Unendliche Weiten…

03.08- 07.08.2022

Was unterscheidet Namibia von den zuvor bereisten Afrikanischen Ländern?

Es gibt große Supermärkte mit einem riesigen Warenangebot und vielen deutschen Produkten. Schon an der Tür empfängt dich der Kaffee mit der Krone und der dazu passende Keks mit seinen 52 Zacken, gefolgt von Pflaumenmus und dunklem Brot. Wurst und Käse in großen Mengen und ebenso große Verpackungseinheiten für Nudeln und Eis. Die Preise sind mal mehr und mal weniger europäisch.
Wir, die wir es gewohnt waren, auf kleinen Märkten frisch einzukaufen und auf den ganzen Plastikmüll verzichten konnten, sind mit dem riesigen teils dreifach verpackten Warenangebot schlechtweg überfordert. Und wie in Deutschland auch, man muss ja alles zu jeder Zeit in unbegrenzter Menge verfügbar haben. Einheimische Märkte findet man nur noch selten.

In einigen Nächten ist es sehr kalt geworden. -1°C zeigt das Thermometer früh morgens an. Hat den Vorteil, dass unser Obst und Gemüse lange frisch bleiben. Für den Weg nach Swakopmund suchen wir uns gute Pisten. Vorbei geht es an schönen Tafelbergen. Giraffen kreuzen unseren Weg. Ein guter Platz zum Schlafen ist schnell gefunden.

Wir durchqueren ein paar hundert Kilometer Wüstenlandschaft. Erst bergisches Land, dann Stein -und Sandwüsten. Ein großer Teil davon ist in den Skeleton Coast Park eingebunden. Für den Zugang am Springbockwater Gate und Ugabmund ist eine Genehmigung erforderlich. Diese kann am Eingangstor erworben werden. Vor uns erstrecken sich „unendliche Weiten“ und eine unglaublich schöne Landschaft.


Und wir kommen uns so unendlich klein vor.

Messum Krater

Überall treffen wir auf die Welwitschia-Pflanzen. Sie sehen von weitem oft wie weggeworfene Autoreifen aus. Ziemlich unspektakulär.Diese Pflanze hat es geschafft, sich hervorragend an die karge Landschaft anzupassen. Sie kann bis zu Tausend Jahre alt werden, und gilt als lebendes Fossil.

An der Küste sind 180 km von der Ugab-Mündung bis nach Swakopmund und Walvies Bay frei zugänglich. Aufgrund des Fischreichtums ist dieser Küstenabschnitt ein Paradies für Angler. Viele Schiffe sind durch den dichten Nebel, die raue See und die unberechenbaren Strömungen hier gestrandet. Schiffswracks findet man überall entlang der Küste. Portugiesische Seefahrer nannten die Küste einst „The Gate of Hell“

Auch eine alte Öl-Förderanlage ist in Bruchstücken noch vorhanden.

Swakopmund ist eine kleine, nett angelegte, überschaubare Küstenstadt. Sie wurde 1892 von deutschen Kolonisten gegründet. Und hier erinnert wirklich alles an Deutschland. Alte Bauten aus der Kolonialzeit, die Bismark Straße und das Kaiser Wilhelm Hotel. Viele sprechen deutsch. Cafés bieten Orginal „German Brötchen“ und Kartoffelpuffer mit „Apfelbrei“an. (Wir sagen Apfelmus dazu.)

An einigen Restaurants bilden sich lange Schlangen. Ohne Vorbestellung geht nichts mehr, denn heute gibt es Schweinshaxe und Sauerbraten. 


Nach zwei Tagen lassen uns Nebel und Kälte weiterfahren.