Reisen

Permakultur auf 800m

02.06- 07.06.2022

Für die Ausreise von Ghana planen wir nach unseren Erfahrungen zuvor, lieber mehr Zeit ein. Und so kommt es dann auch. Der Grenzbeamte will eine komplette Durchsuchung unseres Fahrzeuges vornehmen. Es wird vornehmlich nach Waffen gesucht. Also öffnen wir Kiste für Kiste. Er hätte am liebsten, dass wir das komplette Fahrzeug auf einmal ausräumen, und vor ihm platzieren. Wir aber zeigen immer nur eine Kiste, sonst verliert man schnell den Überblick beim einpacken. Nach 2 Stunden haben wir erst geschafft. Alles abgestempelt und zur Grenze Togo fahren. Der Mitarbeiter ist sehr gewissenhaft und will einen Visa-Antrag ausfüllen. Anja weißt darauf hin, das wir schon ein Visa haben. Der Beamte freut sich das er nur abstempeln muss. Wir wollen gerade zum Auto, als der Chef kommt. Er meint,dass wir die Grenzstrasse nicht nehmen können, die Piste wird neu gemacht. Und hier gibt es ein Problem. Das Pistenfahrzeug ist kaputt und steht mitten auf der Piste. Er sagt, dass man es auch mit unserem Fahrzeug nicht umfahren kann.

Was jetzt? Wir sollen nach Ghana zurückfahren und einen anderen Übergang nehmen.

Als wir erklären, dass das nicht geht, da wir in Ghana wieder einreisen müssen hat er eine andere Idee. Er schickt uns einen togolesischen Polizisten mit Motorrad mit. Er kann die Situation besser bei den Polizisten und Zoll von Ghana klären. Als die ghanische Polizei davon erfährt, hält sie es für besser ebenfalls ein Motorrad mitzusenden. So fahren wir eskortiert von Togo und Ghana die Umgehungsstraße über ghanisches Land ca.10 km zum nächsten Kontrollposten zur Ausreise. Alle sind in heller Aufregung, so was hat es noch nicht gegeben. Wir sind halt sehr wichtig.

Und wie immer, Zeit musst du haben.

In Togo besuchen wir Phillip. Ihn haben wir 2018 auf dem Hippie-Markt in Portugal kennengelernt. Als wir im Senegal hängen geblieben sind, ist er in Togo gestrandet. Mittlerweile hat er es sich auf einem Plateau mit wunderschöner Aussicht gemütlich gemacht. Betreibt nun Permakultur. Hat einen Schwimmteich für seine Enten angelegt, baut biologisches Obst und Gemüse an, nennt ein paar Truthähne sein Eigen, baut einen alten Unimog um, und vieles vieles mehr. Er macht echt tolle Projekte, aus ihm sprudeln immer neue Ideen heraus. Super Typ. Falls ihr euch mal selber überzeugen wollt, hier ist seine Internetseite.

permatogo.wordpress.com

Ein paar Tage bleiben wir bei Phillip. Arbeiten zb. in seiner Baumschule und topfen die kleinen Bäumchen um. 

Sind bei der Tofu-Herstellung dabei.

Tofu Herstellung in Togo

Seine Truthähne und Puten sind sehr neugierig und wollen überall dabei sein

Leider bekommen wir immer wieder einen Rückfall mit Durchfall und Fieber. Mal ist der eine krank, mal der andere. Jörg hat zeitweise 39,9° Fieber und Anja geht es auch nicht besser. Was könnte das nur sein ? Der Malariatest war negativ. Wir tippen auf Bakterien oder Parasiten. Wir brauchen Gewissheit und besuchen das baptistische Hospital ca. 30km von unserem Standort. Für 25€ pro Person (und das sind Preise für Weiße) bekommen wir einen kompletten Gesundheitscheck, sowie alle relevanten Labortests und die Medikamente. Nach einiger Wartezeit haben wir die Testergebnisse. Wir haben uns eine Salmonellen-Infektion zugezogen. Nun die passenden Medikamente und in ein paar Tagen dürfte alles überstanden sein. Das Krankenhaus ist sauber, sehr ordentlich und gut organisiert mit nettem Personal. Hier noch ein Bild aus der Ferne.

Baptistisches Hospital Togo

Akwaaba

27.05- 01.06.2022

In Ghana begrüßt man uns mit dem Wort Akwaaba. Es heißt Willkommen. Und so fühlen wir uns auch. Willkommen

Bei der Einreise gibt es die obligatorischen Schwierigkeiten. Wir planen Wartezeit ein, diskutieren über angeblich abgelaufene Versicherungspapiere, ungültige Führerscheine und was sich die „Agenten“, die nur dein bestes wollen, noch so einfallen lassen, um an dein Geld zu kommen. Wir nehmen’s mit Humor und warten. Am Ende erhalten wir unsere Papiere, die Einreisestempel und dürfen einreisen. Geduld und mit den richtigen Leuten sprechen, dann klappt es auch ohne Korruption. Harold, ein Motorradreisender aus den Niederlanden hat die selben Probleme bei der Einreise. Und genau wie wir, auch sehr viel Geduld.

Die Straßen sind gut und die Menschen sehr freundlich. Der Dieselpreis liegt bei 1,44 pro Liter, was gegenüber den vorherigen Ländern schon sehr teuer ist. Die Vegetation ist identisch zur Elfenbeinküste. Warum sollte es auch anders sein?

Abends treffen wir uns noch mit Harold, der das selbe Ziel hat, in einer Louge direkt am Strand zum Essen. Ein wirklich schöner Platz. Der Ozean lädt zum Schwimmen ein, was wir ausgiebig machen. Relaxen bei Reggaemusik. Samstage kann man eindeutig schlechter verbringen.

