15.11- 30.11.2021
Wie schon im letzten Bericht erwähnt, hier eine kleine Story über die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel im Senegal.
Jörg hatte ein paar Dinge in Ziguinchor und Kabrousse zu erledigen. Für Rudi, der zu dem Zeitpunkt ja noch krank ist, kam so eine anstrengende Reise in der Wärme und die eventuellen Wartezeiten an der Grenze zu Gambia nicht in Frage. So entschieden wir, während Jörg sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf die Reise macht, bleibt Anja bei Rudi in Yayeme und spielt Krankenschwester.
So war auch die nächste Reise für Jörg von Senegal durch Gambia nach Senegal wieder ein kleines Abenteuer.
Die ersten 40km fuhr er mit einem alten Taxi Peugeot 505 Kombi. Der Fahrer war übermüdet und schlief fast ein. Jörg musste ihn während der Fahrt immer anstoßen, sonst währen sie wohl irgendwo im Busch gelandet.
Als nächtes musste er in den Bus nach Ziguinchor umsteigen. Der Bus sollte um 20 Uhr kommen. Um 21.30 Uhr kam er dann auch mit kleiner Verspätung an die vereinbarte Haltestelle. Damit sich so eine Busfahrt auch lohnt, waren alle Plätze voll besetzt. Selbst im Gang waren klappbare Sitze. Wenn jemand aussteigen will, wird geklopft oder gerufen und der Bus hält an, egal wo. Diejenigen, die auf den Klappsitzen im Gang Platz genommen haben, müssen alle aufstehen und Platz machen, sons können die anderen Mitfahrenden ja nicht den Bus verlassen. Was für ein Gewusel. Alle raus, alle wieder rein.
Die Grenzabfertigung von Senegal nach Gambia ging sehr schnell und von Gambia nach Senegal war auch kein Problem. Jörg traf den Zöllner, den wir zuvor bei unseren Fahrten durch Gambia schon kennengelernt haben. Er lernt ein wenig Deutsch und freut sich immer uns zu sehen. Wie gesagt, die Abfertigung ging schnell, nur die Grenze wurde zwischenzeitlich für den Autoverkehr geschlossen. Zwischen 24 Uhr nachts und 07 Uhr Morgens ist erstmal Schluss. Die Grenze ist zu. Dann sind alle aus dem Bus ausgestiegen, über den Schlagbaum geklettert und haben sich auf der anderen Seite etwas zu essen geholt oder sich zum Schlafen in den Bus gelegt. Morgens ging es recht pünktlich +/- weiter. Abgemacht war, das der Bus nach Ziguinchor fährt. In Bignona war aber Schluß. Umsteigen mit 20 Leuten in einen Mercedes Kleinbus (Düdu). Dieser fuhr nach Ziguinchor. Hier ist Jörg in einen Toyota- Kleinbus gestiegen mit 15 Insassen. Dieser fährt ohne Umschweife direkt bis nach Cap Skirring. Wenn man Zeit hat, kann diese Art zu Reisen sehr amüsant sein. Man kann, wenn man will, viele durchgeschwitzte Menschen kennenlernen und ganz eng mit ihnen zusammen sitzen.
Inzwischen fragt ihr euch bestimmt, wie es unseren Tieren denn so ergangen ist. Bonsai wurde fast 5 Wochen aufgepäppelt. Er ist mit ca.8 Wochen nun alt genug und kann jetzt auch ohne Pflegemama auskommen. So konnten wir ihn nebenan zu einem Nachbarn mit kleinem Hof, Hühnern, Ziegen und vier Kindern geben. Wir hoffen, das es ihm dort gefällt.
Rudi hatte durch sein Fieber sehr abgenommen, mit viel Huhn, Fisch und Hühnersuppe mit Reis konnte Anja sein Gewicht wieder normalisieren. Er ist so fit, dass wir mit ihm im Auto wieder nach Kabrousse fahren konnten. Wir machten noch einen Zwischenstopp beim Tierarzt in Ziguinchor. Die Bindehautentzündung und seine Blindheit sind die Ursache eines Stiches der Tsetse-Fliege. Rudi hat sich Trypanosomiasis also auf Deutsch die Schlafkrankheit zugezogen. Der Tierarzt sagt, es wird mit der Zeit wieder besser werden. Kann aber Wochen bis Monate dauern. Die Behandlung mit Antibiotika und Vitaminen wurde noch einmal fortgesetzt. Zum Ende des Monats ist schon eine deutliche Besserung bei Rudi eingetreten. Er kann auf einem Auge wieder ein bisschen sehen und macht alleine kürzere Spaziergänge.
Damit es uns auch ja nicht langweilig wird, haben wir ein paar Arbeiten bei einigen Bekannten angenommen. Wir helfen bei Problemen mit dem Internet, deinstallieren eine Klimaanlage, schließen einen Boiler neu an, streichen Holz, machen rund 200qm Beton neu und noch ein paar Elektroarbeiten.