Alles Käse

29.03.-09.04.2020

Zur Zeit geht kein Flieger. Unsere Einspritzpumpe wartet immer noch in Deutschland auf die Versendung. Wie verbringt man am besten die Zeit während man auf die Einspritzpumpe wartet?

Jörg repariert in Bintas Cafe die Eingangstür. Nach deutscher Gründlichkeit stürzt wahrscheinlich erst die Hütte ein bevor die Tür irgendwann aus den Angeln fällt.

Dann ist mal Pediküre angesagt.

Seit einiger Zeit wundern wir uns, dass unser Bioabfall morgens immer umsortiert ist.

Bis wir, wir nennen ihn mal „Karl den Großen“, kennenlernen.

Karl ist entweder eine Riesenratte oder eine Riesenhamsterratte. Er hat eine Vorliebe für Melone und Petersilie und freut sich sehr über unser Loch mit Bioabfall. Solange er nicht alle seine Freunde mitbringt ist Karl bei uns gerne zum Essen eingeladen. Ihn kann so schnell nichts aus der Ruhe bringen. Kein Wunder,bei der Größe.

Niaga ist der nächste Ort, wo wir zum Einkaufen hinfahren. In Begleitung von Miriam lernen wir den Ort und Umgebung kennen. Eine kurze Busfahrt führt uns nach Niaga. Im Bus dürfen zur Zeit wegen Corona immer nur sehr wenige Leute mitfahren.

Der Ort sprüht vor Leben. Es ist aber deutlich weniger los wie normal. Die Fischhalle ist nicht ganz so voll. Wir bekommen alles was wir benötigen und zusätzlich findet Anja noch einen schönen Stoff für ein neues Kleid.

Die Rückfahrt machen wir wegen der Einkäufe lieber mit dem Taxi. Es dürfen zur Zeit immer nur zwei Leute im Taxi mitfahren. Miriam und Anja nehmen ein Taxi und Jörg nimmt das andere. Sobald wir aus dem Ort und an der Polizeikontrolle vorbei sind, hält Jörgs Taxi wieder und er steigt um zu Anja und Miriam. Seine Fahrt war bis dahin frei. Hier ist alles eine Verhandlungssache.

Da wir zum Einkaufen etwas mobiler sein wollen, lässt sich Jörg ein Fahrrad organisieren. Der Preis scheint ok zu sein. Nach einem Tag muss Jörg leider zugeben, das es nicht viel taugt. Also versucht er es nun wieder loszuwerden und hält Ausschau nach einem weniger gebrauchten.

Vom 07.04 auf den 08.04 ist der Mond der Erde sehr Nahe. Dementsprechend soll er sehr gut zu sehen sein. Also bauen wir in der Nacht unser Stativ und die Kamera auf und hoffen auf ein paar gute Bilder.

Nicht weit von unserem Standort, betreibt Moussa eine kleine Käserei. Er stellt hervorragenden Ziegenfetakäse her. Wir fragen, ob wir bei der Käseherstellung helfen dürfen. Am frühen Morgen treffen wir uns bei seinen Ziegen im Stall. Zuerst muss gemolken werden. Es stellt sich heraus,dass eine Ziege weitaus schwieriger zu melken ist als eine Kuh.

Durch das warme Wetter hat die Population der Flöhe in dem Ziegengehege stark zugenommen. Anja ist sofort voll mit Flöhen. Gut ist, dass man die Viecher leicht wieder abschütteln kann.

Im zweiten Schritt wird die Milch durch ein Sieb gefiltert.

Es folgen 2 Stunden pasteurisieren auf einem kleinen Gasbrenner und anschliessendes Abkühlen auf 30 Grad. Bei dieser Temperatur werden die Bakterien zur Käseherstellung zugegeben und 2 Minuten lang mit der Milch gut vermischt. 

Weitere 40 Minuten bleibt die Milch nun stehen.

Jörg hat unterdessen eine kaputte Tür vom Pferdestall gesehen. Während der Wartezeit kann man ja mal schnell die Türe wieder reparieren.

Nach 40 Minuten wird ein Verdickungsmittel eingerührt und die Milch muss nochmal 1 1/2 Stunden ruhen.

Wenn alles soweit eingedickt ist, das man mit dem Messer einen Schnitt in der Milch machen kann, wird der Käse in Förmchen abgefüllt. Nach 2 Tagen ist er in der Form soweit abgesackt das er herausgenommen und in einer Salzlake im Kühlschrank aufbewahrt wird. Er hält sich so ca. 6 Monate.

Neuigkeiten vom Lac Rose

28.03.2020

Heute ist Samstag und wir haben etwas Zeit ein Update über unsere Situation zu geben.

Der Zylinderkopf ist mittlerweile eingetroffen und wurde auch schon eingebaut. Die Einspritzpumpe konnte in Dakar nicht repariert werden. Nun suchen wir nach einem passenden Ersatzteil. Das kann aber ein paar Wochen dauern. Am Lac Rose ist es derzeit noch völlig entspannt. Wir haben ja schon geschrieben das Restaurants und Cafe`s  wegen Corona geschlossen haben. Touristen sind keine mehr hier. Der kleine Ort, der komplett von Touristen und Souvenirläden lebt, hat erst einmal alles dicht gemacht. Im nächst größeren Ort und in Dakar decken wir uns für das tägliche Leben ein. Generell versuchen wir größere Orte aber zu meiden. Wasser können wir aus einem Brunnen entnehmen und Vincent, der Besitzer des Restaurants „Bonaba Cafe” gibt uns ab und zu Gemüse aus seinem eigenen Garten. Er müsste es sonst wegschmeißen, da ja die Gäste im Restaurant fehlen. Kurz gesagt, es gibt schlechtere Orte um zu stranden. 

Für Rudi haben wir bei unserem letzten Besuch in Dakar von einer Tierärztin ein Mittel gegen eine Vielzahl vom Parasiten und Würmern geschenkt bekommen. Die Spritze soll 5-6 Monate wirken. Wir haben das Mittel noch am selben Tag Rudi gespritzt. Ob es auch gegen die Mangofliege hilft, bleibt abzuwarten.