Wir verlassen die Straßen am Atlantik, mit ihren viel zu vielen Orten und den vielen Menschen, um in das Landesinnere und in die Berge zu fahren. Eine große Staumauer soll das Ziel unserer Fahrt sein. Leider dürfen wir sie nicht besichtigen. Seit Corona werden keine Führungen mehr durchgeführt und fotografieren darf man sie auch nicht. Eine Staumauer von weitem zu fotografieren ist nicht so spektakulär. 

Schöne Wasserfälle gibt es auch in Ghana. Ein kleines Camp hoch oben auf einem Berg bietet uns eine tolle Aussicht und den idealen Ausgangspunkt um zu den Wasserfällen zu wandern.

Ein Magen-und Darm Virus mit Fieber durchkreuzt unsere Pläne und zwingt uns ein paar Tage zur Ruhe.

Der Wasserfall, in der Regenzeit schön anzusehen, ist zu Beginn ehr noch ein kleiner Rinnsal. Die Natur ist schon beeindruckend.

Die Botschaft- ein zeitaufwendiges Hobby

25.05- 27.05. 2022
Starke Schauer und Sonnenschein wechseln sich ab. Wir freuen uns wenn es regnet, wenn wir uns nicht freuen regnet es trotzdem.

In der ghanischen Botschaft sagt man uns, dass das Visum nur online beantragt werden kann. Ok, sollte für uns ja kein Problem sein. Wir versuchen die Eingaben zu machen, welche jedoch in der Software nicht möglich sind. Liegt wahrscheinlich an unserer IT-Unkenntnis. Selten so gelacht.

Wir bitten die Mitarbeiter um Hilfe. Sie sind sehr nett und hilfsbereit. Benötigen jedoch, wie wir zuvor, auch ein paar Stunden. So verbringen wir fast einen Tag in der Botschaft und versuchen zusammen mit den Mitarbeitern die schlecht programmierte Software zu überlisten. Am Ende des Tages klappt es und in ein paar Tagen können wir die Visa für Ghana und unsere Pässe wieder abholen.

Das Abholen der Visa ist jedoch genau so ein Problem wie die Eingabe. Die Dame, die unsere Visa bearbeitet ist nicht vor Ort und die Sekretärin nicht sehr hilfsbereit.Wir bleiben, nach 2 Stunden Wartezeit, einfach im Eingangsbereich stehen. Als störend empfunden, wird uns nun sehr schnell geholfen. Eine andere Dame kümmert sich um uns und stellt die Visa aus. Im Eilschritt schaffen wir es gerade noch zum Konsulat von Togo bevor es schließt. Dort nehmen wir gegenüber des Beamten Platz. Innerhalb von 10 Minuten überreicht er uns das Visum. Das Visum für Benin haben wir einen Tag zuvor in 20 Minuten online erledigt. (So einfach kann es gehen.)

Unsere Route führt an riesigen Bananen,- Kautschuk,- Kakao,- Café und Plantagen für Palmöl vorbei. Vielleicht wird in ein paar Jahren festgestellt, welche Auswirkungen Monokulturen auf die Umwelt haben können. 

Einen Übernachtungsplatz finden wir in einem kleinen Restaurant. Als wir ankommen hat die Küche leider zu. Etwas zu trinken gibt es noch und der Übernachtungsplatz ist kostenlos und bewacht.

Durch Zufall lernen wir JB und Adina kennen. Sie empfehlen einen schönen Platz am See. Die Strecke dorthin ist etwas holperig. Der Strandabschnitt gehört dem Bruder von JB. Wir werden spontan zum Mittagessen eingeladen, gehen zusammen in einem wirklich sauberen See schwimmen und Jörg wird von JB noch zur Verkostung von Palmschnaps eingeladen. Der Schnaps wird 3mal destilliert, schmeckt gut und ist sehr rein. 
Anja und Adina halten sich aus der Verkostung lieber raus. Zum Glück haben wir die beiden ganz lieben Menschen getroffen, sonst hätten wir diesen schönen Platz nicht gefunden. Laut unserer Navigation führt keine Piste nach Abiaty hin.

Obst und Gemüse im Überfluss

19.05- 24.05.20022

Die langsam einsetzende Regenzeit treibt uns zu etwas Eile an.

Wir erreichen die Grenze der Elfenbeinküste, oder wie unser nächstes Reiseland offiziell heißt „Côte d’Ivoire“

Offiziell ist die Grenze jedoch noch geschlossen. Bevor wir zur Polizei gehen, müssen wir uns einem kurzen Gesundheitscheck unterziehen. Während ein Mitarbeiter unsere Temperatur misst kontrolliert der andere unsere Gelbfieberimpfung in unserem Impfausweis. Der Mitarbeiter schaut nicht schlecht als das Messgerät bei Anja 39 Grad anzeigt. Er überprüft es bei sich selbst. Das Gerät zeigt nun 42 Grad an. Mit einem Schulterzucken legt er es auf den Schreibtisch. „Ist kaputt“, meint er. Fertig, wir gehen zur Polizei rüber. Und die hat wie immer sehr viel Zeit. Ein junger Beamter kontrolliert unsere Papiere und stellt uns viele Fragen. Schreibt alles säuberlichst in ein Buch und als er fertig ist, kommt der Chef der Polizei und bittet uns in sein Büro. Er kontrolliert unsere Pässe sehr genau, sogar die Hologramme schaut er sich von der Seite an. Er stellt die selben Fragen wie zuvor sein Mitarbeiter und schreibt wieder alles auf ein Blatt Papier auf. Unsere Papiere sind in Ordnung. Von uns und dem Fahrzeug werden eine Menge Fotos gemacht. Foto einzeln, zusammen, mit und ohne Fahrzeug.

