29.03.-09.04.2020
Zur Zeit geht kein Flieger. Unsere Einspritzpumpe wartet immer noch in Deutschland auf die Versendung. Wie verbringt man am besten die Zeit während man auf die Einspritzpumpe wartet?
Jörg repariert in Bintas Cafe die Eingangstür. Nach deutscher Gründlichkeit stürzt wahrscheinlich erst die Hütte ein bevor die Tür irgendwann aus den Angeln fällt.
Dann ist mal Pediküre angesagt.
Seit einiger Zeit wundern wir uns, dass unser Bioabfall morgens immer umsortiert ist.
Bis wir, wir nennen ihn mal „Karl den Großen“, kennenlernen.
Karl ist entweder eine Riesenratte oder eine Riesenhamsterratte. Er hat eine Vorliebe für Melone und Petersilie und freut sich sehr über unser Loch mit Bioabfall. Solange er nicht alle seine Freunde mitbringt ist Karl bei uns gerne zum Essen eingeladen. Ihn kann so schnell nichts aus der Ruhe bringen. Kein Wunder,bei der Größe.
Niaga ist der nächste Ort, wo wir zum Einkaufen hinfahren. In Begleitung von Miriam lernen wir den Ort und Umgebung kennen. Eine kurze Busfahrt führt uns nach Niaga. Im Bus dürfen zur Zeit wegen Corona immer nur sehr wenige Leute mitfahren.
Der Ort sprüht vor Leben. Es ist aber deutlich weniger los wie normal. Die Fischhalle ist nicht ganz so voll. Wir bekommen alles was wir benötigen und zusätzlich findet Anja noch einen schönen Stoff für ein neues Kleid.
Die Rückfahrt machen wir wegen der Einkäufe lieber mit dem Taxi. Es dürfen zur Zeit immer nur zwei Leute im Taxi mitfahren. Miriam und Anja nehmen ein Taxi und Jörg nimmt das andere. Sobald wir aus dem Ort und an der Polizeikontrolle vorbei sind, hält Jörgs Taxi wieder und er steigt um zu Anja und Miriam. Seine Fahrt war bis dahin frei. Hier ist alles eine Verhandlungssache.
Da wir zum Einkaufen etwas mobiler sein wollen, lässt sich Jörg ein Fahrrad organisieren. Der Preis scheint ok zu sein. Nach einem Tag muss Jörg leider zugeben, das es nicht viel taugt. Also versucht er es nun wieder loszuwerden und hält Ausschau nach einem weniger gebrauchten.
Vom 07.04 auf den 08.04 ist der Mond der Erde sehr Nahe. Dementsprechend soll er sehr gut zu sehen sein. Also bauen wir in der Nacht unser Stativ und die Kamera auf und hoffen auf ein paar gute Bilder.
Nicht weit von unserem Standort, betreibt Moussa eine kleine Käserei. Er stellt hervorragenden Ziegenfetakäse her. Wir fragen, ob wir bei der Käseherstellung helfen dürfen. Am frühen Morgen treffen wir uns bei seinen Ziegen im Stall. Zuerst muss gemolken werden. Es stellt sich heraus,dass eine Ziege weitaus schwieriger zu melken ist als eine Kuh.
Durch das warme Wetter hat die Population der Flöhe in dem Ziegengehege stark zugenommen. Anja ist sofort voll mit Flöhen. Gut ist, dass man die Viecher leicht wieder abschütteln kann.
Im zweiten Schritt wird die Milch durch ein Sieb gefiltert.
Es folgen 2 Stunden pasteurisieren auf einem kleinen Gasbrenner und anschliessendes Abkühlen auf 30 Grad. Bei dieser Temperatur werden die Bakterien zur Käseherstellung zugegeben und 2 Minuten lang mit der Milch gut vermischt.
Weitere 40 Minuten bleibt die Milch nun stehen.
Jörg hat unterdessen eine kaputte Tür vom Pferdestall gesehen. Während der Wartezeit kann man ja mal schnell die Türe wieder reparieren.
Nach 40 Minuten wird ein Verdickungsmittel eingerührt und die Milch muss nochmal 1 1/2 Stunden ruhen.
Wenn alles soweit eingedickt ist, das man mit dem Messer einen Schnitt in der Milch machen kann, wird der Käse in Förmchen abgefüllt. Nach 2 Tagen ist er in der Form soweit abgesackt das er herausgenommen und in einer Salzlake im Kühlschrank aufbewahrt wird. Er hält sich so ca. 6 Monate.