Das Jahr 2022 geht mit großen Schritten dem Ende entgegen. Wie ihr unseren Berichten entnehmen könnt, konnten wir uns über viele interessante Begegnungen und Eindrücke freuen.
Was hat das neue Jahr zu bieten? Gespannt schauen wir auf das was vor uns liegt.
Wir wünschen unseren Familien, Freunden, Bekannten und allen anderen Lesern ein glückliches, zufriedenes neues Jahr mit viel Spaß und Lachen.
„Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen man nichts tun kann. Der eine ist Gestern, der andere Morgen. Dies bedeutet, dass heute der richtige Tag zum Lieben, Glauben und in erster Linie zum Leben ist.“ (Dalai Lama)
Wir fahren langsam Richtung Kasane. Bis zum Jahresende haben wir noch einiges vor. Vielleicht besuchen wir noch den einen oder anderen Bekannten. Auch in Botswana wird Weihnachten gefeiert. Allerdings, nicht wie in Deutschland üblich am 24. Dezember. Man trifft sich mit der Familie am 25.12 zum Mittagessen. Bei Franz verbringen wir ein paar Tage auf dem Campsite. Hier wartet im Kreise der Familie ein schönes Weihnachtsessens auf uns. Es gibt gefüllten Truthahn und Schinken in Honigkruste. Dazu reichlich Gemüse, Kartoffel, Salat und frisch gebackenes Brot. So kommt auch der Veganer voll auf seine Kosten.
Nachts hören wir sehr nahe an unserem Lager die Hyänen „Lachen“ Morgens wissen wir warum. Ein Zebra wurde kurzerhand von ihnen zum Festschmaus erklärt.
In den Kazuma Pfannen steht seid den letzten Regentagen schon ziemlich viel Wasser. Eine ,wie wir finden, atemberaubende Landschaft.
Giraffen schauen uns interessiert an. Wir begegnen ein paar Wildhunden und freuen uns diese Tiere endlich mal vor die Kamera zu bekommen, genauso wie den seltenen Schwarzstorch. Einfach beeindruckend.
Wir hören noch ein paar Löwen, bekommen diese leider nicht zu Gesicht. Bestimmt das nächste mal. Am Choberiver erwarten uns Flusspferde und Krokodile. Auch ein paar junge Warzenschweine wollen unbedingt noch aufs Bild.
Wie kann ein Tag besser enden als mit einem schönen Sonnenuntergang am Chobe-River.
Bevor wir wieder „on-the-road“ gehen, vollenden wir bei Rupert noch einige schöne Projekte, Eine neue Terrasse und ein Hühnerhaus mit Freilaufgehege werden gebaut. 6 Hühner wollen in kürze einziehen.
Anja knüpft eine neue Hängematte. Diese wird sogleich von einem Buschbaby in Augenschein genommen.
Zum Kaffee besucht uns eine „Western Yellow-bellied House“ Snake. Die Schlange wird rund 80cm groß, ist tagaktiv und gehört zu einer der schnellsten Schlangen. Wenn ein Baum oder ein Strauch in der Nähe sind, hat sie keine Probleme diese zu erklimmen. Sie ernährt sich von Fröschen, kleinen Vögeln, Eidechsen, Insekten und manchmal auch anderen Schlangen. Die Schlange gilt als mittelgiftig.
Baden oder Kanufahren sind im Nata-River zur Zeit nicht möglich. Ein Flusspferd hat sich nahe des Camps nieder gelassen. Es wird liebevoll von uns George genannt.
Wir helfen die Gäste im Camp zu bewirten. Zeitweise kocht Anja für 10-12 Personen Dinner. Es macht viel Spass, ist aber auf einem 2-flammigen Gasherd eine echte Herausforderung. Auch bei Regen wird gegrillt. Jörg spielt den Braai-Aufpasser
Ein bisschen Wehmut macht sich bei allen breit, als wir das Camp verlassen.
Über Tag haben wir öfter 40°Grad und mehr. Regenschauer und längere Regenperioden wechseln sich mit Sonne ab. An einen Besuch der Salzpfannen ist nicht zu denken. Einige Fahrzeuge haben sich dort im Schlamm schon festgefahren, da die Touristen einfach nicht hören wollten.
Nach einem kurzen Einkauf fahren wir auf die Hunters-Road. Eine sehr lange Sandpiste, die immer an der Grenze zu Simbabwe entlang führt.
Vor Jahren wurde ein Draht-Zaun in der Mitte der Piste gezogen. Wen sollte der wohl aufhalten? Mit Sicherheit nicht die Elefanten. Sie haben den Zaun an vielen Stellen nieder gedrückt. Die Drähte sind abgerissen und weiträumig verteilt. Nicht nur eine Gefahr für die Tiere, auch wir müssen mit unserem Fahrzeug auf der Hut sein und aufpassen dass sich nichts unter Hippo-Junior verfängt. Mehr als einmal steigen wir aus, um die Piste frei zu räumen. Die Strecke ist mit Sicherheit schon länger nicht mehr befahren worden.