Der Beamte ist sehr freundlich und stempelt unsere Pässe ab. Die Grenze ist auf dem Boden mit Nageleisen gesichert. Diese werden weggezogen und wir fahren einige Kilometer weiter zu Zoll und Emigration. Hier erfolgt die gleiche Prozedur, nur das der Beamte die Fotos von unseren Papieren, dem Fahrzeug und uns direkt an das Zollbüro in Danane mit seinem Mobiltelefon senden will. Nach einer Ewigkeit stellt er fest, dass er keinen Kredit mehr hat und ruft einen Kollegen. Dieser macht mit seinem Handy nochmal alle Fotos und versucht sie zu senden. Er stellt dann fest, dass keine Internetverbindung besteht und fährt mit seinem Motorrad die 42 km um die Bilder dem Chef zu übermitteln. Nach langer Wartezeit kommt er wieder.“ Der Chef hat gesagt, er bräuchte auch die Bilder von unseren Pässen“. Die hat der Beamte vergessen zu machen. Er fotografiert die Pässe und fährt wieder los. Der ganze Vorgang dauert nun schon ein paar Stunden. Immer wieder werden neue Fotos von uns und dem Fahrzeug gemacht. Die Mitarbeiter müssten nun schon alle ein Foto von uns auf dem Handy haben. Das Thema Datensicherheit ist nicht bekannt. Die Beamten schauen nicht schlecht, als wir unsere Stühle rausholen. Anja fängt an das Essen zu kochen. Wir essen gemütlich, die Beamten bringen uns Wasser und entschuldigen sich für die lange Wartezeit. Es wird langsam Nachmittag und die Temperaturen sind sehr angestiegen. Es dürften um die 40 Grad sein. Wir fragen, wann sie uns denn jetzt durch lassen, da wir noch einen Schlafplatz suchen müssen. Die Zöllner öffnen uns die Schranken und sagen wir sollen fahren.
Wie jetzt? Auf einmal gehts? 

Wir sollen nach Danane fahren und uns beim Chef melden, er würde dann alles unterschreiben. In Danane angekommen, besorgen wir uns eine SIM-Karte und gehen einkaufen. Lassen uns sehr viel Zeit. Dann schauen wir im Büro des Chefs vorbei. Er ist nicht da. Die Mitarbeiter sagen er musste kurz ins Krankenhaus. Wir sollen warten. Anja sagt, dass wir nicht warten sondern morgen wieder kommen. 

„Ok, der Chef wird euch morgen empfangen“ 

…Und Tschüss 

Da unsere Papiere in Ordnung sind, fahren wir weiter. Danane liegt am nächsten Tag bestimmt nicht mehr auf unserer Reiseroute. Auf guten Straßen, fahren wir zur Hauptstadt Yamoussoukro. Passierenden freundliche Polizeikontrollen und besichtigen die Cathedrahle Notre-Dame-de-la-Paix. Die Basilika gehört zu den größten Kirchengebäuden der Welt. Die Cathedrahle darf nur mit Guide besichtigt werden. Kouassi spricht Englisch und macht mit uns eine sehr interessante Führung durch die Cathedrahle 

Cathedrahle Notre-Dame-de-la-Paix

Immer wieder fallen uns die Transporter mit ihren riesigen Holzstämmen auf. Ob bei dem ganzen Abholzen auch wieder Aufgeforstet wird?

Wir passieren große Bananenplantagen. Obst und Gemüse wird am Straßenrand angeboten. 

In Bassam besuchen wir Chloe in ihrem kleinen Auberge Elefantennest und verbringen dort ein paar Tage. Die Stadt Abidjan steht auch auf unserer Liste. Dort versuchen wir die Visa für die nächsten Länder zu beantragen. 
Die ehemalige Hauptstadt Abidian ist sehr modern und erinnert ehr an eine westliche Stadt als an eine afrikanische.

Baden am Wasserfall

12.05- 18.05.2022

Es ist immer so ein Ding mit den Gasflaschen. In Senegal haben wir versäumt unsere Flasche, die wir im Senegal gekauft haben, noch mal neu befüllen zu lassen. Generell kann man sie ja auch immer gegen eine volle tauschen. Hier zu sei gesagt, dass es drei Farben der Flaschen gibt. Der Inhalt ist immer der gleiche. Blau findest du in der Casamance. Grün in der Region Tuba und Rot in der Region um Dakar. Es ist schon sehr schwierig sie untereinander zu tauschen. Die meisten Händler wollen sie nicht annehmen. Hier in Conakry gibt es auch noch Gelbe Flaschen. Unsere Rote wollte nun gar keiner mehr tauschen. Eine neue auch noch mit rumkutschieren, dazu fehlt uns der Platz. Also kommt die alte zum Altmetall und wir kochen nun wieder auf Feuer und Holzkohle.

Der Weg in die Stadt Conakry nimmt viel Zeit in Anspruch. Es herrscht ein starkes Verkehrsaufkommen. Hupen und drängeln sind an der Tagesordnung. Verkehrsregeln ehr nicht bekannt oder werden einfach von den Fahrern außer Kraft gesetzt. So kann es passieren, dass alle gleichzeitig in den Kreisverkehr fahren und schnell ein Stau entsteht. Was soll‘s, wir nehmen es gelassen. 

Wir müssen komplett durch die Stadt um uns für die Einreise zur Elfenbeinküste ein Visum bei der Botschaft zu besorgen. Für rund 15 Km benötigen wir 3 Stunden, obwohl wir sehr früh von unserem Übernachtungsplatz weggefahren sind. An der Botschaft angekommen, werden wir sehr freundlich empfangen. Man sagt uns, dass das Visum 1 Tag dauert. „Gibt es kein Express-Visum ?“ fragen wir und erklären, dass wir nicht in der Stadt übernachten können. Die Beamten haben ein Einsehen. Express-Visum ist möglich, kostet aber extra.  Wir sollen in 2 Stunden also um 16 Uhr wieder kommen. Der Sicherheitsdienst zeigt uns unterdessen, wo wir gut essen können und führt uns ins Restaurant Obama. Das Restaurant gleicht ehr einer Strandbude auf Stelzen mitten im Wasser. Wir bekommen sehr gut schmeckende frittierte Bananen serviert.


