Reise um die Ostsee Teil II

 

Sind nun in Norwegen in der Telemark.Genaugesagt in Heddal.

 

 

 

 

Übernachtet hatten wir mit Hippo auf einem Parkplatz. Sind dann heute früh weitergefahren Richtung Starvanger. Da wir nicht die großen Bundesstraßen nehmen wollen, haben wir die Abkürzung über die Pässe genommen. Teilweise musste Hippo 12% Steigung überwinden. Was dementsprechend sehr langsam vor sich ging. In den Bergen liegt noch Schnee und die Seen sind vereist. Zum Glück haben wir 23° und Sonne. Die Nacht verbringen wir an einem sehr schönen Fluß mit kleinen Badestrand.

Am Nächten Morgen wollten wir eine Abkürzung über den Pass machen, dieser war leider mit einer Schranke verschlossen. Wir haben sie erfolgreich umfahren,nach ca. 3 km kam die nächste Schranke, die wir nicht mehr umfahren konnten. So mussten wir umdrehen. Die Fahrt nach Stavanger währe so nun 200 km länger geworden. Also Planänderung und nun auf nach Bergen. Bergen ist eine sehr schöne Hafenstadt und soll die regenreichste Stadt Europas sein, wir hatten Glück und sehr viel Sonne.

Da Hippo in Bergen nicht gut stehen konnte , haben wir uns eine neue Übernachtungsmöglichkeit gesucht.

Übernachtungsplatz am Fluß

 

 

 

 

Sind mit der Fähre über den Sognefjord gefahren, und standen bei herrlichem Wetter an einen Rastplatz am Fjord. Mit einer Länge von 204 km und einer Tiefe von 1308 m ist er der größte Fjord Europas. Und der zweitgrößte der Welt.

Heute war eine sehr abwechslungsreiche Fahrt. Es wechselten sich Fähren und Tunnel, Sonne und Regen, Berg und Tal ab. Gerade die Fähre verlassen kam wieder ein Tunnel. Man glaubt es kaum, wenn man reinfährt wird es dunkel und wenn man rauskommt wieder hell. So ein Tunnel kann schon mal 6 km haben. Und davon gibt es hier sehr viele. Hippo hatte ganz schön was zu tun. An der zweiten Fähre mussten wir eine größere Pause einlegen. Die Dieselleitung von Hippo war nicht in Ordnung. Er tropfte so vor sich hin. Kurze Reparatur und schon ist wieder alles in Ordnung. Es ging vom Sognefjord Richtung Ålesund immer auf der E39 entlang. Kurz vor Ålesund wechselten wir auf die 61. Sind auf dem Weg zur Vogelinsel mit dem Namen Runde. Mal sehen ob wir Papageientaucher treffen.

Seht selbst.

 

Der Papageien Vogel auch Puffin genannt, verbringt die meiste Zeit allein oder in kleinen Gruppen auf dem Meer. Zur Paarung treffen sie sich zu großen Gruppen zusammen und brüten hier.

Sind nach Ålesund weitergefahren und haben uns die Altstadt im Jugendstil mal näher angeschaut.

Haben danach auf einem schönen Platz in ca.1000m Höhe in der Nähe der E6 übernachtet und sind heute weiter Richtung Trondheim gefahren. Übrigens haben wir noch nie so viele Teslas und andere E-PKWs gesehen wie hier in Norwegen. Gefühlt jedes fünfte Auto ist ein Tesla.

Trondheim haben wir links liegen gelassen, mehrfach Mautstellen passiert, sind dann abgebogen auf die E14 Richtung Schweden. Wir fanden einen Rastplatz zum Übernachten, auf dem auch ein spanisches Wohnmobil aus Málaga stand. Mit dem netten Spanier tauschten wir gegenseitig Tipps und Übernachtungsmöglichkeiten aus. Am nächsten Morgen sind wir zum Tännforsen Wasserfall gefahren. Es ist einer der größten, unberührten Wasserfälle Schwedens.

Es war noch sehr früh am Tag und das Faladalens-Naturreservat ist nicht weit weg vom Wasserfall. Also los geht`s. Da es uns dort gut gefallen hat, sind wir zwei Tage bei sehr schönem Wetter geblieben. Am ersten Tag wollten wir eine Wanderung von 14 km machen, nach 8 km machten wir eine Pause, in dem Moment kam eine Gruppe Rentiere von links. Alle starten sich gegenseitig erschrocken an. Als erstes machten die Rentiere kehrt, (Rudi war in dem Moment nicht angeleint) und wie ein geölter Blitz schoss er an uns vorbei und hinterher. Nach wenigen Minuten hörten wir Rudi nur noch aus weiter Entfernung quieken. Er hat die Jagd eröffnet. Wir traten nach einer Wartezeit den Rückweg an, in der Hoffnung das Rudi zu Hippo zurück findet. Wir waren gerade beim Hippo angekommen, da hörten wir ihn schon von weiten bellen. Es ist rätselhaft, wie der kleine Kerl den Weg zurück findet…..ist ja nochmal alles gut gegangen. Da wir noch nicht genug vom Wandern hatten, sind wir am nächsten Abend nochmal los. Diesmal mit Zelt und Schlafsack bepackt um im Wald zu übernachten. Tiere haben wir keine getroffen, waren wohl noch verärgert von Rudis Attacke. War trotzdem sehr lustig.

