Sifaka and Friends

04.09- 12.09.2024

Der Marojejy Nationalpark liegt im Nord-Osten von Madagaskar. Was ist der beste Weg, um den Park zu erreichen? Der Bus benötigt fast 3 Tage dorthin. Diesmal entscheide ich mich, einen Flug zu nehmen. Der Flug von Tana nach Sambava beträgt knapp eine Stunde. Für mich, wenn auch teurer als der Bus, die beste Option. Um die Kosten für den NP zu reduzieren, reisen Rachel und ich für eine Weile zusammen. In Sambava angekommen, bringt uns ein Tuktuk zu unserer ersten Unterkunft. Ich liebe die Fahrten mit dem Tuktuk und nutze es so oft wie möglich. Diese Art der Fortbewegung ist sehr günstig.

Eine mehrtägige Regenwaldtour wartet nun auf uns. Wie schon erwähnt, benötigt man einen Guide und zusätzlich noch ein paar andere Personen. Ein Koch, ein Träger, ein Checker und der Guide warten am Parkeingang auf uns. Man zahlt nicht nur die Personen, sondern kauft vorher noch die benötigten Lebensmittel für alle Personen zum Essen ein. Es ist nicht so teuer, wie es sich anhört. Und wie schon erwähnt, gibst du allen einen Job. Man fühlt sich wie eine Prinzessin, wenn jemand deinen Rucksack tragen will. Ich entscheide meinen Rucksack selber zu tragen. Der Träger bekommt trotzdem genug zu tun. Wenn du Tiere sehen möchtest, nimmt man am besten auch einen Checker. Gerade bei den Sifaka, die ziemlich hoch oben in den Bergen leben, ist dies von Vorteil. Der Checker geht mehrere Stunden voraus, um den Schlafplatz der Sifaka zu finden. Bricht in den frühen Morgenstunden ca.3 Uhr wieder auf, um den Standort erneut zu lokalisieren, bevor die Tiere weiter ziehen. Dann hat man nämlich keine Change mehr sie zu finden.

Also die Gruppe zieht los. Es sind alleine knapp 2 Stunden zu Fuß vom Office bis zum Parkeingang zu laufen. Wir passieren kleine Orte und Reisfelder auf dem Weg zum Regenwald.

Was passt am besten zum Regenwald? Natürlich Regen. Und davon gibt es am ersten Tag genug. Ich freue mich, über mein in Deutschland gekauftes, nie richtig benutztes und ständig herum geschlepptes, Regencape. Alles bleibt schön trocken. Der Nachteil, es wird warm und durch die hohe Luftfeuchtigkeit fängt man ganz schön unter dem Cape zu schwitzen an. Nach 2 weitern Stunden hört der Regen auf. Die schmalen Wege im Regenwald sind ziemlich glitschig. Wurzeln und Steine mit Moos bewachsen erschweren den Aufstieg zusätzlich. Die meisten, die den Park besuchen, wandern am ersten Tag zum Camp 1 und bleiben dort eine Nacht.

Unsere Plan ist ein anderer. Wir möchten am ersten Tag Camp 2 erreichen und dort übernachten. Es sind 11 km um Camp 2 zu erreichen. Hört sich nicht viel an. Der Weg ist sehr steil und sehr beschwerlich. Und wie in einigen Filmen zu sehen, wird man von vielen Mücken attackiert. Nicht das die Mücken genug währen, du musst auch ständig die Blutegel entfernen, die an deinen Beinen oder unter deinem T-Shirt versuchen sich fest zu saugen. Camp 2 belohnt mit einem grandiosen Ausblick.

Koch und Träger warten schon eine Weile, das Essen ist fertig. Ich frage mich kurz, ob die beiden vielleicht eine Abkürzung zum Camp kennen. Nein, sie gehen den selben Weg. Nur sind sie viel geübter. Am Essplatz gesellt sich eine Baumphyton zu uns. Sie ist nicht gefährlich und sieht so schön aus.