Wenige Meter von unserem Übernachtungsplatz hören wir ein leises Rascheln. Ein Elefant kommt uns ziemlich nahe. Als er uns wahrnimmt, dreht er sich blitzschnell um und sucht das Weite.
Die Dicken sind so leise unterwegs, das man sie oft erst im letzen Moment sieht. Bei einer Elefantenkuh mit Baby hat Anja weniger Glück. Der Elefant stürmt aus dem Busch und mit lauten Trompeten geht er in den Angriff über. Anja hat gerade noch Zeit einen Sprint hinzulegen und sich aus dem Gefahrenbereich zu bringen. Puuh, das war knapp. Ein gewisses Risiko ist halt immer dabei, wenn man im Busch unterwegs ist. Gut das es kein Löwe war.;-)
Wo Elefanten sind, findet man auch die großen schwarzen „Heiligen Pillendreher-Käfer“ Sie sind emsig damit beschäftigt aus den Hinterlassenschaften der Elefanten die Kugeln für ihren Nachwuchs zu formen und sie dann abzutransportieren. Das Bewegen der tennisballgroßen Kugeln verlangt von dem Käfer einiges an Muskelkraft in den Vorderbeinen. Mal kurz die Lage peilen und schauen in welcher Richtung es weiter geht.
Nach einigen Tagen Einsamkeit ohne Internetempfang, trifft uns die Zivilisation wieder. Um mal wieder unter Menschen zu sein, besuchen wir das Campsite Elefant Sand. Auch hier treffen wir auf die dicken grauen Riesen, die sich scheinbar nicht von uns stören lassen.
Eine zahme Manguste gesellt sich zu uns. Der neugierige Kerl will alles ganz genau wissen.
Rund 600km geht es nach unserem Besuch in Gaberone wieder zurück nach Nata. Das Busch-Backpacker Camp von Rupert lädt zum Verweilen ein. Hier werden wir einige Zeit verbringen und ihm bei der Umsetzung verschiedener Projekte helfen.
Jörg entdeckt einen alten VW-T2. Der Bulli läuft nicht mehr richtig und Bedarf der speziellen Pflege von Jörg. Schnell ist der Vergaser zerlegt und repariert.
Auch bei einen Misubishi Pajero sieht man von Jörg nur die Beine unter dem Fahrzeug hervorschauen. Der Reparaturmodus ist bei ihm wieder eingeschaltet.
Mit vereinten Kräften erweitern wir den Carport. Perfekter Regenschutz und mehr Platz zum Basteln.
Wir installieren eine Wasserfilteranlage. So kann das Flusswasser aus dem Nata-River künftig auch als Trinkwasser genutzt werden. Momentan muss man das Trinkwasser noch aus dem Ort holen. Das ist sehr aufwendig und auch nicht gerade kostengünstig. Auf dem Bild ist die Anlage noch nicht ganz in Betrieb.
Bei allen Projekten überlegen wir mit Rupert, was wir an Material haben oder aus welchen vorhandenen Materialien sich neue Sachen machen lassen. Es gilt so wenig wie möglich neu zu kaufen, keinen unnötigen Abfall zu produzieren und Naturmaterialien so weit es geht zu verwenden. Gute Gedanken, wenn man sich weltweit das zunehmende Müll und vor allem das Plastikproblem mal näher anschaut.
Wir stehen vor einer Callange. Für den Bau des Carports werden Unterlegscheiben benötigt. Hier helfen uns Kronenkorken. Schön breitgeklopft, ein Loch in die Mitte und schon hat man gute Unterlegscheiben. Wir nutzen für eine Scheibe je zwei Kronenkorken. Durch ihre Beschichtung und die Kunststoffabdichtung sind sie ein recht guter Ersatz.
Der schöne Schattenplatz wird von uns überarbeitet. Durch die Jahre ist das Holz an einigen Stellen sehr abgesackt. Spitze Zweige befinden sich in Kopf und Augenhöhe. Bevor wir alles abbauen und komplett neu anlegen, kommen wir auf eine andere Idee. Was währe, wenn wir die komplette Holzkonstruktion in den ursprünglichen Zustand anheben und alles mit einer neuen Unterkonstruktion absichern. Gute Idee. Mit Wagenheber, Holz und Eisenstangen bauen wir Hilfskonstruktionen, die ehr nicht dem europäischen Standard entsprechen. Trotzdem schaffen wir es, alles um ca. 60cm anzuheben und mit der neuen Unterkonstruktion zu versehen. Im nahen Wald finden wir für die Arbeit die richtigen Stämme.