Pünktlich um 16 stehen die Deutschen wieder vor der Botschaft. Diese ist mittlerweile geschlossen und alle Rollos sind runter gelassen. Und jetzt? Doch bis morgen warten? Der Sicherheitsdienst winkt uns zu, wir sollen ihm folgen. Wir werden durch den Personaleingang in die geschlossene Botschaft geschleust. Der Beamte schaut nicht schlecht, als wir bereits vor seinem Büro auf Ihn warten, unterschreibt unsere Visa und stellt auch gleich das Laisser-Passe für das Fahrzeug aus. Expressgebühren werden nicht fällig. Wir zahlen für Visa und Laisser-Passe 1.700.000 CFN, was ca. 182€ entspricht. Der Rückweg dauert weitere 3 Stunden, die Dämmerung bricht ein und wir schaffen es gerade noch vor der Dunkelheit einen Schlafplatz zu finden.

Guinea, ein schönes grünes Land mit einigen Wasserfällen. In der Nähe von Kindia besuchen wir ein familiäres Campmont, mit direktem Zugang zu einem Wasserfall. Herrlich, nach all dem Staub auf der Piste und den heißen Temperaturen ein Bad im doch sehr kalten Wasser zu nehmen.


Von Mamou fahren wir Richtung Süden. Ab da beginnt die N2, die Straße ist in einem schlechten Zustand. Es gibt sehr große Schlaglocher und es geht nur langsam voran. Die chinesischen Strassenbaufirmen sind schon vor Ort. Eine neue Straße wird sicher nicht mehr lange dauern. An einem Übernachtungsplatz hören wir nicht weit von uns eine Horde Schimpansen lautstark ihren Schlafplatz einrichten. Leider lässt sich keiner von ihnen blicken.

Wir fahren in die Guinea Highlands genießen die tolle Aussicht und verbringen ein paar ruhige Tage, um dann auf die Route du Cafe zu fahren. Eine 70 km lange Piste, die einiges abverlangt. Mit Beginn der Regenzeit ist sie gerade noch zubefahren.

Für Palmölplantagen werden die schönen Wälder abgeholzt. Wir schauen uns noch an, wie Palmöl hergestellt wird.

Einige Reisende haben berichtet, dass es in Guinea nicht viel zu essen geben soll. Das können wir nicht bestätigen. Es ist nun Mangozeit. Überall bekommen wir Mango, Avocado, Ananas, Orangen und Bananen. Wir finden auch in jedem Ort einen Markt mit Kartoffeln, Kohl, Tomaten, Salat und Auberginen. Obst und Gemüse sehen bei unserem Besuch recht gut aus. Frisches Brot findet man überall. Und schon früh morgens öffnen die kleinen Garküchen an den Straßen und verkaufen Reis und kleine Fleischspieße zum Frühstück, genauso wie frittierte Teigballen. Die Menschen sind freundlich und hilfsbereit. Wir hatten in der ganzen Zeit drei Polizeikontrollen. Die Polizisten waren steht’s sehr nett. Nie wurde Geld oder anderes von uns gefordert.

Guinea ein sehr schönes Land. Die Strassen und Pisten verlangen von Fahrer und Material einiges ab.


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Reisen/2022/Elfenbeinküste

Abwechslung steht auf dem Plan

06.05.- 10.05.2022

Unsere neuen Papiere haben den Weg zu uns bzw. zur Botschaft gefunden, wo wir sie abholen konnten. So sind wir nun nach der längeren aber sehr schönen Standzeit im Senegal wieder unterwegs. Diesmal nach Guinea Conakry. Wieder “Auf Achse“ fühlt sich gut an. Nach kurzer Fahrt hören wir jedoch einen Knall an unserem Fahrzeug. Erst einmal anhalten und schauen was passiert ist. Nicht das ein neuer Reifen geplatzt ist!

Außen ist alles in Ordnung. Nach etwas Suchen, finden wir den Übeltäter. Unser Feuerlöscher ist explodiert. Ihm ist wohl bei den jetzigen Temperaturen von durchschnittlich 44 Grad etwas zu heiß geworden. Was man ja sehr gut verstehen kann. Also wird der Feuerlöscher an geeigneter Stelle fachgerecht entsorgt und bei nächster Gelegenheit durch einen neuen ersetzt.

Das Visa für Conakry haben wir uns schon vor einiger Zeit als E-Visum besorgt. Die Ausreise aus Senegal und die Einreise nach Conakry verlaufen ohne Probleme. Alle Papiere werden genau kontrolliert. Die Beamten sind sehr freundlich und hilfsbereit, haben wie immer viel Zeit und wir auch. Bei der Einreise werden noch unsere Fingerabdrücke genommen und beim Zoll erhalten wir für das Fahrzeug ein Laissez-Passe.Die gesamte Grenz-Abwicklung ohne das Visum kostet uns diesmal… NICHTS. Ja genau, uns sind keine weiteren Kosten entstanden. Das freut uns natürlich sehr.

In Guinea angekommen wollen wir als erstes die Wasserfälle in der Nähe der Stadt Labe anschauen. Die Asphaltstraße befindet sich in einem sehr guten Zustand. Die anschließende Piste zu den Wasserfällen ist sehr gewöhnungsbedürftig. Von der Aussichtsplattform soll man einen tollen Blick ins Tal und auf die Wasserfälle haben. Diese Piste hat wohl schon länger keiner mehr genommen. Schon gar nicht mit dem Auto. Um an unser Ziel zu gelangen, müssen wir den schmalen Pfad mit Machete und viel Muskelkraft bearbeiten und werden anschließend mit tollem Panorama belohnt.


Ein paar neugierige Affen gesellen sich zu uns. Kurz vor der Regenzeit sind die Wasserfälle ehr ein Rinnsal. In ein paar Wochen sieht es bestimmt ganz anderes aus. Dann ist die Piste aber mit Sicherheit nicht mehr befahrbar. Am nächsten Morgen in der Frühe kündigt sich der erste Regen an. Schnell alles zusammen packen, gefrühstückt wird später. Sollte der lehmige Boden zu naß werden, hätten auch wir mit unserem Fahrzeug Schwierigkeiten beim Rückweg. Zum Glück ist es nur ein kleiner Schauer.

