Hurra, der neue Pass ist da

01.10.-16.10.2022

Ein paar Tage müssen wir in Windhoek noch auf Anjas neuen Reispass warten. In der Zwischenzeit leisten uns ein paar Zebramangusten (Mungos) Gesellschaft. Warten finden sie wohl echt spannend.

Jörg nutz die Zeit und führt noch einige Reparaturen am Hippo Junior durch. Der Hauptbremszylinder und der Lenkungsdämpfer sind defekt. Pünktlich am vereinbarten Termin hält Anja ihren neuen Reisepass in den Händen. Ein Lob an die deutsche Botschaft.

Wir fahren Richtung Norden an der botswanischen Grenze entlang zum Khaudum Nationalpark. Kurz vor dem Park finden wir einen wunderschönen Übernachtungsplatz an einem alten Baobab. Noch vor Sonnenaufgang starten wir unseren Weiterfahrt.

Uns begegnen Oryxantilopen, Schakale und Warzenschweine.

Stundenlang beobachten wir eine größere Elefantenherde am Wasserloch. Erst als sich die Elefanten in Bewegung setzen, nach wenigen hundert Metern mit der Umwelt verschmelzen und mit dem bloßem Auge nicht mehr zu erkennen sind, setzen wir unsere Fahrt auf sehr weichen sandigen Pisten, mit extremen Bodenwellen, fort. 

4×4 Fahrzeuge sind hier ein Muss. Bei dem weichen Sand und den Bodenwellen kann sich das Fahrzeug schnell aufschaukeln. Die Dämpfer und Federn müssen Schwerstarbeit leisten. 

Familie Geier hat zum Brunch eingeladen. Heute gibt es Gnu.

Am Okawangofluß hören wir die ganze Nacht die Hippos. Vielleicht bringen sie Jörg ein Geburtstagsständchen.

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Durch die Kalahari-Richtung Windhoeck

18.09.- 01.10.2022

Viele 100 Kilometer fahren wir am Rande der Kalahari entlang und begegnen nur sehr selten einem Fahrzeug oder gar Fußgängern.

Der Duft von Ginster liegt in der Luft. Was mögen Springböcke, Oryx und Gnus wohl denken, als wir frühmorgens an ihnen vorbei fahren.

Es gibt über 100 verschiedene Schlangenarten in Südafrika. Einige Exemplare liegen leider überfahren an der Piste. Gut das wir auch lebende zu Gesicht bekommen. Eine gelbe Kap-Kobra kriecht nur 50cm an unserem Tisch vorbei, wo wir gerade essen. Die Giftnatter war ungefähr 150cm lang. Sie gilt als giftigste Kobra Afrikas. Nur gut das Menschen nicht zum Beuteschema der Schlangen gehören. Sie nimmt ehr Reißaus, es sei denn man tritt aus Versehen auf sie drauf oder greift in einen Busch oder ein Loch, wo sie sich versteckt hat. Also immer gut die Augen aufhalten und nicht unter Bäumen mit großen Webervogelnestern parken. Auch das sind bevorzugte Orte der Schlangen. Gerade wenn die Tiere aus ihrem Winterschlaf erwachen, haben sie sehr viel Gift in sich.

Die Temperaturen haben stark zugenommen. Am Tag sind 35 Grad keine Seltenheit mehr. Nachts haben wir nun 16 Grad und weiter ansteigend. Auf der Farm von Rainer und Marianne bietet das Wasserreservoir eine willkommene Abwechslung als Swimmingpool. Jörg muss sich das kühle Wasser mit einigen Fischen teilen. 

Auch die kleineren Tiere möchten mal aufs Foto.

Wanderung auf dem Ghost-Trail

10.09.2022- 17.092022

Der Frühling hält Einzug. Die Akazien fangen an kleine gelbe Blüten zu bilden. Während die Nächte noch kühl sind, steigen die Temperaturen über Tag doch ganz schön schnell an. Es ist die Zeit, wo auch die Schlangen langsam aus ihrer Winterruhe erwachen und wieder aktiv werden.

Wir fahren ins Landesinnere und durch die Namib-Wüste. Besuchen das Naturschutzgebiet Klein-Aus Vista. In mitten der Berge gibt es sehr schöne Trails für Tageswanderungen. Wir entscheiden uns heute für den Ghost-Trail. Mit unseren Abweichungen von dem Wanderweg kommen wir auf rund 15 Kilometer für die Tagestour. Der Trail ist schon sehr anspruchsvoll.Teilweise sind es recht steile Kletterpartien, bei denen wir sehr interessiert von einem Augenpaar beobachtet werden.