Am nächsten Morgen, noch vor 7 Uhr, machen wir uns ohne Gepäck, auf den Weg, die Sifakas zu finden. Der Checker wartet schon auf uns und zeigt uns ihren Schlafplatz. Die Tiere werden schnell aktiv und turnen über uns in den Baumkronen.

Was für wunderschöne Tiere. Die Seidensifakas leben in kleinen Familiengruppen zusammen und benötigen ein sehr großes Territorium. Auch diese Tiere sind stark bedroht, da sie bei einigen Menschen als Delikatesse gelten. Der Abstieg ist nicht mehr ganz so anstrengend wie der Aufstieg, einen Tag zu vor war, benötigt dennoch sehr viel Zeit.

Am nächsten Tag fahren wir per Bus zu einer Vanilleplantage. Hier werden nicht nur Vanille, Kakao und Kaffee angebaut, sondern auch Pfeffer, Kurkuma, Patschoulli und Nelken.

Die Vanillepflanze gehört zu den Orchideenarten. Ursprünglich war sie nicht heimisch auf Madagaskar und als sie dort kultiviert wurde, fehlten die Insekten zur Bestäubung der Pflanze. Alle Mühen, die Insekten aus Mexiko nach Madagaskar zu bringen, schlugen fehl. Kaum waren die Tiere in Madagaskar, starben sie. Bis heute bleibt nur die manuelle Bestäubung von Hand. Was sehr aufwendig ist, da sich die Blüte der Vanillepflanze nur einen Tag öffnet. Sollte in der Zeit keine Bestäubung stattfinden, gibt es keine Vanilleschoten. Die Vanillebauern müssen jeden Tag ihre Planzen auf anstehende Bestäubung kontrollieren. Nach der Bestäubung bilden sich die grünen Vanilleschoten. Nach der Ernte werden die unreifen Schoten fermentiert und getrocknet. Erst dadurch entstehen die ledrigen, dunkelbraunen, glänzenden Vanilleschoten mit ihrem typischen Aroma.

Die Kakaofrüchte wachsen direkt aus dem Stamm und werden geerntet wenn sie gelb bzw. rot sind. Es sind zwei verschiedene Arten von Kakao, die hier angepflanzt werden. Die rote hat eine höhere Qualität als die gelbe. Nachdem die Kakaonüsse gepflückt sind, werden die Kerner aus der Schale genommen. Das weisse Fruchtfleisch, welches sehr lecker ist, wird entfernt und die Kakaobohnen werden zum Trocknen zwischen Bananenblätter gelegt.

Nach ein paar Tagen erhält man die getrockneten Kakaobohnen, die sehr intensiv nach Schokolade schmecken. In Säcken abgefüllt treten sie ihren Weg zur Schokoladenherstellung an.

Auch hier auf der Plantage begegnen uns viele Chamäleons, in allen erdenklichen Farben.

Ein anschließender Besuch im Vanilleshop ist einfach ein Muss. 

Mouse Maki und Co.

31.08- 03.09.2024

Mit dem Bus geht es nach Osten, genauer gesagt, nach Andasibe. 4 Stunden dauert die Fahrt. Es wird zunehmend grüner und die Bäume werden größer. Der Regelwald ruft. An den Straßen, sieht man immer wieder Schilder mit der Aufschrift Hotely. Einige Touristen glauben, man könnte sich hier ein Zimmer nehmen und wundern sich wie viele Hotels es doch hier gibt.

Hotely bedeutet in madagassisch so viel wie Fast Food Restaurant. Nicht zu vergleichen mit den bekannten Fast Food Geschäften. Hier bekommst du immer frische Salate, wie zb. Karotten oder Gurkensalat, Nudelsuppen, Reis, Gemüse, Fleisch und Fisch. Der Unterschied ist, dass man nicht lange auf sein Essen warten muss, da es schon vorgekocht ist und warm gehalten wird. Für mich die beste Art von Fast Food und zudem noch gesünder. Zu einem kleinen Preis kann man sich vollstopfen. Und wer es nicht verträgt? Pech gehabt, dann bekommst du halt Durchfall. Zum Glück habe ich damit keine Probleme.

