Schatz, nur mal gucken

11.06- 15.06.2023

Wer kennt den Satz von seinem Liebsten nicht. Ob ein neues Auto, Werkzeuge, Elektronik oder andere Sachen. Nur mal eben schauen, geht auch ganz schnell.

Bei „Schatz nur mal gucken“ fragt Anja nur grinsend „Wie teuer wird das Anschauen denn wieder?

Und so kommt’s das wir am Freitag in Windhouk das Tierheim besuchen. Wir sprechen schon lange über einen neuen Hund und natürlich auch über die Vor- und Nachteile, die so ein Vierbeiner beim Reisen mit sich bringt.

Wir schauen ja schließlich auch nur.

Beim so „Rumschauen“ schaffen es 5 Hunde in die engere Auswahl. 3 Welpen, ein einjähriger und ein zweijähriger Rüde erobern unser Herz im Sturm. Genau genommen sind alle sehr stürmisch und zeigen sich von ihrer besten Seite. Wir nehmen uns sehr viel Zeit und testen die Hunde auf ihr Verhalten. Der Neue soll schließlich mit uns klarkommen. Sportlich und wachsam sollte er sein und natürlich Spaß am Reisen sollte erhaben. Nicht zu klein aber auch nicht zu groß. Schwarz währe gut, aber kein Muss.

Der ca.5 Monate alte Welpe schafft es in die Endrunde. Wir fragen, ob wir ihn über das Wochenende ausleihen dürfen. Normalerweise ist das nicht üblich, die Heimleitung vertraut uns und gibt uns den kleinen mit. Wir nennen ihn Dexter.

Das Wochenende ist voll auf den Hund fokussiert. Die erste Nacht alle 3 Stunden aufstehen und den Hund rausbringen. Man weiß ja nicht wie lange er schon aushalten kann.

Dexter macht sich einen Spaß daraus und will draußen im Dunkeln spielen. Er denkt garnicht an sein kleines oder großes Geschäft. Wie gesagt, er will spielen und wir stehen schlotternd in der Kälte. Ok, wir wissen ja was bei einem Welpen auf uns zu kommt.

Mit dem Training beginnen wir am nächsten Tag. Er lernt an der Leine zu gehen und andere kleine Kommandos sehr schnell.

Montags geht es zurück zum Tierheim. Die Entscheidung ist gefallen, wir behalten Dexter. Dienstags bekommt er im Tierheim seine Impfungen und den Chip. Bei so vielen herrenlosen Hunden ist auch klar ,dass alle die das Tierheim verlassen kastriert werden müssen. So auch Dexter. Ob er das gut findet? Wir fragen ihn lieber nicht. Noch etwas benommen und verschlafen können wir ihn am Abend wieder in Empfang nehmen.

Dexter fühlt sich bei seinem neuen Rudel sehr wohl. Nun testet er, wer der Rudelführer werden wird. Er zieht sich selber, wie er glaubt, in die engere Wahl. Und würde, wenn er könnte, sich am liebsten zum Präsidenten ernennen. Wie sagt man so schön:“den Zahn werden wir ihm noch ziehen.“