Altes trifft auf Modernes

11.06- 14.06.2021

Guinea Bissau

Bei der Einreise an der Grenze geht alles sehr schnell. Papiere und Pässe werden abgestempelt und wir werden gefragt, wie wir uns fühlen. Super natürlich, denn wir sind auf Achse. Keiner fragt nach einem COVID-19 Test. Ist auch gut so, denn wir haben keinen gemacht. Sollte die Einreise ohne Test nicht funktionieren, fahren wir halt zurück und machen einen.
Wir haben ja Zeit.

Die obligatorischen Gebühren für Zoll, Polizei und Customer Service werden bezahlt.

Und schon sind wir in Guinea. Wie auch an der Grenze von Gambia ist uns nicht klar wofür diese Gebühren überhaupt erhoben werden. Aber jeder tut ganz wichtig und macht noch einen Stempel auf unsere Papiere. Diesmal fallen noch zusätzlich Strassengebühren an. Rund 8 € klingt erstmal nicht viel als Strassengebühr. Uns wird sehr schnell klar, dass die eingenommenen Gelder nicht in den Straßenbau sondern ehr in versteckte Taschen fließen. Von einer Straße nach Bissau kann nicht wirklich die Rede sein. Es reihen sich Schlaglöcher aneinander. Schnelle Entscheidungen, ob man über die Löcher rumpelt oder sie doch lieber im Slalom nimmt, müssen getroffen werden. Nun wird Portugiesisch und Creol gesprochen. Französisch sprechen hier wirklich nur ganz wenige. In Bissau treffen wir auf starke Polizeipresents. Jeder will dran verdienen und sich seine Taschen füllen. Einige Male werden wir angehalten. Ob unsere Hupe geht? Warndreieck? Feuerlöscher? Licht? …. Keine Beanstandungen gefunden….. Ok dann gibt es noch einen Stempel. Der kostet 1000CFA. (Für umgerechnet 1,53€ können zwei Leute gut zu Mittag essen.)

Wir haben von Bekannten noch einen Tipp bekommen und können in Bissau am ehemaligen niederländischen Konsulat sicher für ein paar Tage stehen. In der Stadt treffen wir auf neue modernen Hotelanlagen, genauso wie auf alte Bauten teils aus der Kolonialzeit. Nach über einem Jahr ohne, bekommt eine kleine, moderne Eisdiele von uns aber mehr Aufmerksamkeit geschenkt als alles andere. 

Nicht weit entfernt befindet sich ein altes Fort, welches noch vom Militär genutzt wird. Da es auch ein Museum hat, fragen wir ob wir es besichtigen können. Ein Soldat in Zivil macht mit uns einen Rundgang über das Gelände. Stolz zeigt er uns die Gräber der Kommandanten und Räume mit alten Waffen. Wir tragen uns in ein Gästebuch ein, und verlassen das Gelände nach einer kleinen Spende. Es war schon sehr interessant zu sehen, wieviele Länder Waffen nach Afrika geliefert haben. Wer an einem Krieg verdient ist schon klar oder? Es ist bestimmt nicht die Bevölkerung.


Nach 3,5 Jahren im Dauereinsatz ist nun unsere Wechselrichter kaputt gegangen. Wir besorgen uns in Bissau auf dem Markt einen neuen. Da dieser aber nur 1500 Watt hat, beschließen wir vorsichtshalber das Induktionsfeld und den Wasserkocher erst einmal nicht mehr zu benutzen. Hauptsache der Mixstab geht. Alles andere wird von nun an auf dem Feuer erledigt. Wieder ne neue Herausforderung.

Das nächste Ziel ist der größte Nationalpark von Bissau. Er liegt ganz im Süden von Guinea. Hier soll es noch frei-lebende Elefanten geben.