Zeit ist relativ

21.02- 08.03.2025

Früh am Morgen ist das Tal noch in geisterhaften Nebel gehüllt, der sich nur langsam verflüchtigt.

Eine Regenfront, die schon ein paar Tage anhält beeinträchtigt unsere Spaziergänge und es ist noch ungewöhnlich kühl. Trotz allen lässt sich der nahende Frühling nicht mehr verbergen. Die Olivenbäume werden geschnitten und die Korkeichen für die nächste Korkernte vorbereitet.

Ich freue mich nicht nur über den kommenden Frühling, sondern auch über die geringeren Kosten für Lebensmittel. Für einen Kaffee und ein Stückchen Kuchen bezahle ich 0,75€. Der Besitzer der Bar entschuldigt sich bei mir für den gestiegenen Preis. Er musste in diesem Jahr den Kaffe um 0,05€ erhöhen, da der Kaffee generell teurer geworden ist. Das zahle ich gerne.

Durch den anhaltenden Regen tragen auch die kleinen Bäche wieder eine Menge Wasser.

Am Wochenende treffen sich einige Leute aus dem Dorf in der einzigen Café/Bar, die es hier gibt. Lautstark wird über Politik und alles andere diskutiert. Die Menschen hier, sind sehr hilfsbereit und jeder versucht mir ein paar Sätze portugiesisch bei zu bringen. Da man mit Englisch ganz gut klar kommt, habe ich das meiste was sie mir erzählen auch direkt wieder vergessen. Ein wenig bleibt natürlich schon hängen. Das gefällt mir. Lernen ohne wirklich zu Lernen.

Da in Portugal, wie auch in Spanien sehr viele Waldbrände bei großer Trockenheit im Sommer entstehen, hört man hier zur Zeit den ganzen Tag die Motorsägen der Forstverwaltung. Es werden vorsorglich Feuerschneisen geschlagen und der Wald von zuviel Unterholz bereinigt. so hat ein eventuelles Feuer weniger Chancen sich all zu schnell aus zu breiten.

** ein weiter neues Kochrezept findet ihr unter der Rubrik „Kochen auf Reisen“ Sushi mit Blumenkohlreis und Tofumayonnaise. Viel Spaß beim Nachkochen.**

Ein Flug mit Verantwortung

10.2- 20.2.2025

Ein wunderschöner Sonnenuntergang und eine Übernachtung in der Kalahari Lodge, nahe dem Flughafen Windhoek, erwarten uns.

Um 11 Uhr am nächsten Morgen müssen wir am Flughafen sein. Der Flieger nach Deutschland, soll um 14.30 Uhr mit Zwischenstopp in Addis Abeba, nach Frankfurt gehen. Die Papiere für den Hund sind alle in Ordnung, nichts desto trotz dürfen wir um 11 Uhr noch nicht Einschecken.

Das Flugzeug kommt aus Addis Abeba und wurde am dortigen Flughafen gegen eine kleinere Maschine getauscht. Es muss das Ok des Flugkapitäns eingeholt werden, ob der Hund mitfliegen darf. Die Maschine soll in Windhouk um 13.30 Uhr landen. Was sehr eng wird, da der Hund nach dem Wiegen mit der Box ca. 2 km weiter von uns in den Cargobereich gefahren werden muss. Dort muss der Hund aus der Box, die Box wird gescannt und anschließend kommt Dexter zurück in die Box. In der Cargohalle muss der Hund alleine in seiner Box warten, bis er von einem Flughafenfahrzeug abgeholt und zum Flugzeug gebracht wird. Wir dürfen nun den Hund zumindest im Terminal schon wiegen und einchecken, jedoch das letzte Wort hat der Kapitän. Also warten. Mit jedem Blick auf die Uhr rückt das Boarding näher und immer noch keine Antwort vom Kapitän. Um 12.15 Uhr bekommen wir das OK. Der Hund darf mit fliegen. Also raus aus dem Flughafengebäude, mit dem Auto zur Cargohalle, Hund raus, Wassernäpfe füllen und Box scannen, Hund wieder rein. Der Hund bekommt noch schnell eine Beruhigungstablette von mir verpasst, obwohl ich die ehr gebrauchen könnte. Ohne Hund geht es in Windeseile wieder zurück zum Flughafengebäude. Schnell durch den Zollbereich und das Boarding hat schon begonnen. Ich steige nicht in den Flieger, ohne mich vorher zu vergewissern, dass auch Dexter mit eingeladen wird. Während ich die Treppe zum Flugzeug aufsteige, wartet Dexter in seiner Box im Schatten unter dem Flugzeug. Wir haben schließlich heute locker 30°C. …Luftholen… Bis hier ist schon mal alles gut gegangen und ein entspannter Flug nach Addis Abeba wartet auf uns.

