Die Tage werde langsam kürzer. Die Temperaturen liegen zur Zeit bei angenehmen 30 Grad. Die Fluß-Schwimmbäder werden wahrscheinlich ab Ende Oktober wieder schließen. Auf unseren Spaziergängen kommen wir immer wieder in den Genus von frischen Obst. Äpfel,Birnen, Brombeeren, Feigen, Granatäpfel, Quitten und Trauben warten nur darauf abgepflückt zu werden. Dexter pflückt sich seine bevorzugten Leckereien aus den Büschen oder sammelt das Fallobst mit äußerstem Interesse und verspeist es direkt vor Ort. Langsam bereiten sich auch die Oliven auf ihre Ernte im nächsten Monat vor.
Für den Hund steht nun die nächste Tollwutimpfung an. Ich erfahre, dass alle paar Monate der Amtstierarzt aus Castelo Branco kommt und die kleinen Ortschaften besucht. Das ist ja toll, so kann ich mir die Fahrt mit Hund nach Castel Branco sparen. Der festgelegte Tierarzttermin wird am örtlichen „Schwarzen Brett“ ausgehangen. Kurz bevor der Tierarzt eintrifft, versammeln sich alle Klienten und deren Besitzer langsam auf dem Marktplatz. Da den Hunden die Wartezeit zu lange dauert, gründen sie spontan eine Spielgruppe und toben ausgiebig miteinander herum.
Tierarzt und Assistentin treffen pünktlich ein. Eben noch schnell das mobile Büro aufbauen und den Laptop hochfahren, dann kann es auch schon losgehen. Die Chips werden ausgelesen, Papiere verglichen, Karteikarten auf dem PC angelegt und alle Klienten erhalten ihre obligatorische Tollwutimpfung und eine Entwurmungstablette. 10€ bezahle ich für Impfung und Wurmkur. Ich beantrage noch zusätzlich einen EU-Impfpass für Dexter, damit es mit seinen Papieren in Europa keine Probleme gibt. Dieser kostet 6€ und muss wohl erst bestellt werden. Der Tierarzt will mir Bescheid geben, wenn ich den Impfausweis in Sarzedas abholen kann. Darauf warte ich jetzt seit ein paar Tagen. Nicht das er es bei dem ganzen Impfen doch noch vergessen hat? 1 Woche gebe ich ihm noch, dann werde ich den EU-Ausweis woanders besorgen.
Sarah und Tobi sind nach langer Fahrt endlich angekommen. Im Gepäck sind nicht nur jede Menge Klamotten, Schlafsäcke und Zelt, auch hab ich es mir nicht nehmen lassen, dass ein oder andere noch zu bestellen, was natürlich genauso im Auto verstaut werden wollte. Die Erste Frage als Sarah aus dem Wagen steigt:“Was willst du mit 1,6kg Kakao?“ Und typisch deutsch gebe ich gespielt ernst zurück:“Vorratshaltung ist immer wichtig.“ Aber mal im Ernst, was macht man mit 1,6kg Kakao, wenn man zum Frühstück maximal einen Teelöffel braucht? Vielleicht habe ich mich etwas überschätzt. War zumindest billiger als eine kleine Verpackung. Den Rest meiner anderen Großverpackungen, die auch noch dabei waren, erwähne ich hier lieber nicht mehr.
Da Wissen wachsen sollte, beschließen wir die Ruinen von Conimbriga zu besuchen. Die frühesten archäologischen Funde sind keltischen Ursprungs und entstammen der Eisenzeit des 9.Jahrhunderts v.Chr.,wurden aber später von den Römern besetzt.
Nach der ganzen Geschichte und dem kraxeln zwischen den Steinen meldet sich schon bald „der kleine Hunger“. Zum Mittag gibt es Vegie-Burger, bevor noch der Museumsbesuch ansteht. Und natürlich abends schwimmen im Fluß. Da ich die Temperaturen des Wassers von meinen Schwimmaktivitäten im Mai und Juni kenne, beschließe ich an Land zu bleiben.
Kennt ihr Qwixx? Ein Würfelspiel, was irre viel Spaß macht und neben anderen Spielen unsere zwischenzeitliche Beschäftigung ist.
Wir besuchen Vila Veiha de Ródão, erwandern die Umgebung und klettern auf den Aussichtsturm.
