Katzen und Hunde

12.09 – 07.10.2024

Auch der schönste Aufenthalt auf Madagaskar endet einmal. Eine wunderschöne Insel, wenn auch zum Reisen sehr anstrengend. Und nun? Zurück nach Südafrika. Der Flieger geht zuerst nach Johannesburg und ein Anschlussflug führt mich dann wieder nach Cape Town. In Grabouw habe ich die Möglichkeit, an einem Schutzprojekt für Katzen mitzuarbeiten. Das Flugzeug landet um 22 Uhr in Cape Town, zu spät und zu gefährlich, um mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu reisen. Ein privates Taxi fährt mich zu Sharons Farm. Hier auf „Hopedale“ werde ich einige Zeit helfen. Wie überall in Afrika, haben die Einheimischen kein Geld oder keine Lust ihre Hunde und Katzen kastrieren zu lassen. Die Population nimmt überhand. Bei der Bevölkerung muss viel Aufklärungsarbeit geleistet werden, warum es so wichtig ist, die Tiere frühzeitig zu kastrieren. Die Kosten für die Kastration übernimmt der Tierschutzverein. Es ist natürlich nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Aber irgendwo muss man ja anfangen. Wilde Katzen müssen eingefangen und kastriert werden. Auch Hauskatzen werden vorbeigebracht. Neben den ganzen Katzen gibt es auch noch eine Menge Hunde hier.

Auch Rita Brock hat ein interessantes Projekt ins Leben gerufen. Hier geht es um den Schutz der afrikanischen Wildkatze. Die Art kann nur erhalten werden, wenn man verhindert, dass sich die Wildkatzen mit den Hauskatzen kreuzen. Auch dafür ist die Kastration der Hauskatzen sehr wichtig. Dazu gibt es einen interessanten Artikel auf Facebook.

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Was können Katzen am Besten ? Natürlich Schlafen… und das am liebsten den ganzen Tag.

Viele Tiere, die hier aufgenommen werden, haben schon so einiges mitgemacht. Da ist zb Sam. Der ältere Rüde wurde einfach an einer Stelle angebunden, um ihn Sterben zu lassen. Kein Geld für Futter oder was auch immer der Grund war. Zum Glück haben nette Menschen den Hund gefunden und zu Sharon gebracht. Er war bis auf das Skelett abgemagert. Sam ist grade mal 2 Monate hier, wurde etwas aufgepäppelt und ans Sterben denkt er überhaupt nicht. Jeden Morgen mache ich mit ihm und Optail, dem Rotweiler Mischling schöne Spaziergänge über die Farm.

Sam ist sowas von fit. Er springt über hohe Zäune und ist super aktiv. Der Hund ist auf Grund seines Alters fast taub. So kann man ihn auch nicht einfach zurück rufen. Also muss er lernen auf Handzeichen zu achten. Wenn er einen Menschen mag, weicht er ihm nicht mehr von der Seite. Er ist wie ein Schatten. Sam hat nur einen einzigen Fehler. Katzen sind für ihn Beute. Und das auf einer Farm mit ca.150 Katzen. So wird für ihn dringend ein neues Zuhause gesucht. Ein gut eingezäuntes Grundstück, ohne Katzen, mit ein oder zwei Menschen, die den ganzen Tag für ihn Zeit haben. Denn er möchte nicht alleine sein. Ich habe den verschmusten Rüden sofort ins Herz geschlossen. Ein echt toller Hund. Optail war da etwas klüger. Als Strassenhund aufgewachsen, ist er eines Tages hier aufgetaucht und hat beschlossen einfach zu bleiben.

Die Tage sind gefüllt mit viel Arbeit. Katzen und Hunde füttern, Katzenklos reinigen, den kranken Katzen Medizin geben und sie betreuen und vieles, vieles mehr. Wer schon einmal versucht hat, einer Katze Tabletten zu geben, weiß wovon ich rede. Mittlerweile bin ich bei der Verabreichung von Medizin ein echter Profi geworden. Ich lerne sehr viel über Tiermedizin und die unterschiedlichen Katzenkrankheiten. Viele Krankheiten werden hier durch Zecken übertragen, wie zb. Zeckenfieber. Einige Tiere sind durch die Zeckenbisse so krank geworden, das Antibiotika nicht mehr helfen. So bleibt nur der gang zum Tierarzt, um sie von ihren Qualen zu erlösen. Keine schöne Aufgabe.

Bei einer schönen Wanderung erkunde ich die Gegend.

Eine typische Spezialität in Südafrika sind Hefebrötchen, die in Fett ausgebacken werden. Man isst sie als Beilage zu Suppen. In Afrikaans werden sie Vetkoek genannt. Übersetzt im Fett gekocht. Super lecker und wie alles hier, mit vielen Kalorien versehen.

Hier entsteht ein neues Katzenhaus mit Freilauf.

Trotz der vielen Arbeit bleibt noch genug Zeit, den hiesigen „Schlemmer“-Markt zu besuchen. Die Halle ist von Freitags bis Sonntags geöffnet. Und zum Futtern gibt es mehr als genug. Pizza, Sushi, Burger, Tai-Food, Schokolade und, und, und….