Miriam und Anja verschönern unterdessen mit etwas Farbe das kleine Cafe von Miriams Freundin. Und für Sport und Taiji finden wir auch Zeit.

 

Besuch der Mangofliege

22.02.2020

Seit ein paar Tagen stehen wir am Lac Rose. Der Salzsee ist ein beliebtes Ausflugsziel, gerade am Wochenende. Wegen dem Corona-Virus ist hier aber nichts los. Ein Restaurant und ein kleines Café mussten auf Anordnung erst einmal schließen. Der See bekam seinen Namen durch seine rosa Einfärbung. Hier wird bis heute Salz gewonnen.

Wir sind immer noch auf der Suche nach unserem Ersatzteil. Das Paket soll in Dakar beim Zoll angekommen sein. Bisher fehlt aber jede weitere Spur. Durch die ganzen Not-Reparaturen könnte es sein, das die Einspritzpumpe auch noch defekt ist. Heute wird sie ausgebaut. Morgen geht es mit dem Taxi und Pumpe nach Dakar. Eine Werkstatt scheint sie reparieren zu können. Wir sind gespannt. Somit sind wir bis auf weiteres erst einmal fahrunfähig.

Unterdessen hat es auch mal unseren Rudi erwischt. Er hat sich durch die Tumbu-/ oder Mangofliege den Mangowurm geholt. Die Fliege legt ihre Eier im Sand ab, wenn sich ein Tier dort niederlässt oder im Sand spielt, gelangen die Eier ins Fell und innerhalb weniger Stunden bis Tage schlüpfen unter der Haut der Wirts-Tiere Larven aus. Zuerst sieht es wie ein Stich aus. Es bilden sich kleine Schwellungen mit einem Durchmesser von ein bis drei Zentimetern unter der Haut. In der Mitte befindet sich eine Öffnung, durch die die Maden atmen. Etwas ekelig ist, das man nun jede Made wie einen Mitesser ausdrücken muss. Es ist nicht schmerzhaft für das Tier, nur ein bisschen unangenehm. Es hilft auch, wenn man Vaseline auf die Öffnungen streicht. Dann kommen die Maden durch die Luftöffnungen noch schneller an die Oberfläche. Für einen empfindlichen Magen ersparen wir hier die Bilder. Rudi hatte an die 60 Maden unter der Haut.

Warten auf Ersatzteile… oder wie man Palmwein herstellt

15.02.2020

Die Zeit vergeht, wir warten immer noch auf unser Ersatzteil. Wir bewegen Hippo zum Einkaufen in den nächst größeren Ort Thies. Auf dem Rückweg erfolgt der obligatorische Stopp an einer Polizeikontrolle. Der Beamte fragt nach Führerschein, Fahrzeugpapieren und der Versicherung. Dann kommt das erstmal die Frage, warum wir keine Sicherheitsgurte benutzen. Wir erklären das der Oldtimer keine hat, und wir deshalb auch keine benutzen können. Wir denken grade dass es nun teuer wird, da schmunzelt der Polizist und erklärt: „Er habe zwei Jahre Deutsch in der Schule gehabt und würde sich freuen mit uns etwas deutsch zu sprechen“. Wir unterhalten uns ein paar Minuten in Deutsch. Erklären ihm unser Auto und die Kabine. Der Polizist ist fasziniert. Er fragt uns noch, ob wir uns gesund fühlen oder vielleicht Kopfschmerzen vom warmen Wetter haben. (Vielleicht ist es auch nur eine vorsichtige Frage auf die Corona-Erkrankung bei Europäern.) Von der kleinen Magen-und Darm Grippe bei Anja sagen wir lieber nichts.

Hippo wird wieder abseits der Straße an unserem Stammplatz zwischen den Akazien  platziert.

Der nächste kleine Ort, in dem wir etwas Obst einkaufen können, ist ca.3 Km entfernt. Der Obsthändler mit seinem Obstkarren freut sich uns zu sehen. Er überreicht uns einen Nescafé, und sagt strahlend:“ Ein Geschenk von Afrika“

Adama zeigt uns einige Tage später wie Palmwein hergestellt wird.

Die Herstellung von Palmwein ist sehr einfach. Man klettert die Palme rauf und ritzt sie oben an. Der Saft, der rausläuft, wird in Plastikflaschen aufgefangen und fertig ist der Palmwein. Der Wein wird nach Dakar in Restaurants und Hotels verkauft.

Er schmeckt ähnlich wie Cidre oder Federweißer und hat höchstens 4% Alkohol.

Jedoch sollte man den Deckel von der Flasche lassen. Durch die Gärung wird ziemlich viel  Kohlensäure frei und es entsteht ein hoher Druck in der Flasche. Gekühlt hält er höchstens zwei Wochen. Wenn die Fermentierung nicht gestoppt wird, entsteht Essig. Da wir noch nicht wissen wie wir es stoppen können, muß der Wein halt schnell getrunken werden. 🙂

Am Abend gehen wir mit Adama zu seinem Boss. Wir sind bei seiner Familie zum Essen eingeladen. Als wir eintreffen, wird stolz die Familie mit zur Zeit 7 Kindern präsentiert. Im Laufe des Abends werden es aber immer mehr. Jeder möchte uns, vor allem aber Rudi sehen. Die Kinder erklären ganz stolz ihren Freunden, dass sie jemanden zu Gast haben, der einen Hund hat. Zu Essen gibt es das Nationalgericht Thiebou-dienen (Reis mit Fisch und Gemüse). Serviert in einer großen Pfanne und jeder bekommt einen Löffel.

Für einen Veganer wie Anja ist es nicht wirklich eine leichte Kost. Da die kleinen Fische aber im Ganzen auf den Reis serviert werden, ist es einfach um den Fisch herum zu essen. Der Abend wird sehr gesellig, man spricht nur Wolof. (Und nicht wirklich französisch) Adama, der einzige der Englisch spricht, spielt den Übersetzer. So versuchen wir unsere Wolof-Kenntnisse zu vertiefen und tragen zur allgemeinen Belustigung bei.