In Labe suchen wir eine Bank mit Geldautomat auf. Wir müssen ja noch ein paar CNF haben. Blöd das der Automat die Karte nimmt, aber keine weiteren Aktionen tätigt und die Karte auch nicht hergeben will. Auf Nachfrage bei einem Mitarbeiter bekommen wir die Karte direkt zurück, der Automat werde aber erst in einer Stunde aufgefüllt. Ob wir warten wollen? Wir entscheiden uns eine andere Bank zu nehmen. Hier klappt alles super. Wenn man bedenkt, dass der größte Geldschein 20000 CNF sind, was ungefähr 2€ entspricht, kann man sich gut vorstellen das wir die Bank mit einem riesigen Bündel Geldnoten verlassen. Wir kommen uns vor wie nach einem Banküberfall. 

Eine neue SIM-Karte ist schnell gekauft und schon sind wir wieder online.

Bei der Einfahrt nach Guinea sind uns ein paar Sachen direkt ins Auge gefallen:

  1. Es gibt hier unglaublich viele Motorräder. Wahrscheinlich mehr als PKW`s. Die Fahrer der Motorrad-Taxis tragen gelbe oder orange Warnwesten, mit dem Aufdruck Moto-Taxi und dem dazu gehörigen Namen der jeweiligen Kommune. Alles was man sich vorstellen kann, wird mit dem Motorrad transportiert.
  2. Die islamische Kleiderordnung interpretieren die Frauen, wie sie es wollen. Man trifft komplett verhüllte Frauen in Burkas (was die Minderheit ist ), genauso wie Frauen die sehr knapp gekleidet sind. Das tolle ist, jeder kleidet sich wie es gefällt.
  3. Es fahren sehr viel mehr Frauen Fahrrad und Motorrad, als wir es im Senegal gesehen haben. Sogar mit ihren Babys, die nur mit Tüchern auf ihren Rücken fest gebunden sind.
  4. Wir waren überrascht, dass die meisten Häuser hier aus Lehmziegeln hergestellt und dann verputzt werden. Oft zieren Säulen die Eingangsbereiche und viele Häuser sind mit Farbe gestrichen. Im Senegal wird alles aus Beton gebaut.

Wir fanden einen Übernachtungsplatz an einer Ziegelei und konnten uns die Herstellung der Ziegel aus der Nähe ansehen.

Auf dem Weg zu einem schönen Aussichtsplatz kam ein Mann aus seinem Haus gerannt und hielt uns an. Er wollte etwas Geld haben, da er die Piste immer pflegt. Wir fragen ihn welche Piste er meint. Doch nicht etwa der nicht vorhandene Weg, auf dem wir uns gerade befinden. „Doch genau der Weg“Um seinem Anliegen mehr Ausdruck zu verleihen zeigt er uns seine Blasen an den Händen. Wir sagen das er kein Recht habe Gebühren für schlechte Wege zu fordern und müssen echt lachen. Aber er möchte einfach was verdienen. So kaufen wir ihm frische Mango und Orangen aus seinem Garten ab. Das finden wir fair. Und auch er ist zufrieden und grinst. Keinen Kilometer weiter steht ein junger Mann und will auch Geld für die Piste haben, da dieser Abschnitt nun einer anderen Gemeinde zugeordnet sei. Selten so gelacht. Wir erklären ihm, das wir kein Geld bezahlen auf einem Weg, der nur unser Auto kaputt macht. Das Geld müssen wir für spätere Reparaturen sparen. Er zeigt keine Einsicht, wir auch nicht. Wir drehen einfach um und lassen ihn stehen. Zurück kommen wir wieder bei unserem Mangoverkäufer vorbei, erzählen ihm die Geschichte. Er will sofort seinen Mitarbeiter zu dem Mann schicken, denn das sei seine Piste. Der Mitarbeiter holt sich seine Machete und sein Gewehr und will zu dem jungen Mann gehen. Wir lehnen die Aktion ab und fahren weiter Richtung Conakry.  Natürlich wollen alle an Touristen verdienen und sicher gibt es einige die auch bezahlen und damit solche Aktionen unterstützen.

Zeit ist relativ 

19.03 – 02.05.2022

Wir warten entspannt auf unsere Papiere. Für die Fahrzeugpapiere mussten wir 4x zum Technical Service fahren. Das erste mal haben wir unsere Kopien zurück bekommen, das zweite mal durften wir die Original-Unterlagen abholen, das dritte mal konnten wir dann unterschreiben und beim vierten Mal haben wir unsere Fahrzeugpapiere und unsere neuen Kennzeichen bekommen.

Unsere neuen Reifen sind zwischenzeitlich angekommen und montiert.

Dakar hat auch schöne Seiten.
Wir besuchen das Monoment de la Renaissance Africaine und schauen uns den alten Leuchtturm an, der seit 1864 in Betrieb ist. Sein Leuchtfeuer ist das zweitstärkste in Afrika und hat eine Reichweite von 57 km.


Susanne und Jörg ankern mit ihrem Segelboot an der Marina Dakar. Die beiden sind schon seit 10 Monaten mit ihrem Schiff unterwegs. So lernen wir viel über das Segeln und überlegen, ob das vielleicht ein neues Projekt für uns sein könnte.

An einem Wochenende fand ein Springturnier am Cercle de l‘Etrier statt. Das Springreiten der Klasse E und A und die anschließende Siegerehrung war eine willkommene Abwechslung.


Mit dem 1 Mai wird auch wieder das Ende des Ramadan und das anschließende Korité-Fest gefeiert.

