Es wird laut, heiß, bunt und schrill….

28.01 – 31.01.2021

…und warum?
Wir sind in Ziguinchor zu einer afrikanischen Hochzeit eingeladen.

Wie passend, wir können mit Hippo direkt dorthin fahren und auch dort übernachten. Das Zelt zum Feiern wird mittig auf der„Strasse“ aufgebaut. Für Autos gibt es nun kein Durchkommen mehr. Ist auch nicht schlimm, die Taxis, die ankommen, bringen eh nur Partygäste. Wir schütteln gefühlte 100 Hände.

Während man auf das Brautpaar wartet, wird getanzt und gefeiert. Natürlich werden hier keine Einladungen verschickt. Und auch keine Platzkarten ausgegeben.

Wir fragen wieviel Leute wohl kommen.
Als Antwort bekommen wir: „ zwischen 20 und 300“. 

„Und wie wird das Essen geplant?“

„Garnicht, warum soll man denn Essen planen“ kommt die Antwort.

Es gibt wie bei jeder Gelegenheit Ceebu Yapp.(Reis mit Fleisch)

Während die Feierlichkeiten schon 2 Stunden in Gang sind, wird angefangen zu Schmücken. So „keine „Planung währe in Deutschland undenkbar. Die großen Boxen, aus denen die Musik kommt, klingen für unsere Ohren sehr übersteuert und der Bass scheppert.


Irgendwann wird dann das Auto geschmückt und die Braut abgeholt.

Als das Fahrzeug zurück kommt, springen alle auf und laufen dorthin. Jeder will zuerst die Braut sehen. Vor lauter Gewusel kann man diese nur schwer ausmachen. Auch die Tradition, mit Reis schmeißen, kennt man hier. Der Unterschied ist nur das der Reis nicht liegen bleibt, sondern von herumlaufenden Hühnern und Ziegen direkt aufgefressen wird.


Gleichzeitig mit Eintreffen der Braut wird das Essen auf großen Tabletts serviert. Es bilden sich Gruppen um die einzelnen Tabletts. Gegessen wird wie immer mit den Fingern. Für uns wird separat Salat gemacht. Ist ja schon bekannt, dass Anja nur vegan isst. Wir essen im Haus bei der Familie. Vielleicht soll auch keiner sehen, dass die weißen Gäste kein Fleisch bekommen.;-)

Derweil ist die Braut auch schon wieder verschwunden.

Wie immer und überall in Afrika, wird sehr viel Wert auf Kleidung gelegt. Es ist ziemlich bunt. Zu Beginn des Festes kommen die Frauen in festlichen Kleidern. Nach ca. 1-2 Stunden ziehen sich die meisten wieder um. Eine Gruppe trägt nun türkis-orangefarbene Kleider, während die andere Gruppe Kleider in einen hell Stoff mit kleinem Muster gewählt hat. Hängt vielleicht damit zusammen, wer Freundin von Braut oder Bräutigam ist. So genau konnten wir das aber nicht in Erfahrung bringen. Es wird weiter getanzt. Dann kommt der Bräutigam und schüttelt ein paar Hände. Er ist genauso schnell wieder verschwunden wie die Braut.


Ein weiters Mal wird sich umgezogen. Die türkis-orange Fraktion ändert nun ihr Erscheinungsbild in grün-rot. Die anderen behalten die hellen Kleider an.

Tanzen nach rhythmischen Trommelklängen. Leider immer noch mit schlecht klingenden Boxen. Egal

Es wird dunkel. Nun lässt sich auch das Brautpaar blicken. Diesmal sogar zusammen. Posieren für Fotos, gefolgt von einem Tanz und weiteren Fotos. Und beide sind wieder verschwunden.


Es wird auch ohne das Paar weitergefeiert. Die Musik verstummt erst, als der Muezzin um 5 Uhe zum Gebet ruft. Von da an wird nur noch gesungen.(ohne Musik)

Nahtlos geht es für einige in das Frühstück über.