Die Aussicht ins Tal ist wunderschön.

Nun gibt sich auch unser Beobachter zu erkennen. Ein Klipdassie hat uns ein wenig begleitet. Er kann unsere Anstrengung nicht verstehen,flitzt er doch den ganzen Tag hier oben herum.

Wenn man ca. 600m von einem Plateau in die Tiefe schaut, kann man das Stone-Horse erkennen.

Künstler haben es vor einigen Jahren zur Würdigung der Namibischen Wildpferde, von denen es nur noch eine kleine Anzahl gibt, gestaltet. 

Auf dem Oranje-River wollten wir mit unseren Raftingbooten eine kleine Paddeltour machen. Das Wasser ist momentan zu niedrig um längere Abschnitte zu befahren. Also erst einmal auf später verschoben. Kaum zu Glauben das auf der anderen Seite des Flusses schon Südafrika ist.

Öfter kreuzen auf den Pisten Baboons (Paviane) unseren Weg. Manchmal sitzen sie am Rand und es sieht ehr so aus, als ob sie lieber per Anhalter mitfahren wollten.

Wir besuchen den Fish River Canyon. Der Canyon liegt im südlichen Namibia. Er ist ein ca.160 Kilometer langes, 27 km breites und bis zu 550m tiefes vom Fish-River ausgewaschenes Flussbett, der größte Canyon Afrikas und gilt nach dem Grand Canyon als zweitgrößter der Erde. Was die Natur in Rund 500 Millionen Jahren für eine tolle Landschaft geschaffen hat.

Verschiedene Pisten führen uns entlang der Südafrikanischen Grenze.

Besuch bei Big Daddy

05.09.- 10.09.2022

Nach wunderschönen Tagen bei Franziska und Peter und einem gemeinsamen Abendessen mit ihnen und den beiden Workawyern Alex und Mathilda geht es am nächsten Tag weiter für uns. In Namibia wird zu jeder Gelegenheit gegrillt. Es heißt Braai und ist dem BBQ ähnlich. Zum Geschenk gab es vom Schlachter noch einen Schafskopf. Nichts für den Veganer, auch die anderen wollten ihn nicht wirklich essen. Franziska nannte ihn Smily. Ob er am nächsten Tag noch verzehrt wurde, entzieht sich Gottseidank unseren Kenntnissen.

Die Piste, die wir ausgewählt haben, führt uns immer entlang der Namib-Wüste, durch Gras,- Steppen- und bizarre Berglandschaften bis an die Küste nach Lüderitz. Orix und Springböcke kreuzen unseren Weg. 


Zuvor besuchen wir in der Namib noch Sossusvlei. Es ist eine von Sanddünen umschlossene beige Salz-Ton-Pfanne. Die mit ca.800m größte Düne nennt sich„Big Daddy„und ist eine Touristenatraktion.

Nach ein paar Tagen erreichen wir Lüderitz. Früher wurden in der Koolmans-Mine Diamanten gefunden. Heute ist die Mine nur noch ein Überbleibsel der guten alten Zeit.

Lüderitz ist umgeben von sehr schönen kleinen Buchten und sehr viel Wind.

Auf der winzigen Insel Halifax hat sich eine kleine Pinguinkolonie versammelt. Ein größerer Felsen dient einer Robbengruppe als Sonnenplatz und in einer anderen Bucht können wir noch ein paar Flamingos fotografieren.

Unsere kleine Farm…

08.08- 04.09.2022

Es geht für uns wieder ins Landesinnere. Auf der „Solt-Road“ fahren wir einige Kilometer. Die Piste heißt so, weil sie mit Salzwasser verdichtet wird. Als wir vorbeikommen, tragen Baufahrzeuge gerade eine neue Schicht Salzwasser auf die Piste auf. Das Salz-Sandgemisch klebt wie Beton an unserem Fahrzeug. Die nächste Tankstelle mit Waschplatz und Hochdruckreiniger wird von uns für einige Zeit belegt. Es ist sehr schwer die dicke Salz-Kruste wieder runter zubekommen.

In Solitaire stehen ein paar alte Autos. Sie bieten eine schöne Fotokulisse.

Dieser Punkt ist ein touristisches Ziel. Man sieht viele Reisegruppen. Das Restaurant hat etwas von Massenabfertigung. Gut das wir eigenen Kaffee dabei haben.

Wir lernen zwei ganz liebe Menschen kennen. Franziska und Peter. Sie betreiben am Rande der Namib-Wüste eine Farm mit etwas über 16.000 Hektar. Zeit für uns, sich das Farmleben mal für einige Zeit näher anzuschauen und ein wenig zu helfen. Ein neuer Kompost wird angelegt. Also fleißig Kuhfladen und anderes Material sammeln.