Da ziemlich kalter Wind aufkam haben wir entschieden nach Östersund weiter zu fahren, unsere Vorräte aufzufüllen und die Stadt anzusehen. Östersund ist eine sehr schöne überschaubare Kleinstadt, mit vielen Cafés, Restaurants, Pubs mit Livemusik und einem kleinen Hafen. Anschließend haben wir uns einen Übernachtungsplatz gesucht und stehen nun seit 2 Tagen bei herrlichem Wetter direkt am Fluß Harkan. Ist für die Schweden ein beliebter Ort, die sich hier zum Fliegenfischen treffen. Man kommt mit ihnen sehr schnell in Kontakt und wir hatten sehr nette Gespräche.

Unterwegs Richtung Jokkmokk sind wir unter anderem ca. 80 Kilometer Piste gefahren.

Bei so schönem Wetter haben wir zwei Tage Pause an einem Fluß eingelegt.(ca. 100 km vor Jokkmokk) Wäsche gewaschen und unser erstes Brot auf dem Feuer gebacken.

Nach zwei Tagen ging es weiter zur Überquerung des südlichen Polarkreises und auf nach Jokkmokk.

Jokkmokk hat ein sehr zu empfehlendes Museum. Es zeigt eindrucksvoll die Geschichte, das Leben und die Tierwelt von Lappland und den Bewohnern genannt Samen. Ca.70 km hinter Jokkmokk kommt Kiruna, die letzte größere Stadt Schwedens. Kiruna wurde bekannt durch die weltgrößte Eisenerzmine und ein ganzjähriges Eishotel. Wir haben uns das Eishotel und die Lagerhalle der Eisblöcke angeschaut. Von der künstlerischen Gestalltung der Zimmer waren wir mehr als beeindruckt und bei der Entstehung einer neuen Eisskulptur durften wir selber Hand anlegen.

Für den nächsten Tag stand eine geführte Besichtigung der Eisenerzmine auf dem Programm. Mit dem Bus fuhren wir vom Zentrum Kiruna in die Mine und ca. 600 m tief in die Erde. Dort gab es eine tolle Führung. Bis in die  80iger Jahre wurde in dieser Tiefe das Erz abgebaut. 2018 ist der Abbau schon bei ca.1200 m angelangt.

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem Weg nach Finnland wurde der Polarkreis von uns nun an einer anderen Ecke gekreuzt. Für die Nacht haben wir uns ein schönes Plätzchen in der Nähe von Pello gesucht.

Wir mussten das erste mal nach Deutschland Diesel nachtanken. Der Dieselpreis betrug 1,41€, was im Vergleich zu Schweden und Norwegen recht günstig ist. Für die nächste Station auf unserer Route war der Besuch des Weihnachtsmannes geplant. Also fuhren wir nach Rovahiemi ins Santa Claus Village. Nach einen netten Gespräch mit dem Weihnachtsmann und einem schönen Foto mit ihm (welches 30€ kosten sollte), gab uns Santa Claus noch den Tipp zum Zoo nach Ranua zu fahren. Dies hat uns aber nicht so sehr interessiert, da das Wetter zur Zeit etwas regnerisch war. Das Foto haben wir nicht genommen. :-)Die Weiterfahrt erfolgte nach Oulu. Oulu ist die nördlichste Großstadt in Skandinavien. Außerdem ist sie Universitätsstadt, was man an den vielen jungen Leuten merkt. Die Stadt ist sehr modern, hat aber trotzdem den Charme der alten ursprünglichen Häuser und Straßen erhalten. Interessant ist, das trotz einem Wochentag sehr wenig Autoverkehr in der Stadt zu sehen war. Sowas erlebt man in Deutschland nicht einmal auf einem Dorf.

Wir standen mit Hippo auf einem Parkplatz am Jachthafen, zum nahen Zentrum führen viele kleinere Brücken.

Sind nun auf dem Weg zum Koli-Nationalpark. Nach der Beschreibung im Internet soll es einer der schönsten Nationalparks sein. Wir sind gespannt.