Wie Albert Einstein sagte: „ Zeit ist das, was man an der Uhr abliest“

Wenn du wissen willst, wie es weiter geht.

wir sehen uns wieder unter der Rubrik Reisen /2022/ Guinea Conakry

Natur-Medizin und Diebe am Strand

01.03- 23.03.2022

Unseren Freunden in Dakar wollen wir noch einen Besuch abstatten. Sonntags planen wir zusammen einen Ausflug zum Strand. Gemeinsam mit Khadim den Kindern und seinen Hunden, fahren wir in Khadims Auto ans Meer. Da uns einige Tage zuvor nachts ein Handy aus dem Auto geklaut wurde, sind wir nun vorsichtiger geworden. Wir beschließen unsere Wertsachen während unserer Abwesenheit nicht in unserem Auto in Dakar zu lassen und packen unsere Handys, Pässe, Papiere, Geld und unsere Autoschlüssel in den Rucksack. Jörg nimmt noch sein Tablett mit, da er am Strand noch etwas arbeiten will. Ach ja für guten Empfang kommt auch noch der Router mit.

Unser Freund will mit Hunden und Kindern etwas joggen gehen. Auch er packt noch seine Autoschlüssel und sein Handy in den Rucksack und läuft dann los. Kein Mensch ist am Strand.

So legen wir unseren Rucksack in den Sand und wollen uns gerade ein paar Taijiübungen widmen. Zwei Jogger kommen auf uns zugelaufen und grüßen noch freundlich, schnappen sich unseren Rucksack und rennen Richtung Wald. Wir nehmen sofort die Verfolgung auf, laufen hinterher, jagen sie durch den halben Wald. Jörg ist nur noch einige Meter entfernt, da drehen sich die beiden um und ziehen große Messer. Von einem mit Messer hätten wir uns nicht einschüchtern lassen, aber zwei. Mit Psychopathen sollte man sich besser nicht anlegen. Wir brechen die Verfolgung ab.

Was für ein schei…. Sonntag. Alles weg.

Unser Freund hat nur einen Autoschlüssel und sein Wagen eine elektronische Wegfahrsperre. So können wir das Auto nicht so einfach kurzschliessen. Er organisiert sich von einem Passanten ein Handy und ruft seine Freunde an. Auch ein Elektroniker soll mitkommen und versuchen den Waagen wieder in Gang zu bringen. Das Auto kann ja schließlich nicht am Strand bleiben. Während der Elektroniker das halbe Armaturenbrett auseinander nimmt, suchen wir anderen nochmal den Waldabschnitt auf irgendwelche weggeworfenen Papiere ab.

Es wird langsam dunkel. Das Auto ist noch nicht fahrbereit. Ein Freund fährt uns mit dem Taxi zurück. Jörg holt seinen Ersatzschlüssel, fährt mit unserem Auto wieder zum Strand und zieht das andere Fahrzeug mit der Seilwinde aus dem Sand. Das anschließende Abschleppen ist für Jörg nur noch eine Kleinigkeit.

Jeden Tag suchen wir mit der Unterstützung von Freunden und Bekannten das Waldstück ab. Die Freude ist groß, als eher durch Zufall, die beiden Autoschlüssel gefunden werden.

Nach drei Tagen Suche müssen wir doch mal zur Polizei gehen. Da unsere Bekannten auch bei der Polizei Freunde haben, besuchen wir in Dakar das Gebäude der Kriminalpolizei.( Abteilung Recherche) Hier bekommen wir eine Verlusterklärung. Der Ortungsdienst schaltet sich ein, um unsere geklauten Handys zu finden. Alles so, wie man es aus Filmen kennt. Weitere Personen, die eine Ortung nicht so ganz offiziell durchführen, werden ebenfalls beauftragt.

Für den Rest der Erledigungen benötigen wir das was wir am meisten haben. „Zeit“. Bei der Deutschen Botschaft bekommen wir Reisepass und Personalausweis. ( 6 Wochen Wartezeit) Neue Fahrzeugpapiere und Nummernschilder werden beantragt. Die neuen SIM-Karten und Kreditkarten beantragen wir online. Sie kommen zu uns, sobald wieder ein Bekannter von Deutschland in den Senegal fliegt. Um den neuen Führerschein kümmert sich ein Familienmitglied. Handys sind ja schnell gekauft und eine neue senegalesischer SIM-Karte gibt es überall.

Man kann es mal so sehen, der Reisepass hätte eh in 5 Jahren neu beantragt werden müssen, so haben wir wieder 10 Jahre Ruhe. 

Was wollen wir nun mit unserer frisch gewonnenen Zeit anfangen? 

Wir beschäftigen uns mit Traditioneller Medizin und decken uns an einem kleinen Stand mit verschiedenen Wurzeln und Heilkräutern ein. So kaufen wir zB Kinkelibablätter gegen Magenproblem, Nepnep-Pulver gegen Verletzungen, Lëngeblätter gegen Erkältung, Sumpp Rinde gegen Unwohlsein, Sitti Rinde für feste Nägel und gegen Hautprobleme.

Unser Auto gleicht nun mehr oder weniger einer kleinen Hexenküche.

Ein paar Tage der geschenkten Zeit verbringen wir in Lompoul in den Dünen. Hier treffen wir seit langem mal wieder auf Dromedare. Ein kleiner Affe schaut uns interessiert vom Baum aus zu, als wir unter dem Baum für unser Fahrzeug einen Schattenplatz suchen. 

Man kann Zeit eindeutig schlechter verbringen. Die Diebe haben uns unfreiwillig noch was gutes getan. Und genau genommen sind unsere Sachen ja nicht weg, es erfreut sich nur ein anderer dran.

Zwei Toyota im Naturschutzgebiet 

10.02- 03.03.2022

Bevor Ben nach Norden fährt, verbringen wir zusammen noch einige Tage am Strand von Palmerin und im nicht weit entfernten Naturschutzgebiet.

Morgens können wir eine Hyäne beobachten, die ziemlich nahe an unseren Fahrzeug vorbei läuft. Auch ein Coyote lässt sich blicken.