Am Nationalpark angekommen, muss man sich immer einen Guide nehmen. Viele denken, och, den kann man sich doch sparen und ich kann doch selber durch den Nationalpark laufen. Das sehe ich anders. Erstens weiß der Guide die besten Stellen, um Tiere zu sehen und zweitens hat er so einen Job. Nur wenn die lokalen Leute mit eingebunden werden, kann man den Regenwald und die Lemuren schützen. So haben die Menschen Arbeit und sind bestrebt alles zu tun, um die Arbeit zu behalten und Tier und Pflanzenwelt im Regenwald zu schützen.

Der Blick aus meiner Unterkunft.

Mit meinem Guide mache ich mehrere Tages- und Nachtwanderungen. Leva, mein Guide erklärt mir sämtliche Pflanzen und Tiere. Ich bewundere, was er für ein Wissen hat. Er kennt wirklich jeden Grashalm mit seinem korrekten botanischen Namen.

Ein schöner Ausblick auf den Clean-Green-Lake

Orchideen, die auf einem Baum wachsen

Dann begeben wir uns auf die Suche nach dem größten Lemur, dem Indri. Bei einer Körpergröße bis ca.90 cm kann er bis zu 10 kg wiegen.

Bei unseren vielen Wanderungen treffen wir auf verschiedene Lemurenarten. Zb. den Bambuslemur (sehr schwer zu finden) oder den Diademsifaka oder den braunen Maki.

Wir unternehmen viele Nachtwanderungen, die dann ungefähr so aussehen. Im stockdunklen Regenwald unterwegs. Ängstlich, darf man hier nicht sein.

Besonders stolz bin ich, den kleinsten der Lemuren, den Mouse Maki, gefunden zu haben. Als nachtaktiver Maki und mit nur 50g Gewicht, ist er schon sehr schwer auszumachen. Dafür war ich zwei Nächte unterwegs.

Verschiedene nachtaktive Frösche und Gekos kommen mir vor die Kamera.

Das kleinste Chamäleon, dass es hier gibt, verschläft die Nacht und ist tagsüber aktiv. Selbst beim Schlafen gibt er seine Tarnung nicht auf. Von weiten sieht er wie ein altes Blatt aus.

Alleine, würde ich an all den kleinen Lebewesen vorbei laufen. Aber so, mit Guide, ist es einfach nur toll, alles zu erkunden. Auch das größte Chamäleon will fotografiert werden.

Ich liebe die verschieden Chamälion-Arten und sie zu entdecken ist einfach wundervoll. Und wo ist hier der Geko versteckt?

Nach drei Tagen treffen wir endlich auf den Indri. Das Muttertier schaut mich mit großen Augen an, während es sein Baby im Arm versteckt. Einfach wunderschöne Tiere

Einige Tage später geht es für mich aus dem Mantadia-Nationalpark mit dem Bus zurück nach Tana. Ich muss den nächsten Trip nach Nord-Osten planen. Um zwei Uhr soll der Bus kommen. Pünktlich um 5 Uhr ist er dann auch da. Aus den geplanten 4 Stunden werden 5,5 und ich bin im dunklen wieder in Tana.

Tsingy-Tsingy und noch mehr

23.08- 30.08.2024

Von Tana geht es Richtung Westen. Wenn man durchs Land reisen will, nimmt man am besten den Bus und bringt viel Zeit mit, oder man mietet sich einen Leihwagen. Man kann nicht auf eigene Faust mit Leihwagen durchs Land fahren. Du mietest immer einen Wagen inklusive Fahrer. Was ich auf Grund der doch sehr schlechten Straßenverhältnisse ganz gut finde. So bist du wenigstens nicht dafür verantwortlich, wenn an dem Fahrzeug etwas kaputt geht.

In den nächsten sieben Tagen reise ich mit einer netten Gruppe Richtung Westen. Eine Tour, wie diese, währe alleine viel zu teuer. Und so schliessen wir uns alle zusammen.