Es wurde nicht zuviel versprochen, man hat hier eine tolle Aussicht und es ist ein sehr schönes Wandergebiet. Wir haben ein nettes junges Paar aus der Schweiz kennengelernt. Die beiden sind mit ihrem VW T3 auch ein paar Monate um die Ostsee unterwegs. (Nur eben andersherum zu unserer Route)

Zusammen verbrachten wir einen sehr schönen Abend am Lagerfeuer.

Sind nach 2 Tagen Aufenthalt im Koli-Nationalpark Richtung Süden nach Kerimäki gefahren. Dort steht die größte Holzkirche der Welt. Sie hat 3400 Sitzplätze und wurde 1847 nach 3 jährige Bauzeit fertig gestellt. 20km weiter liegt die Stadt Savonlinna, dort befindet sich die Burg Olavinlinna. Sie ist heute die besterhaltene mittelalterliche Festung Nordeuropas. Sehr bekannt sind die alljährlich im Juli stattfindenden Savonlinna-Opernfestspiele. Die Burg befindet sich auf einen See ohne eine normale Brücke. Es wurde für die Begehung der Burg eine fahrbare Brücke installiert. Wenn ein Schiff durch möchte, wird die Brücke einfach beiseite gefahren. Was sehr beeindruckend aussah.

Nächster Stopp: Repovesi- Nationalpark

Nach ein paar Tagen im Repovesi- Nationalpark, welche wir mit Wanderungen, Kajak fahren und vielen Mücken verbrachten, sind wir nun zur Weiterfahrt bereit, und

nach Westen Richtung Lahti gefahren. Die Stadt Lahti ist ein bedeutendes Zentrum des nordischen Ski-Sports und hat drei große Skisprungschanzen.

 

 

 

 

Das nächste Ziel war an der Küste die Stadt Rauma. Sie ist die älteste Stadt Finnlands. Die alten Holzhäuser haben ihren Charme. Cafés und Restaurants laden zum Verweilen ein. Es war sehr schön durch die alten Gassen zu schlendern und Eis zu essen.

Nach der Stadtbesichtigung machten wir uns auf die Suche nach einem Übernachtungsplatz. Den haben wir auch gefunden. Nur 5 km vom Stadtzentrum am Bottensee.

Am nächsten Morgen waren die Katzen schon früh draußen. Ein PKW mit einem finnischen Pärchen kam angefahren. Es war grad mal ca 5.30 Uhr. Karl (hoffe der Name ist richtig geschrieben) war auf einer Party, und wurde von seiner Freundin abgeholt. Er war so angetan von Moritz, dass wir in ein Gespräch kamen. Um 6 Uhr mußten wir den ersten Alkohol mit trinken. Es war ein grünes Getränk mit 32%. Etwas später bestand er darauf 5 Dinge für uns aus dem Supermarkt zu holen. Nach der Frage, warum er das machen wolle kam nur die Antwort „Wir Finnen sind ein bisschen Crazy „ Er ließ sich davon nicht abbringen und 30 min später kamen sie mit einer vollen Einkaufstüte aus dem Supermarkt wieder. Wir setzten Kaffee auf und es wurde ein sehr schöner Vormittag, mit vielen interessanten Gesprächen. Gegen Mittag mussten sie dann heim, um endlich zu schlafen. Wir fuhren weiter zum Schärenmeer und hattten die Idee dort paddeln zu gehen. Leider fanden wir auf den ganzen Inseln keinen geeigneten Parkplatz für unseren Hippo, um von da aus Paddel zu können. Damit begruben wir die Idee und fuhren weiter Richtung Turku. Auf halben Weg fanden wir eine schöne Wiese, auf der wir bis Montag blieben.

In Turku angekommen, fanden wir einen Parkplatz im Zentrum in der Nähe des Hafens. So bot sich ein Stadtbummel an. Entlang der Hafenpromenade geht es direkt zum Dom. Die andere Richtung führt zur Burg.

 

 

 

 

Am nächsten Tag fing es an zu regnen und da wir sowieso Updates für unsere Laptops machen wollten, suchten wir ein größeres Einkaufszentrum mit freiem Wlan Netz auf. Beim Bummel entdeckten wir einen Waschsalon. Wäsche mußte sowieso gewaschen werden. Und so nutzen wir den regnerischen Tag zum Waschen.

 

 

Eine Stunde, Waschen + Trocknen = 16€

 

30 km weiter Richtung Helsinki fanden wir einen sehr schönen Übernachtungsparkplatz direkt an einem kleinen Strand. Bei sonnigem Wetter sind wir zwei Tage geblieben, und haben die Zeit genutzt die Räder zu tauschen und die Bremsen einzustellen.