Wir fahren nochmal nach Fadiouth. Bei unserem letzen Besuch war es wegen Corona noch geschlossen. Ein christlicher Wallfahrtsort und touristisches Ausflugsziel. Dementsprechend viele Verkaufsshops, für Sachen die man nicht braucht. Kann man sich anschauen. Uns hat es jetzt nicht vom Hocker gehauen.

Neben einer ehemaligen Hotelanlage von TUI, die 2007 geschlossen wurde, finden wir wieder einen schönen Übernachtungsplatz. Ein paar Männer sitzen in ihren kleinen Hütten und versuchen an die wenigen Touristen Holzkunst zu verkaufen. Wir kommen ins Gespräch.Wie sich herausstellt sprechen sie alle sehr gut Deutsch. Sie haben früher in dem Hotel, welches unter deutscher Führung war, gearbeitet. Nun halten sie den Strandabschnitt so gut es geht sauber und bekommen von den hier ansässigen Europäern manchmal ein wenig Geld. Das reicht kaum zum Leben. Sie leben mit ihren Familien in MBour und kommen jeden Tag die 15 km bis zu ihren Hütten. In der Hoffnung auf Business. Ihr Wunsch ist es am Strand ein kleines Restaurant aufzubauen. So kommt es, das wir nun jeden Tag bekocht werden. Wir liefern selbstverständlich die Zutaten.

Am gesamten Strand reihen sich verlassene Hotelanlagen und ehemals gut besuchte größere  Restaurants als Geisterobjekte aneinander. Längst wurden sie von einer Gruppe Affen als Behausung übernommen. Zwischen 2007 und 2015 wurde hier fast alles geschlossen.

Nicht zu verstehen ist, das in ein paar Tagen ein großes Luxushotel ein paar Kilometer weiter eröffnet wird.

Senegal – Ägypten

01.02.2022- 12.02.2022

Ein paar Servicearbeiten stehen bei Hippo Junior noch an. Wir müssen an unserer Vorderachse einen defekten Simmering wechseln. Blöd nur, dass wir dafür die gesamte Achse auseinander bauen müssen. Naja wir haben ja Zeit.

Auch eine kleinere Dacharbeit wird noch erledigt.

Dieses Jahr findet der Afrikacup statt. Senegal schafft es ins Endspiel. Wir sind zwar keine Fußballfans, aber das Endspiel möchten wir nicht verpassen. Wo sollen wir am besten schauen? Wir entscheiden uns für eine kleine Bar in Cap Skirring. 8 Europäer und viele, viele Senegalesen.

Bevor das Spiel angepfiffen wird, sehen wir nur noch ein blaues Bild. In aller Eile wird der Fernsehtechniker gerufen. Der Fehler ist schnell gefunden und behoben. Die Stimmung hebt sich. Damit auch wirklich alle etwas mitbekommen, werden große Boxen angeschlossen. Der Bass wie immer total übersteuert und der Klang kommt sehr blechern rüber. Am besten jetzt noch volle Lautstärke,dann hört eh keiner mehr was. Nun haben wir noch die Wahl mit übersteuerten Boxen und gleichzeitig schlechtem Bild oder kein Ton und ein hervorragendes Bild. Die laute Variante gefällt den Senegalesen wohl besser. 

In der Halbzeit will der Kellner noch ein paar Stühle rausstellen, bleibt beim Heben der Stühle mit einen Stuhlbein im Deckenventilator hängen. Ein Knall und alle ziehen schnell die Köpfe ein. Das Schutzgehäuse reißt ab und bleibt zum Glück am Ventilator hängen. Zweite Halbzeit beginnt, Ventilator kaputt.

Nach dem Elfmeterschießen gewinnt Senegal 4: 2 gegen Ägypten. Innerhalb von 30 Sekunden herrscht in Cap Skirring Ausnahmezustand. Alle rennen auf die Straße und es wir noch lauter. Die Menschen liegen sich in den Armen, Singen ,Tanzen, Trommeln und schlagen Kochtopfdeckel zusammen, fahren mit über 30 Leuten auf einem Tuck-Tuck die Straße entlang. Spraydosen mit Insektenspry werden als Flammenwerfer benutzt. Hat den Vorteil, dass nun wohl ganz Cap Skirring Mücken frei ist. Soviel Lebensfreude und soweit wir das beurteilen können, läuft alles sehr friedlich ab.

Senegal hat sich den Meistertitel im Afrikacup zu Recht verdient.

Wir machen uns nochmal über Gambia auf den Weg nach Dakar. Diesmal nehmen wir einen ganz kleinen Grenzübergang in der Nähe von Pata. Der Grenzpolizist ist sehr nett. Er hat seinen Stempel für die Pässe im Rucksack am Baum hängen. Null Bürokratie. Einen Transitschein für das Fahrzeug hat er nicht. Also muß es ohne gehen. Bezahlen müssen wir auch nichts.

Wir fahren Richtung Gambia-River und nehmen eine kleine Fähre über den Fluß. Der Kapitän kommt mit dem Motorrad angefahren, während die Fähre auf der anderen Seite liegt. Nach mehrmaligem telefonieren des Chefs setzt die Mannschaft endlich die Fähre in Bewegung.

Wir fahren weiter am Gambia-River bis zum Grenzübergang nach Farafenni.

Passieren auf der Strecke eine Menge Polizeikontrollen. Alle wollen unseren Transitschein sehen und abstempeln. Wir erklären immer wieder das wir keinen Passierschein haben. Etwas ungläubig werden wir angeschaut und immer wieder durchgewunken.

Die Grenze Farafenni ist, wie bisher auch immer, kein Problem. In Gambia wird ausgestempelt und in Senegal wieder eingestempelt.

Diesmal bezahlen wir komplett 8€. So günstig sind wir noch nie über die Grenzen gefahren.

Ein neues Jahr

01 – 31.01. 2022

Einige Wochen ist das Jahr nun schon alt und es bietet immer wieder Überraschungen.