Am ersten Tag geht es mit dem Auto nach Antsirabe. 5 Stunden Fahrt auf schlechter Straße. Die wunderschöne Landschaft entschädigt für das  anstrengende Geschaukel im Fahrzeug.

Ob in Tana oder außerhalb, man hat ständig das Gefühl husten zu müssen. Smok und Rauch sind täglicher Begleiter. Teils liegt es an den vielen sehr alten Fahrzeugen in der Stadt. Teils an der, in meinen Augen, sehr unsinnigen Gewohnheit, ständig irgendwelche Grasabschnitte abzubrennen, oder Holzkohle herzustellen. Überall das gleiche, in ganz Afrika. Schnell geraten die Feuer außer Kontrolle und wenn der Wind sich dreht, beginnen ganze Landabschnitte zu brennen. Ein Löschen ist nicht mehr möglich. Vermehrt wird Militär eingesetzt, um die Bevölkerung am Abrennen der Wälder und Gräser zu hindern. Was wenig nützt. So verschwindet mehr und mehr die einzigartige Tier und Pflanzenwelt von Madagaskar.

In Antsirabe besuche ich morgens noch den Markt, um etwas einzukaufen.

Überall sieht man die Fahradtaxis, die Pousse-Pousse genannt werden.

Am zweiten Tag geht es von Antsirabe nach Miandrivazo. Und glaubt mir, die Straßen werden nicht besser. 7 Stunden beträgt die Fahrt. Vorbei geht es an Reisfeldern. Einige Zebus kreuzen unseren Weg. Teils freilaufend oder wie hier vor den Wagen gespannt.

Das Zebu-Rind gilt in Madagaskar als sehr starkes Rind, dass für alle möglichen Tätigkeiten eingesetzt wird. Wer was auf sich hält, kauft bei Hochzeiten oder Beerdigungen ein Zebu, welches wohl sehr gut schmecken soll. Hast du nicht das nötige Geld, muss ein herkömmliches Rind reichen.

Am 3.Tag tauschen wir das Auto gegen ein 4×4 Fahrzeug um zum Tsiribihina-River zu kommen. Es sind nur einige Kilometer zu fahren.

Eine zweitägige Bootstour in der Piroge ist geplant. Die Pirogen werden beladen. Viel Gepäck muss verstaut werden.

Auf dem Fluß gewinnt man wieder eine andere Perspektive. Auch hier begegnen uns immer wieder die Feuer. Die Landschaft ist in der Winterzeit so trocken, dass ein Funke schon ausreicht, um alles zu entzünden.

Es ist schon lange nicht mehr so kalt, wie zu Beginn der Reise in Tana. 38 Grad sind Durchschnittstemperatur. Der Fluß hat zur Zeit sehr wenig Wasser und uns begegnen ein paar Krokodile. Gut getarnt, sind sie kaum zu entdecken.

Ein wunderschöner Wasserfall lädt zu Baden ein. Herrlich, nach all dem Staub der vergangenen Tage. Ein paar Lemuren wurden hier angesiedelt. Die ursprünglich hier lebende Lemurenart hat sich auf Grund eines Feuers von diesem Platz entfernt. Nur schade, dass die Kleinen für die Touristen angefüttert werden.

Auf der Rivertour schlafen wir in Zelten. Wunderschöne Sonnenuntergänge begleiten uns. Um Zeit zu sparen kocht der Bootsmann das Essen direkt auf der Piroge.

Wir besuchen noch ein Dorf. Der Lehrer erklärt uns stolz, dass er zur Zeit über 700 Kinder in dem Dorf unterrichtet und bitte gleichzeitig um Spenden. Die meisten Kinder in Madagaskar besuchen die Schulen nicht sehr lange. Wie ich ja schon im letzten Bericht geschrieben habe, kostet die Schule Geld. Was die meisten Leute nicht aufbringen können. Viele Schüler haben grade mal die Grundkenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen.