 

 

 

 

Am längsten Tag des Jahres fing es wieder zu Regnen an und wir sind weiter nach Helsinki gefahren. Dort stehen wir jetzt auf einer Insel, die durch eine kleine Brücke mit dem Stadtzentrum verbunden ist. Welches wir uns morgen anschauen wollen.

Helsinki hat viele historische Gebäude. Wie z.B den Dom und den Hauptbahnhof. Auch der Hafen ist sehr schön angelegt. Wer will kann den Ausblick über Helsinki vom Riesenrad aus genießen oder das Freibad direkt im Zentrum besuchen.

Wir haben nun Finnland verlassen und sind heute morgen mit der Fähre nach Tallinn (Estland) weitergefahren. Die 2,5 Stunden auf der Fähre vergingen wie im Flug. Zu unser Überraschung wurde sogar Livemusik geboten.

In Tallinn angekommen fanden wir einen Parkplatz zum Übernachten direkt am Kadriorg-Park. Der Park entstand in den letzten 4 Jahrhunderten und wurde sehr schön angelegt. Besonders der alte Baumbestand hat uns gut gefallen. Momentan wird unser Hippo aber mehr fotografiert als der Park.

Tallinn hat eine wunderschöne Altdtadt mit vielen Sehenswürdigkeiten. Natürlich sind auch dementsprechend viele Touristen hier. Ein Gang durch die Straßen von Kalamaja lohnt sich auch.Das Viertel im Nordwesten Tallinns war früher Wohn- und Arbeitsort für Fischer oder Hafenarbeiter, später Standort für Industrie und Arbeiterwohnviertel. Viele Holzhäuser zieren die Straßen. In Tallinn wurden Alt und Neu gut kombiniert. Wir haben die Stadt mit dem Rad erkundet. Vom Marinemuseum bis zur Altstadt ist alles gut zu erreichen. Tallinn hat uns sehr gut gefallen, es war die schönste Stadt die wir bisher auf dieser Reise gesehen haben.

Nach Tallinn stand der Lahemaa-Nationalpark auf der Halbinsel Käsmu auf dem Programm. Lahemaa bedeutet soviel wie „Land der Buchten“. Die Küstenlinie des Nationalparks wurde wenig von Menschenhand beeinflusst,  es handelte sich in Sowjetzeiten um militärisches Sperrgebiet. Wir haben eine 15km Wanderung in dem Nationalpark gemacht.

Wir hatten uns mit unseren Dieselreserven etwas verschätzt, um es zur nächsten Tankstelle zu schaffen, mussten wir die 4 Liter Diesel aus dem Heizungstank in den Tank einfüllen. So erreichte Hippo mit dem letzen Tropfen Diesel die Tankstelle.

Das nächste Ziel war die mittelalterliche Ordensburg Rakvere (Wesenberg) Erste Besiedlungen an dieser Stelle lassen sich bereits für das 2. bis 5. Jh. nachweisen. Im 13. Jh. wurde erstmals ein hölzernes Schloss erwähnt, das auf einem Berg nahe der Siedlung stand. Die Festung wurde nach dem Livländischen Krieg durch eine mächtige Stein-Burg ersetzt.

Nicht weit davon entfernt befindet sich das Kloster Pühtitsa in Kuremäe,welches noch heute von russisch-orthodoxen Nonnen bewohnt wird. Wir konnten das Kloster besichtigen.

Der Wettergott versprach uns noch schöneres Wetter, und so beschlossen wir die nächsten Tage am Peipussee zu verbringen. Der Peipussee ist der größte See Estlands und der viertgrößte Europas. Ca.in der Mitte des Sees verläuft die Grenze zu Russland. Auf dem kostenlosen Wald-Zeltplatz direkt am See haben wir ein paar Tage verbracht.

Nach der schönen Erholungsphase am Strand haben wir uns Tartu, die zweitgrößte Stadt Estlands angeschaut. Über diese Stadt gibt es nicht so viel zu berichten. Dafür war das Naturschutzgebiet Soomaa westlich von Tartu umso beeindruckender. Die ursprüngliche Natur und der Mix aus Wäldern, Hochmooren, Flussauen, überfluteten Wiesen und Gehölzwiesen macht Soomaa aus. Sümpfe und Moore sind prägende Landschaftselemente im Soomaa-Nationalpark. Im Nationalpark gibt es ein paar Wanderwege, wo man die Spuren von Biebern sieht. Auch mit dem Kanu kann man sehr schön das Naturschutzgebiet erkunden.