Eigentlich wollten wir schon lange in Dakar sein, um unsere bestellten neuen Reifen aus dem Container in Empfang zu nehmen. Sie sollten schon im Dezember ankommen. Und wie soll es anders sein? Sie stehen mit samt Container noch in Polen. Auch auf Europa ist nicht mehr wirklich Verlass. Also heißt es weiter warten.

In der Zwischenzeit machen wir ein paar Servicearbeiten an Hippo Junior.

Auch unsere Felgen haben mal dringend eine Überarbeitung nötig. Mit Schleifpapier, Korrosionsschutz und Farbe machen wir uns an die Arbeit.

Zwischendurch ist natürlich auch noch Zeit für einen leckeren Apfelpfannkuchen.

Leider hat sich Rudis Krankheitsbild wieder verschlechtert. Er hat Null Bock auf Futter. Die Schlafkrankheit ist nicht so einfach in den Griff zu bekommen. Es gibt ein paar Medikamente auf dem Markt, mit sehr schweren Nebenwirkungen. Das kommt für uns nicht in Frage.

Wir lassen nun dem ganz normalen Lebensprozess seinen Lauf. Und was geschehen soll das wird geschehen. Rudi trifft seine eigene Entscheidung.

Um das Thema Glück aus dem letzten Jahr nochmal aufzugreifen: Wir hatten Glück mit so einem tollen Hund zu reisen.

Am 25.01 ist Rudi dann seinen eigenen Weg gegangen. Er bleibt uns im Herzen.

Happy New Year 2022

– 31.12.2021

Wieder geht ein Jahr vorbei. Das zweite Silvester in Kabrousse steht vor der Tür.

Rückblickend auf das Jahr 2021 können wir nur sagen, dass es für uns wieder ein sehr schönes Jahr war. Während viele Menschen überall auf der Welt Einschränkungen in Kauf nehmen mussten, konnten wir uns frei bewegen, Sonne und Meer genießen. Einige Male haben wir Gambia besucht. Auch in Bissau waren wir herzlich willkommen. Es ist uns nie langweilig geworden, wie ihr in unseren Berichten ja nachlesen könnt. Ob wir das Richtige tun? Unsere Entscheidungen haben wir bisher nie angezweifelt oder in Frage gestellt. Wir genießen jeden Tag und jeden Augenblick. Wir freuen uns auf ein neues Jahr mit vielen neuen spannenden Herausforderungen und Ideen. 

Wir wünschen unseren Familien, Freunden, Bekannten und allen anderen, die auch gerne unseren Blog lesen einen schönen Start 2022. Viel Glück und vor allem viel Freude.

Lachen ist die schönste Sprache der Welt.

Die ganze Mühe der Aufzucht hat sich gelohnt. Aus Bonsai ist mittlerweile eine ganz nette Katze geworden. Also alles richtig gemacht. Das Jahr 2022 kann kommen.

Radieschencreme

24.12.2021

Zutaten: 1 Bund Radieschen, 1/2 Tasse Cashewkerne, 50ml Wasser, Salz und Pfeffer

Zubereitung: Radieschen waschen und klein schneiden, Cashewkerne 2-3 Stunden einweichen und anschließend das Einweichwasser abschütten. Radieschen und Cashewkerne in den Mixer geben und mit etwas Wasser zu einer Creme verrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Alle Jahre wieder…..

01.12 – 24.12.2021

Während in Deutschland die Kälte und das schlechte Wetter Einzug halten, genießen wir auch weiterhin die Sonne und das Schwimmen im Meer.

Ein Paar Tage stehen wir mir Karin und Rein zusammen. Trotz geschlossener Grenze zu Marokko und Mauretanien, haben es die beiden aus Holland kurz zuvor noch geschafft in den Senegal zu kommen. Jörg fallen spontan ein paar Verbesserungen ein, die kurzerhand in die Tat umgesetzt werden. Es soll ein schwenkbarer Kran gebaut werden, um das Reserverad besser von der Fahrerkabine heben zu können. Mit senegalesischem Material muss man sich dazu viel einfallen lassen. Eigentlich wollten Karin und Rein schon lange in Bissau sein, die Arbeiten dauern noch an und so bleiben sie länger.


Auch unseren Bekannten Haki treffen wir für ein paar Tage, bis er sich nach Bissau aufmacht.

Wie schön ist die Weihnachtszeit. Statt Plätzchen gibt es Erdnüsse und Obst Aber ein kleiner Weihnachtsstollen darf natürlich nicht fehlen.

Und ein schönes Essen mit unseren Bekannten und Freunden gibt es noch dazu. Auch das ist Glück.

Unser Wonderbag


Ich möchte Euch unseren Wonderbag vorstellen. Den gibt es in 3 Größen. Das Prinzip ist ganz einfach, hat früher die Oma schon gemacht. Man bereitet den Eintopf Mittags vor und lässt ihn ca. 5 min kochen, dann den Herd abstellen und den Eintopf oder ein anderes Gericht im passenden Topf in den Wonderbag stellen. Aufpassen das der Deckel gut schließt und es nicht zu voll ist, sonst kann es passieren das es bei der Fahrt rausschwappt. Wenn dann Abends gegessen werden soll, ist das Essen gar gekocht und immer noch sehr heiß. Es funktioniert auch mit Fleisch, nur muss es dann etwas länger kochen. Nicht funktioniert es mit Nudeln, da die sonst matschig werden. Wir benutzen den Wonderbag schon seit 4 Jahren regelmäßig und sind sehr zufrieden. Er funktioniert genauso gut als Kältespeicher, oder manchmal auch als Kissen.

Außerdem ist es ein tolles Projekt in Südafrika. Für jeden Kauf eines Wonderbags wird ein Wonderbag einer Familie in Südafrika gespendet.
Link zur Seite: Kochen-mit-wonderbag.de

Auf der Seite gibt es Tipps und Rezepte.