Spanien

03.10.2019

Girona ist eine sehr schöne Stadt im Nordosten Kataloniens. Ein Höhepunkt der Stadt ist die Stadtmauer, die man komplett begehen kann. Dabei hat man einen wunderschönen Blick auf die Stadt, das Umland und die imposante Kathedrale Santa Maria. In der Innenstadt von Girona findet man jede Menge urige Geschäfte, Bars und Cafés.

04.10 – 09.10.2019

An der Küste ging es weiter über Barcelona nach La Mora, in der Nähe von Tarragona. Hier fanden wir einen Übernachtungsplatz am Meer. Vom Strand aus geht ein Wanderweg direkt an der Küste lang bis nach Torredembarra. Wenn man den Weg nimmt, läuft man direkt am Castell de Tamarit vorbei.

Bei leichter Bewölkung ging es zügig auf der N340 weiter bis nach Castellón. Dort wollten wir ein paar Einkäufe tätigen und stellten fest das der 09.10 ein Feiertag in dieser Region ist. Es wird der Tag der autonomen Region Valencia gefeiert und er findet 3 Tage vor dem Spanischen Nationalfeiertag statt.

An der Strandpromenade fanden wir einen weiteren Übernachtungsplatz.

10.10.2019

Gegenüber von unserem Übernachtungsplatz ist ein Fußballstadion. Hier trainiert unter anderem die Zweite Liga des CS Castellón. Heute Morgen war Training angesagt. Die Mannschaft läuft ein. Nach der Aufwärmphase will Augustin, der Trainer des CS Castellón seinen Jungs zeigen, aus welcher Distanz man am besten auf das Tor schieß. Er nimmt Anlauf und mit einem gut platzierten Schuss fliegt der Ball über die Mauer des Stadions.

Und Tor, Toor, Toooooor

Ein kurzer Knall ertönt und schon liegt der Ball in unserer Kabine und das Heki (Dachfenster) ist kaputt. Welch ein präziser Schuss, wenn man bedenkt dass Rechts und Links neben Hippo bestimmt 20 Meter frei waren und das Heki grad mal 70 x 50 cm breit ist.

Wir müssen schon ein wenig über die Situation lachen. Augustin entschuldigt sich Dutzende Male und ruft dann die Polizei an. Die beiden Polizisten nehmen den Schaden auf, machen Fotos und versprechen morgen mit dem Polizeibericht wieder zu kommen. Da sie so einen Vorfall noch nicht hatten, müssen sie sich erst erkundigen ob die Versicherung des Vereins oder die Versicherung der Gemeinde für den Schaden aufkommen.

Wir kleben derweilen unser Heki und schauen uns nach einem neuen um. Mit einem netten spanischen Pärchen, die Zeuge von allem waren, tauschen wir noch die Nummern. Wir sollen uns bei ihnen melden, falls wir mit der Versicherung nicht weiter kommen. Sie wollen dann helfen. Wir sind gespannt, wie die Geschichte ausgeht und werden darüber berichten.

Viel Hoffnung das der Schaden beglichen wird, haben wir jedoch nicht.

Nach so einem Morgen machen wir erst einmal wieder was für Po und Beine und fahren mit unseren Rollern nach Castellón zur Stadtbesichtigung und zum Kaffee trinken. 🙂

11.10.2019 – 20.10.2019

Weiter ging es nach Naquera (nicht weit von Valencia), wo wir die schöne Fernsicht genossen.

Nach einer kurzen Absprache mit Jürgen und Marion, die ganz in der Nähe waren, sind wir die 100 km nach Benageber an den Stausee gefahren. Die Endscheidung, dort hin zu fahren war goldrichtig. Die Landschaft ist wunderschön und wir standen 5 Tage mit den Beiden, Minouk und Rudi direkt am Stausee. Von dort aus konnten wir Wandern gehen, endlich mal wieder unsere Boote benutzen und auch Jörgs Geburtstag feiern.

Nur einen kleinen Nachteil hat dieser Standort. Dort gibt es weder Internet noch Telefonempfang (was ja sehr erholsam sein kann), dafür aber jede Menge Fliegen.

Bei leichten Wolken sind wir am Freitag aufgebrochen, um weiter Richtung Süd-West zu fahren.

Die Landschaft durch das Innere Spaniens ist sehr beeindruckend. Wir fuhren viele Km auf einer Höhe von 600 bis 700 Metern. Um dann nach ca.150 Km in Chinchilla zu übernachten. Der Ort hat eine kleine Burg auf einem Hügel und darunter eine ganz nette Altstadt.

Auf dem weiteren Weg nach Tabernas, der einzigsten Wüste Europas, haben wir in Mula übernachtet.

 

21.10.2019 – 24.10.2019

In der Näher von Sorbas findet man die„Cuevas de Sorbas“. Es sind glitzernde Gipshöhlen, die rund 6 Millionen Jahre alt sind. Von den 1000 Höhlen um Sorbas herum können rund 8,5 km bei Höhlenwanderungen erkundet werden. Die einfache Führung kostete 15€ pro Person.

