Für uns geht es einige Kilometer am Zambesie River entlang. Wir genießen die grüne Landschaft während der Regenzeit. Bis es wieder auf die schlechte Straße zurück geht. Die 83km kennen wir ja bereits. Man berichtet uns, dass angeblich im April diese Strasse neu gemacht werden soll. Ob das Jahr auch schon feststeht? Wir fahren weiter nach Katima Mulilo gehen einkaufen und vertanken unsere letzten Kwacha, um dann nach fast 6 Monaten, ein zweites mal Namibia zu besuchen.
Nicht das erste mal treffen wir in Afrika auf das bekannte Load Shedding Problem (Stromausfall). Der Kafur River am Ithezi-Thezi See wurde vor Jahren gestaut und ein kleines Elektrizitätswerk an der Staumauer gebaut.Der nahegelegene Ort wurde an das Stromnetz angeschlossen. Welch ein Gewinn, sollte man denken. Doch immer wieder kommt es zu Stromausfällen, die keiner so richtig erklären kann. Dies ist nicht nur stundenweise der Fall. Manchmal hat man tagelang keinen Strom und natürlich auch kein Internet. Die Antwort der Stromversorger ist immer die gleiche.“Wir arbeiten daran“. Mann fragt sich woran sie arbeiten.
Wir sind froh, dass wir mit Hippo Junior nicht auf das Stromnetz angewiesen sind. Bei den Camps und Geschäften sieht es da anders aus. Gefriertruhen, vom Strom getrennt, neigen dazu die Lebensmittel schnell antauen zu lassen. Fleisch und andere Produkte unterliegen einem ständigen Antau/Einfrier Zyklus, was deren Qualität sehr beeinflußt. Wir sind echt gespannt, wann es in Afrika ein stabiles Netz geben wird.
Als der Regen einige Tage am Stück ausbleibt, beschließen wir unsere Weiterfahrt. Ein letzter Sonnenuntergang und ein schöner Pizzaabend mit unseren Bekannten Ruth,Brad, Peter und Carla am Ithezi-Thezi See gibt den krönenden Abschluss unseres dortigen Aufenthaltes.
Bevor wir abfahren, können wir noch ein Foto von einer braunen Hausschlange und einem wunderschönen Nachtfalter machen.
Das Wasser im Kafue-Nationalpark ist etwas abgeflossen. So fahren wir eine Piste, die bis vor wenigen Tagen noch überschwemmt war. Uns öffnet sich eine wunderschöne grüne Landschaft. Antilopen schauen uns verdutzt an. Eine kleine Landschildkröte kreuzt unseren Weg.
Wir folgen dem Weg durch den Nationalpark und übernachten im Kasahbushi Camp. Das Camp ist wunderschön am Zambezi River gelegen. Wir freuen uns über einen tollen Blick auf den Fluß. Krokodile und Hippos versammeln sich ganz in unserer Nähe, genauso wie Moskitos.
Über Mongu und Senago fahren wir, teils auf sehr schlechten Pisten, weiter in den Siam District. Hier besuchen wir die Ngonye-Wasserfälle. Sozusagen die kleine Schwester der Victoria-Falls.
Der Parkranger erzählt uns, dass ein Tourist, trotz Verbot, an den Stromschnellen schwimmen gehen wollte. Dumm gelaufen. Man habe ihn 2 Kilometer weiter tot aus dem Wasser gefischt.
Zambia ist eindeutig das Land der Wasserfälle. Wir besuchen natürlich nicht alle. Aber die von ihrem Ausmaß größten der Welt, die Victoriafälle, stehen selbstverständlich auf unserem Plan.
Von Katongo nach Kazungula ist die Strasse extrem schlecht. Nach 83km, Loch an Loch und rund 4,5 Stunden Fahrt haben wir es geschafft.
Ein zweites Mal machen wir in Livingstone halt. Die Stadt, nach David Livingstone benannt, entstand 1904, als die Victoria Falls Bridge von Zambia nach Zimbabwe fertiggestellt wurde. Livingstone befindet sich rund 8km nördlich der Victoriafälle.
Die Victoriafälle, zweifelsohne ein Highlight. Der Eintritt 20$ pro Person. Wir nehmen uns einen Guide. Die junge Frau mit Namen Murali Iitness führt uns überall herum, erklärt alles zu den Wasserfällen und beantwortet jede unserer Fragen, was zugegeben, bei dem Lärm des tosenden Wassers oft nicht einfach ist. Zum Ende der Regenzeit im Febuar/März schießen bis zu 10.000 m3/s über den Nordrand der Schlucht in die Tiefe. Was für ein beeindruckendes Erlebnis.
Selbst die beste Regenkleidung nützt nichts, wir werden durch den Sprühnebel in kurzer Zeit bis auf die Haut nass. Was soll’s, das Wasser ist, zu unserer Verwunderung, doch recht warm.
Als wir nach einiger Zeit zurück kommen, hat es sich ein Baboonweibchen nebst Nachwuchs auf unserem Auto sichtlich bequem gemacht. Der Versuch des Verscheuchens von unserer Seite entlockt bei ihr nur ein müdes Gähnen. Nach Androhung von Gewalt (Murali nimmt einen kleinen Stein in die Hand) verlässt der Baboon wiederwillig seinen schönen Aussichtspunkt und wir setzen unsere Reise fort.
Ruth und Brad möchten gerne mal wieder Ausspannen, in Südafrika Urlaub machen und Familie und Freunde besuchen. Seit 5 Jahren haben sie keinen Urlaub mehr gemacht. Aber wer soll dann auf das Camp aufpassen? Hey, wir sind doch auch noch da. Schnell werden ihre Urlaubspläne in die Tat umgesetzt und wir werden Campverwalter auf Zeit. Wir halten alles in Schuss, reparieren die Elektrik, bewirten die Gäste und passen auf die Tiere auf.