Auch Castelo Branco und Sobreia Formosa stehen nochmals auf der Liste. Dexter hat ein neues Hobby für sich entdeckt:“Frisbee spielen“ Und bei ziemlich hohen Temperaturen, natürlich am liebsten im Wasser
Ein Abenteuer-Walk führt uns Querfeldein, sprichwörtlich „über Stock und Stein“. Durch Dornen und einen nicht gut befestigten Abhang hinunter. Was bei mir in offenen Sandalen und barfuß nicht so gut kommt. Die Wanderschuhe warten halt lieber zu Hause auf ihren Einsatz. Nächstes mal erfolgt eine bessere Planung. Wie gesagt:“Das Wissen wächst.“
Während in Teilen von Spanien, Frankreich und auch Portugal die Waldbrände wüten und nur langsam unter Kontrolle gebracht werden, ist die hiesige Region von Portugal bisher von dem Feuer verschont geblieben. Und so kann man die Wärme von durchschnittlich 42 Grad gut am – und im Wasser genießen. Wie hier in Álvaro
oder im Parque Fluvial Açvde Pinto
Sobreira Formosa, ein wunderschöner Ort und Zeit für einen kleinen Boxenstopp.
In Sertā fand ein Footfastival statt. Die regionalen Spezialitäten lockten viele Besucher an. Gute Gelegenheit, sich die Stadt einmal näher anzuschauen. Parkanlagen, alte Gebäude und Brücken erinnern an eine Kleinstadt Portugals, mit Wurzeln, die bis in die Römerzeit reicht. Im Mittelalter spielte sie als befestigter Ort mit Burg eine wichtige Rolle, während der Reconquista. Heute ist Sertā bekannt für ihre ruhige Lage und die traditionelle Küche.
Ein Blick auf den Stellplatz direkt am Wasser.
Freedom Ville, ein Öko-Resort, nicht weit von Sarazedas entfernt, bietet eine ruhige Lage, wunderbaren Kaffee und einen Salzwasserpool.
In Pomar gibt es einen ganz romantischen Platz zum Schwimmen, sogar mit kleinem Wasserfall.
Jetzt heißt es nur noch auf den Besuch aus Deutschland zu warten, der sich angekündigt hat.
Wenn wir mal wieder mit Temperaturen anfangen. Die Durchschnittstemperatur liegt jetzt bei 38 Grad. Also werden nur noch morgens lange Spaziergänge unternommen. Diesmal leistet uns eine kleine Schlange Gesellschaft. Ihre Haut hat einen Kupferfarbton, welcher in der Sonne in allen Kupfer und Bronzeschattierungen leuchtet.
Noch ein paar Einblicke in weitere Flußbäder. Wie wunderschön, überall kann man schwimmen gehen.
Auch das Schwimmbad in Castelo Branco ist geöffnet. Hier muss man allerdings ein paar Euro Eintritt zahlen.
Der Jardim do Paço Episcopal in Castelo Branco mit seinen schönen Skulpturen ist einen Besuch wert.
Genauso wie die alte Ruine, wo man einen herrlichen Blick auf Castelo Branco hat. Wenn man die Weite so betrachtet, kann man sich genau vorstellen, warum das Schloss gerade hier erbaut wurde. Durch den Bau der „weißen Burg „ im 13 Jahrhundert hat Castelo Branco seinen Namen erhalten. Die Ruine lässt ziemlich gut erahnen, wie die Burg mal ausgesehen hat.
Über zu kalte Temperaturen kann sich jetzt hier keiner mehr beschweren. 35°C Durchschnittstemperatur. Es ist doch viel angenehmer irgendwo im Schatten zu sitzen, als mit nassen Schuhen, wie die letzten Monate, durch die Gegend zu laufen.
Auf den Spaziergängen entdecke ich noch andere, die jetzt auch sehr aktiv sind. -Schlangen- und davon jede Menge. Morgens genießen sie die wärmenden Sonnenstrahlen.
Obwohl die Temperaturen noch nicht ihren Höchststand erreicht haben, ist zwischenzeitlich schon ein kleines Feuer in der Nähe ausgebrochen. Es wurde von der Polizei früh genug gesehen und die hiesige Feuerwehr ist schnell zum Löschen rausgefahren. Die Gefahr der Waldbrände ist allgegenwärtig.
Jetzt haben auch die Flussbäder geöffnet. Einige Flüsse werden an geeigneten Stellen, mit dicken Metallplatten, aufgestaut. Et voilà – fertig ist das Schwimmbad, wie beispielsweise dieses hier in Sesmo. Der Eintritt ist frei. Und das Wasser? Sagen wir mal so… es ist mehr als eine Abkühlung. Es ist eine Herausforderung, die wirklich Spaß macht.
Bis Mitte April war Portugal und auch Spanien in eine Art Dauerregen versunken. In der ganzen Zeit gab es drei richtige Sonnentage. Sonst waren es zwischen 8 und 12-°C und ständige Gewitter. Ganz schön frisch und der Regenschirm ist allzeit dein Begleiter. Nach Ostern hat die Sonne es endlich geschafft. Die Temperatur klettert sofort auf 24 Grad Celsius.
