Marokko

01.11.2019

Die Überfahrt mit der Fähre verlief ohne Probleme. Nach der Ankunft passierten wir den Zollbereich. Wir brauchten diesmal grad mal 10 Minuten, dann waren wir aus dem Zollbereich wieder raus. Die Beamten waren wie immer sehr nett und wünschten uns noch eine gute Reise.

Unser Plan war ein Stück die Mittelmeerküste entlang zu fahren Richtung Algerische Grenze.

In Tetouan haben wir an einer öffentlichen Trinkwasserstelle noch unseren Wassertank aufgefüllt.

Ein Jugendlicher nutzte einen vor uns fahrenden Betonmischer als illegales Transportmittel. Was ihm beim nächsten Halt von dem Fahrer jede Menge Ärger einbrachte.

„Willkommen in Afrika“

Bis nach Al Hoceima verlief die Route teilweise für unseren Hippo sehr steil rauf und runter. Die Straße ist ganz gut ausgebaut und landschaftlich schön. Am Straßenrand standen überall die Händler für Obst, Gemüse und Nüsse. Für einen guten Kurs haben wir 6 kg Wallnüsse und 1Kg Mandeln mitgenommen. Wir werden voraussichtlich nun die ein oder andere Stunde mit Nuß  knacken verbringen. 

In Ait Kamra fanden wir etwas abseits der Hauptstraße einen Platz zum Übernachten.

02.11- 05.11.2019

Richtung Algerien ging es weiter nach Al Hoceima. Nach Stadtbummel und Kaffee gingen wir zum Hippo zurück und in dem Moment trafen auch Jürgen und Marion dort auf dem Platz ein. Welch schöne Überraschung. Zu viert verbrachten wir einen schönen Abend.

Wir fuhren am nächsten Morgen Richtung Nador. Von Nador aus ging es auf kleinen Straßen Richtung Süden. Am Stausee Barrage Mohamed V blieben wir für zwei Tage. Die Leute waren sehr nett und gastfreundlich. Hier in der Nähe der algerischen Grenze gibt es nur wenig Touristen.

Ein Marokkaner kam mit seinem Auto zu uns und überreichte uns eine Tüte mit frischem Obst und Gemüse. Im Gegenzug übergaben wir ihm eine Tüte Wallnüsse, die er sehr gerne annahm.

Heute war ein Regentag und so hatten wir Zeit bei Hippo mal eine Innenreinigung vorzunehmen.

06.11. – 09.11.2019

Im Abstand von ca.100 km zur algerischen Grenze fuhren wir auf sehr kleinen asphaltierten Straßen immer noch Richtung Süden. Wir suchten uns eine Piste raus und nach einigen Kilometern war dann der Übernachtungsplatz gefunden. Wir waren gerade dabei ein Feuer zu machen, da kam ein Marokkaner mit einem Tablett den Berg herunter und brachte uns eine Kanne mit frisch gebrühten grünen Tee. Man kann sich vorstellen, wie verdutzt wir geschaut haben. Dachten wir doch grade noch das wir hier alleine waren. Was sollten wir ihm nun geben?

Kurz überlegt, dann überreichten wir ihm noch ca.1,5 kg Wallnüsse. Haben ja genug auf Vorrat davon. Etwas später kam der Marokkaner nochmal zu uns und brachte uns ein noch warmes, ofenfrisches Fladenbrot. 


Nach einer ruhigen Nacht suchten wir uns eine Piste heraus. Zwei Tage sind wir dort gefahren und konnten die schöne Landschaft genießen. Als wir kurz Pause machen wollten, kam ein alter Ford-Truck mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern über die Piste gefahren. Sie hielten direkt bei uns und fragten nach Kleidung, Schuhen, Stifte, Hefte. Wir gaben den Kindern ein paar Kugelschreiber. Dann waren sie auch schon wieder verschwunden.

Kurz danach kam ein junger Mofafahrer und wollte Zigaretten, Whisky oder Bier haben. Wir fragten ihn was wohl Allah dazu sagen würde. Er fing an zu grinsen und meinte das Allah auch mal weg sehen würde. 

Soso.

Als er noch Benzin für sein Mofa haben wollte, war für uns die Pause zu Ende. Wir wünschten dem jungen Mann noch einen schönen Tag.

Einpacken und nichts wie weg.

Nach einer weiteren Stunde Pistenfahrt hielten wir zum Übernachten. Wir hatten es uns grade gemütlich gemacht und wollten kochen, aus dem Nichts aufgetaucht standen wieder zwei Marokkaner neben uns. Als wir sie garnicht beachteten sind sie von alleine abgezogen.

Das ist eben auch Afrika.

Die Nacht war sehr stürmisch. Wir wurden bei starkem Wind im Hippo ganz schön durchgeschüttelt. Wir wollten die RR601 von Talsint nach Bni Tadjite fahren.Zu Beginn war die Straße sehr gut ausgebaut, dann wurde es eine Schotterpiste und zuletzt konnte man es noch nicht einmal mehr Piste nennen. Die Strecke hatte teils sehr anspruchsvolle Passagen.