Nach 2 Tagen Bootstour steigen wir wieder auf ein 4×4 Fahrzeug um. Es geht weiter nach Belo Sur Tsiribihina und dann in ca.5 Stunden Fahrt nach Bekopaka. Vorher müssen wir noch mit der Fähre übersetzen.

In Bekopaka steht der Besuch der beiden Nationalparks Big Tsingy-Tsingy und Smal Tsingy-Tsingy an. Ausgerüstet mit Klettergurten geht es an die Besteigung des Tsingy-Tsingy Areals. Auch durch einige Höhlen führt die Tour. Die Höhlen sind stockdunkel und manchmal so eng, dass man nur kriechen kann. Selbst der Rucksack muss abgenommen und vor einem hergeschoben werden. Nur gut das mittlerweile alle Handys eine Taschenlampenfunktion haben. Wieder einmal wird mir klar, dass ich als Höhlenforscher nicht geeignet bin. Obwohl es Spass macht, sind Dunkelheit und Enge nicht so meine Favoriten.

Dann folgt eine doch sehr anspruchsvolle Klettertour. Und wir werden mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Tsingy-Tsingy bedeutet in Madagassisch, so viel wie, auf Zehenspitzen laufen. Das wird einem sehr schnell klar, wenn mann versucht das messerscharfe Gestein zu erklettern. Früher haben sich die Menschen hier barfuß über die Steinspitzen beweg. Gut das es heute Wanderschuhe gibt.

Der kleine Tsingy ist vom Klettern her nicht so anspruchsvoll. Er wird Labyrinth genannt und man kann sich beim Wandern auf den engen Wegen schnell verlaufen.

Am letzten Tag steht eine 10 stündige Fahrt an, um die Baobab Alle zu besuchen.

Dieser Baum ist heilig und an seinem Platz wird gebetet.

Baobabs in Love

Ein touristisches Highlight, die Baobabs bei Sonnenuntergang zu sehen. So werden unzählige Touristen hierher gekarrt.

Abgesehen von den vielen Menschen, ist es doch schon ein beeindruckendes Erlebnis. Und es gelingen mir wirklich tolle Fotos. Einfach unvergesslich.

I

In Morondava endet die Tour. Nach einer kurzen Nacht, geht es für mich um 4.30 Uhr mit dem Cotisse-Bus zurück. Der Coisse-Bus ist die etwas bessere Version der Taxi-Borusse und hält nicht alle 10 Minuten, um wieder Leute ein- und aussteigen zu lassen.

Die bessere Version benötigt 17 Stunden zurück nach Tana. Die Straßen, wie schon erwähnt, sehr schlecht. Abbremsen, Gas geben, um Schlaglöcher herum oder durch sie hindurch brettern, sowie hupend und mit überhöhter Geschwindigkeit fahren, verlangen meinem Magen einiges ab. Er möchte sich mehr oder weniger selbständig machen. Aber nicht mit mir, wo kämen wir den da hin, wenn jedes meiner Organe seinen eigen Kopf hätte. Meine Sitznachbarin schläft ein und landet in der nächsten Kurve auf meinem Schoß. Sie redet mit mir, jedoch verstehe ich ihr Madagassisch nicht und sie ist dem Französischen nicht mächtig. Wir lächeln uns an. Ich liebe diese Art der Gespräche, ohne viel Worte, wissen wir was gemeint ist. Nach dem Bus folgen noch 15 Minuten Taxifahrt und ich bin froh, spät in der Nacht meine Unterkunft und endlich mein Bett zu erreichen. Einen Tag Pause habe ich eingeplant und dann wird es für mich in den Osten des Landes weitergehen.

Einzigartige Tierwelt

19.8-23.08.2024

Lemuren gehören zu den Tieren, die nur auf Madagaskar vorkommen. Es gibt 112 verschiedene Arten. Leider werden die einzigartigen Tiere, in ihrem natürlichen Lebensraum, durch Abholzung der Wälder, stark eingeschränkt. Sie kommen fast nur noch in den ausgewiesenen Nationalparks vor. Die Lemuren, das Warzeichen von Madagaskar und ich habe soviel Glück, ihnen begegnen zu dürfen.  Ein paar verschiedene Arten konnte ich schon fotografieren.