Auch die Weinreben entwickeln jetzt ihre zarten Triebe.
Aufpassen muss man nun vermehrt auf die Wildschweine, die am Morgen, wenn wir spazieren gehen, noch sehr aktiv im Unterholz sind, und gerade für Nachwuchs sorgen.
Es ist Tradition bei meinen Nachbarn, das es zu Ostern Lamm aus dem Ofen gibt. Schon früh am Morgen wird der Lehmofen mit Olivenholz eingeheizt. Bis zum Mittag hat er die richtige Temperatur erreicht und die Lammstücke werden für 2 Stunden in einer feuerfesten Form in die Glut gestellt. Ich bin natürlich auch eingeladen. Das ich vegan lebe, weiß mittlerweile jeder. Lachend sagen die Nachbarn:“Das Lamm kannst du ruhig essen. Es war ja schließlich auch Vegetarier. Und bis vor 2 Tagen ist es noch neben seiner Mama gelaufen. Frischer geht nun wirklich nicht.“ „Ne,ne, las mal“, das Angebot lehne ich dankend ab. Die Nachbarin zieht los und kommt mit einem riesigen Beutel Gemüse, extra für mich aus ihrem Garten geerntet, zurück. Das Angebot nehme ich lachend an.
Auch die kleinsten Lebewesen werden jetzt aktiv.
Mir begegnet, wenn man das so sagen kann „eine Schlange Raupen“. Dicht gedrängt, laufen sie wie Lemminge hinter einander her. Und dann beschließt die ganze Formation auf einmal den Rückzug anzutreten.
Ohne auch nur etwas Abstand zu lassen, wandern alle wieder zurück. Was wohl in denen vorgeht?
Zutaten: 2 Bananen, 150- 200g Erdbeeren ( alle Arten von Beeren funktionieren für dieses Eis genauso)
Bananen + Erdbeeren klein schneiden und über Nacht einfrieren. Bitte das Obst nicht zusammen einfrieren, sonst bekommt man es am nächsten Tag nur schwer auseinander. Ich lege die einzelnen Stücke zum Einfrieren immer auf ein flaches Blech oder einen Teller nebeneinander. Am nächsten Tag die Bananenstücke in einen Mixer geben und cremig mixen. Dann die Beeren hinzu geben und nochmals mixen. Mit klein gehackten Mandeln, Nüssen oder Pistazien garnieren. Fertig ist das leckere und gesunde Sorbet.
Variante 2. Mango-Eis
Zutaten: 2 Bananen und eine halbe Mango.Vorgehensweise wie oben beschrieben
Variante 3 Schoko-Eis
2 Bananen in Stücke schneiden, über Nacht einfrieren. Am nächsten Tag mixen und 2 El Kakaopulver (Backkakao) zugeben und nochmals cremig mixen.
Zutaten: 2 Nori-Blätter, 1 Hand voll Blumenkohl, 80g Pilze nach Wahl, Reisessig oder Apfelessig, 1/2 Karotte, 1/2 Avocado, 1/4 Tasse Natur-Tofu, 1/2 Tasse Olivenöl, 1 Knoblauchzehe, Salz
Blumenkohl und Pilze in einen Topf mit etwas Wasser weich kochen. Anschließend das Wasser abgießen und die beiden Zutaten in einen Mixer geben. Nun klein mixen, dass der Blumenkohl und die Pilze in etwa die Größe von Reiskörnern haben. Nicht zu lange mixen sonst gibt es Brei. Die Masse beiseite stellen und 2-3 EL Essig (je nach Geschmack) unter die Masse mischen. Karotte und Avocado in ganz schmale Streifen schneiden und beiseitelegen.
Für die Tofumayonnaise den Tofu etwas klein schneiden und mit dem Knoblauch und 3-4 EL Essig in den Mixer geben. Beim Mixvorgang langsam das Olivenöl zufügen. Solange mixen bis alles eine cremige Konsistenz hat. Mit Salz abschmecken.
Die beiden Nori-Blätter auf eine ebene Unterlage legen. Den Blumenkohlreis bis zur Hälfte der Blätter auftragen. Ca.1 cm zu Beginn des Blattes frei lassen. Dann kann man es besser rollen.
Anschließend den Blumenkohlreis mit der Tofumayonnaise bestreichen und im vorderen Bereich die Karotten-und Avocadostreifen platzieren. Den Anfang des Blattes ganz leichtert mit etwas Wasser anfeuchten, dann hält alles besser beim einrollen. Achte darauf das die beiden Rollen schön eng gewickelt werden. Den letzten cm wieder etwas anfeuchten und zu Ende wickeln. Die Sushi-Rollen einen Moment stehen lassen und mit einen scharfen Messer in Stücke schneiden. Dazu die Tofumayonnaise und Sojasoße reichen.
