Mit Delfinen schnorcheln

20.07

Mit Delfinen schwimmen. Stell ich mir toll vor. Natürlich nicht mit so einem zahmen Flipper. In Ponta de Ouro werden geführte Touren angeboten, um mit wilden Delfinen, also ich meine natürlich freilebenden Delfinen, zu schnorcheln. Nicht das wir uns falsch verstehen, die Delfine schnorcheln natürlich nicht. Die sind ja für das Wasser besser ausgestattet als der Mensch. Am Morgen geht es los. Zum besseren Verständnis teile ich die Schnorchelgruppe mal in zwei Kategorien ein.

Gruppe 1. Ziehen sich einen Neoprenanzug an, wissen aus Erfahrung, dass auch der indische Ozean keine Badewannentemperatur hat und das der Gummianzug bei Wind auf dem Boot gut schützt.

Gruppe 2. Baywatch-Nixen in einem Hauch von Badeanzug, die auf dem Boot schön braun werden wollen, das Wasser nur von Strand aus kennen und sich jederzeit für Selfies in Pose setzen.

So wir starten also früh morgens mit dem Festrumpfschlauchboot, mit zwei Außenbordmotoren. Das Ziel ist Delfingruppen zu sichten und dann im Wasser zwischen ihnen zu schnorcheln. Da es sich um wildlebende Delfine handelt, werden sie nicht angefüttert und auch Anfassen ist verständlicherweise verboten. Das Boot fährt mit großer Geschwindigkeit und man muss sich doch sehr festhalten. Hätte ich nicht gedacht.

Zur Erinnerung Gruppe 1, im Neopren genießt die Fahrt. Bei Gruppe 2 macht sich unterdessen Gänsehaut bemerkbar. Wir entdecken eine Gruppe Delfine, das Boot stoppt, schnell die Flossen anziehen und die Taucherbrille mit Schnorchel aufsetzen.

Langsam ins Wasser gleiten und zwischen den Delfinen, die hier auf Nahrungssuche sind, schwimmen. Man hat nur ein paar Minuten, bevor die Delfine wieder abtauchen.

Und dann versuch mal vom Wasser wieder in das Schlauchboot zu kommen. Alleine schafft man das nicht. Gut das die Crew einem hilft. Man wird mit Schwung ins Boot gezogen. Gruppe 1 auch dabei durch den Schorty geschützt, sitzt schon wieder im Boot. Gruppe 2 hat ein paar leicht Abschürfungen, weil man teils über die Halteseile gezogen wird. Und kaum im Boot, werden die Verluste der falschen Fingernägel begutachtet. Es konnten aber tolle Selfies gemacht werden. Das Boot nimmt wieder Fahrt auf und man sichtet die nächste Gruppe von Delfinen.

Das ganze macht man in einer Stunde mehrere male. Je nach dem, wie viele Delfine auftauchen. Das ist schon sehr anstrengend. Wir machen noch einen Abstecher zum nahegelegenen Korallenriff. Hier kann man auch noch etwas Schnorchel und die kleinen Fische beobachten. Wir lernen etwas über Korallen. Sie sondern zum Schutz vor potentiellen Feinden chemische Stoffe ab. Wenn Du sie auf die Haut bekommst, brennt es ähnlich wie eine Brennnessel und hinterlässt deutliche Spuren. Auch hier hat Gruppe 1 mit Neopren einen deutlichen Vorteil und kann wesentlich länger im Wasser bleiben. Gruppe 2 will nach ein paar Minuten zurück ins Boot.

Nun steht noch eine ¾stündige Rückfahrt an. Zum Wind kommen jetzt noch die nassen Badesachen dazu. Ihr wisst sicher worauf ich hinaus will. Eine Gruppe muss echt frieren und ist dann froh wieder an Land zu sein. Zu unserem Glück sichten wir noch ein paar Wale.

Es war so ein toller Tag. Zwischen Delfinen zu schwimmen, auch wenn es immer nur ein ganz kurzer Augenblick war, hätte es nicht schöner sein können.