Da gerade Winter ist, nutzen die Lemuren in den Morgenstunden gerne die Sonnenstrahlen, um sich aufzuwärmen.

Der kleine Gecko wollte auch mit auf das Foto. Sieht doch so aus, als ob er lächelt, oder? 

Ein paar Probleme mit meiner Bankkarte haben mich länger in der Stadt gehalten, als ich es ursprünglich geplant hatte. So war noch etwas Zeit, die Stadt unter die Lupe zu nehmen. Ein Fotomusem veranschaulicht die Geschichte von Madagaskar. Wobei mir mal wieder vor Augen geführt wird, wie man es auch in den anderen Ländern sehen kann, dass es den Menschen wohl ohne Kolonialismus und Religionsaufzwängung besser gegangen währe. 

Madagaskar ist auch bekannt für die überaus gute Qualität von Vanilleschoten. Sie sollen zu den besten der Welt gehören. Natürlich in Bio-Qualität. Eingedeckt mit eben diesen, werden meine Frühstücks-Haferflocken zum Gedicht und ein Hauch von Vanille liegt in der Luft. Auch als Kakao produzierendes Land ist Madagaskar nicht wirklich bekannt. Die Produktion auf Madagaskar beträgt gerade mal 1% der Weltproduktion. Auch hier erfolgt der Anbau in Bio-Qualität, ohne den Einsatz von Pestiziden. Die Produktion beschränkt sich auf rund 50 km um das Sambirano Tal herum. In der ältesten, seit 1937, ansässigen Chocolaterie Robert teste ich die Qualität der Kakaobohnen in Form von….nah….ja genau Schokolade.

Es wird nicht zu viel versprochen. Die Schokolade mit 75% Kakaoanteil ist süß und fruchtig. Nicht so süß, wie herkömmliche Schokolade. Klar ist hier auch Zucker drin, aber nicht so viel wie sonst üblich.

Mmmmh…unbeschreiblich lecker….und…Futsch ist sie auch schon. Naja, ich esse natürlich nur ein paar kleine Stückchen, den Rest teile ich mit lieben Menschen.

Bauch,Beine,Po…

13.8- 18.08.2024

In Mosambik erlebe ich einfach eine tolle Zeit. Trotzdem geht es weiter. Mit einem kurzen Zwischenstopp in Captown. Nächstes Reiseziel: Madagaskar. Flug und Landung ohne Zwischenfälle. Das Visa bekommt man ganz einfach bei der Einreise. Je nachdem wie lange man bleiben will ist der Preis gestaffelt.

In Antananarivo gibt es erst einmal ein paar Tacos zur Stärkung.

Eine Stadtbesichtigung steht auf dem Plan. Der einheimische Guide steht mit Rat und Tat zur Seite. Ich erfahre nicht nur geschichtliches, sondern bekomme auch Informationen, wo man am besten Lebensmittel kauft, was sind die beliebtesten einheimischen Speisen und wo es gute und günstige Restaurants gibt.