Bei unserer Uplift-Aktion löst sich eine Eisenstange. Und, wie sollte es anders sein, schlägt sie auf Anjas Schulter. Knockout ! Prellung, Schulterschmerzen und eingeschränkte Bewegungen, schätzungsweise für die nächsten drei Wochen und anschließendes Schultertraining stehen nun an.
Ok, dumm gelaufen. Kurz am Rande erwähnt, dass Upliften hat dennoch funktioniert und der Schattenplatz ist wieder nutzbar.
Abends sind die Buschbabys sehr aktiv. Die kleinen Halbaffen haben den Dinner-Raum zur Aufzucht ihrer Jungen ausgesucht.
Quasi gibt es nun Buschbaby-Babys. Nach einem heftigen Regenschauer, bringt Mama ihre Jungen erst einmal zum Trocknen in die Sonne.
Endlich gelingt Anja auch ein Foto von einem noch sehr kleinen Chamäleon.
Durch die Regenzeit, die normalerweise erst im Dezember/Januar beginnt, gibt es auf dem Gelände viele Skorpione. Der schwarze Skorpion ist besonders angriffslustig. Der Stich ist für Menschen und größere Tiere nicht tödlich, aber dennoch sehr schmerzhaft. 3 Tage bis 1 Woche kann man durchaus, wenn man es so sagen will, Freude daran haben. Unter violettem Licht können Skorpione sehr gut im Dunkeln erkannt werden.
Also Aktivitäten in der Dämmerung und in der Nacht nur mit Licht durchführen.
Während es aktuell in Botswana nur zeitweise regnet, kommt in Simbabwe einiges an Regen runter. Der Nata-Fluß steigt zusehends an. Ein Besuch der Makgadikgadi-Salzpfannen, einer der größten Salzpfannen Afrikas, mit unserem eigenem Fahrzeug, muss nun doch bis nach der Regenzeit warten. Während der Regenzeit bildet sich im Nordteil der Pfanne meist ein großer See, der viele Vögel, darunter Pelikane, Flamingos Reiher und Störche anzieht. Jedoch ist die Gefahr des Steckenbleibens mit dem Auto sehr hoch.
Noch ein kleines Thema, mit dem wir uns zur Zeit befassen. FLip-Flops
Kaum einer denkt mal über die bunten Flip-Flops, die jeder außer wohl Anja so gerne trägt, nach. Die Gummilatschen sind ja so schön bunt und billig, in Massenproduktion hergestellt und wirklich überall auf der Welt verfügbar. Die Haltbarkeit und der Tragekomfort seien mal dahingestellt. Es scheint, dass ein natürlicher Gang mit den Dingern nicht möglich ist. Schlürfenderweise sieht man sowohl Männer, Frauen, als auch Kinder über die Strassen und den Sand gehen. Lustig ist auch das sich die Flip-Flop-Träger mehr mit den Zehen an der Sandale festkrallen als den Fuß vernünftig abzurollen. Aber das kann ja jeder machen wie er gerne mag. Nach oft nur wenigen Monaten ( manchmal auch länger) haben die bunten Latschen ausgedient. Und was passiert dann? Einzel oder Paarweise liegen sie in der Umgebung rum, teils defekt, teils verloren und für viele Jahre unverrottbar. Viele Kunstprojekte beschäftigen sich schon mit dem Recyceln von Kunststoffen. Auf der einen Seite ja lobenswert, auf der anderen Seite nur eine Verlagerung oder zeitliche Verschiebung des eigentlichen Problems. Wenn wir alle mal ein wenig über Nachhaltigkeit und Qualität nachdenken würden, währe das schon ein sehr großer Schritt und wahrscheinlich auch bequemer als Flip-Flops.
Bei all unserer Arbeit und unseren Gedanken, durfte Anjas Geburtstag natürlich nicht zu kurz kommen. Kaffe, Kerzen und Apfelkuchen erfreuen die Sinne auch in Afrika.
Da langanhaltende Regenschauer nicht einsetzen, lassen sich der Moremi- und der Chobe-Nationalpark sehr gut befahren. Eine kleinere Wasserdurchfahrt, sonst ist alles trocken. Uns begrüßen Elefanten, Giraffen, Impala-Antilopen, Steinböcke und einige Hippos in ihrem privaten Pool am Okavangodelta.
Auch im Chobenationalpark treffen wir viele Elefanten und Giraffen an. Wildhunde soll es hier reichlich geben, diese können wir leider nicht sichten. Dafür steht am Rande einer Piste ein Ford mit einer Panne. „Was habt ihr für ein Problem, können wir vielleicht helfen?“ fragt Anja. Die Männer (Mitarbeiter einer Louge) erklären uns, dass etwas kaputt ist, können aber nicht genau sagen was. Als sie noch diskutieren, ob sie ihre Arbeitsanzüge überziehen sollen, liegt Jörg bereits unter ihrem Fahrzeug und schaut was los ist.
