Von Atar nach Chinguetti, eine Stadt die im Sand versinkt, oder wie wir auf der Suche nach historischen Schriften waren.

08.02.2020 – 11.02.2020

In Atar angekommen verbrachten wir eine Nacht auf dem Campingplatz. Natürlich, wie es viele Offroad- Reisenden machen im Camp Bab Sahara. WWW.bab-Sahara.com

Bevor es am nächsten Tag losging, folgte ein Besuch mit kurzem Einkauf in Atar.

In der kleinen Stadt herrscht ein Gewusel und emsiges Treiben. Zu vielen Fortbewegungsmittel kann man noch nicht mal mehr Fahrzeug sagen, aber es bewegt sich halt noch.

Die Piste nach Chinguetti ist nicht so einfach zu fahren. Sie führt über zahlreiche Steinfelder an den Zarga-Bergen vorbei.Man kommt nur langsam voran und muss aufpassen, dass die Reifen keinen Schaden nehmen, anschließend folgen Weichsandpassagen. (Also wieder Luft aus den Reifen lassen)

Wir kämpften uns durch die Dünen. Die Piste war nicht wirklich mehr zu erkennen. Wir verbrachten einen ganzen Tag mit Freischaufeln, Sandbleche unterlegen, Straßen aus Sandblechen bauen, Sandbleche wieder aufladen….Freischaufeln usw. Am Ende des Tages hatten wir 11 km zurückgelegt. Am zweiten Tag fanden wir einen Weg aus den Dünen zu einer anderen Piste. Sie war sehr schön zu fahren und wir konnten die Fahrt nach Chinguetti nun etwas genießen. 12 Km vor dem Ort legten wir noch eine Übernachtung ein.

Der Rest der Piste verläuft durch ein weiches Sand Quet.

Chinguetti entstand wahrscheinlich im 11. Jahrhundert. Sie wird als siebtheiligste Stadt des Islams bezeichnet. Und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Der Sand nimmt unermüdlich die Stadt ein. Die rund 3000 verbliebenen Bewohner versuchen dagegen anzukämpfen.

Eine nette junge Frau bot sich als Guide an, und zeigte uns gegen ein kleines Endgeld die schönsten Punkte. Das Wahrzeichen Chinguettis ist der Turm der alten Moschee aus dem 13.Jh. Das Minarett wird von 4 Ecktürmchen gekrönt.Auf jeden ist ein Straußenei befestigt, als Symbol für ewige Fruchtbarkeit. 

In den alten Bibliotheken, die überwiegend in Privatbesitz sind, findet man viele wissenschaftliche und Korantexte.

Saif öffnete uns voller Begeisterung über die alten Schriften die schwere Holztür zur Bibliothek (ein kleiner enger Raum mit rund 700 Werken) und erzählte uns viel über die Tintenherstellung, zeigte Bücher von Astrologie, Astronomie, Poesie und zitierte zu guter letzt noch ein Liebesgedicht.