Und noch was sei am Rande erwähnt: Das Auswärtige Amt warnt davor, dass die Pest immer noch endemisch in einzelnen Gebieten in Madagaskar vorkommen kann. Ja richtig gelesen, die Pest. Es kann zu Beulen ,-oder Lungpest kommen. Da gewinnt das Lied „Wir lagen vor Madagaskar und hatten die Pest an Bord“, doch zunehmend an Bedeutung. Die Pest wird nicht von Ratten, sondern von Flöhen, die auf wildlebenden Nagetieren reisen, übertragen. Es soll durch die Krankheit 200-700 Sterbefalle im Jahr geben. Ok, hört sich doch erstmal viel an, oder? Die Bevölkerung beträgt ca.30 Millionen, wenn 700 an Pest erkranken, sind das gerade mal 0,0023%. Also auch hier erst genauer hinschauen, bevor man in Panik verfällt. Das Risiko an Malaria zu erkranken ist weitaus höher. Falls man sich mit der Pest infizieren sollte, wird sie heutzutage mit Antibiotika behandelt. Und die Chance der Genesung, bei früher Erkennung, ist sehr gut. An alle Schwarzseher, auch hier ist nicht alles so, wie es erzählt wird. Als Schutz vor Flohstichen, trägt man am besten ein Insektenschutzmittel auf. Ich habe immer ein Spray dabei, was gegen Mücken, Zecken und Flöhe schützt. Solltest du so ein Mittel mal nicht bekommen, nimm einfach ein Flohspray für Hunde. Hab ich getestet, funktioniert auch super bei Menschen. Aber mal ehrlich, wenn du kein Mittel dabei hast, ist die Wahrscheinlichkeit einem Floh mit Pestparasiten zu begegnen doch sehr gering. Man muss ja auch nicht jede Ratte, die man sieht, umarmen, oder?

Jetzt kommen wir zu dem vorher erwähnten Stadtrundgang. 3 Stunden sind eingeplant.

Antananarivo oder auch kurz Tana genannt ist in 3 Bereiche unterteilt. Die untere, die mittlere und die obere Stadt. Die untere Stadt ist für das normale Volk. Hier findet man die verschieden Märkte und die ärmeren Menschen.

Während in der oberen Stadt die Queens-Paläste und der Kingspalast erbaut wurden. Der erste König hatte 28 Frauen. Für die meisten der Frauen wurde ein eigener Queenpalast an strategisch wichtigen Punkten errichtet. Nicht so dumm, die Vorgehensweise des Königs. So hatte er nicht ständig alle Frauen um sich und wurde von ihnen frühzeitig vor möglichen Feinden gewarnt. So konnte er seine Truppen rechtzeitig bei Gefahr aussenden.

Tana ist sehr hügelig und liegt zwischen 1276 und 1435 Höhenmetern.  Die drei Stadtteile sind mit vielen Treppen verbunden. Da eine Stunde im Fitnessstudio ca.1 € kostet, was für die Bevölkerung sehr teuer ist, trainiert man seinen Body, indem man unzählige Stufen hinaufläuft oder im Entengang die Stufen hinunter watschelt. Liegestütze in allen Formen werden an Stufen und Geländer vollbracht. Auch wir gehen beim Stadtrundgang in 3 Stunden hunderte von Stufen rauf und runter. Ein ausgezeichnets Training für Bauch, Beine und Po. So ist mein Workoutprogramm schnell erreicht. 15000 Schritte in 3 Stunden.

Hier sieht man noch das Fußballstadion, Gebäude aus der Kolonialzeit und den künstlich angelegten See mit Monument.

Danach geht es zum Einkaufen auf den Markt. Es gibt frische Erdbeeren aus Madagaskar.1kg bekomme ich für 0,80€ und super lecker sind sie noch dazu.

Madagaskar zählt zu den ärmsten Ländern Afrikas. Schule kostet Geld und nicht alle können sich die Schulgebühren leisten. Viel leben auf der Strasse.

In Madagaskar wird viel Reis angebaut. Und jetzt kommt das skurrile, wo man wieder sieht, dass sich ein paar wenige die Taschen voll stopfen. Der hier angebaute Reis, hat eine sehr gute Qualität und wird weitgehend exportiert. Es wird dann billiger Reis mit schlechter Qualität importiert, damit sich die Bevölkerung den Reis leisten kann. Was für ein Unsinn. Während ein Großteil der Bevölkerung nicht genug Geld hat, baut sich der Präsident einen neuen Palast.

Mit Bussen, Taxis, Motorrad- und Fahrradtaxis kann man sich schnell und günstig fortbewegen. Als Taxis gehören der gute alte Citroën 2CV (die Ente) oder der alte Renault 4 zum Stadtbild dazu.