Marktplatz von Tartu

Naturschutzgebiet Soomaa

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die letzte Stadt in Estland, die wir uns angeschaut haben ist Pärnu. Das an der Westküste gelegene Städtchen zeichnet sich durch schmucke Holzvillen, gepflegte Parkanlagen, und einen wirklich schönen Sandstrand aus. Pärnu ist als Erholungsort bekannt. Seit dem 19. Jahrhundert, seit Entdeckung des Heilschlamms und Eröffnung der ersten Badeanstalt, kamen Erholungssuchende aus Estland, Finnland, Schweden und Deutschland her. Der Zweite Weltkrieg hat in Pärnu Spuren hinterlassen. Nach dem Wiederaufbau nutzten vor allem Russen das Seebad.

Das nächste Ziel ist Lettland.

Das erste was uns nach dem Grenzübergang auffiel, war ein großes Verkaufslager voll mit alkoholischen Getränken. Es sah von außen wie ein normaler Supermarkt aus. Wir wollten eigentlich nur ein bisschen Obst kaufen, hatten uns aber schon gewundert,warum soviel Autos mit finnischen Kennzeichen auf dem Parkplatz standen. Beim Betreten des „Supermarktes“ sah man nur palettenweise Spirituosen und etwas Knabberzeug, aber Obst gab es keins.

Später entdeckten wir einen schönen Platz am Strand zum Übernachten und wollten am nächsten Tag einen Badetag einlegen. Es war warm ,aber sehr diesig.

So änderten wir unseren Plan und fuhren weiter zum Gauja- Nationalpark. Wir stehen jetzt am Erglu Klintis (Adlerfelsen), die Sandsteinformation erreicht eine Höhe von 22 Metern und erstreckt sich über eine Länge von 700 Metern. Bei unserer Ankunft haben wir wie gewohnt die Tiere rausgelassen. Leider ist unser Haribo von seinem Spaziergang bisher nicht wieder zurückgekommen. Wir haben mehrere Stunden mit Suchen verbracht. Bisher können wir nicht sagen was passiert sein könnte. Haben auf jeden Fall schon mal eine Suchanzeige bei Tasso geschaltet.

Nachdem wir zwei Tage mit der Suche nach Haribo verbracht haben, und er immer noch verschwunden ist, sind wir nun schweren Herzens weitergezogen. Es ist nicht so einfach jemanden in einem Naturreservat das ca.90 000 Hecktar umfasst zu finden,wenn er so gut getarnt ist,und nicht gefunden werden will.

Nachdem wir uns Sigulda mit diversen Burgen und Schlössern angeschaut haben und mit der Seilbahn über das Tal auf die andere Seite gefahren sind, führte uns ein Wanderweg mit Teils sehr steilen Holzstiegen zur Gutmana-Ala Höhle aus Sandstein. An der Seilbahn gibt es auch eine tolle Art bis zur Mitte des Tals „zu fliegen“ Anschließend wird man von der Seilbahn wieder aufgesammelt und zurück zur Station geschoben.

Heute am 05.07.2018 haben wir mit den Rädern Riga erkundet. Der Stadtkern besteht aus alten Jugenstil-Häusern. Der Marktplatz hat viele Cafés zu bieten. Ein Park ist schön angelegt, und es finden zur Zeit auf vielen Bühnen Open-Air Musikveranstaltungen statt. Uns hat, obwohl viele von ihr schwärmen, die Stadt nicht wirklich umgehauen. Sie hat aber ihren eigenen Flair.

Unser nächster Punkt ist Jurmala, direkt an der Ostsee. Das hübsche Seebad besteht eigentlich aus mehreren zusammengewachsenen Ortschaften, Majori gilt als der Hauptort. Schon zur Zarenzeit genoss der Adel die schönen Strände, die Heilwirkung der Schwefelquellen und die gute Luft.
Bei super Wetter und 28 Grad werden wir ein paar Tage hier bleiben. Wir haben einen schönen Stellplatz nur 20 m vom Strand entfernt gefunden.

Und konnten so gestern einen tollen Sonnenuntergang genießen.

Kap Kolka war das nächste Ziel. An diesem nördlichsten Punkt in Kurzeme (Kurland) treffen die Ostsee und die Rigaer Bucht aufeinander.
Das Kap liegt auf dem Gebiet des Slitere-Nationalparks. Zu Sowjetzeiten war dies eine Sperrzone, sodass die Natur hier recht unbehelligt gedeihen konnte. Bei weiterhin schönem Wetter verbrachten wir hier 3 Tage und machten noch eine Fahradtour entlang der Küste Livlands. Hier findet man noch ein Stück ursprüngliches Lettland, mit kleinen hübschen Orten.
In Kurzeme war früher das Siedlungsgebiet der Liven. Heute leben hier nur noch wenige Angehörige des finno-urgischen Volkes. Sie sprechen eine eigene, nahezu ausgestorbene Sprache.