Zum Abschluss gibt es noch den üblichen Grünen Tee mit viel Zucker. Das Teeglas, wird rumgereicht und wandert von Mund zu Mund. Über den europäischen Hygienestandard darf man sich hier keine Gedanken machen.

Es wird dunkel und wir verabschieden uns, beim nächsten Besuch möchte uns die Hausfrau zeigen wie man Manjok zubereitet. Wir hoffen das wir in der Dunkelheit noch zu unserem Auto finden, welches ja mitten in der Pampa zwischen Akazien steht. 

Die Luft ist raus

08.03.2020

Bei den letzten Pistenfahrten mussten wir oft durch Akaziensträucher fahren. Leider haben Akazien sehr lange Dornen. Sie können schon ein paar Zentimeter lang sein. Einen Reifen hatte es erwischt und er wurde zusehends platter. Was soll’s, wir haben ja ein Reserverad. Also tauschten wir zuerst einmal nur aus. Das Reserverad können wir ja bei Gelegenheit mal reparieren.

Da wir nun hier so stehen, ist eine gute Gelegenheit das Rad zu reparieren. Als wir morgens aus dem Fahrzeug kommen, und das Reserverad in Angriff nehmen, sehen wir das Hippo auch vorne links einen Platten hat.

Wagenheber drunter, Rad abmontieren, restliche Luft ablassen, Reifen von der Felge ziehen und Schlauch auf Loch untersuchen. Um das Loch zu finden, müssen wir den Schlauch wieder mit Luft befüllen.

Loch wurde identifiziert, Jürgen hilft noch beim Flicken, bevor er und Marion nach Dakar weiter fahren.

Rad ist wieder am Hippo montiert. Wagenheber wird runtergelassen und….

Wir hören ein leises Zischen, die Luft entweicht wieder.

Wir wiederholen den gesamten Vorgang und finden prompt im Schlauch ein zweites Loch. Wie konnte uns das entgehen. Jetzt scheint aber alles dicht zu sein.

Nun zum zweiten Reifen. Hier war ein undichtes Ventil Grund für den Platten. Das ist schnell behoben. Hoffen wir das nun alles hält. Langsam stellt sich eine gewisse Routine beim Reifenwechsel ein.

Saat und Ernte

06.03 – 07.03.2020

Wir warten noch auf unsere Ersatzteile und erkunden solange die Gegend. Nahe der Dünen haben ein paar Farmer Felder für Gemüse angelegt. Jörg kommt mit einem Farmer ins Gespräch. So lernen wir Adama kennen. Er bewirtschaftet ein paar Felder. Es ist echt harte Arbeit, die hier jeden Tag von den Leuten vollbracht wird. Jedes Pflänzchen wird von Hand gegossen. Aus einem Brunnen holt Adama erst das Wasser per Seilzug und Eimer raus. Dann wird es in Becken zwischengelagert. Und von dort aus mit zwei Eimern zu den Pflanzen gebracht. Wir beschließen ihm etwas zu helfen. Zu dritt schleppen wir die Eimer mit Wasser. Wir haben zwischen 35 und 40 Grad, der Sandboden ist sehr aufgeheizt. Rudi sucht sich unterdessen lieber ein schattiges Plätzchen mit eigenem Pool. Als Dankeschön für die Hilfe bekommen wir etwas Gemüse. So ist das Abendessen auch gesichert. Es gibt Weißkohl und Kartoffel.

Dank der warmen Temperaturen und etwas Dünger ist das Gemüse in 4-6 Wochen erntereif. Zwiebeln, Tomaten, Weißkohl, Kartoffel, Melonen, Paprika und Auberginen freuen sich auf die Ernte. Und wie es sich gehört, wird auf jedem Feld nach der Ernte immer etwas anderes angebaut. 

Dakar-eine quirlige Großstadt

01.03.2020 – 05.02.2020

Auf dem Weg nach Dakar finden wir einen schönen Übernachtungsplatz zwischen Bäumen ,direkt am Meer.

Wie es der Zufall will, haben sich ein paar junge Männer mit dem Auto im weichen Sand festgefahren. Wir helfen mit unseren Sandblechen aus. So lernen wir Demba und seine Freunde kennen. Er ist so glücklich über die Hilfe, dass er uns für den nächsten Tag zu sich nach Hause einlädt. Mit ihm, seinen 2 Schwestern und 2 Brüdern verbringen wir einen  Tag in Thiès, in seinem Haus. 

So erreichen wir Dakar erst am Nachmittag. Es erwartet uns für einen Sonntag sehr viel Verkehr.

Der Zoll macht am Montag um 8:00 Uhr auf. Jedoch ist keiner da, der uns das Carne abstempeln kann. Der „Stempel Officer“ kommt erst um 10 Uhr. dann ist aber alles schnell erledigt.

Hippo stellen wir auf einen bewachten Parkplatz ab und nehmen die Fähre nach Ile de Goree. Die kleine Insel vor Dakar war ehemals Umschlagplatz für Sklaven. Heute gehört die Insel zum UNESCO Weltkulturerbe. Bei einem Rundgang über die rund 1000m lange und 300m breite Insel kann man sich gut vorstellen, wie der Sklavenhandel betrieben wurde. Leider ist die Insel für unsere Begriffe touristisch sehr überlaufen.

Mit der Fähre geht es zurück nach Dakar und raus aus der Stadt. Die Polizei hält uns kurz an und fragt nach unserer Fahrzeugversicherung. 

Dakar war nicht unser Fall. Sehr laut, viel Dreck, viel Stau. Nichts wie weg. Ein ruhiger Platz ist schnell gefunden. Wir werden hier ein paar Tage verweilen und auf unsere Ersatzteile warten.

Senegal…oder St.Louis und sein buntes Treiben

27.02.2020 – 01.03.2020

Der erste Punkt nach der Grenze war für uns St. Louis. Der Ort an der Mündung des Senegal überraschte uns mit buntem Gewusel.