In Addis habe ich 3 Stunden Aufenthalt. Was jetzt kommt, müsste in dieser Zeit leicht zu schaffen sein. Ich gehe zügig zu den internationalen Flügen weiter, Passkontrolle und Sicherheitscheck verlaufen ohne Probleme. Im Abflugbereich suche ich mir einen Angestellten von Äthiopien Airlines, da die Box nun nochmal gescannt werden muss. Das bedeutet, dass ich mit ihm, quer über den Flughafen zu der Kofferabfertigung, in die unteren Hallen fahre. Hier ist es sehr laut. Überall wird verladen. Transportfahrzeuge holen und bringen riesige Mengen von Koffern an die Beförderungsbänder. Doch keine Spur von Dexter.

Eine 3/4 Stunde suchen wir in dem organisierten Wirrwarr nach dem Hund. Dann bringt ein Fahrzeug endlich Dexter. Ich hol ihn aus der Box, damit die selbige nochmal gescannt werden kann. Dann wird der Hund wieder eingeladen und mit dem Transportfahrzeug zum Flieger gebracht. Der Angestellte von Äthiopien Airlines ist sehr hilfsbereit. Auch hier sind wir nun ganz schön knapp in der Zeit, da ich nochmal quer über den ganzen Flughafen zum Boarding in Halle D muss. Diese Halle ist am anderen Ende des Flughafens und Addis Abeba ist nicht gerade klein.

In Begleitung von Personal bekomme ich Sonderbehandlung. Kein Schlange stehen und warten. Ich werde unter bösen Blicken der anderen Reisenden an allen Schlangen vorbei geführt. Auch beim Securitycheck wird für mich eine Ausnahme gemacht. 5 min bevor das Boarding beginnt, steh ich als erster in der Schlange. Der Angestellte grinst und meint nur, dass der Flieger nicht ohne mich und den Hund abheben wird. Hätte er mir das doch mal vor 2 Stunden mitgeteilt, dann währe ich entspannter gewesen. Als ich die Stufen zum Flieger hochsteige, wartet Dexter schon zur Verladung am Frachtraum.

Also alles ganz entspannt und einen guten Flug nach Frankfurt. Nach ein paar kleinen, nicht nennenswerten Fehlern am Frankfurter Flughafen kann ich Dexter an der Gepäckausgabe für Sperrgut abholen. Er hat den Flug sichtlich gut überstanden. 3 Tage bleiben wir bei der Familie und dann geht es für uns weiter nach Portugal.

Ja richtig gehört, wir reisen jetzt nach Portugal. Hierzu habe ich mir für ein paar Tage einen Leihwagen genommen, denn eine Reise mit dem Zug und mehrmaligem Umsteigen währe mir jetzt zu anstrengend.

In Frankreich meide ich die Autobahnen, da ich keine Maut bezahlen will. Wir crusen in gemächlichem Tempo, über die Landstrassen von Frankreich und schauen uns die schönen, kleinen Dörfer an. In fast jedem gibt es kleine Schokoladenläden und Patisserien, mit selbst hergestellter Schokolade und Pralinen. Wenn du dick werden willst, ist Frankreich genau das richtige Land. Frankreich ist aber auch das Land des Kreisverkehrs. Alle paar hundert Meter fährt man von einem Kreisel in den nächsten. Gefühlte 100derte Kreisel durchfahren wir.

Nach kalten Temperaturen in Frankreich, erwartet uns in Spanien Sonne und 25°C. Und wie sollte es anders sein, auch hier müssen wir unzählige Kreisel durchqueren. Mir wird schon ganz schwindelig von dem ewigen Kreis fahren.

Nach 2,5 Tagen erreichen wir Portugal. Und… Kreisverkehr, als ob ich es geahnt hätte. Castelo Branco ist mein erstes Ziel. Eine schöne Kleinstadt mit vielen alten Gebäuden und Sehenswürdigkeiten. Leider sieht man auch hier, dass die Bevölkerung abwandert. Viele Ladenlokale und auch Häuser stehen leer und verfallen langsam. Aber es gibt auch super schöne Cafés und Restaurants, die zum Verweilen nur so einladen. So viele Leckereien gibt es zu genießen, dass die Pausen schon länger werden, als geplant.

Da ich die Küste von Portugal schon kenne, fahre ich diesmal in die Berge. Nach Sesmo genau gesagt. Ein kleiner beschaulicher Ort, der vielleicht von der schnelllebigen Zeit verschont oder vergessen wurde. Ich denke der Ort hat höchstens 100 Einwohner. Es gibt keine Geschäfte und nur eine Bar. Die aber nur am Wochenende auf hat. In Sesmo werde ich einige Zeit bleiben und habe mir schon schöne Wandertouren raus gesucht.

Ein kleines Häuschen wird mir Zuflucht vor Kälte und Sonne bieten. Bin schon sehr gespannt.

It will change your life

16.01- 08.02.2025
Für ein paar Wochen geht es wieder zurück nach Namibia.