Heute am 11.07.2018 sind wir nach Kuldika weitergefahren. Ein schöner kleiner Ort in dem sich der breiteste Wasserfall Europas (ca. 275 m) mit einer schönen Backsteinbrücke befindet.

Es fing ein bisschen an zu Regnen 🙂

 

 

 

Nach dem Regen wurden wir mit einem schönen Sonnenuntergang belohnt. Und sind dann am nächsten Morgen nach Litauen weiter gefahren. Wir fuhren zuerst nach Palanga. Ein sehr schöner Badekurort, mit weitläufigem Strand. Durch die Sommerferien ist es hier allerdings sehr voll. Überall werden Parkgebühren verlangt. So liesen wir das Örtchen schnell hinter uns und fanden einen Schlafplatz direkt am Hafen Memel. Unser Plan war am nächsten Morgen mit der Fähre zum Naturschutzreservat ins Memeldelta zu fahren. Da der Tag mit starken Regen begann, und es so schnell nicht aufhören wollte,sind wir nun weiter Richtung Schaulen ( Siauliai) zum Berg der Kreuze unterwegs.

Man kann schon sagen,dass dieser Ort was mystisches hat.

Bei schönem Wetter haben wir ein paar Tage im Aukstaitija Nationalpark verbracht.

Und die Zeit am Badesee genossen.

 

 

 

 

Als der Donner anfing zu grollen sind wir weiter gezogen, um zum Mittelpunkt von Europa zu gelangen. Als wir ein Stück auf der Hauptstraße gefahren waren, lag ein kleinerer Baum auf der Fahrbahn und zwang uns zum Anhalten. Bei jeden Auto stiegen die Fahrer sofort aus, egal ob russisch, litauisch oder deutsch. Jeder schaute sofort was er dabei hat um zu helfen. Wir kamen mit der Säge, ein paar andere Fahrer mit der Axt. Kurzerhand wurde der Baum klein gemacht und zur Seite geschoben. Jeder wünschte noch eine gute Fahrt, einige küssten ihre Axt noch schnell und dann waren alle auch schon wieder in ihren Autos verschwunden und fuhren davon.

 

 

 

 

Wir fuhren weiter in einen Waldweg, auf eine mehr oder weniger befahrbare   Piste. Es wurde immer enger zwischen den Bäumen. Hippo nimmt natürlich jede Bodenwelle und jedes Loch mit. Wir wurden ganz schön durchgeschüttelt, bis wir die befestigte Straße nach etlichen Kilometern wieder erreichten.  Wir dürfen berichten, dass das Untersetzungsgetriebe hervorragend funktioniert.Nach alledem war erst einmal Kaffezeit angesagt. Ein Stückchen Kuchen durfte nicht fehlen. Stehen nun auf einer Wiese und lassen das Gewitter an uns vorüber ziehen.

 

 

 

 

Kurz vor der Hauptstadt Litauens befindet sich der geographische Mittelpunkt Europas. Rudi wollte auch mal im Mittelpunkt liegen. Wir wissen nicht warum die Leute Geld auf den Stein legen.

 

 

 

 

Es folgte der Besuch der Hauptstadt Vilnius. Wir nutzen auch gleich die Gelegenheit einen Waschsalon aufzusuchen. Es ist immer wieder spannend im Ausland einen Waschsalon zu besuchen. Diesmal war es einfach, die Erklärung war in englischer Sprache. Insgesamt zahlten wir 6€ fürs Waschen. Bei schönem Wetter wollten wir keinen Trockner benutzen und haben kurzerhand eine Wäscheleine in einem kleinen Park nahe eines Einkauszentrums gespannt. Die Leute haben etwas komisch geschaut. Wir haben das Trocknen dann noch mit einem Picknick im Park verbunden.

 

 

 

 

Die anschließende Stadtbesichtigung bei 30°Grad war sehr anstrengend.

 

 

 

 

Dafür war der Besuch der 30 km entfernten Inselburg Traken viel entspannter. Allerdings ist die Burg sehr auf Tourismus ausgelegt. Ein Souvenirladen neben dem anderen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Unsere letzte Station in Litauen ist der Nationalpark Dzukija, unweit der weißrussischen Grenze. Hier genießen wir das schöne Wetter für die nächsten Tage an einem Badesee.

 

 

 

 

Hier haben wir Sigi und Lisi ,zwei nette Frauen aus der Schweiz mit ihren vier Hunden und einem kleinen Kater,kennengelernt. Sie leben auch im Wohnmobil und sind auf dem Weg zum Überwintern nach Griechenland. Zusammen haben wir zwei schöne Tage am See verbracht.