Die ca.500 Meter lange Pont Faidherbe ist das Wahrzeichen der Stadt. Seit 1897 verbindet die Brücke das Festland mit der Flußinsel. 2005 wurde mit dem Bau einer neuen Stahlbrücke begonnen, da die alte sich nicht mehr sanieren ließ. Es wurde eine genaue Kopie der alten Brücke errichtet.

Nach der Brücke trifft man auf die lle St.Louis den alten Stadtkern von St. Louis. Kurz ein Foto vom Gouverneurspalast, so wie es alle Touristen machen.

Ein einheimischer Fischer führt uns durch den Ort und erklärt uns einiges. Bunte Fischerboote werden zu Wasser gelassen. Die Fischerreirechte sind längst verkauft und so fahren die Fischer aus Senegal raus Richtung Mauretanien und fischen dort. Das bedeutet das sie im Schnitt immer 2-3 Tage unterwegs sind.

St. Louis kämpft mit zwei Problemen. Das eine ist das Meer und das andere der Müll.

Das Meer kommt immer weiter an den Strand heran. Viel Häuser wurden schon weggerissen oder unterspült und sind nicht mehr bewohnbar. Pro Jahr verliert der Strand einen Meter.

Wie das Meer steigt auch der Müll stetig an. Was mal ein toller Strand war, ist eine Ansammlung von Müll und Plastik. Es wäre für die Umwelt und Afrika sicherlich gut, wenn es hier Lösungen geben würde. Leider steht immer der Profit im Vordergrund.

Für uns geht es nun weiter zur legendären Zebrabar. www.zebrabar.net

Auf dem schön angelegten Campingplatz bleiben wir ein paar Tage. Jörg baut den Zylinderkopf aus, um genauer zu wissen was an dem Motor kaputt gegangen ist.

Rudi tobt unterdessen am Strand.

Dann geht es ersteinmal nach Dakar,um das Carnet abstempeln zu lassen. Ersatzteile für Hippo sind in Deutschland bestellt und wir hoffen das sie bald ankommen.

Der Senegal rückt näher

23.02.2020 – 26.02.2020

Wir fahren schon ein ganzes Stück auf der Strasse Richtung Rosso, als sich ein lautes Geräusch aus dem Motor bemerkbar macht. Erst einmal anhalten und schauen woher es kommt. Nach kurzer Suche ist klar, ein Kipphebelbock ist gebrochen. Ein Mauretanier in einem Toyota hält an und bietet uns Hilfe an. Hippo ist aber schon wieder fahrbereit. Zum Glück ist es bei Deutz Motoren kein Problem einen Zylinder still zu legen. So ging es mit 5 Zylinder weiter nach Rosso.

Ein Parkplatz in Rosso wird angefahren, Jürgen fragt einen Mechaniker nach dem passenden Ersatzteil. Leider ist nichts zu finden. So führen Jörg und Jürgen noch eine Not- Reparatur aus, um alles wieder dicht zubekommen.

Wir hoffen im Senegal auf ein passendes Ersatzteil.

Wir entscheiden uns über den Djamar-Damm nach Senegal zu fahren. Zum einen ist der Damm ein Naturschutzgebiet, was wir uns ansehen wollen. Zum anderen soll die Abwicklung an der Grenze leichter sein als am Grenzübergang in Rosso. Wir tauschen in Rosso noch Geld und schliessen eine Versicherung für unser Auto ab.

Der Himmel verdunkelt sich und es kommt ein Sandsturm auf. Wir übernachten im Naturschutzgebiet und hoffen am nächsten Tag auf schöneres Wetter und gute Fotos.

Der Sand zieht durch jede Ritze ins Auto. Und bevor es weiter geht müssen wir erst einmal eine Grundreinigung machen.

Die Piste auf dem Damm ist mehr als schlecht. Schneller als 20km/h können wir nicht fahren.

Trotz des diesigen Wetters können wir ein paar Tiere fotografieren. Pelikane, Warzenschwein, Krokodil, Kojote und jede Menge Vögel schaffen es aufs Bild. 

Das Wetter und die Sicht wurden nicht besser, so haben wir uns entschieden doch schon zum mauretanischen Grenzübergang zu fahren. Da wir die einzigen waren, ging es sehr zügig mit den Formalitäten und nach 15 min waren wir aus Mauretanien raus. Am nächsten Tag wollten wir erst in den Senegal einreisen, so haben wir und einen Übernachtungsplatz an der Brücke des Senegal Flusses gesucht. Hier stehen wir nun im Niemandsland mit toller Aussicht auf den Fluß.

Auch die Einreise nach Senegal war unproblematisch. Zoll und Polizei waren schnell abgehandelt. Noch eine SIM-Karte kaufen ,damit wir auch im Senegal online sein können.

Der frühe Vogel… , oder wie wir Diew kennenlernten.

22.02.2020

Wir waren schon sehr früh unterwegs, ab ca.11 Uhr wurde es sehr warm. Am Straßenrand steht ein typisches mauretanisches Taxi, ( ein alter Mercedes mit 6 Leuten drin) das Fahrzeug hat wohl einen platten Reifen. Wir halten an und fragen ob wir helfen können. Ein Mauretanier spricht uns an, ob er vielleicht mitfahren kann. Er muß dringend zum nächsten Ort Bogue.

Klar kann er mitfahren.

Er erzählt uns das er Lehrer an der Universität in Bogue ist. Er unterrichtet Klimatologie. Er beschäftigt sich mit dem Klimawandel und den dadurch entstehenden Problemen. Diew läd uns spontan ein die Universität zu besichtigen und seine Klasse kennen zu lehren. Von Außen macht die Uni einen ehr unscheinbaren Eindruck. Aber hinter den Toren öffnet sich ein größeres Gelände mit kleinen Bauten und einem schön angelegten kleinen Garten. Seine Klasse besteht aus 6 Studenten im 2. Studienjahr, die demnächst ihren Bachelor machen. Sie hoffen dann in Mauretanien oder Westafrika einen Job zu finden. Diew ist mit Leib und Seele Lehrer, das merkt man an der Art wie er unterrichtet. Seine Studenten sind sehr engagiert. 