Wir haben uns dann doch lieber entschieden eine Wanderung durch das ausgetrocknete Flussbett des Rio Aguas nach Los Molinos zu unternehmen und wurden mit einer beeindruckenden Landschaft belohnt. 

Los Molinos war bis in die 1980-er Jahre ein ausgestorbenes Dorf. Früher befanden sich hier viele Wassermühlen, der Fluß Rio Aguas führte noch viel Wasser. Als der Wasserstand immer mehr sank wurde das Dorf nach und nach verlassen und bestand nur noch aus Ruinen.

Eine Ökogemeinschaft nahm sich dem Dorf an und baute es wieder auf. Heute ist es eins der besten Ökodörfer Europas geworden. Die Bewohner leben völlig autark, erzeugen ihren eigenen Strom und bauen als Selbstversorger Obst und Gemüse an. 

Das der Bach zu einem Rinnsal geschrumpft ist, liegt unter anderem auch daran, dass rings um das Dorf eine ausbeuterische Landwirtschaft von Großunternehmen betrieben wird. Es werden Berge abtragen, um in riesigen Monokulturen Olivenbäume anzubauen. Derzeit wird für rund 3000 Hektar Plantage wertvolles Wasser aus den unterirdischen Wasseradern abgezapft, die den Fluß Rio Aguas speisen. So leiden bereits viele kleine Dörfer ringsum an Wassermangel. Es wird alles getan um aus der Halbwüste eine Wüste zu machen. Es lebe der Profit!

Weiter fuhren wir nach „Desierto de Tabernas“, übersetzt Wüste von Tabernas. Sie liegt etwa 30 km von Almeria und erstreckt sich über eine Fläche von über 280 Quadratkilometern. 115 Quadratkilometer sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Die Wüste dient wegen ihrer Ähnlichkeit mit den Wüsten Nordamerikas, Nordafrikas und Arabiens seit den 1950er Jahren als Drehort zahlreicher Filme. Hier sind Filme entstanden wie Lawrence von Arabien, Für eine Handvoll Dollar, Indianer Jones und der letzte Kreuzzug…..und viele mehr. Fort Bravo ist die größte Westerndorf-Kulisse, die auch heute noch für Dreharbeiten genutzt wird. 

Wir fanden einen schönen Übernachtungsplatz und wollten am nächsten Tag wieder ein bisschen wandern gehen. Kaum zu glauben, am nächsten Morgen erwischten wir wohl den einzigen Regentag in der Wüste und beschlossen darauf hin weiter zu fahren. Eine Piste führte uns an ein „Minengebiet“. Hier wurde ausdrücklich mit Warnschildern, montierten Kameras und Stahltoren vor Minenarbeiten gewarnt. Als wir uns fragten,ob wir dort durchfahren dürfen, wurde uns schlagartig bewusst, dass es sich hier nur um eine Filmkulisse handelte, die gerade aufgebaut wurde.

Nun verbringen wir ein paar Tage in Málaga. Machen einige Besorgungen im Baumarkt und basteln noch etwas am Hippo herum. „Mann“ hat ja immer wieder neue Ideen.

 

25.10.2019 – 31.10. 2019

Es folgte ein kurzer Abstecher nach Marbella, nachdem uns die Polizei am Strand von Málaga wegschickte. Der Grund war auch hier leicht ersichtlich. Viele Camper und auch Einheimische können sich einfach nicht benehmen und schmeißen ihren Müll an den Strand. Schade, schöne Plätze für alle, die von wenigen ruiniert werden.

Wir fanden einen schönen Platz am Strand, ein paar Kilometer vor Marbella und verbrachten dort einige Tage mit ein paar ganz netten Aussteigern.

Auf dem Weg nach Algeciras mussten wir einen ungeplanten Zwischenstopp in Manilva einlegen.

Bei Anja hatte sich am Vorabend eine Zahnkrone verabschiedet. Mit der Zahnkrone in der Hand haben wir eine private Zahnklink aufgesucht. Es wurde sofort geholfen und keine 30 Minuten später saß die Krone wieder da wo sie hingehört. Den Betrag von 30€ kann man bei dem guten Service, der geboten wurde, leicht verschmerzen.

Also auf nach Algeciras und bei Carlos wie gewohnt die Tickets für die Fähre geholt. 200€ wollte er diesmal für Hin/und Rückfahrt haben. Letztes Jahr waren es noch 180€. Anfang November wollen wir, falls nichts dazwischen kommt, dann nach Marokko übersetzen.

Am Nachmittag haben wir noch Burkhard und Sabine mit ihrer Pistenkuh getroffen. Die beiden sind auch grad Richtung Marokko und weiter unterwegs. So fanden wir alle noch Zeit für interessante Gespräche und konnten den ein oder anderen Tipp bekommen.

Marion und Jürgen kamen am nächsten Tag auch noch. War wieder ein sehr geselliger Abend.

Dann haben wir noch Karin und Rüdiger mit ihren beiden Schäferhunden kennengelernt. Sie sind auf dem Weg nach Nigeria.