Früh am Morgen ist das Tal noch in geisterhaften Nebel gehüllt, der sich nur langsam verflüchtigt.
Eine Regenfront, die schon ein paar Tage anhält beeinträchtigt unsere Spaziergänge und es ist noch ungewöhnlich kühl. Trotz allen lässt sich der nahende Frühling nicht mehr verbergen. Die Olivenbäume werden geschnitten und die Korkeichen für die nächste Korkernte vorbereitet.
Ich freue mich nicht nur über den kommenden Frühling, sondern auch über die geringeren Kosten für Lebensmittel. Für einen Kaffee und ein Stückchen Kuchen bezahle ich 0,75€. Der Besitzer der Bar entschuldigt sich bei mir für den gestiegenen Preis. Er musste in diesem Jahr den Kaffe um 0,05€ erhöhen, da der Kaffee generell teurer geworden ist. Das zahle ich gerne.
Durch den anhaltenden Regen tragen auch die kleinen Bäche wieder eine Menge Wasser.
Am Wochenende treffen sich einige Leute aus dem Dorf in der einzigen Café/Bar, die es hier gibt. Lautstark wird über Politik und alles andere diskutiert. Die Menschen hier, sind sehr hilfsbereit und jeder versucht mir ein paar Sätze portugiesisch bei zu bringen. Da man mit Englisch ganz gut klar kommt, habe ich das meiste was sie mir erzählen auch direkt wieder vergessen. Ein wenig bleibt natürlich schon hängen. Das gefällt mir. Lernen ohne wirklich zu Lernen.
Da in Portugal, wie auch in Spanien sehr viele Waldbrände bei großer Trockenheit im Sommer entstehen, hört man hier zur Zeit den ganzen Tag die Motorsägen der Forstverwaltung. Es werden vorsorglich Feuerschneisen geschlagen und der Wald von zuviel Unterholz bereinigt. so hat ein eventuelles Feuer weniger Chancen sich all zu schnell aus zu breiten.
** ein weiteres neues Kochrezept findet ihr unter der Rubrik „Kochen auf Reisen“ Sushi mit Blumenkohlreis und Tofumayonnaise. Viel Spaß beim Nachkochen.**
Ein wunderschöner Sonnenuntergang und eine Übernachtung in der Kalahari Lodge, nahe dem Flughafen Windhoek, erwarten uns.
Um 11 Uhr am nächsten Morgen müssen wir am Flughafen sein. Der Flieger nach Deutschland, soll um 14.30 Uhr mit Zwischenstopp in Addis Abeba, nach Frankfurt gehen. Die Papiere für den Hund sind alle in Ordnung, nichts desto trotz dürfen wir um 11 Uhr noch nicht Einschecken.
Das Flugzeug kommt aus Addis Abeba und wurde am dortigen Flughafen gegen eine kleinere Maschine getauscht. Es muss das Ok des Flugkapitäns eingeholt werden, ob der Hund mitfliegen darf. Die Maschine soll in Windhouk um 13.30 Uhr landen. Was sehr eng wird, da der Hund nach dem Wiegen mit der Box ca. 2 km weiter von uns in den Cargobereich gefahren werden muss. Dort muss der Hund aus der Box, die Box wird gescannt und anschließend kommt Dexter zurück in die Box. In der Cargohalle muss der Hund alleine in seiner Box warten, bis er von einem Flughafenfahrzeug abgeholt und zum Flugzeug gebracht wird. Wir dürfen nun den Hund zumindest im Terminal schon wiegen und einchecken, jedoch das letzte Wort hat der Kapitän. Also warten. Mit jedem Blick auf die Uhr rückt das Boarding näher und immer noch keine Antwort vom Kapitän. Um 12.15 Uhr bekommen wir das OK. Der Hund darf mit fliegen. Also raus aus dem Flughafengebäude, mit dem Auto zur Cargohalle, Hund raus, Wassernäpfe füllen und Box scannen, Hund wieder rein. Der Hund bekommt noch schnell eine Beruhigungstablette von mir verpasst, obwohl ich die ehr gebrauchen könnte. Ohne Hund geht es in Windeseile wieder zurück zum Flughafengebäude. Schnell durch den Zollbereich und das Boarding hat schon begonnen. Ich steige nicht in den Flieger, ohne mich vorher zu vergewissern, dass auch Dexter mit eingeladen wird. Während ich die Treppe zum Flugzeug aufsteige, wartet Dexter in seiner Box im Schatten unter dem Flugzeug. Wir haben schließlich heute locker 30°C. …Luftholen… Bis hier ist schon mal alles gut gegangen und ein entspannter Flug nach Addis Abeba wartet auf uns.