Man erzählte uns, dass die Universität von der GIZ-GmbH in Deutschland unterstützt wird. Wir verbringen einige Stunden im Klassenzimmer und können uns kaum vom Unterricht losreißen. Leider dürfen wir keine Fotos machen.

Von Kiffa nach Kaedi oder wie wir einen anderen Weg zum Senegalfluß ausprobierten.

19.02.2020 – 21.02.2020

Um nicht wieder 280 km auf der Nationalstraße zurück fahren zu müssen, fuhren wir durch Kiffa um mal wieder gutes Internet zu haben, dabei entdeckten wir das es eine Piste  Richtung Mali und dann weiter zum Senegalfluß geben könnte. Nach 40 Kilometern sind wir von der Asphaltstraße auf eine gut zu befahrbare Piste abgebogen.

Ein schöner Übernachtungsplatz ist schnell gefunden. 

Wir sehen unseren ersten Bao-Bab Einer der typischen Bäume für Afrika, der Affenbrotbaum.

Die Piste ist schon eine Herausforderung. Der Weg ist nicht immer klar erkennbar. Viele Streckenabschnitte sind durch heftige Regenfälle in der Vergangenheit unbrauchbar oder gar weggeschwemmt. 

Die meisten Brücken sind nicht mehr passierbar, so müssen wir uns immer neue Wege durch die Oued‘s suchen.

An einem Dorf-Brunnen wollen wir unseren Kanister mit Wasser auffüllen. Im Nu sind wir umringt von neugierigen Dorfbewohnern. Jeder möchte uns was erzählen, wir verstehen nur Bahnhof und fahren nach ein bisschen Smalltalk weiter.

Etwas später erfordert ein Weichsand- Oued den Einsatz der Sandbleche. Es ist nicht zu erkennen, in welche Richtung die Piste abgeht. Von überall kommen hilfsbereite Menschen. Männer und kleine Jungs schleppen die Sandbleche wieder zu unserem Auto und zeigen uns den Weg.

Nach der Oued-Durchquerung werden wir abermals mit einer toller Aussicht belohnt. Irgendwann mitten auf der Piste treffen wir auf eine Militärkontrolle. Und wie immer kommt die Frage ob wir einen „Fich“ haben.

Ein im Schlamm abgestellter, ausgeschlachteter Iveco – LKW bekommt unsere Aufmerksamkeit. Vielleicht ist ja noch das ein oder andere brauchbare Teil dabei? 

Nach ein paar Tagen treffen wir wieder auf die Asphaltstraße. Ein Abzweig führt uns zu einem Stausee. Wir hatten nicht erwartet einen so großen See in Mauretanien zu finden. Selbst mit Fernglas ist das andere Ufer kaum erkennbar. Ein guter Platz für die Nacht. So können wir an nächsten Morgen noch Wäsche waschen und unsere Wasservorräte auffüllen.

Von Chinguetti zum entfernten Guelta Metraucha, oder wie wir die Saharakrokodile besuchen.

12.02.2020 – 19.02.2020

Nach mehr oder weniger guten Pisten, mit starken Geröllfeldern und wechselndem Wellblech, sind wir nun froh, wieder auf Asphalt zu fahren. Jedoch befinden sich auf der Strasse oft Sandverwehungen, die nur selten geräumt werden. Die Landschaft wechselt von Wüste in Savane.

Wir erreichen Tidjikja und andere kleinere Orte und fahren weiter auf der „ Strasse der Hoffnung „bis nach Kiffa. Die Strasse der Hoffnung wird in einigen Reiseführern auch  Strasse der Kadaver genannt. So viele tote Tiere haben wir noch nirgends auf unserer Reise an einer Strasse gesehen. Dromedare, Rinder, Esel, Ziegen und auch ein paar Hunde hat es hier erwischt.

Fast zwei Tage haben wir einen Sandsturm, was das Fahren nicht gerade einfach macht.

Zweimal an einem Tag leisten wir Pannenhilfe. Das erstmal hat ein Mercedes seine Antriebswelle fast verloren. Also Schrauberkasten raus und mit dem richtigen Werkzeug alles wieder festziehen. Fahrer und Beifahrer sind froh das wir vorbeigekommen sind. Kurz danach hat sich ein Kleinbus in einer Sandverwehung festgefahren. Also Abschleppseil rausholen und den „Kleinen“ erst einmal wieder auf festen Boden ziehen. Während die Männer noch diskutierten, knieten die Frauen nieder und dankten Allah.

Wir passieren noch einige Militärkontrollen bis wir nach Kiffa gelangen. Vor Kiffa schaffen wir es noch in einem kleinen Ort etwas einzukaufen, wie schon gesagt ist das Angebot ja ehr überschaubar. Wir bekommen frisches Brot,Tomaten, Mandarinen und etwas das wie ein kleiner Kürbis aussieht. Abendessen gesichert.

Noch etwa 7 km fahren wir die Piste bis wir unserem  Ziel „Wüstenkrokodile“ näher kommen. Auf einem Plateau finden wir einen schönen Übernachtungsplatz und bleiben einige Tage.

Die Saharakrokodile galten in Mauretanien als ausgestorben. 1999 wurden sie in abgelegenen Gueltas, die ganzjährig Wasser führen, wiederentdeckt. Es handelt sich um eine eigene Art der Krokodile. Sie sind nicht mit dem Nilkrokodil verwandt. Das Westafrikanische Krokodil kommt z.b im Senegal, Mali, Mauretanien und Burkina Faso vor. Es lebt in abgeschiedenen Gewässern im trockenen Landesinneren. Es gibt nur noch sehr wenige dieser Krokodile. 

Eine Gruppe Paviane leistet uns Gesellschaft. Lautstark kündigen sie ihr Kommen an. 

In dem Guelta finden sich einige Tier zum Trinken ein. Ein paar Hirten versammeln sich hier mit ihren Rindern. Wir schaffen es auch die kleinen Klippschliefer, die überall herum rennen, auf ein Foto zu bekommen. Sie sehen aus wie Meerschweinchen, sind aber mit dem Elefanten verwandt.