Dafür fanden wir eine traumhafte Oase, an der schon drei Esel warteten. Wir versorgten die durstigen Tiere mit Wasser und gönnten auch uns eine Pause, bevor wir den zweiten Teil dieser schlechten Wegstrecke zurücklegten.

Zum Glück war die Strecke nach Er Rachidia dann asphaltiert. Auf dem Markt kauften wir noch Obst und Gemüse und suchten uns außerhalb der Stadt einen Übernachtungsplatz.

10.11.2019

Heute haben wir Anja‘s Geburtstag ganz traditionell mit selbst gebacken Kuchen und Geschenk gefeiert. Wir wollten noch Essen gehen, aber sämtliche Restaurants hatten Nachmittags geschlossen. Warum auch immer. So haben wir das Essen auf einen Tag später verschoben und es mit einer Tajine in Merzouga nachgeholt.

11.11.2019

Mann wollte ein bisschen im Sand spielen. Also auf zum Erg Chebbi. Im Sand fest fahren und freischaufeln. Und das gleich mehrmals. 

12.11- 19.11.2019

Mit Marion und Jürgen haben wir eine Woche im Erg Chebbi verbracht. Das schöne Wetter genossen und die Seele baumeln lassen. Zeitweise war der Wind sehr kalt, nachts sind die Temperaturen auf teilweise -2 Grad runtergegangen. An einem Tag gab es einen leichten Sandsturm und es knirschte etwas an den Zähnen. Bei der Pistenfahrt durch den Erg Chebbi stand ein Ast zu weit in der Fahrbahn dadurch wurde unser Zusatzscheinwerfer beschädigt. So gibt es immer etwas zu tun und zu reparieren.

Nachdem wir Marion und Jürgen in den Anti-Atlas oder nach Quarzazate verabschiedet hatten, führte uns die RN12 weiter Richtung Zagora. Wir fanden einen kleinen Campingplatz, auf dem wir die einzigen Besucher waren. Da wir nicht wußten ob er vielleicht geschlossen ist und uns jemand des Platzes verweist, haben wir unser Wasser aufgefüllt, Wäsche gewaschen und noch geduscht.

Was man hat, hat man.

Am nächsten Morgen waren dann auch die Besitzer vor Ort. Neben dem Campingplatz baut der Besitzer zwischen Palmen und Olivenbäumen auf kleineren Feldern  Meerrettich an. Die Qualität soll außergewöhnlich gut sein. Verkauft wird der Meerrettich frisch oder zu Pulver gemahlen auf dem Markt. Leider konnten wir keine Kostproben nehmen, da Waschtag war und die Frau des Hauses Zuviel damit zu tun hatte, die dicken Teppiche und Decken von Hand zu waschen. 

23.11

Zagora – M`Hamid – Erg Chegaga

In Zagora gab es nur einen kurzen Einkaufsstopp. Auf der Straße nach M`Hamid wollte ein junges Pärchen per Anhalter nach M`Hamid. Was liegt näher als kurz anzuhalten und die beiden mit samt 3 großen Rucksäcken im Inneren von Hippo zu verstauen. Wie sich herausstellte, waren es zwei Kanadier. Gabriel und seine Freundin sind zu Fuß mit Rucksack durch Afrika unterwegs. Sie sind mit dem Flieger vor ca. einem Monat in Marrakech gelandet und wollen nach Südafrika. Wir alle hatten uns während der Fahrt eine Menge zu erzählen und wir sind sehr gespannt ob wir die beiden nochmal wieder sehen.

Nach einer kurzen Fahrt in die Dünen fanden wir einen schönen Übernachtungsplatz und beschlossen hier zwei Tage zu bleiben.

Es ist doch immer wieder schön, wenn man genug Holz findet um abends ein Lagerfeuer zu machen. Kaum war das Lagerfeuer entzündet, gesellte sich ein Gast zu uns. Eine kleine Wüstenrennmaus suchte zwischen unseren Stühlen nach was Essbarem. Der Name macht dem Tier alle Ehre. So schnell wie sie zwischen uns umher wuselte war sie im Dunkeln auch schon wieder verschwunden. 

Was hat man in der Wüste am meisten? Ja richtig Sand. Und wenn der Wind stärker wird, wie es am nächsten Tag der Fall war, hat man ihn auch wieder knirschender Weise zwischen den Zähnen und in den Augen. Also Zuflucht im Hippo suchen. 

24.11.2019 -29.11.2019

Um zum Lac Eriki zu kommen, haben wir die Dünenlandschaft des Erg Chegaga durchfahren. Beim letzten mal am Lac Eriki hatten wir einen sehr schönen Übernachtungsplatz gefunden, den wir jetzt wieder aufsuchten. Der Platz liegt auf einem kleinen Berg, der mit Fossilien übersät ist.