In Addis habe ich 3 Stunden Aufenthalt. Was jetzt kommt, müsste in dieser Zeit leicht zu schaffen sein. Ich gehe zügig zu den internationalen Flügen weiter, Passkontrolle und Sicherheitscheck verlaufen ohne Probleme. Im Abflugbereich suche ich mir einen Angestellten von Äthiopien Airlines, da die Box nun nochmal gescannt werden muss. Das bedeutet, dass ich mit ihm, quer über den Flughafen zu der Kofferabfertigung, in die unteren Hallen fahre. Hier ist es sehr laut. Überall wird verladen. Transportfahrzeuge holen und bringen riesige Mengen von Koffern an die Beförderungsbänder. Doch keine Spur von Dexter.
Eine 3/4 Stunde suchen wir in dem organisierten Wirrwarr nach dem Hund. Dann bringt ein Fahrzeug endlich Dexter. Ich hol ihn aus der Box, damit die selbige nochmal gescannt werden kann. Dann wird der Hund wieder eingeladen und mit dem Transportfahrzeug zum Flieger gebracht. Der Angestellte von Äthiopien Airlines ist sehr hilfsbereit. Auch hier sind wir nun ganz schön knapp in der Zeit, da ich nochmal quer über den ganzen Flughafen zum Boarding in Halle D muss. Diese Halle ist am anderen Ende des Flughafens und Addis Abeba ist nicht gerade klein.
In Begleitung von Personal bekomme ich Sonderbehandlung. Kein Schlange stehen und warten. Ich werde unter bösen Blicken der anderen Reisenden an allen Schlangen vorbei geführt. Auch beim Securitycheck wird für mich eine Ausnahme gemacht. 5 min bevor das Boarding beginnt, steh ich als erster in der Schlange. Der Angestellte grinst und meint nur, dass der Flieger nicht ohne mich und den Hund abheben wird. Hätte er mir das doch mal vor 2 Stunden mitgeteilt, dann währe ich entspannter gewesen. Als ich die Stufen zum Flieger hochsteige, wartet Dexter schon zur Verladung am Frachtraum.
Also alles ganz entspannt und einen guten Flug nach Frankfurt. Nach ein paar kleinen, nicht nennenswerten Fehlern am Frankfurter Flughafen kann ich Dexter an der Gepäckausgabe für Sperrgut abholen. Er hat den Flug sichtlich gut überstanden. 3 Tage bleiben wir bei der Familie und dann geht es für uns weiter nach Portugal.
Ja richtig gehört, wir reisen jetzt nach Portugal. Hierzu habe ich mir für ein paar Tage einen Leihwagen genommen, denn eine Reise mit dem Zug und mehrmaligem Umsteigen währe mir jetzt zu anstrengend.
In Frankreich meide ich die Autobahnen, da ich keine Maut bezahlen will. Wir crusen in gemächlichem Tempo, über die Landstrassen von Frankreich und schauen uns die schönen, kleinen Dörfer an. In fast jedem gibt es kleine Schokoladenläden und Patisserien, mit selbst hergestellter Schokolade und Pralinen. Wenn du dick werden willst, ist Frankreich genau das richtige Land. Frankreich ist aber auch das Land des Kreisverkehrs. Alle paar hundert Meter fährt man von einem Kreisel in den nächsten. Gefühlte 100derte Kreisel durchfahren wir.
Nach kalten Temperaturen in Frankreich, erwartet uns in Spanien Sonne und 25°C. Und wie sollte es anders sein, auch hier müssen wir unzählige Kreisel durchqueren. Mir wird schon ganz schwindelig von dem ewigen Kreis fahren.
Nach 2,5 Tagen erreichen wir Portugal. Und… Kreisverkehr, als ob ich es geahnt hätte. Castelo Branco ist mein erstes Ziel. Eine schöne Kleinstadt mit vielen alten Gebäuden und Sehenswürdigkeiten. Leider sieht man auch hier, dass die Bevölkerung abwandert. Viele Ladenlokale und auch Häuser stehen leer und verfallen langsam. Aber es gibt auch super schöne Cafés und Restaurants, die zum Verweilen nur so einladen. So viele Leckereien gibt es zu genießen, dass die Pausen schon länger werden, als geplant.
Da ich die Küste von Portugal schon kenne, fahre ich diesmal in die Berge. Nach Sesmo genau gesagt. Ein kleiner beschaulicher Ort, der vielleicht von der schnelllebigen Zeit verschont oder vergessen wurde. Ich denke der Ort hat höchstens 100 Einwohner. Es gibt keine Geschäfte und nur eine Bar. Die aber nur am Wochenende auf hat. In Sesmo werde ich einige Zeit bleiben und habe mir schon schöne Wandertouren raus gesucht.
Ein kleines Häuschen wird mir Zuflucht vor Kälte und Sonne bieten. Bin schon sehr gespannt.