Wir treffen noch auf eine Hochzeitsgesellschaft, die einen Ausflug zu den Krokodilen machen will. Als sie wieder kommen plaudern wir kurz mit den Leuten.Dann wird die Musik aufgedreht und alle fangen an zu tanzen. So lernt Anja noch einen arabischen Tanz.

Nach ein paar entspannten Tagen wird es für uns Zeit zum Weiterreisen.

Von Atar nach Chinguetti, eine Stadt die im Sand versinkt, oder wie wir auf der Suche nach historischen Schriften waren.

08.02.2020 – 11.02.2020

In Atar angekommen verbrachten wir eine Nacht auf dem Campingplatz. Natürlich, wie es viele Offroad- Reisenden machen im Camp Bab Sahara. WWW.bab-Sahara.com

Bevor es am nächsten Tag losging, folgte ein Besuch mit kurzem Einkauf in Atar.

In der kleinen Stadt herrscht ein Gewusel und emsiges Treiben. Zu vielen Fortbewegungsmittel kann man noch nicht mal mehr Fahrzeug sagen, aber es bewegt sich halt noch.

Die Piste nach Chinguetti ist nicht so einfach zu fahren. Sie führt über zahlreiche Steinfelder an den Zarga-Bergen vorbei.Man kommt nur langsam voran und muss aufpassen, dass die Reifen keinen Schaden nehmen, anschließend folgen Weichsandpassagen. (Also wieder Luft aus den Reifen lassen)

Wir kämpften uns durch die Dünen. Die Piste war nicht wirklich mehr zu erkennen. Wir verbrachten einen ganzen Tag mit Freischaufeln, Sandbleche unterlegen, Straßen aus Sandblechen bauen, Sandbleche wieder aufladen….Freischaufeln usw. Am Ende des Tages hatten wir 11 km zurückgelegt. Am zweiten Tag fanden wir einen Weg aus den Dünen zu einer anderen Piste. Sie war sehr schön zu fahren und wir konnten die Fahrt nach Chinguetti nun etwas genießen. 12 Km vor dem Ort legten wir noch eine Übernachtung ein.

Der Rest der Piste verläuft durch ein weiches Sand Quet.

Chinguetti entstand wahrscheinlich im 11. Jahrhundert. Sie wird als siebtheiligste Stadt des Islams bezeichnet. Und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Der Sand nimmt unermüdlich die Stadt ein. Die rund 3000 verbliebenen Bewohner versuchen dagegen anzukämpfen.

Eine nette junge Frau bot sich als Guide an, und zeigte uns gegen ein kleines Endgeld die schönsten Punkte. Das Wahrzeichen Chinguettis ist der Turm der alten Moschee aus dem 13.Jh. Das Minarett wird von 4 Ecktürmchen gekrönt.Auf jeden ist ein Straußenei befestigt, als Symbol für ewige Fruchtbarkeit. 

In den alten Bibliotheken, die überwiegend in Privatbesitz sind, findet man viele wissenschaftliche und Korantexte.

Saif öffnete uns voller Begeisterung über die alten Schriften die schwere Holztür zur Bibliothek (ein kleiner enger Raum mit rund 700 Werken) und erzählte uns viel über die Tintenherstellung, zeigte Bücher von Astrologie, Astronomie, Poesie und zitierte zu guter letzt noch ein Liebesgedicht.

 

 

Von Guerguerat nach Choum, auf den Spuren der Erzbahn

Die Grenzformalitäten von Marokko nach Mauretanien hatten wir in 4,5 Stunden abgewickelt. (Hierzu gibt es einen gesonderten Bericht unter der Kategorie Grenzformalitäten)

Es ging zügig auf einer Asphaltstraße bei ziemlichem Wind bis zu dem Ort Bou Lanouar. Von dort aus beginnt die Piste entlang der Eisenerzbahnlinie. Die Eisenerzbahn ist eine der schwersten und längsten Züge der Welt. Die Wagons werden von 2-3 Lokomotiven gezogen. Wir haben 218 Wagons gezählt.

An manchen Stellen verläuft die Piste dicht an den Bahngleisen. Es liegen viele Eisenteile und Nägel herum. Hier ist ein bisschen Vorsicht geboten.

Wagons, die kaputt sind oder nicht mehr benötigt werden, bleiben einfach im Sand liegen. Recycling und Schrott sammeln ist wohl unbekannt.

Öfter sieht man verlassene alte Hütten, die manchmal von den Bahnangestellten genutzt werden.

Nach längerer Fahrt war ein schöner ruhiger Übernachtungsplatz gefunden.

unser erster Sonnenaufgang in Mauretanien

31.01.2020 – 07.02.2020

Mangels Internetanschluss kommen die Berichte nun etwas zeitversetzt.

Die Piste ist gut zu fahren und wir kommen zügig voran. Die Erzbahnlinie begleitet uns auf der linken Seite. Wir kommen an einigen kleinen Dörfern mit nur wenigen Bewohnern vorbei. Die Bewohner nutzen die alten Bahnschwellen zum Bau ihrer Hüten. Die Straßen der Orte besehen nur aus weichem Sand.Von Teer oder Asphalt fehlt jede Spur. Wo kleine Dörfer sind, ist der Müll natürlich nicht weit. Brav verteilt er sich schön im Sand. 

Auf der Piste ist von Stein- und Sandfeldern bis zu Weichsandpassagen und Wellblechpiste in guten und schlechten Zustand alles vertreten.

Alte Loks werden auf einem Abstellgleis wie Perlen aneinander gereiht

3 mal fährt sich der Iveco fest. Also helfen wir beim Schaufeln und Sandbleche unter legen. Mit Hippo bleiben wir bisher noch davon verschont. Bei so viel Sand ist es aber nur eine Frage der Zeit, wann auch wir uns fest fahren.

Der Wind ist bis nachmittags echt heftig. Zumindest ist er aber sehr warm.