Dort trafen wir uns mit Marion und Jürgen, um eine neue Strecke über die Berge zur RN17 auszuprobieren. Es bot sich eine landschaftlich sehr abwechslungsreiche Piste. 4 mal mussten wir Militärposten passieren, aber sonst waren wir auf den 85 km fast alleine unterwegs. Am Ende der Strecke, kurz vor der RN 17 trennten sich unsere Wege und wir fuhren weiter Richtung Tata.

30.11.2019

Wegen einer aufkommenden Magen-und Darmgrippe bei Jörg sind wir zur Zeit etwas langsamer, also quasi im Schongang, unterwegs. Tata haben wir hinter uns gelassen und fahren jetzt auf einer recht guten Piste durch den Antiatlas Richtung Tafraoute. 

01.12.2019 

Es ist der 1. Advent und während man sich in Deutschland nun langsam auf Weihnachten vorbereitet, treibt es uns weiter Richtung Süden. Am Morgen begrüßte uns ein Wüstenfuchs, der leider nicht fotografiert werden wollte. Auf dem Weg nach Tafraoute fuhren wir an einer Gold Miene vorbei. Wir hörten, das sie den USA gehören soll und wöchentlich ein paar Kilo Gold fördert. Was dann per Hubschrauber nach Casablanca transportiert und von dort aus in die USA gebracht wird. Für die marokkanische Bevölkerung bleibt hier wieder nichts über. 

Bei Sonnenschein ging es auf der Piste weiter durch das Ait Mansour- Tal. Ein paar Streifenhörnchen säumten unseren Weg, die leider genauso wenig fotogen wie der Fuchs waren. Die kleine Straße, die durch das Tal führt, ist für LKW`s ziemlich eng. Wir konnten nur Schrittgeschwindigkeit fahren, da die Palmen sehr dicht in die Straße reinragten. Ausweichen bei Gegenverkehr ist nicht möglich. Aufpassen auf Menschen, Katzen und Hunde und gleichzeitig nur wenige Zentimeter an Häuserwänden vorbei rangieren ist schon eine Herausforderung. Es hat sich dennoch gelohnt, die grüne Oase ist einfach schön. Aber länger und größer hätte unser Hippo nicht sein dürfen.

Es folgte ein Abstecher zu den blauen Steinen.(Wir haben ja schon im Januar 2019 darüber berichtet.)

Was hat sich diesmal hier geändert? Die Marokkaner waren sehr fleißig und haben die Steine, die sehr ausgeblichen waren, mit neuer Farbe versehen. Schon von weiten leuchten einem die Felsen entgegen. Als wir durch das Tal wanderten, hörten wir noch den Kompressor und das leise Knattern der elektrischen Spritzpistole.

In Tafraoute auf einem guten Übernachtungsplatz trafen wir auch Jürgen und Marion wieder. 🙂

02.12.2019

Die Temperaturen sind etwas gefallen und heute ist der erste Regentag. Also was gibt es besseres als sich mit Kaffee im Hippo zu verkriechen und etwas an unserem Blog zu arbeiten. Jörg geht es nach 2 Tagen Magen-und Darm Grippe dankt dem Einsatz von unseren Schwedenkräutern wieder gut. Auch morgen soll laut Wetterbericht noch Regen sein. Wir werden sehen.

03.12.2019 – 10.12.2019

Unweit von Tafraoute haben wir unser Lager aufgeschlagen und werden hier ein bisschen verweilen. Das Wetter läßt keine Wünsche offen. Den 2. Advent verbringen wir mit viel Sonne. Wir fanden sogar Zeit um mal Essen zu gehen. Es gab natürlich Tajine. Sollte einer mal in Tafraoute ein authentisches Restaurant besuchen wollen, können wir das kleine Restaurant Nadia nur wärmsten empfehlen. Die Eigentümer sind super nett und hilfsbereit. Das Essen war sehr gut. Rudi bekam sogar eine Decke auf den Boden gelegt.

Die blauen Steine werden uns so schnell einfach nicht los. Nach und nach gesellten sich immer wieder neue Reisende dazu. Jeder hat am Lagerfeuer eine Menge tolle Geschichten zu erzählen.

Morgens wird sich mit dem ein oder anderen zur Yoga o.Taiji-Stunde getroffen. Die Tage sind steht’s ausgefüllt und wir fragen uns wo die Zeit bleibt. Und ob es am zweiten Advent Plätzchen gibt?


11.12.2019 – 24.12.2019

Nun ist schon der 24.12 und wir sind immer noch am selben Platz. Naja nicht ganz. Wir tingeln immer mal ein bisschen umher. Unser Hippo hat zu Weihnachten das Lenkrad neu bezogen bekommen. Für uns ein echter Gewinn, da man beim alten Lenkrad immer schwarze Finger bekam. 

Bei 27 Grad und Sonne, allerdings auch viel Wind kann man es gut aushalten.


01.01.2020

Wir wünschen all unseren Freunden, Verwandten, Bekannten und allen die unsere Seite verfolgen ein schönes Jahr 2020. Mögen alle Eure wünsche in Erfüllung gehen.