Reisen

Senegal – Ägypten

01.02.2022- 12.02.2022

Ein paar Servicearbeiten stehen bei Hippo Junior noch an. Wir müssen an unserer Vorderachse einen defekten Simmering wechseln. Blöd nur, dass wir dafür die gesamte Achse auseinander bauen müssen. Naja wir haben ja Zeit.

Auch eine kleinere Dacharbeit wird noch erledigt.

Dieses Jahr findet der Afrikacup statt. Senegal schafft es ins Endspiel. Wir sind zwar keine Fußballfans, aber das Endspiel möchten wir nicht verpassen. Wo sollen wir am besten schauen? Wir entscheiden uns für eine kleine Bar in Cap Skirring. 8 Europäer und viele, viele Senegalesen.

Bevor das Spiel angepfiffen wird, sehen wir nur noch ein blaues Bild. In aller Eile wird der Fernsehtechniker gerufen. Der Fehler ist schnell gefunden und behoben. Die Stimmung hebt sich. Damit auch wirklich alle etwas mitbekommen, werden große Boxen angeschlossen. Der Bass wie immer total übersteuert und der Klang kommt sehr blechern rüber. Am besten jetzt noch volle Lautstärke,dann hört eh keiner mehr was. Nun haben wir noch die Wahl mit übersteuerten Boxen und gleichzeitig schlechtem Bild oder kein Ton und ein hervorragendes Bild. Die laute Variante gefällt den Senegalesen wohl besser. 

In der Halbzeit will der Kellner noch ein paar Stühle rausstellen, bleibt beim Heben der Stühle mit einen Stuhlbein im Deckenventilator hängen. Ein Knall und alle ziehen schnell die Köpfe ein. Das Schutzgehäuse reißt ab und bleibt zum Glück am Ventilator hängen. Zweite Halbzeit beginnt, Ventilator kaputt.

Nach dem Elfmeterschießen gewinnt Senegal 4: 2 gegen Ägypten. Innerhalb von 30 Sekunden herrscht in Cap Skirring Ausnahmezustand. Alle rennen auf die Straße und es wir noch lauter. Die Menschen liegen sich in den Armen, Singen ,Tanzen, Trommeln und schlagen Kochtopfdeckel zusammen, fahren mit über 30 Leuten auf einem Tuck-Tuck die Straße entlang. Spraydosen mit Insektenspry werden als Flammenwerfer benutzt. Hat den Vorteil, dass nun wohl ganz Cap Skirring Mücken frei ist. Soviel Lebensfreude und soweit wir das beurteilen können, läuft alles sehr friedlich ab.

Senegal hat sich den Meistertitel im Afrikacup zu Recht verdient.

Wir machen uns nochmal über Gambia auf den Weg nach Dakar. Diesmal nehmen wir einen ganz kleinen Grenzübergang in der Nähe von Pata. Der Grenzpolizist ist sehr nett. Er hat seinen Stempel für die Pässe im Rucksack am Baum hängen. Null Bürokratie. Einen Transitschein für das Fahrzeug hat er nicht. Also muß es ohne gehen. Bezahlen müssen wir auch nichts.

Wir fahren Richtung Gambia-River und nehmen eine kleine Fähre über den Fluß. Der Kapitän kommt mit dem Motorrad angefahren, während die Fähre auf der anderen Seite liegt. Nach mehrmaligem telefonieren des Chefs setzt die Mannschaft endlich die Fähre in Bewegung.

Wir fahren weiter am Gambia-River bis zum Grenzübergang nach Farafenni.

Passieren auf der Strecke eine Menge Polizeikontrollen. Alle wollen unseren Transitschein sehen und abstempeln. Wir erklären immer wieder das wir keinen Passierschein haben. Etwas ungläubig werden wir angeschaut und immer wieder durchgewunken.

Die Grenze Farafenni ist, wie bisher auch immer, kein Problem. In Gambia wird ausgestempelt und in Senegal wieder eingestempelt.

Diesmal bezahlen wir komplett 8€. So günstig sind wir noch nie über die Grenzen gefahren.

Ein neues Jahr

01 – 31.01. 2022

Einige Wochen ist das Jahr nun schon alt und es bietet immer wieder Überraschungen.

Eigentlich wollten wir schon lange in Dakar sein, um unsere bestellten neuen Reifen aus dem Container in Empfang zu nehmen. Sie sollten schon im Dezember ankommen. Und wie soll es anders sein? Sie stehen mit samt Container noch in Polen. Auch auf Europa ist nicht mehr wirklich Verlass. Also heißt es weiter warten.

In der Zwischenzeit machen wir ein paar Servicearbeiten an Hippo Junior.

Auch unsere Felgen haben mal dringend eine Überarbeitung nötig. Mit Schleifpapier, Korrosionsschutz und Farbe machen wir uns an die Arbeit.

Zwischendurch ist natürlich auch noch Zeit für einen leckeren Apfelpfannkuchen.

Leider hat sich Rudis Krankheitsbild wieder verschlechtert. Er hat Null Bock auf Futter. Die Schlafkrankheit ist nicht so einfach in den Griff zu bekommen. Es gibt ein paar Medikamente auf dem Markt, mit sehr schweren Nebenwirkungen. Das kommt für uns nicht in Frage.

Wir lassen nun dem ganz normalen Lebensprozess seinen Lauf. Und was geschehen soll das wird geschehen. Rudi trifft seine eigene Entscheidung.