16.01- 08.02.2025 Für ein paar Wochen geht es wieder zurück nach Namibia.
Ok, nun mal von Anfang an. Als ich in Südafrika im Tierschutz auf der Farm gearbeitet habe, bekam ich von Freunden folgende Information. Dexter, der gemeinsame Hund, ist aus Gründen, auf die ich hier nicht weiter eingehen werde, in Swakopmund im Tierheim gelandet. Eins steht fest, ich kann nicht monatelang im Tierschutz arbeiten und der „eigene“ Hund sitz im Tierheim. Also gibt es nur eine Lösung. Ich werde den Hund, obwohl es nicht in meine derzeitige Planung passt, zurück holen. Nicht nur der Einsatz im Tierschutz, auch das dahmalige Versprechen an den Welpen, ihm ein gutes und sicheres zu Hause zu bieten, veranlassen mich dazu, jegliche Vernunft über Bord zu schmeißen. Noch in Südafrika, ist die Entscheidung getroffen. Damit beginnt der Papierkram. Viele liebe Menschen in Windhoek und Swakopmund sind bereit, da ich ja nicht vor Ort sein kann, mir dabei zu helfen. Der Titertest (Bluttest) muss durchgeführt werden. Dexter wird zur Blutabnahme zum Tierarzt gebracht. Und das Blut wird ins Labor nach Südafrika gesendet. (Für die Titerbestimmung muss beim betreffenden Tier mindestens 30 Tage nach der Impfung und mindestens drei Monate vor Antritt der Reise eine Blutprobe entnommen und eine Titerbestimmung in einem zugelassenen Labor vorgenommen werden) Im Klartext bedeutet es, Dexter muss 3 Monate im Tierheim bleiben, bis er die Reise antreten kann. Ich bin ja, wie schon berichtet, zwischenzeitlich wieder in Deutschland, wegen der Beantragung meines Personalausweises und anderen Sachen. Um den ganzen Kram mit Dexter besser händeln zu können, beauftrage ich in Namibia eine Animal-Agentin, die sich darauf spezialisiert hat, Tiere flugfertig zu machen. Meine anfängliche Idee, den Hund per Cargo zu versenden und ihn in Deutschland in Empfang zu nehmen, verwerfe ich schnell wieder. Viel zu teuer. Es ist günstiger für mich, ein billiges Flugticket zu buchen, einige Wochen in Namibia zu bleiben und den Hund als Übergepäck wieder mit zurück zu nehmen. Also, nun bin ich wie schon zuvor erwähnt, wieder in Namibia. Die Wiedersehensfreude, als ich Dexter zurück bekomme, ist groß. Ich habe den Hunde einige Monate nicht mehr gesehen und er hat mich nicht vergessen. Nun geht die Eingewöhnung und das Training los. Eine gebrauchte Transportbox ist schnell organisiert. Das tägliche Üben in der Box, verringert das Stresslevel, welches dem Hund auf dem Flug bevorsteht, deutlich. Genauso stehen Training der Grundkommandos und der Leihnenführung auf meinem Plan. Üben, Üben, Üben, sowie ein letzter Tierarzttermin, um alle Papiere abzustempeln und dann geht es los. Bei allen Angelegenheiten helfen mir wirklich viele liebe Menschen, um die Kosten so gering wie möglich zu halten. Herzlichen Dank an alle angagierten Helfer. Ohne Euch, währe es echt kompliziert geworden. Jeder einzelne hat dazu beigetragen, dass ich diese Aktion erst durchführen konnte. It will change my life for ever.
Das Jahr hat doch schon mal recht gut angefangen. Der neue Personalausweis ist beantragt und auch andere Angelegenheiten konnten, schneller als gedacht, geklärt werden.
Bei einem kleinen Spaziergang durch den Ort entstand dieses schöne Foto.
Ist ja noch etwas Zeit, bis der Ausweis abgeholt werden kann. Diese Zeit wird sinnvoll genutzt und ein Besuch bei einem Freund in Österreich eingeplant. Mit der Bahn geht es zum Irrsee. Der Irrsee befindet sich nahe der Grenze zu Salsburg. Er ist der wärmste See des Salzkammergutes und steht unter Naturschutz. Zell am Moos wartet schon auf mich. Schöne Wanderungen, mit toller Aussicht, bei winterlicher Landschaft und Minusgraden.
Im Hintergrund erhebt sich die 1176m hohe Drachenwand. Die Felswand zieht sich in einer Länge von gut einem Kilometer von West nach Ost. Auf dem Kamm verläuft die Grenze zwischen den österreichischen Bundesländern Oberösterreich im Norden und Salzburg im Süden.