Sigi`s Pizza Calzone

 

 

 

 

Am Montag sind wir alle Richtung Polen gefahren. Wir in den Norden und sie in Richtung Süden. Unsere erste Polizeikontrolle haben wir vor dem Grenzübertritt von Litauen nach Polen passiert. In Litauen müssen Fahrzeuge, die schwerer sind als 3,5 t eine Vignette haben. Da unser Hippo aber als Wohnmobil zugelassen ist, entfällt die Vignettenpflicht für uns. Nachdem wir das auch der Polizei erklärt haben, dürfen wir weiter fahren. Hinter der polnischen Grenze haben wir uns eine Mautbox geholt. In Polen benötigt man über 3,5t eine Mautbox. Wird man ohne erwischt sind die Strafen sehr hoch. Wir fahren nun durch die Masurischen Seeplatte und stehen zur Übernachtung an einem Kanal zwischen zwei Seen.

 

 

 

 

Beim Paddeln wurden wir vom Regen erwischt. Rudi fand es gar nicht so lustig. Zuviel Wasser. Die Weiterfahrt erfolgte nach drei Tagen auf kleinen Nebenstraßen über Kętrzyn, wo wir die Wolfsschanze (ehemaliges Füherhauptquartier) „Rechts“ liegen ließen und zum Oberländischen Kanal weiterfuhren. Hier gibt es ein einmaliges technisches Denkmal zu besichtigen. Eine Standseilbahn,die Schiffe zum bewältigen von einem Höhenunterschied von 99m auf Schienenwagen über Land transportiert. Sie wird von Wasserrädern angetrieben. Erbaut wurde diese Seilbahn 1844 bis 1860. Hier übernachteten wir das erstmal auf einem Campingplatz ,direkt an der Seilbahn. ( für 40 Zloty kann man nicht meckern). Das erstmal auf unserer Reise stand kein Internet zur Verfügung. Wir kommen halt Deutschland immer näher 🙂

Als nächstes folgten wir der Landstraße 501 (die für unsere Verhältnisse in einem schlechten Zustand ist, wie viel Straßen in Polen) und kamen zu einer Ostsee-Halbinsel und dem Ort Piaski. (3 km von der russischen Grenze). Bedingt durch die Ferienzeit war die Halbinsel sehr gut besucht. Wir fanden direkt am Strand einen Parkplatz. Und genossen für ein paar Tage das herrliche Wetter.

Am Sonntagmorgen sind wir schon zeitig Richtung Danzig losgefahren, da bei dem schönen Wetter der Ansturm zum Strand sehr groß sein würde. Um nach Danzig zu kommen müssen wir über den Fluß Weichsel. Wir haben die Fähre genommen. Beim Herunterfahren passierte ein kleines Malheur. Wir wollten nach Handzeichen des Schiffspersonals gerade losfahren, in dem Moment brüllte neben uns ein PKW-Fahrer. Er hatte zur gleichenden Zeit die Autotür geöffnet, die sich bei uns in der Leiter verkeilte. Wir fuhren langsam zurück, damit er die Tür schließen konnte. Sind dann von der Fähre runter auf einen Parkplatz und haben den Schaden begutachtet. Die Autotür war eingebeult und der Fahrer versuchte uns die Schuld in die Schuhe zu schieben. Wir hätten nicht in den Rückspiegel geschaut. Zum Glück konnte das Ehepaar gut Englisch, daher konnten wir erklären, dass wir hier keine Schuld tragen. Außerdem haben sämtliche Crewmitglieder des Schiffes dem Fahrer in lautstarkem polnisch erklärt,dass er den Schaden selbst verursacht hat. Damit wurden das Paar freundlich, und hat uns noch einen schönen Urlaub gewünscht. Wir wünschten ihnen ebenso einen schönen Tag. Somit übernachten wir heute am Ufer der Weichsel und fahren morgen nach Danzig weiter. Hippo hat eine kleine Schramme im Tank. 😉

Wir hatten uns etwas außerhalb von der Danziger Innenstadt hingestellt und nach dem Einkaufen sind wir mit den Fahrädern und Hund in die Altstadt gefahren. Die Stadt hat einen gewissen Charme. Dafür das Danzig zu 90% im Krieg zerstört wurde, haben die Historiker und Restauratoren ganze Arbeit geleistet. Die Altstadt wurde komplett in ihrem ursprünglichen Zustand wieder aufgebaut. Auch die Kombination von alten und neuen Gebäuden, allesamt im Hanseatischen Style, ist gut gelungen. Überall konnte man auf Floh- und Antikmärkten nach Schnäppchen suchen. Jedoch bei 30 Grad und gefühlten 1 Millionen Touristen haben wir die Besichtigung nur auf ein paar Punkte beschränkt und waren dann froh wieder aus der Stadt raus zu sein. Die nächsten Tage sind wir bei der Wärme nur morgens früh gefahren. Haben uns immer so schnell wie möglich schattige Plätzchen im Wald gesucht und die Tage dort verbracht.

