15.02.2020
Die Zeit vergeht, wir warten immer noch auf unser Ersatzteil. Wir bewegen Hippo zum Einkaufen in den nächst größeren Ort Thies. Auf dem Rückweg erfolgt der obligatorische Stopp an einer Polizeikontrolle. Der Beamte fragt nach Führerschein, Fahrzeugpapieren und der Versicherung. Dann kommt das erstmal die Frage, warum wir keine Sicherheitsgurte benutzen. Wir erklären das der Oldtimer keine hat, und wir deshalb auch keine benutzen können. Wir denken grade dass es nun teuer wird, da schmunzelt der Polizist und erklärt: „Er habe zwei Jahre Deutsch in der Schule gehabt und würde sich freuen mit uns etwas deutsch zu sprechen“. Wir unterhalten uns ein paar Minuten in Deutsch. Erklären ihm unser Auto und die Kabine. Der Polizist ist fasziniert. Er fragt uns noch, ob wir uns gesund fühlen oder vielleicht Kopfschmerzen vom warmen Wetter haben. (Vielleicht ist es auch nur eine vorsichtige Frage auf die Corona-Erkrankung bei Europäern.) Von der kleinen Magen-und Darm Grippe bei Anja sagen wir lieber nichts.
Hippo wird wieder abseits der Straße an unserem Stammplatz zwischen den Akazien platziert.
Der nächste kleine Ort, in dem wir etwas Obst einkaufen können, ist ca.3 Km entfernt. Der Obsthändler mit seinem Obstkarren freut sich uns zu sehen. Er überreicht uns einen Nescafé, und sagt strahlend:“ Ein Geschenk von Afrika“
Adama zeigt uns einige Tage später wie Palmwein hergestellt wird.
Die Herstellung von Palmwein ist sehr einfach. Man klettert die Palme rauf und ritzt sie oben an. Der Saft, der rausläuft, wird in Plastikflaschen aufgefangen und fertig ist der Palmwein. Der Wein wird nach Dakar in Restaurants und Hotels verkauft.
Er schmeckt ähnlich wie Cidre oder Federweißer und hat höchstens 4% Alkohol.
Jedoch sollte man den Deckel von der Flasche lassen. Durch die Gärung wird ziemlich viel Kohlensäure frei und es entsteht ein hoher Druck in der Flasche. Gekühlt hält er höchstens zwei Wochen. Wenn die Fermentierung nicht gestoppt wird, entsteht Essig. Da wir noch nicht wissen wie wir es stoppen können, muß der Wein halt schnell getrunken werden. 🙂
Am Abend gehen wir mit Adama zu seinem Boss. Wir sind bei seiner Familie zum Essen eingeladen. Als wir eintreffen, wird stolz die Familie mit zur Zeit 7 Kindern präsentiert. Im Laufe des Abends werden es aber immer mehr. Jeder möchte uns, vor allem aber Rudi sehen. Die Kinder erklären ganz stolz ihren Freunden, dass sie jemanden zu Gast haben, der einen Hund hat. Zu Essen gibt es das Nationalgericht Thiebou-dienen (Reis mit Fisch und Gemüse). Serviert in einer großen Pfanne und jeder bekommt einen Löffel.
Für einen Veganer wie Anja ist es nicht wirklich eine leichte Kost. Da die kleinen Fische aber im Ganzen auf den Reis serviert werden, ist es einfach um den Fisch herum zu essen. Der Abend wird sehr gesellig, man spricht nur Wolof. (Und nicht wirklich französisch) Adama, der einzige der Englisch spricht, spielt den Übersetzer. So versuchen wir unsere Wolof-Kenntnisse zu vertiefen und tragen zur allgemeinen Belustigung bei.
Zum Abschluss gibt es noch den üblichen Grünen Tee mit viel Zucker. Das Teeglas, wird rumgereicht und wandert von Mund zu Mund. Über den europäischen Hygienestandard darf man sich hier keine Gedanken machen.
Es wird dunkel und wir verabschieden uns, beim nächsten Besuch möchte uns die Hausfrau zeigen wie man Manjok zubereitet. Wir hoffen das wir in der Dunkelheit noch zu unserem Auto finden, welches ja mitten in der Pampa zwischen Akazien steht.