Permakultur auf 800m

02.06- 07.06.2022

Für die Ausreise von Ghana planen wir nach unseren Erfahrungen zuvor, lieber mehr Zeit ein. Und so kommt es dann auch. Der Grenzbeamte will eine komplette Durchsuchung unseres Fahrzeuges vornehmen. Es wird vornehmlich nach Waffen gesucht. Also öffnen wir Kiste für Kiste. Er hätte am liebsten, dass wir das komplette Fahrzeug auf einmal ausräumen, und vor ihm platzieren. Wir aber zeigen immer nur eine Kiste, sonst verliert man schnell den Überblick beim einpacken. Nach 2 Stunden haben wir erst geschafft. Alles abgestempelt und zur Grenze Togo fahren. Der Mitarbeiter ist sehr gewissenhaft und will einen Visa-Antrag ausfüllen. Anja weißt darauf hin, das wir schon ein Visa haben. Der Beamte freut sich das er nur abstempeln muss. Wir wollen gerade zum Auto, als der Chef kommt. Er meint,dass wir die Grenzstrasse nicht nehmen können, die Piste wird neu gemacht. Und hier gibt es ein Problem. Das Pistenfahrzeug ist kaputt und steht mitten auf der Piste. Er sagt, dass man es auch mit unserem Fahrzeug nicht umfahren kann.

Was jetzt? Wir sollen nach Ghana zurückfahren und einen anderen Übergang nehmen.

Als wir erklären, dass das nicht geht, da wir in Ghana wieder einreisen müssen hat er eine andere Idee. Er schickt uns einen togolesischen Polizisten mit Motorrad mit. Er kann die Situation besser bei den Polizisten und Zoll von Ghana klären. Als die ghanische Polizei davon erfährt, hält sie es für besser ebenfalls ein Motorrad mitzusenden. So fahren wir eskortiert von Togo und Ghana die Umgehungsstraße über ghanisches Land ca.10 km zum nächsten Kontrollposten zur Ausreise. Alle sind in heller Aufregung, so was hat es noch nicht gegeben. Wir sind halt sehr wichtig.

Und wie immer, Zeit musst du haben.

In Togo besuchen wir Phillip. Ihn haben wir 2018 auf dem Hippie-Markt in Portugal kennengelernt. Als wir im Senegal hängen geblieben sind, ist er in Togo gestrandet. Mittlerweile hat er es sich auf einem Plateau mit wunderschöner Aussicht gemütlich gemacht. Betreibt nun Permakultur. Hat einen Schwimmteich für seine Enten angelegt, baut biologisches Obst und Gemüse an, nennt ein paar Truthähne sein Eigen, baut einen alten Unimog um, und vieles vieles mehr. Er macht echt tolle Projekte, aus ihm sprudeln immer neue Ideen heraus. Super Typ. Falls ihr euch mal selber überzeugen wollt, hier ist seine Internetseite.

permatogo.wordpress.com

Ein paar Tage bleiben wir bei Phillip. Arbeiten zb. in seiner Baumschule und topfen die kleinen Bäumchen um. 

Sind bei der Tofu-Herstellung dabei.

Tofu Herstellung in Togo

Seine Truthähne und Puten sind sehr neugierig und wollen überall dabei sein

Leider bekommen wir immer wieder einen Rückfall mit Durchfall und Fieber. Mal ist der eine krank, mal der andere. Jörg hat zeitweise 39,9° Fieber und Anja geht es auch nicht besser. Was könnte das nur sein ? Der Malariatest war negativ. Wir tippen auf Bakterien oder Parasiten. Wir brauchen Gewissheit und besuchen das baptistische Hospital ca. 30km von unserem Standort. Für 25€ pro Person (und das sind Preise für Weiße) bekommen wir einen kompletten Gesundheitscheck, sowie alle relevanten Labortests und die Medikamente. Nach einiger Wartezeit haben wir die Testergebnisse. Wir haben uns eine Salmonellen-Infektion zugezogen. Nun die passenden Medikamente und in ein paar Tagen dürfte alles überstanden sein. Das Krankenhaus ist sauber, sehr ordentlich und gut organisiert mit nettem Personal. Hier noch ein Bild aus der Ferne.

Baptistisches Hospital Togo