Wir queren die Eisenbahnschienen und fahren auf der anderen Seite zum nicht weit entfernten Ben Amira und anschließend zum Ben Aischa. Der Ben Amira gilt als der größte Monolith Afrikas und weltweit ist er der dritt größte mit ca.600m. Die Monolithen ragen wie schwarze Kohlestücke aus dem Sand heraus und sind schon von 30 km Entfernung zu sehen. Bei Ben Aischa haben sich 1999-2000 verschieden Künstler zusammengefunden und zum Thema „Frieden“ einige sehr originelle Kunstwerke geschaffen. Hier fanden wir für zwei Tage einen schönen Übernachtungsplatz. Hippo bekam mit Öl und Abschmieren einen schönen Wellnesstag.

In Choum wurden wir direkt von einer Gruppe vergnügter Kindern empfangen. Sie schleppten uns an der Hand zu drei kleinen Lebensmittelläden mit überschaubaren Angebot. Hier deckten wir und mit ein paar Lebensmitteln ein. Welche im Vergleich zu Marokko sehr teuer sind.

Auf dem Rückweg zum Auto wollten die Kindern mit uns unbedingt ein Lied singen.Das  war schon sehr lustig als wir alle in den Canon mit ein stimmten. Die obligatorische Frage nach Geschenken verneinten wir jedoch.

Der Erzbahn folgend, fuhren wir zu einen stillgelegten Tunnel. Der ursprüngliche Streckenverlauf lief durch schwieriges Gelände, welches einen Tunnel erforderlich machte. 1995 wurde die Strecke neu angelegt. Allerdings führt sie nun etwas 5 km über das Gebiet der Westsahara. Die alte Strecke verlief vollständig auf mauretanischem Boden. So konnten wir den Tunnel erkunden und stellten fest, dass Fledermäuse den Tunnel besetzt haben.

Zu erwähnen ist noch, das wir heute auch die Sandbleche und Schaufeln einsetzen mussten.

In Federik konnten wir eine SIM -Karte kaufen und sind somit wieder mehr oder weniger auf Empfang. Ein Übernachtungsplatz am Ti-n-Tekret Abroum war schnell gefunden. Von hier aus hat man bei klarer Sicht einen tollen Ausblick.

Und wenn man schon mal Wasser in Mauretanien hat, kann man es auch gerne zeigen.

Immer noch in Marokko

03.01.2020

Silvester und Neujahr verbrachten wir in fröhlicher Runde noch in Tafraoute.

Der Weg nach Taroudant führte über den Antiatlas. Bei ca.1600m Höhe war es doch recht kühl.

Die Stadtmauer von Taroudant ist schon sehenswert. Die Stadt selber hat uns nicht so vom Hocker gerissen. Zwei Nächte standen wir auf dem kleinen Campingplatz „Camp el Jardin“. Endlich konnten wir mal wieder richtig heiß duschen.

Am nächsten morgen ging es weiter nach Agadir. Auf dem deutschen Konsulat müssen wir ein paar Bescheinigungen besorgen. Als wir gegen Mittag ankamen, hatte es leider schon zu.

Also dann bis Montag warten.
Da wir nicht in Agadir bleiben wollten, fuhren wir ca.13 Km weiter nach Aourir. Hier kann man herrlich stehen und den Surfern zuschauen. Jens gesellte sich noch ein paar Tage zu uns. Es war sehr schön ihn wieder zu treffen.

09.01.2020

Die Bescheinigung vom Konsulat abzuholen war kein Problem. Nur noch in die Post stecken und hoffen das sie auch in Deutschland ankommt.

Als wir vor dem Konsulat parken wollten, hatten wir allerdings ein anderes Problem. Unsere Bremsen funktionierten nicht mehr. Also fuhren wir langsam zurück nach Aourir. Gut das wir wenigstens noch die Handbremse hatten. Bei genauer Durchsicht stellten wir fest, dass die Bremsleitung durchgescheuert war. Was braucht man zum Reparieren? Ersatzteil und Zeit. Da beides bei uns vorhanden ist, wurde der nächste Tag mit der Reparatur verbracht. Und wenn man schon mal dran ist, kann ja auch noch das ein oder andere am Hippo modifiziert werden. So z.B unsere Trockentoilette. Wer kann schon bei der Arbeit auf einen so tollen Sonnenuntergang schauen.

12.01.2020

Am 11.01.2020 haben wir Marion, Jürgen und Minouk vom Flughafen in Agadir abgeholt. Die drei haben einen Monat Heimaturlaub in Deutschland gemacht. Der Iveco wurde für die Zeit in einem kleinen Hotel ca. 5km vom Flughafen stationiert. Dank der deutschen Flughafenbürokratie hat Minouk jetzt zwei große Hundeboxen, die es erst einmal zu verstauen galt.

Unser Wiedersehen haben wir in dem Hotel bei einem leckeren Abendessen gefeiert. Bei diesem schönen Abend haben eigentlich nur noch Rainer und Birgitta gefehlt. 

Das Hotel „ Villa du Souss“wird von den Inhabern sehr liebevoll geführt. Man fühlt sich dort sofort gut aufgehoben. Es gibt einen sehr schönen angelegten Bio Obst und Kräutergarten. In der Nähe vom Flughafen währe dieses Hotel unsere erste Wahl. In ruhiger Lager kann man hier gut die Seele baumeln lassen und die Umgebung um Agadir erkunden.

13.01-19.01.2020

Von Agadir ging es weiter nach Mirleft auf einer wunderschönen Passstraße zum Meer. Vor Sidi Ifni haben wir zwei Tage an der Steilküste gestanden. Jens hat uns dort stehen sehen, und gesellte sich zu uns. Super, so sieht man sich immer wieder. Zusammen sind wir dann nach Goulmim und zur heißen Quelle nicht weit von Fask gefahren. Hier verbrachten wir zwei Tage.

Bei Sonnenaufgang war Baden in der Quelle angesagt. Die Außentemperatur betrug grad mal 2 Grad in den Morgenstunden, dafür hatte das Wasser aber 40 Grad. An der Quelle haben wir  Stefan, den wir aus dem letzten Marokko Besuch schon kannten, wieder getroffen. 