Es ist so kalt, dass auch die Hühner lieber keinen Fuß auf den Boden setzen. Sie schauen ehr von ihrer Sonnenterrasse auf alles herab.
Nach gut einer Woche in Österreich geht es wieder zurück nach Deutschland. Ein Familien-Besuch in Friedrichshafen ist noch kurzfristig geplant. Und wenn man schon mal da ist, auch noch eine Besichtigung von Meersburg am Bodensee. Ein beschauliches altes Städtchen, wo alles an das Mittelalter erinnert, umgeben von Weinbergen.
Das Visum für Südafrika läuft langsam ab, genauso wie mein Personalausweis. Ein Ticket nach Deutschland ist schnell gebucht. Der Plan:“ Über Weihnachten werde ich Familie und Freunde besuchen, einige Dinge mit der Bank klären und im selben Zuge, gleich einen neuen Personalausweis beantragen. Die Fertigstellung des Ausweises dauert ca. 4 Wochen. Mal sehen, was ich in dieser Zeit so anstellen werde.
Der heimische Weihnachtsbaum und ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt dürfen nicht fehlen.
Auch die sehr hungrigen Eichhörnchen wollen mit Nüssen versorgt werden.
Das alte Jahr wird abgeschlossen und voller Erwartung schaut man, was das „Neue“bringen wird.
Am Ende des Jahres ist nicht mehr viel zu sagen, nur noch eins:
Der Aufenthalt auf der Farm hat doch noch länger gedauert, als ursprünglich geplant. Zum Teil lag es daran, dass Greyton ein wirklich schöner, kleiner, beschaulicher Ort ist und zum anderen hat das Arbeiten mit den Tieren sehr viel Spaß gemacht. Umso schwerer fällt dann der Abschied. Jedes Tier hat seine eigene Geschichte. Das alles zu erzählen, würde zu lange dauern, darum gibt es an dieser Stelle einfach noch mehr andere und auch schweinische Bilder.
Erst warten alle auf ihr Futter
und kurz danach muss man Siesta halten
Ein Spiel mit Licht und Schatten
An einem Tag hatten wir viele Gäste. Es wurde für 15 Leute gekocht. Ich frage mich immer, warum ein veganes Essen nach Fleisch aussehen muss. Der Kuchen… ein Gedicht.
Der Pfau gehört, wie ich finde, mit zu den schönsten Vögeln.
Im Pure Café gibt es eine gute Auswahl an veganen Kuchen, von denen auch die Nicht-Veganer begeistert sind.
Auf dem Weg nach ganz oben.
Dann gab es noch Nachwuchs auf der Farm.
Die kleinen Gänse wurden von ihren Eltern „militärisch“ bewacht
Sonnenuntergang…ohne Worte.
Zum Schluß darf der obligatorische Weihnachtsbaum nicht fehlen. In einer Sekunde aufgebaut und ca. 30 cm groß, aus Draht und grünen Perlen, ist er auf jeden Fall ein Foto wert.
…mmh, na ja
Auch ohne diesen Baum wünsche ich allen eine schöne Weihnachtszeit.
Ein weiteres Projekt „Greyton Farm Animal Sanctuary“ zum Schutz von Farmtieren, erweckt meine Aufmerksamkeit. Dort möchte ich gerne helfen und mehr über Farmtiere lernen. So geht es weiter nach Greyton. Ein beschaulicher kleiner Ort, der sehr schön gestaltet wurde und man fühlt sich ein bisschen in die Kolonialzeit zurück versetzt.
Die Greyton Farm liegt ca.6 Kilometer außerhalb, in die Berge eingebettet, mit wunderschöner Aussicht.
Auf der Farm finden schlecht behandelte Farmtiere wie Schweine, Kühe, Schafe, Enten ,Gänse und Hühner ein neues sorgloses Zuhause. Auch einige Katzen, Hunde, sowie ein paar Pfaue wohnen hier.
Ca. 140 Schweine wollen versorgt werden. Freilaufend oder in großzügigen Gehegen fühlen sie sich sauwohl. Man kann nur sagen „Schwein gehabt“. 40 Hektar stehen ihnen zur Verfügung. Ein Paradies für die Tiere, die zuvor sehr schlecht behandelt und für die Fleischproduktion gehalten wurden.
Ein kleiner Plausch mit den Nachbarn. Und weil es länger dauern kann, bitte setzen.
Morgens, zum Beginn der Fütterung, herrscht ein reges Treiben. Grunzen, Grummeln, Drängeln, jeder will zuerst sein Futter haben. Man muss aufpassen, dass man nicht aus Versehen in die Waden gebissen wird. Einen Nachteil bei so vielen Tieren gibt es natürlich auch. Jede Menge Flöhe, die dich piesacken.
