Die Grenzformalitäten von Marokko nach Mauretanien hatten wir in 4,5 Stunden abgewickelt. (Hierzu gibt es einen gesonderten Bericht unter der Kategorie Grenzformalitäten)
Es ging zügig auf einer Asphaltstraße bei ziemlichem Wind bis zu dem Ort Bou Lanouar. Von dort aus beginnt die Piste entlang der Eisenerzbahnlinie. Die Eisenerzbahn ist eine der schwersten und längsten Züge der Welt. Die Wagons werden von 2-3 Lokomotiven gezogen. Wir haben 218 Wagons gezählt.
An manchen Stellen verläuft die Piste dicht an den Bahngleisen. Es liegen viele Eisenteile und Nägel herum. Hier ist ein bisschen Vorsicht geboten.
Wagons, die kaputt sind oder nicht mehr benötigt werden, bleiben einfach im Sand liegen. Recycling und Schrott sammeln ist wohl unbekannt.
Öfter sieht man verlassene alte Hütten, die manchmal von den Bahnangestellten genutzt werden.
Nach längerer Fahrt war ein schöner ruhiger Übernachtungsplatz gefunden.
31.01.2020 – 07.02.2020
Mangels Internetanschluss kommen die Berichte nun etwas zeitversetzt.
Die Piste ist gut zu fahren und wir kommen zügig voran. Die Erzbahnlinie begleitet uns auf der linken Seite. Wir kommen an einigen kleinen Dörfern mit nur wenigen Bewohnern vorbei. Die Bewohner nutzen die alten Bahnschwellen zum Bau ihrer Hüten. Die Straßen der Orte besehen nur aus weichem Sand.Von Teer oder Asphalt fehlt jede Spur. Wo kleine Dörfer sind, ist der Müll natürlich nicht weit. Brav verteilt er sich schön im Sand.
Auf der Piste ist von Stein- und Sandfeldern bis zu Weichsandpassagen und Wellblechpiste in guten und schlechten Zustand alles vertreten.
Alte Loks werden auf einem Abstellgleis wie Perlen aneinander gereiht
3 mal fährt sich der Iveco fest. Also helfen wir beim Schaufeln und Sandbleche unter legen. Mit Hippo bleiben wir bisher noch davon verschont. Bei so viel Sand ist es aber nur eine Frage der Zeit, wann auch wir uns fest fahren.
Der Wind ist bis nachmittags echt heftig. Zumindest ist er aber sehr warm.
Wir queren die Eisenbahnschienen und fahren auf der anderen Seite zum nicht weit entfernten Ben Amira und anschließend zum Ben Aischa. Der Ben Amira gilt als der größte Monolith Afrikas und weltweit ist er der dritt größte mit ca.600m. Die Monolithen ragen wie schwarze Kohlestücke aus dem Sand heraus und sind schon von 30 km Entfernung zu sehen. Bei Ben Aischa haben sich 1999-2000 verschieden Künstler zusammengefunden und zum Thema „Frieden“ einige sehr originelle Kunstwerke geschaffen. Hier fanden wir für zwei Tage einen schönen Übernachtungsplatz. Hippo bekam mit Öl und Abschmieren einen schönen Wellnesstag.
Leben…. …und Vergänglichkeit, dass ist der Lauf der Zeit.
In Choum wurden wir direkt von einer Gruppe vergnügter Kindern empfangen. Sie schleppten uns an der Hand zu drei kleinen Lebensmittelläden mit überschaubaren Angebot. Hier deckten wir und mit ein paar Lebensmitteln ein. Welche im Vergleich zu Marokko sehr teuer sind.
Auf dem Rückweg zum Auto wollten die Kindern mit uns unbedingt ein Lied singen.Das war schon sehr lustig als wir alle in den Canon mit ein stimmten. Die obligatorische Frage nach Geschenken verneinten wir jedoch.
Der Erzbahn folgend, fuhren wir zu einen stillgelegten Tunnel. Der ursprüngliche Streckenverlauf lief durch schwieriges Gelände, welches einen Tunnel erforderlich machte. 1995 wurde die Strecke neu angelegt. Allerdings führt sie nun etwas 5 km über das Gebiet der Westsahara. Die alte Strecke verlief vollständig auf mauretanischem Boden. So konnten wir den Tunnel erkunden und stellten fest, dass Fledermäuse den Tunnel besetzt haben.
Zu erwähnen ist noch, das wir heute auch die Sandbleche und Schaufeln einsetzen mussten.
In Federik konnten wir eine SIM -Karte kaufen und sind somit wieder mehr oder weniger auf Empfang. Ein Übernachtungsplatz am Ti-n-Tekret Abroum war schnell gefunden. Von hier aus hat man bei klarer Sicht einen tollen Ausblick.
Und wenn man schon mal Wasser in Mauretanien hat, kann man es auch gerne zeigen.