Das Federbein ist gebrochen. Natürlich hat man so ein Ersatzteil oder auch Bordwerkzeug nicht mal eben dabei. Um weiterfahren zu können, muss Jörg den Stabilisator und den kompletten Unterfahrschutz ausbauen. Dann kann er das Federbein notdürftig mit einem Spanngurt in die richtige Position drücken. So können die Männer vorsichtig und langsam wenigstens bis zur nächsten Werkstatt (über 100km entfernt) weiterfahren. Über unsere Hilfe sind sie sehr glücklich, denn so Richtig Ahnung vom Auto hatten sie nicht. Ungefähr eine Stunde fahren wir im Nationalpark umher, als 2 Toyota Hilux auf der Piste stehen. Nachdem wir angehalten haben und fragen was los ist, stellt sich heraus, dass es Deutsche Touristen aus dem Sauerland sind. An einem Auto ist der Schlauch zwischen den Dieseltanks defekt. Damit läuft Diesel aus dem Tank und die Reparatur wird eine schmierige Angelegenheit. Zum Glück können wir mit einem Stück Schlauch und einer Schelle dieses Malheur am Fahrzeug beheben. Die Jungs sind happy und nennen uns die gelben Engel.
Die Fahrt über die Brücke ist etwas gewöhnungsbedürftig.
Nach ein paar Tagen in der Wildnis freuen wir uns umso mehr auf ein schönes Campside und eine Dusche. Wir haben viel Glück und finden einen tollen Platz. Die australischen Besitzer sind sehr nett und auch der Standort des Camps lässt keine Wünsche offen. Von der Terrasse aus, haben wir einen traumhaften Blick auf die Umgebung und auf ein Wasserloch,an dem man gerade zur Abendzeit viele Tiere, darunter auch Dachse und Elefanten, beobachten kann. Auf dem Camp lernen wir Uwe und Geli kennen. (Zwei sehr nette deutsche Overlander, mit ihrem Toyota HDJ81 auf dem Weg nach Simbabwe)
Vom Okavangodelta fahren wir ca.1000km nach Gaborone, um uns dort mit unserem Freund Rüdiger zu treffen. Rüdiger arbeitet für ein paar Monate in Botswana, bevor er Mitte November wieder nach Deutschland fliegt. So nutzen wir die Gelegenheit, mit ihm ein paar nette Tage zu verbringen. Unterwegs nach Gaborone haben wir den ersten richtigen Regentag. Erst nachmittags kommt die Sonne wieder raus.
Die Ausreise aus Namibia und Einreise nach Botswana gestallten sich sehr einfach. Das Personal auf beiden Seiten ist super freundlich. Ein paar Stempel, die Zahlung der Road-Tax und Versicherung und schon sind wir in Botswana. Es folgt die obligatorische Frage ob wir frisches Obst und Gemüse dabei haben. (Das darf nämlich nicht eingeführt werden). Haben wir nicht, da wir in Botswana sowieso vor haben einzukaufen. Wieder in eine andere Währung Umrechen, diesmal sind es Pular. 1€ sind ca.13 Pular
Was nehmen wir als erstes von Botswana war? Es gibt viel weniger Zäune als in Namibia. Dafür sind teilweise die Straßen schlechter. Am Straßenrand gehen einige Strausse spazieren.
Am Mittag haben wir bereits einen schönen Übernachtungsplatz mit Wasserloch gefunden. Vielleicht finden sich noch ein paar Tiere ein.
Wir hatten vor an diesem Platz ein paar Tage zu bleiben. Doch am nächsten Morgen finden sich auf unserem Wasserkanister einige Wildbienen. Aus ein paar werden sehr schnell Hunderte und mehr. Eine Biene will zeigen, wer hier das Sagen hat und legt sich mit Jörg an. Ein Stich der Biene genügt und Jörgs Auge schwillt an.
Besser ist es, alles zusammen zu packen und weiter zu fahren, bevor wir ein ganzes Bienenvolk gegen uns haben.
Hier schauen wir uns noch eine Krokodilfarm an. Beachtliche Exemplare, die für die Arterhaltung sorgen. Und hunderte von Nachwuchs-Krokodilen.
Wolken ziehen auf und es fängt tatsächlich zu Regnen an. Die Regenzeit beginnt für unsere Planung etwas zu früh. Wir haben eigentlich mit Ende November gerechnet. Was solls, so müssen wir schauen welche Pisten im Moremi-Nationalpark noch -oder überhaupt befahrbar sind.
Wie wird es wohl weitergehen? Können wir den Park besuchen?