bis 18.08.2020
Der Osten entlang des Senegalflusses weißt wieder die typische Vegetation mit Akazienbäumen und Cram-Cram auf. Also heißt es Aufpassen wo man stehen kann. Von Mauretanien zieht ein Sandsturm, gefolgt von heftigem Regen, auf. Die Ziegen quetschen sich dicht an die Mauern, um sich vor Sand und Regen zu schützen.
Wir verlassen die Strasse und parken am Rand, um uns das Wetterschauspiel anzuschauen. Interessant, was die Regenzeit in den einzelnen Regionen zu bieten hat.
Ein Händler bietet uns rohe Erdnüsse an. Man kann sie roh essen, oder in den Mahlzeiten direkt mit kochen. Wir fragen uns stattdessen “Wie röstet man Erdnüsse?“
Ein hier üblicher Kochherd und Holzkohle ist schnell besorgt. Die Erdnüsse werden in stundenlanger Arbeit abgepellt, kommen in unsere Eisenpfanne und auf den Kocher.(Sobald die Glut „Weiß“ ist) Unter ständigem Rühren, ohne Zugabe von Öl rösten wir die Erdnüsse. Es geht besser als gedacht. Nach Abkühlung noch etwas salzen und fertig ist der Snack. Das nächste mal versuchen wir die Erdnüsse mal mit Schale zu rösten. Das Abpellen von den rohen Erdnüssen ist schon sehr schwierig.
Was ist sonst noch passiert?
Rudi geht wie immer seine eigene Runde, jagt Buschratten und Eidechsen. Ca. 20m von unserm Platz entfernt, hören wir plötzlich ein Wimmern und Jaulen. Oje, wir denken schon Rudi wurde von eine Schlange erwischt, aber es ist ganz anders. Rudi steht auf den Hinterbeinen an einem Baum, sein Kopf ist in einer Baumspalte verschwunden. Der Hund steckt fest. Man sollte meinen, „ Wo der Kopf reingeht, geht er auch wieder raus“. Nicht so bei Rudi. Er hat sich bei seiner Jagt mit dem Kopf so verkeilt, dass wir mit einer Pumpenzange erst das Holz um seinen Kopf entfernen müssen. Befreit ist er recht schnell, der Lehreffekt bei ihm gleich Null, die nächste Eidechse hat er schon wieder im Visier.
Unsere nächste Etappe sind grad mal 50km, wir finden einen schönen Platz direkt am Fluß, nicht weit von einem Dorf entfernt. Hier herrscht ein reges Treiben. Alle sind sehr neugierig auf uns. Das ganze Dorf steht um uns und Hippo herum. Wir werden gefragt: “Warum wir kein Pular sprechen.“ Wir freuen uns grad mal über die paar Worte Wolof, die wir können. Pular ist ganz anders. Nun wissen wir ja, was wir als nächstes lernen. 🙂
Wir lernen noch Aboubaczy kennen. Er betreut in Zusammenarbeit mit der KFW aus Deutschland verschiedene Agra-Projekte im Senegal. Unter anderem wird der Senegal-Fluß hier in der Region tiefer gebaggert, damit die angrenzenden Flussarme auch in der Trockenzeit genügend Wasser für die Bewirtschaftung der Felder führen. Hier werden Reis, Mais und Bananen für die Bevölkerung angebaut. Man merkt das „Abou“ sehr stolz auf seinen Job ist und er freut sich sichtlich mit uns ein wenig Englisch zu sprechen.