Die Hängebauchschweine kommen nicht unbedingt aus Mastbetrieben. Einige wurden zuvor von Erwachsenen für ihre Kinder angeschafft. So ein süßes, kleines Schweinebaby… Da können die Kinder doch super mitspielen. Nach ein paar Monaten wird jedoch klar, das dass süße Schwein, nicht so klein bleibt und man der artgerechten Haltung, in der Wohnung, nicht gerecht werden kann. Zudem das kleine Schwein beträchtlich an Volumen zugelegt hat. Wenn sie Glück haben, landen sie bei Nicki auf der Farm. Dann können die verantwortungslosen Eltern wieder andere Tierbabies für ihre Kinder besorgen. Meistens sind die Schweine so dick gefüttert, dass sie erst einmal eine Diät machen müssen.
Die Farm wird vegan geführt. Es werden keine tierischen Produkte eingesetzt. Ein Paradies für mich.
Es ist schon eine Menge Arbeit alle Tiere zu versorgen. Zweimal am Tag wird gefüttert. Dazwischen müssen die Futterküche gereinigt, Näpfe und Eimer gesäubert, neues Futter angesetzt, Hühner und Gänse versorgt werden und vieles mehr. Viel Spaß ist auch dabei.
Peanuts, der Hahn, hackt dir solange in die Füße, was verdammt weh tut, bis er auf den Arm genommen und herum getragen wird. So zeigt er dir seine Zuneigung.
Bella ist jetzt schon ca. 9 Jahre alt.
Frankie wurde, wie viele andere Tiere hier, mit der Flasche aufgezogen. Sie ist jetzt ein paar Monate alt und immer zu Schabernack aufgelegt. Selbstverständlich kommt sie dich auch in der „guten Stube“ besuchen.
Alfi, auch Flaschenkind, meint immer noch, dass er sehr klein ist und will mit jedem kuscheln. Er unterschätzt seine Kraft und manchmal wird man einfach im Zuge seiner Zuneigung umgeschmissen. Und hier kommt Alex …die Ente
Was für wunderschöne Augen oder?
Und noch ein paar Flaschenkinder
Einmal im Jahr werden die Schafe von Hand geschoren. Dazu wird extra der Schaafscherer auf den Hof geholt.
Na, vielleicht ein Schlammbad gefällig?
Trotz allen bleibt auch viel Zeit, dass nahe gelegene Naturschutzgebiet, für ausgedehnte Wanderungen aufzusuchen. Hier findet man Wanderwege zwischen 6 und 20 Kilometern. Je nach Lust und Laune.
Pflanzenkunde mit Marschal.
Hier aufgewachsen und sehr kräuterkundig, kann er viel über Heilpflanzen und Wildkräuter erzählen. Super interessant. Wie fast überall auf der Welt, ist für viele Krankheiten ein Kraut gewachsen. Der Afrikan Potato wird abgepellt und roh gegessen. Er stärkt das Immunsystem.
Die Blätter dieser Pflanze wirken entzündungshemmend bei Hautverletzungen.
Im Ort findet man einige Cafés, Restaurants und auch die Gallerie. „The Art of Compassion“. Hier bekommen junge Künstler die Chance, ihre Kunst auszustellen und vielleicht bekannt zu werden.
Mich überzeugt das Pure-Cafe, mit seinen vielen veganen Gerichten. Bei schöner Musik kann man schnell ein paar Stunden verbringen.
Apropos Musik..
Einmal in der Woche trifft man sich abends in der Bar zur Livemusik. Hier kann jeder der Musik macht oder singt, sein Talent vor einem Publikum vorführen. Ich hab mal kurz überlegt, ob ich mit meiner Mundharmonika punkten könnte. Da ich es aber bisher nur bis „Jingle Bells“ geschafft habe, überlasse ich das wohl besser den Profis.
Tierschutz zu betreiben, bedeutet auch viel Überzeugungsarbeit zu leisten und die Menschen zu informieren. Auch die Farmer wollen überzeugt werden, dass es Alternativen zur Tierhaltung gibt. Zum Beispiel könnte die Pilzzucht eine andere Einnahmequelle bieten. In der Schule gibt es einen eigenen Gemüsegarten. Die Schüler lernen nicht nur den Anbau des Gemüses, sondern auch eine gesunde Alternative zum Fleischverzehr kennen. Die Erzeugnisse werden auf dem Wochenmarkt, durch Marschal und sein Team, verkauft.
Am Wochenende findet der Farmers-Markt statt. Wie ich diese Märkte liebe. Soviel selbstgemachte Produkte, Kunst, Handwerk und leckere vegan Gerichte. Rohan steht hier mit seinem Falafelstand und vielen selbst gemachten Soßen und Dips.
Und weil es so schön ist, noch ein bisschen Landschaft. Wie gemalt.