22.06 -26.06.2020
Wir fahren mal an die Grenze von Gambia und fragen wann sie wieder aufhaben könnte. Die Grenzpolizei gibt uns die Antwort, dass es noch mindestens 20 Tage dauern würde. Ehr wahrscheinlich noch länger. Ok also erstmal nicht nach Gambia. So entscheiden wir uns um Gambia herum zu fahren Richtung Casamance.
In Kaolack staut sich auf einmal der Verkehr. Die Gegenfahrbahn ist blockiert. Ein Esel ist unter der Last des viel zu schweren Karren zusammen gebrochen. Der Besitzer schlägt mit einem Stock auf den Esel ein, um ihn zum Aufstehen zu bewegen. Wie soll er den Aufstehen, wenn die Karre auf ihm liegt?
Uns reicht es nun.
Erst gestern haben wir einem Bauern mal Bescheid gesagt, der seinen Esel durch Prügel hinter den Karren spannen wollte.
Wir steigen aus. Unser Hippo blockiert die Strasse einwärts zur Stadt. Hinter uns bildet sich in Minuten ein langer Stau. Hupen ertönen. Egal, wir überqueren die Strasse. Mit vereinten Kräften ziehen wir mit 6 Leuten am hinteren Ende des Karren, um ihn vorne anzuheben, vielleicht können wir so den Esel darunter weg bekommen. Der Besitzer schlägt auf das Tier ein. Endlich sagt ein Einheimischer ihm mal so richtig Bescheid und er hört damit auf. Wir heben den Karren an, der Esel kommt wieder zum stehen. Sein Hinterbein scheint verletzt zu sein. Er humpelt, ob es gebrochen ist, können wir nicht sagen. Wir können nur erste Hilfe leisten, um schlimmeres zu verhindern.
Die weitere Fahrt herrscht betroffene Stille. Auch das ist Afrika.
Tambacounda ist erreicht. Wir müssten mal Wasser auftanken und Wäsche waschen. Ein gutes Zeichen für einen Brunnen mit genügend Wasser in guter Qualität, ist es wenn die Einheimischen dort waschen. Wir gesellen uns dazu und fangen an unsere Wäsche zu Waschen. Die Frauen sind hellauf begeistert. Die „Tubabs“ ( die Weißen) waschen ihre Wäsche. Jede Frau am Platz möchte mit Anja fotografiert werden. Wir wurden noch nie so oft fotografiert wie hier. Normalerweise machen ja wir die Fotos.
Nun folgen die Waschtipps. Wir müssen doch „OMO“ benutzen. Nur das wäscht super sauber. Von unserem Biowaschmittel halten sie nichts. Dann braucht man mindestens 3 Waschschüsseln, sonst wird das nie was mit sauberer Wäsche. Mit unserer sehr kleinen Schüssel stoßen wir nur auf Gelächter. Sie leihen uns ihre Schüsseln. (Dabei sind unsere Sachen bisher immer sauber geworden). Die Profis sehen das halt anders. Und überhaupt, beim Waschen muss man singen und tanzen. Schon wird uns ein Handy mit afrikanischer Musik ans Ohr gehalten.
Auch das ist Afrika
In der Nacht gab es die ersten heftigen Regenfälle. Wir sind nun in der Regenzeit angekommen. Es ist warm und es herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit. Wie schön, für Sauna braucht man nicht, wie in Europa extra bezahlen. Alles inklusive.
Über die Piste fahren wir zum Campement de Wassadou. Es liegt direkt am Gambia Fluß im Naturschutzgebiet. Durch Corona sind wir die einzigen Gäste. Uns gefällt es hier und wir werden einige Tage bleiben. Im Wasser tummeln sich die Flußpferde, Affen und Buschratten laufen um uns herum. Auch der gemeine Moskito hat sich hier angesiedelt. Wir befinden uns nun definitiv im Malariagebiet und können nur hoffen, dass unsere Schutzmaßnahmen reichen werden.