadtkern.

Es ging weiter in die sehr schöne alte Stadt Evora, und dann zum Übernachten an den wunderschönen Stausee Albufeira de Monte Novo. Hier blieben wir ein paar Tage und Rainer gesellte sich auch wieder zu uns. Die arme Birgitta musste leider schon vorher nach Hause fliegen, da die Arbeit rief.

Das Wetter spielte für eine schöne Paddeltour auf dem See auch noch mit. 

Der 40km entfernte historische Ort Monsaraz war das nächste Ziel. Dieser Ort ist wirklich sehr schön anzuschauen und man hat einen grandiosen Blick auf den Albufeira de Alqueva. Den größten Stausee Portugals.

Eine Nacht haben wir direkt am Stausee auf einer Halbinsel gestanden. Da das Wetter schlechter wurde, fuhren wir weiter nach Elvas. Hier befindet sich die größte erhaltene Bollwerkbefestigungsanlage der Welt. Es ist wirklich beeindruckend was vor vielen hundert Jahren erbaut wurde. Wir fanden einen Parkplatz direkt am Aquädukt und danach einen Übernachtungsplatz an dem 2 km entfernten Nossa Senhora da Graça Forte. Einer 5-eckigen Befestigungsanlage. Heute war der Tag des Monuments. So ein Glück, da mussten wir keinen Eintritt zahlen.

19.04.2019

Eine Schlechtwetterfront ließ uns weiterfahren nach Unhais da Serra. Hier standen wir ein paar Tage auf einem schönen, kleinen, kostenfreien Campingplatz. Das Wetter wurde wieder besser. In der Umgebung sind einige Wanderwege, die es zu erkunden galt. So kann man Ostern auch gut verbringen.

23.04.2019

Bienvenido a españa

Ostermontag ging es weiter nach Salamanca. Es ist die älteste Universitätsstadt von Spanien, und auf jeden Fall einen Besichtigung wert.


Unsere Route führte uns dann später über Medina del Campo, Cuéllar, Penafiel nach San Estban de Gormaz. Auf der Strecke kann man sich einige guterhaltene Befestigungsanlagen anschauen.

27.04.2019

Von Soria, wo wir die Vorräte aufgefüllt haben, ging es weiter nach Ágreda. Wir fanden einen freien Campingplatz mit heissen Duschen. Zu unserem Erstaunen waren wir die einzigen auf diesem Platz. Das Wetter wurde stürmisch, regnerisch und dann fing auch noch ein leichter Schneeregen an. Wir zogen weiter zum Parque Natural de las Bardenas Reales. In diesem schönen Naturschutzgebiet bleiben wir wieder ein paar Tage.

01.05.2019

Bienvenue en france

Weiter ging es durch die Pyrenäen Richtung Frankreich. Wir fuhren auf einer kleinen Straße, die uns durch eine sehr reizvolle Landschaft führte. Die Straße war so schmal das gerade mal ein Fahrzeug Platz hatte.

Als uns ein großer Holztransporter entgegen kam, hieß es für beide Fahrzeuge gekonnt auszuweichen. Rechts nur ein paar Zentimeter bis zur Felswand und links ging es auch steil runter. Geschafft!

Durch die Stadt Saint-Jean-Pied-de-port führt der bekannte Jakobsweg von Frankreich nach Spanien und endet in Santiago de Compostela in Galicien. Ein Besuch der Stadt lohnt sich auf jeden Fall. Und so blieben wir zwei Tage.

In Sauveterre-de-Bearn fanden wir wieder einen weiteren schönen Übernachtungsplatz direkt am Fluß. In dieser tollen Landschaft gibt es nur einen Nachteil, den Kirchturm. Die Glocken werden zu jeder vollen Stunde geschlagen. Und weil sich das so schön anhört, auch zu jeder weiteren Viertelstunde. Und das auch noch die ganze Nacht durch. 

06.05.2019

Nach dem Glockengeläute war eine ruhige Nacht an einem schönen Stausee angesagt. Ein schöner Wanderweg ca.10 Km führt einmal um den See herum. Weiter ging es am nächsten Tag Richtung Bergerac. Auf einem Intermarche-Parkplatz standen sehr viele Autos. Wir wollten natürlich wissen was da los war, denn es war ja Sonntag. Es stellte sich raus, das es ein Oltimertreffen war.

Die Mindesthöhe auf dem Parkplatz war mit 3,10m beschränkt, also zu niedrig für unseren Hippo. Wir parkten am Rand und schauten uns das Treffen an. Als wir fahren wollten, wurde unser Hippo bemerkt. Man wollte für uns die Absperrung wegnehmen, damit wir auf den Platz fahren konnten. Wir hatten aber keine Lust mehr und fuhren weiter nach Perigueux, wo wir einen schönen Platz am Fluß fanden. Hier war gerade Flohmarkt.

Die nächste Übernachtung fanden wir in Thiviers auf einem Sportplatz.


08.05.2019

Regen ließ uns weiter fahren. Es ging die N21 entlang nach Limoges. Eine kurze Besichtigung der Stadt war auch drin. Die Alt-Stadt ist nicht wirklich groß, aber ganz nett gemacht.

Wir fuhren nach Cosne-Cours-sur-Loire. Hier kann man sehr schöne Radtouren machen, immer an dem Fluß Loire entlang. Und einen schönen Übernachtungsplatz fanden wir hier auch.


14.05.2019

Das Wetter wurde leider nicht besser, so waren wir dann doch ein wenig zügiger unterwegs als gedacht. 

Es gab noch eine Übernachtung in Belgien, und am nächsten Morgen fuhren wir zurück an den schönen Niederrhein.

In den nächsten Wochen werden wir noch ein paar Termine wahrnehmen, am Hippo einige Reparaturen und Umbauten durchführen, uns mit Freunden und Verwandten treffen, und hoffentlich einen schönen Sommer in Deutschland verbringen, bevor es im September wieder auf Fahrt geht.