Ok, nun mal von Anfang an. Als ich in Südafrika im Tierschutz auf der Farm gearbeitet habe, bekam ich von Freunden folgende Information.
Dexter, der gemeinsame Hund, ist aus Gründen, auf die ich hier nicht weiter eingehen werde, in Swakopmund im Tierheim gelandet.
Eins steht fest, ich kann nicht monatelang im Tierschutz arbeiten und der „eigene“ Hund sitz im Tierheim.
Also gibt es nur eine Lösung. Ich werde den Hund, obwohl es nicht in meine derzeitige Planung passt, zurück holen.
Nicht nur der Einsatz im Tierschutz, auch das dahmalige Versprechen an den Welpen, ihm ein gutes und sicheres zu Hause zu bieten, veranlassen mich dazu, jegliche Vernunft über Bord zu schmeißen.
Noch in Südafrika, ist die Entscheidung getroffen. Damit beginnt der Papierkram. Viele liebe Menschen in Windhoek und Swakopmund sind bereit, da ich ja nicht vor Ort sein kann, mir dabei zu helfen.
Der Titertest (Bluttest) muss durchgeführt werden. Dexter wird zur Blutabnahme zum Tierarzt gebracht. Und das Blut wird ins Labor nach Südafrika gesendet.
(Für die Titerbestimmung muss beim betreffenden Tier mindestens 30 Tage nach der Impfung und mindestens drei Monate vor Antritt der Reise eine Blutprobe entnommen und eine Titerbestimmung in einem zugelassenen Labor vorgenommen werden)
Im Klartext bedeutet es, Dexter muss 3 Monate im Tierheim bleiben, bis er die Reise antreten kann.
Ich bin ja, wie schon berichtet, zwischenzeitlich wieder in Deutschland, wegen der Beantragung meines Personalausweises und anderen Sachen.
Um den ganzen Kram mit Dexter besser händeln zu können, beauftrage ich in Namibia eine Animal-Agentin, die sich darauf spezialisiert hat, Tiere flugfertig zu machen.
Meine anfängliche Idee, den Hund per Cargo zu versenden und ihn in Deutschland in Empfang zu nehmen, verwerfe ich schnell wieder. Viel zu teuer.
Es ist günstiger für mich, ein billiges Flugticket zu buchen, einige Wochen in Namibia zu bleiben und den Hund als Übergepäck wieder mit zurück zu nehmen.
Also, nun bin ich wie schon zuvor erwähnt, wieder in Namibia. Die Wiedersehensfreude, als ich Dexter zurück bekomme, ist groß. Ich habe den Hunde einige Monate nicht mehr gesehen und er hat mich nicht vergessen. Nun geht die Eingewöhnung und das Training los. Eine gebrauchte Transportbox ist schnell organisiert. Das tägliche Üben in der Box, verringert das Stresslevel, welches dem Hund auf dem Flug bevorsteht, deutlich. Genauso stehen Training der Grundkommandos und der Leihnenführung auf meinem Plan. Üben, Üben, Üben, sowie ein letzter Tierarzttermin, um alle Papiere abzustempeln und dann geht es los.
Bei allen Angelegenheiten helfen mir wirklich viele liebe Menschen, um die Kosten so gering wie möglich zu halten.
Herzlichen Dank an alle angagierten Helfer. Ohne Euch, währe es echt kompliziert geworden. Jeder einzelne hat dazu beigetragen, dass ich diese Aktion erst durchführen konnte.
It will change my life for ever.

Schöne Aussichten

01.01- 13.01.2025

Das Jahr hat doch schon mal recht gut angefangen. Der neue Personalausweis ist beantragt und auch andere Angelegenheiten konnten, schneller als gedacht, geklärt werden.

Bei einem kleinen Spaziergang durch den Ort entstand dieses schöne Foto.

Ist ja noch etwas Zeit, bis der Ausweis abgeholt werden kann. Diese Zeit wird sinnvoll genutzt und ein Besuch bei einem Freund in Österreich eingeplant. Mit der Bahn geht es zum Irrsee. Der Irrsee befindet sich nahe der Grenze zu Salsburg. Er ist der wärmste See des Salzkammergutes und steht unter Naturschutz. Zell am Moos wartet schon auf mich. Schöne Wanderungen, mit toller Aussicht, bei winterlicher Landschaft und Minusgraden.

Im Hintergrund erhebt sich die 1176m hohe Drachenwand. Die Felswand zieht sich in einer Länge von gut einem Kilometer von West nach Ost. Auf dem Kamm verläuft die Grenze zwischen den österreichischen Bundesländern Oberösterreich im Norden und Salzburg im Süden.

Es ist so kalt, dass auch die Hühner lieber keinen Fuß auf den Boden setzen. Sie schauen ehr von ihrer Sonnenterrasse auf alles herab.

Nach gut einer Woche in Österreich geht es wieder zurück nach Deutschland. Ein Familien-Besuch in Friedrichshafen ist noch kurzfristig geplant. Und wenn man schon mal da ist, auch noch eine Besichtigung von Meersburg am Bodensee. Ein beschauliches altes Städtchen, wo alles an das Mittelalter erinnert, umgeben von Weinbergen.

Für drei Tage geht es nochmal zurück nach Hanau.

Um dann wenig später wieder nach…. aufzubrechen.