Auf der Piste zurück nach Goulmim hatte sich Jens mit seinem Hymer in weichem Sand etwas festgefahren. Nun war abschleppen angesagt.

Weiter ging es an die Küste zum Plage Blanche. Ein 150km langer Strandabschnitt, der fast bis TanTan geht. Wir sind ein Stück runter zum Strand gefahren. Auch der Hymer kam gut mit runter. Nur rauf musste er wieder abgeschleppt werden. Jetzt hatten wir ja schon Übung. Oben angekommen hatte sich unser Ablageblech für den Wasserkanister durch die Aktion etwas verbogen. Nicht weiter schlimm kann man ja richten. Unsere Wege trennten sich nun. Jens auf dem Weg nach Marrakech und wir Richtung Süden, in der Hoffnung nun morgens ohne Mütze frühstücken zu können.

Nach TanTan fuhren wir eine etwas schlechtere Piste. Wir fanden dort einen schönen Übernachtungsplatz und wollten gerade unser Blech richten, hatten aber irgendwie nicht das richtige Werkzeug. Wie es der Zufall will, kam ein holländischen Pärchen mit Landy vorbei. Der Hi-Lift wurde ausgepackt und in 1 Minute war unser Blech wieder grade gebogen.

Was für ein Glück. 

Kurz hinter TanTan trafen wir wieder mit Marion und Jürgen zusammen. Gemeinsame Teestunde zelebrieren.

Hier noch ein kleines Video

ein Hymer im Schlepptau


22.01.2020

Von der RN13 ging es auf einer Querverbindung zur RN1. Nach einer Übernachtung im Naturschutzgebiet Naila ging es auf der RN1 weiter Richtung Laäyoune. Kurz vor Laäyoune kam wie gewohnt eine Polizeikontrolle. Die Beamten wünschten uns auch weiterhin gute Fahrt. In dem Ort gab es einen kurzen Zwischenstopp zum Tanken. Die Spritpreise in der Westsahara sind nun günstiger und es lohnt sich für uns auch die großen Tanks aufzufüllen. 

Vor Boujdour kam eine zweite Kontrolle. Wir wurden nach sämtlichen Unterlagen vom Fahrzeug, nach unseren Pässen und Fiches gefragt. Etwas fehlte bei unseren Fahrzeugunterlagen (worauf wir hier auf der Seite nicht näher eingehen können) und so wollte der Beamte etwas Unterstützung in Form von Geld oder Sachwerten haben, damit wir weiterfahren können. Nach einigem Verhandeln konnten wir die Fahrt etwas später fortsetzen.;-)

In Boujdour kurz anhalten zum Einkaufen. Man merkt schon das die Lebensmittel hier teurer werden. Klar, die Transportwege werden ja auch immer länger.

80km hinter Boujdour fanden wir einen Übernachtungsplatz an der Steilküste. Kaum waren die Stühle aufgebaut, war auch schon die Militärpolizei bei uns. Auf unsere Frage, ob wir hier übernachten dürfen, sagten sie uns, dass wir bitte 1km weiter fahren sollen, damit wir näher an ihrem Stützpunkt sind. Kein Problem. Wir folgten den Jungs und stehen nun an einer wunderschönen Stelle an der Küste, viel schöner als unsere erste Wahl war. Dank der netten Militärpolizei.

23.01 -25.01.2020

Auf nach Dakhlar. Hier sieht man viele normal Wohnmobile mit überwinternden Franzosen. Der ständige Wind lädt zum Kitesurfen ein. Wir bleiben eine Nacht auf einem Campingplatz. Nutzen die Gelegenheit nochmal zum Wäsche waschen und Duschen. Das Wasser riecht sehr schwefelhaltig, ist also nicht wirklich geeignet unseren Wassertank zufüllen. Also kaufen wir am nächsten Morgen noch Obst und Gemüse und fahren dann zurück von der Halbinsel Richtung Süden weiter. Der Wind mag ja Kitesurfer begeistern, uns aber nicht. An einer Wasserstelle, die als Tiertränke, Autowaschplatz und Wasserversorgung dient, füllen wir noch gegen einen kleinen Obolus, unsere Wasserreserven auf. Ein Übernachtungsplatz ist schnell gefunden. Von der Straße nicht einsehbar bleiben wir hier zwei Tage. Wenn nur der Wind nicht so doll währe. Sitzen im Freien bedeutet mehr oder weniger ein Sandpeeling. Aber sonst ein schöner Platz. 

26.01- 28.01.2020

Immer weiter führt uns die RN1 geradeaus. Die Landschaft bietet nicht viel Abwechslung. Manchmal kommen ein paar Dromedare vorbei. Wir passieren nun den Wendekreis des Krebses. Hier beginnt die tropische Zone. Genauer gesagt zieht sie sich vom 23,5° nördlichen Breitengrad bis zum 23,5° südlichen Breitengrad.

Nach der kargen Landschaft kamen wir durch ein Gebiet mit weißen Dünen, mit wirklich weißen Dünen. Der Unterschied zu der anderen Umgebung ist so stark, dass man fast geblendet ist.

Einige Kilometern Später ist ein Übernachtungsplatz am Strand schnell gefunden. Auch ihn kann man von der Strasse nicht einsehen. Wir schauen auf einen wunderschönen Sandstrand. Die Militärpolizei kontrolliert wieder einmal unsere Pässe. Der Wind hat abgenommen und ist zumindest jetzt etwas wärmer. 

Am nächsten Morgen geht es weiter. Es sind noch ca.134 km bis zur Grenze. In Barbas, dem letzten Ort vor der Grenze, tanken wir nochmal nach. Die restlichen Dirham wollen unter die Leute gebracht werden. Einkaufen und zwei Kaffee sind auch noch drin und unser Dirham-Konto ist bei 0,00. 

Nach drei Monaten in Marokko werden wir morgen die Grenze nach Mauretanien passieren.