Wir schlugen den Weg Richtung Stettin ein.Laut Informationen sollte der Hauptfriedhof sehr schön parkähnlich angelegt sein. Das wollten wir uns mal anschauen. Die alten Baumbestände spenden viel Schatten.Man kann hier gut 2 Stunden spazieren gehen, was bei der Hitze eine Wohltat war. Als letzte Aufgabe in Polen hatten wir uns vorgenommen die Maut-Box wieder abzugeben, um unser Guthaben zurück zu bekommen. Diese Aufgabe stellte sich als sehr schwierig raus. Zuerst sind wir über Stettin auf der E10 Richtung Deutschland gefahren. Kurz vor der Grenze rechts eine Orlen Tankstelle. Die nehmen die Box nicht zurück. Haben uns eine Orlen Tankstelle in Stettin genannt. Dann also 11 km zurück zu der Tankstelle. Dort wollte man uns die Kaution und das Guthaben nicht auszahlen, sondern nur überweisen. Wir hatten aber Bar bei der Einreise gezahlt. Dann haben sie uns eine Orlen Tankstelle auf der A6 kurz nach der Grenze Deutschland genannt. Also auf der A6 über die Grenze nach Deutschland, die nächste Abfahrt runter und wieder Richtung Polen. Hinter Grenze dann die Orlen Tankstelle. Dort war es dann kein Problem. Die nette Dame hat sich tausend Mal entschuldigt. Kann aber natürlich auch nichts dafür. Dann über Polen , ohne Via-Toll Box zurück nach Deutschland. Quasi illegal sozusagen.
Die ganze Aktion hat uns einen halben Tag und ca.70 km gekostet. Alles dann für ein Maut, die wir verbraucht haben, von 6,8 Zloty. (Ca. 2 €) Wir vermuten Mal das viele gar nicht ihre Box abgeben und das Geld verschenken. Am Ende hatte wir unsere Kaution und den eingezahlten Betrag in bar wieder (270 Zloty)

Nun sind wir wieder in Deutschland. Der erste Parkplatz, den wir für die Übernachtung gewählt hatten, empfing uns mit dem Schild „Übernachtung mit Wohnmobil oder Camper verboten“. Willkommen zurück in Deutschland;-) Ein schönes abgemähtes Feld tut es ja auch zum Übernachten.:-) Unser Plan ganz früh wieder los zu fahren wurde von Moritz boykottiert. Er befand sich auf einem Spaziergang, der 4 Stunden dauern sollte. Also eben erst gegen Mittag los. War ja garnicht heiß. Immer Richtung Berlin. Haben im Wald einen schönen Platz mit tollen Badesee zum übernachten gefunden. Der Förster kam mit dem Hinweis das es in Deutschland so nicht erlaubt währe im Wald zu stehen. Währe ja Wildcamping und es sind ja Privatwege. Er war sehr nett und musste selber schmunzeln. Nach kurzem Gespräch dürfen wir doch bis morgen früh bleiben. Jetzt ist erst einmal baden angesagt.

 

 

 

 

Wir wollten unserem Hippo neue Federn und uns ein wenig mehr Komfort spendieren. Und sind zu einem Federnwek nach Dinkelstädt gefahren. Dort konnten wir vor Ort die hinteren Federn aufarbeiten lassen und vorne kamen neue Stoßdämpfer hinzu. Nach 3 Tagen war die Sache erledigt, und wir fuhren mit einem neuen Fahrgefühl in Richtung Harz. Dort wollen wir ein paar Tage Wandern gehen.

Noch ein paar Impressionen aus dem Harz

Willkommen im Weserbergland. Bodenwerder, die Geburtsstadt des Barons von Münchhausen, sollte man sich ruhig mal näher anschauen. Der Bismarckturm und die Könnigszinne belohnen nach einem sehr steilen Aufstieg mit einem wundervollen Fernblick über das Wesertal.

Bismarckturm
Aussicht vom Bismarckturm

 

 

 

 

Weiter ging es nach Hameln,wo wir einen SB-Waschplatz fanden.Dort konnten wir Hippo mit dem Kärcher reinigen. Marco der Inhaber war so interessiert an Hippo, dass wir auf seinem Gelände eine kleine Reparatur durchführen durften. Wir wurden tatkräftig von ihm und seiner Frau unterstützt und mit Kaffee versorgt. Wieder einmal durften wir sehr liebe Menschen kennenlernen. Immer der Weser entlang fuhren wir weiter nach Rinteln. Die nächsten Tage verbringen wir damit Freunde und Verwandte zu besuchen. Als nächstes findet man uns wieder beim Fernreise-Treffen in Enkirch an der Mosel.