Senegal – Ägypten

01.02.2022- 12.02.2022

Ein paar Servicearbeiten stehen bei Hippo Junior noch an. Wir müssen an unserer Vorderachse einen defekten Simmering wechseln. Blöd nur, dass wir dafür die gesamte Achse auseinander bauen müssen. Naja wir haben ja Zeit.

Auch eine kleinere Dacharbeit wird noch erledigt.

Dieses Jahr findet der Afrikacup statt. Senegal schafft es ins Endspiel. Wir sind zwar keine Fußballfans, aber das Endspiel möchten wir nicht verpassen. Wo sollen wir am besten schauen? Wir entscheiden uns für eine kleine Bar in Cap Skirring. 8 Europäer und viele, viele Senegalesen.

Bevor das Spiel angepfiffen wird, sehen wir nur noch ein blaues Bild. In aller Eile wird der Fernsehtechniker gerufen. Der Fehler ist schnell gefunden und behoben. Die Stimmung hebt sich. Damit auch wirklich alle etwas mitbekommen, werden große Boxen angeschlossen. Der Bass wie immer total übersteuert und der Klang kommt sehr blechern rüber. Am besten jetzt noch volle Lautstärke,dann hört eh keiner mehr was. Nun haben wir noch die Wahl mit übersteuerten Boxen und gleichzeitig schlechtem Bild oder kein Ton und ein hervorragendes Bild. Die laute Variante gefällt den Senegalesen wohl besser. 

In der Halbzeit will der Kellner noch ein paar Stühle rausstellen, bleibt beim Heben der Stühle mit einen Stuhlbein im Deckenventilator hängen. Ein Knall und alle ziehen schnell die Köpfe ein. Das Schutzgehäuse reißt ab und bleibt zum Glück am Ventilator hängen. Zweite Halbzeit beginnt, Ventilator kaputt.

Nach dem Elfmeterschießen gewinnt Senegal 4: 2 gegen Ägypten. Innerhalb von 30 Sekunden herrscht in Cap Skirring Ausnahmezustand. Alle rennen auf die Straße und es wir noch lauter. Die Menschen liegen sich in den Armen, Singen ,Tanzen, Trommeln und schlagen Kochtopfdeckel zusammen, fahren mit über 30 Leuten auf einem Tuck-Tuck die Straße entlang. Spraydosen mit Insektenspry werden als Flammenwerfer benutzt. Hat den Vorteil, dass nun wohl ganz Cap Skirring Mücken frei ist. Soviel Lebensfreude und soweit wir das beurteilen können, läuft alles sehr friedlich ab.

Senegal hat sich den Meistertitel im Afrikacup zu Recht verdient.

Wir machen uns nochmal über Gambia auf den Weg nach Dakar. Diesmal nehmen wir einen ganz kleinen Grenzübergang in der Nähe von Pata. Der Grenzpolizist ist sehr nett. Er hat seinen Stempel für die Pässe im Rucksack am Baum hängen. Null Bürokratie. Einen Transitschein für das Fahrzeug hat er nicht. Also muß es ohne gehen. Bezahlen müssen wir auch nichts.

Wir fahren Richtung Gambia-River und nehmen eine kleine Fähre über den Fluß. Der Kapitän kommt mit dem Motorrad angefahren, während die Fähre auf der anderen Seite liegt. Nach mehrmaligem telefonieren des Chefs setzt die Mannschaft endlich die Fähre in Bewegung.

Wir fahren weiter am Gambia-River bis zum Grenzübergang nach Farafenni.

Passieren auf der Strecke eine Menge Polizeikontrollen. Alle wollen unseren Transitschein sehen und abstempeln. Wir erklären immer wieder das wir keinen Passierschein haben. Etwas ungläubig werden wir angeschaut und immer wieder durchgewunken.

Die Grenze Farafenni ist, wie bisher auch immer, kein Problem. In Gambia wird ausgestempelt und in Senegal wieder eingestempelt.

Diesmal bezahlen wir komplett 8€. So günstig sind wir noch nie über die Grenzen gefahren.