Also quasi arbeiten im Paradies. Mit Blick auf den Stausee zur Regenzeit.
Die Regenzeit ist, so hören wir, dieses Jahr ziemlich heftig. Die Flüsse sind stark angestiegen und auch der Stausee hat schon einiges an Wasser zugelegt. Pisten, die vor 3 Wochen noch ohne Probleme passierbar waren, sollten wenn nicht unbedingt nötigt, nicht mehr befahren werden.
Kleine Eidechsen sonnen sich auf den Steinen. Auch ihr großer Vetter, der Varan, läßt sich bei uns blicken.
Die Barboons werden immer frecher. Die Horde turnt gerne auf den Dächern herum und macht dabei so einiges kaputt. Es hilft nur eins….das Luftgewehr muss zum Einsatz kommen. Während Anja darauf achtet, dass kein Affe Schaden nimmt, zielt Jörg aus sicherer Entfernung mit dem Luftgewehr auf das Hinterteil der Paviane. Mit lautem Geschrei flüchten die Übeltäter aus den Bäumen. Geschafft. Nun haben wir wieder ein paar Tage Ruhe, bevor die Gruppe uns erneut besuchen kommt. Es gilt einige Regeln stets zu befolgen. Türen geschlossen halten, sonst sind die Barboons schnell mal im Haus und klauen und plündern was sie zwischen die Finger bekommen. Kein Essen oder zuckerhaltige Getränke in ihrer Erreichbarkeit platzieren.
Eine Kröte, bei ihrer morgendlichen Yogaübung (dem Kopfstand) wollte auch noch mit auf das Foto.
Nachdem wir Silvester ruhig und ohne die nervige Knallerei verbracht haben und das Jahr 2023 auch nicht mehr so ganz frisch ist, setzen wir unsere Reise fort.
Die Regenzeit ist voll in Gange und nach fast 3 Monaten in Botswana sind wir nun auf dem Weg nach Zambia. Ein paar Büffel begrüßen uns nahe der Grenze.
Wir haben gehört, dass die Einreise mit dem Fahrzeug nach Zambia nicht so einfach sein soll. Vorsorglich besorgen wir uns bei der Polizei in Botswana noch eine Eidesstattliche Erklärung, das wir Eigentümer des senegalesischen Fahrzeuges sind. Nicht das noch jemand auf die Idee kommt, wir hätten das Fahrzeug gestohlen.
Die Grenzbeamten sind sehr nett. Aus und Einreisestempel in Kazungula werden schnell erledigt. Auch unser Fahrzeug macht keine Probleme. Keiner fragt nach besonderen Papieren. Wir zahlen die Brückenmaut nach Zambia, die obligatorische Road-Tax und die T-I-P( Temporary-Import-Permid) und schliessen noch eine Fahrzeug-Versicherung für 3 Monaten ab. Alles erfolgt mit offizieller Rechnung. Kartenzahlung wird nur teilweise akzeptiert. Kein Problem vor dem Gebäude gibt es einen Geldautomaten. Die offizielle Währung ist Kwacha. Umrechnung 1€ = 19,30 Kwacha. 2000 Kwacha beträgt das Limit am Geldautomaten. Die Maut für die Brücke und die Road- Tax müssen in $ bezahlt, wohingegen die Versicherung und die Fahrzeuggebühren in Kwacha beglichen werden. Die Fahrgestellnummer wird in den Papieren und am Fahrzeug überprüft. Vorne und hinten kleben wir noch je 2 Reflektionsaufkleber (vorne weiß und hinten rot) an das Fahrzeug an. Das ist Pflicht in Zambia. Danach setzen wir unsere Reise auf zambesischer Seite fort.
An den Straßenrändern finden wir endlich wieder die kleinen Verkaufsstände, die günstig Obst und Gemüse anbieten. Einige Leute bieten auch frisch gepflückte Pilze an.(diese sind nur in der Regenzeit zu bekommen) Ein Pilz ist ca. so groß wie ein Teller und macht bestimmt eine ganze Familie satt.
Wir fahren von Kazungula nach Livingstone. Die Stadt ist so wuselig, wie wir es von anderen afrikanischen Städten schon gewohnt sind. Bevor wir an den Itezhi-Tezhi Stausee fahren, durchqueren wir noch den Kaufe National Park. Die letzen Tage hat es viel geregnet.
Nach Eintritt des Parks haben wir die Wahl zwischen zwei Routen. Die Haupt-Route ist sehr breit und sieht ziemlich matschig aus. Die andere, sehr schmal, enthält aber einige Wasserdurchfahrten. Landschaftlich ist es eindeutig die schönere Strecke. Wir entscheiden die zweite Strecke zu nehmen. Man sieht deutlich das hier schon seit längerer Zeit kein Fahrzeug mehr gefahren ist. Also riskieren wir es mal. Für die 130 km zu unserem vorläufigem Zielpunkt benötigen wir ca.5 Stunden.
Am Itezhi-Tezhi See können wir eine wunderschöne Aussicht genießen.
Wir besuchen Ruth und Brad auf ihrem Campsite. An einem so schönen Platz werden wir bestimmt einige Zeit verbringen und ersteinmal die Gegend erkunden.
Bei unserer Ankunft begrüßen uns schon die bekannten Klippschliefer. In Zambia werden sie allerdings Chibila genannt.
Auch eine ungefährliche Baumschlange lässt nicht lange auf sich warten.