Alles schön schichten, Wässern und mit Folie abdecken.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Den Garten bereiten wir für die Aussaat vor.

Ein paar Tage müssen wir mit dem Säen noch warten. Es ist zu kalt. Nachts haben wir um die Null Grad. 
Zwischenzeitlich schneiden wir schon mal die Olivenbäume. Den Grünschnitt bekommen die Milchziegen, die sich über extra Knabbereien sehr freuen.

16000 Hektar wollen erkundet werden. Durch das Fernglas erspähen wir eine kleine Herde Springböcke. Mal sehen ob wir ein paar Fotos machen können. Mit Fotoapparat, Kartoffelsalat und anderen Leckereien bewaffnet, ziehen wir los. Die Springböcke lassen sich nicht blicken, so gibt es wenigstens ein leckeres Picknick.

Die Temperaturen steigen und wir haben ausgesät.


Hier noch ein paar Fotoimpressionen. Und die Frage, wo ist die Eidechse.

Es folgt ein kurzer Abstecher nach Windhuek. Anja will einen neuen Reisepass bei der Deutschen Botschaft beantragen. Wir parken in Windhuek auf einem sogenannten „bewachten „Parkplatz. Als wir nach einer Stunde wiederkommen, hat jemand versucht unser Fahrzeug aufzubrechen. Dank unsere Sicherheitsvorkehrungen konnte der Dieb seine Arbeit nicht zu Ende ausführen. Und der Gardien fragt ganz unverblümt nach Geld. Er habe ja aufgepasst, war nur kurz auf Toilette. Und in den Zeitraum muß der Dieb wohl dagewesen sein. Werˋs glaubt……
Geld bekommt er natürlich nicht, sondern einen saftigen Anpfiff. Durch diese dilettantische Aktion des Diebes und die Beschädigung des Schlosses müssen wir nun noch neue Türschlösser kaufen. Nicht zu ändern, die wollten wir sowieso ersetzen. Nur eben nicht so schnell. Auch das hat wieder gute Seiten. So verfeinern wir weiter unsere Sicherheitsmaßnahmen. MacGyver lässt grüßen.

Unendliche Weiten…

03.08- 07.08.2022

Was unterscheidet Namibia von den zuvor bereisten Afrikanischen Ländern?

Es gibt große Supermärkte mit einem riesigen Warenangebot und vielen deutschen Produkten. Schon an der Tür empfängt dich der Kaffee mit der Krone und der dazu passende Keks mit seinen 52 Zacken, gefolgt von Pflaumenmus und dunklem Brot. Wurst und Käse in großen Mengen und ebenso große Verpackungseinheiten für Nudeln und Eis. Die Preise sind mal mehr und mal weniger europäisch.
Wir, die wir es gewohnt waren, auf kleinen Märkten frisch einzukaufen und auf den ganzen Plastikmüll verzichten konnten, sind mit dem riesigen teils dreifach verpackten Warenangebot schlechtweg überfordert. Und wie in Deutschland auch, man muss ja alles zu jeder Zeit in unbegrenzter Menge verfügbar haben. Einheimische Märkte findet man nur noch selten.

In einigen Nächten ist es sehr kalt geworden. -1°C zeigt das Thermometer früh morgens an. Hat den Vorteil, dass unser Obst und Gemüse lange frisch bleiben. Für den Weg nach Swakopmund suchen wir uns gute Pisten. Vorbei geht es an schönen Tafelbergen. Giraffen kreuzen unseren Weg. Ein guter Platz zum Schlafen ist schnell gefunden.

Wir durchqueren ein paar hundert Kilometer Wüstenlandschaft. Erst bergisches Land, dann Stein -und Sandwüsten. Ein großer Teil davon ist in den Skeleton Coast Park eingebunden. Für den Zugang am Springbockwater Gate und Ugabmund ist eine Genehmigung erforderlich. Diese kann am Eingangstor erworben werden. Vor uns erstrecken sich „unendliche Weiten“ und eine unglaublich schöne Landschaft.


Und wir kommen uns so unendlich klein vor.

Messum Krater

Überall treffen wir auf die Welwitschia-Pflanzen. Sie sehen von weitem oft wie weggeworfene Autoreifen aus. Ziemlich unspektakulär.Diese Pflanze hat es geschafft, sich hervorragend an die karge Landschaft anzupassen. Sie kann bis zu Tausend Jahre alt werden, und gilt als lebendes Fossil.

An der Küste sind 180 km von der Ugab-Mündung bis nach Swakopmund und Walvies Bay frei zugänglich. Aufgrund des Fischreichtums ist dieser Küstenabschnitt ein Paradies für Angler. Viele Schiffe sind durch den dichten Nebel, die raue See und die unberechenbaren Strömungen hier gestrandet. Schiffswracks findet man überall entlang der Küste. Portugiesische Seefahrer nannten die Küste einst „The Gate of Hell“

Auch eine alte Öl-Förderanlage ist in Bruchstücken noch vorhanden.

Swakopmund ist eine kleine, nett angelegte, überschaubare Küstenstadt. Sie wurde 1892 von deutschen Kolonisten gegründet. Und hier erinnert wirklich alles an Deutschland. Alte Bauten aus der Kolonialzeit, die Bismark Straße und das Kaiser Wilhelm Hotel. Viele sprechen deutsch. Cafés bieten Orginal „German Brötchen“ und Kartoffelpuffer mit „Apfelbrei“an. (Wir sagen Apfelmus dazu.)

An einigen Restaurants bilden sich lange Schlangen. Ohne Vorbestellung geht nichts mehr, denn heute gibt es Schweinshaxe und Sauerbraten. 


Nach zwei Tagen lassen uns Nebel und Kälte weiterfahren.

„Großer Weißer Platz“

27.07- 02.08.2022

Während die Dieselpumpe repariert, und unser undichter Tank geschweißt wird, verbringen wir ein paar Tage auf dem wunderbaren Camp Kuperquelle in unserem Zelt. In der großzügigen Anlage des Camps können wir das olympiareife Schwimmbecken mit seiner 50m Bahn in vollen Zügen genießen. Schnell und viel Schwimmen ist die Devise, denn das Wasser ist doch sehr kalt.Danach richtig heiß duschen. Was für ein Luxus. Die Reparaturen werden zu unserer vollsten Zufriedenheit ausgeführt. Franks Werkstatt können wir nur empfehlen.

Nun geht es weiter in den Etoscha Nationalpark. Auch hier verbringen wir einige Tage. Es ist Zeit sich endlich mal Afrikas Tierwelt anzuschauen. Der Nationalpark hat derzeitig ein Fläche von 22 270 Quadratkilometer. Im Jahre 1907 wurde Etoscha zum „Wildreservat Nummer 2“ erklärt und 1958 zum Etoscha Nationalpark. Bei der Gründung des Parks betrug die Fläche noch 80 000 Quadratkilometer. Der Park wurde im laufe der Jahre mehrmals verkleinert, bis zu seiner heutigen Größe. Etoscha wird als vollständig umzäunter Naturpark verwaltet. Und heißt übersetzt „Großer Weißer Platz“. Es ist ganz schön hart, bei 1°C Außentemperatur aufzustehen. Noch vor Sonnenaufgang beginnen wir unsere Fotosafari.

Aufgepasst…Linksverkehr 

20.07.2022- 26.07.2022

Nach Namibia war die Einreise sehr einfach. Keine Fragen bei der Ausreise aus Angola. Pässe und Passavant abgestempelt und Tschüss. Das Visum für Nambia bekommt man ohne Problem an der Grenze für 3 Monate. Auch das Passavant für Hippo Junior wird sofort an der Grenze ausgestellt. Eine separate Fahrzeugversicherung ist nicht erforderlich.
Die Fahrzeug-Haftpflichtversicherung ist in Namibia und Südafrika in den Spritpreisen enthalten. Der Dieselpreis liegt bei ca.1,30€. Die Währung ist Namibia Dollar. Wir freuen uns, dass nun wieder Englisch, aber auch Afrikaan und Deutsch gesprochen wird. So können wir nun auch Afrikaan lernen. An den Linksverkehr müssen wir uns jedoch erst gewöhnen.

Tagsüber haben wir zwischen 28 und 30°C und nachts zur Zeit 8°C.Bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 25 % ist es sehr trocken hier und morgens sehr kalt.

Als erstes besuchen wir Bruno in seinem Camp. Dort bleiben wir ein paar Tage. Der rote Staub der letzten Pisten steckt wirklich überall im Fahrzeug. Eine Grundreinigung von Fahrzeug und Klamotten ist angesagt. Abends werden für uns ein paar traditionelle Tänze von Brunos Angestellten aufgeführt.

Nach Monaten der Wärme, ein Bild von unserem erstes Lagerfeuer.

Da unsere Dieselpumpe undicht ist, fahren wir ca. 400 km nach Tsumeb zu Frank in die Werkstatt. Hoffentlich kann er sie reparieren.