Um das Thema Glück aus dem letzten Jahr nochmal aufzugreifen: Wir hatten Glück mit so einem tollen Hund zu reisen.

Am 25.01 ist Rudi dann seinen eigenen Weg gegangen. Er bleibt uns im Herzen.

Happy New Year 2022

– 31.12.2021

Wieder geht ein Jahr vorbei. Das zweite Silvester in Kabrousse steht vor der Tür.

Rückblickend auf das Jahr 2021 können wir nur sagen, dass es für uns wieder ein sehr schönes Jahr war. Während viele Menschen überall auf der Welt Einschränkungen in Kauf nehmen mussten, konnten wir uns frei bewegen, Sonne und Meer genießen. Einige Male haben wir Gambia besucht. Auch in Bissau waren wir herzlich willkommen. Es ist uns nie langweilig geworden, wie ihr in unseren Berichten ja nachlesen könnt. Ob wir das Richtige tun? Unsere Entscheidungen haben wir bisher nie angezweifelt oder in Frage gestellt. Wir genießen jeden Tag und jeden Augenblick. Wir freuen uns auf ein neues Jahr mit vielen neuen spannenden Herausforderungen und Ideen. 

Wir wünschen unseren Familien, Freunden, Bekannten und allen anderen, die auch gerne unseren Blog lesen einen schönen Start 2022. Viel Glück und vor allem viel Freude.

Lachen ist die schönste Sprache der Welt.

Die ganze Mühe der Aufzucht hat sich gelohnt. Aus Bonsai ist mittlerweile eine ganz nette Katze geworden. Also alles richtig gemacht. Das Jahr 2022 kann kommen.

Radieschencreme

24.12.2021

Zutaten: 1 Bund Radieschen, 1/2 Tasse Cashewkerne, 50ml Wasser, Salz und Pfeffer

Zubereitung: Radieschen waschen und klein schneiden, Cashewkerne 2-3 Stunden einweichen und anschließend das Einweichwasser abschütten. Radieschen und Cashewkerne in den Mixer geben und mit etwas Wasser zu einer Creme verrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Alle Jahre wieder…..

01.12 – 24.12.2021

Während in Deutschland die Kälte und das schlechte Wetter Einzug halten, genießen wir auch weiterhin die Sonne und das Schwimmen im Meer.

Ein Paar Tage stehen wir mir Karin und Rein zusammen. Trotz geschlossener Grenze zu Marokko und Mauretanien, haben es die beiden aus Holland kurz zuvor noch geschafft in den Senegal zu kommen. Jörg fallen spontan ein paar Verbesserungen ein, die kurzerhand in die Tat umgesetzt werden. Es soll ein schwenkbarer Kran gebaut werden, um das Reserverad besser von der Fahrerkabine heben zu können. Mit senegalesischem Material muss man sich dazu viel einfallen lassen. Eigentlich wollten Karin und Rein schon lange in Bissau sein, die Arbeiten dauern noch an und so bleiben sie länger.


Auch unseren Bekannten Haki treffen wir für ein paar Tage, bis er sich nach Bissau aufmacht.

Wie schön ist die Weihnachtszeit. Statt Plätzchen gibt es Erdnüsse und Obst Aber ein kleiner Weihnachtsstollen darf natürlich nicht fehlen.

Und ein schönes Essen mit unseren Bekannten und Freunden gibt es noch dazu. Auch das ist Glück.

Unser Wonderbag


Ich möchte Euch unseren Wonderbag vorstellen. Den gibt es in 3 Größen. Das Prinzip ist ganz einfach, hat früher die Oma schon gemacht. Man bereitet den Eintopf Mittags vor und lässt ihn ca. 5 min kochen, dann den Herd abstellen und den Eintopf oder ein anderes Gericht im passenden Topf in den Wonderbag stellen. Aufpassen das der Deckel gut schließt und es nicht zu voll ist, sonst kann es passieren das es bei der Fahrt rausschwappt. Wenn dann Abends gegessen werden soll, ist das Essen gar gekocht und immer noch sehr heiß. Es funktioniert auch mit Fleisch, nur muss es dann etwas länger kochen. Nicht funktioniert es mit Nudeln, da die sonst matschig werden. Wir benutzen den Wonderbag schon seit 4 Jahren regelmäßig und sind sehr zufrieden. Er funktioniert genauso gut als Kältespeicher, oder manchmal auch als Kissen.

Außerdem ist es ein tolles Projekt in Südafrika. Für jeden Kauf eines Wonderbags wird ein Wonderbag einer Familie in Südafrika gespendet.
Link zur Seite: Kochen-mit-wonderbag.de

Auf der Seite gibt es Tipps und Rezepte. 

Reisen…mal anders

15.11- 30.11.2021

Wie schon im letzten Bericht erwähnt, hier eine kleine Story über die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel im Senegal.

Jörg hatte ein paar Dinge in Ziguinchor und Kabrousse zu erledigen. Für Rudi, der zu dem Zeitpunkt ja noch krank ist, kam so eine anstrengende Reise in der Wärme und die eventuellen Wartezeiten an der Grenze zu Gambia nicht in Frage. So entschieden wir, während Jörg sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf die Reise macht, bleibt Anja bei Rudi in Yayeme und spielt Krankenschwester.

So war auch die nächste Reise für Jörg von Senegal durch Gambia nach Senegal wieder ein kleines Abenteuer.

Die ersten 40km fuhr er mit einem alten Taxi Peugeot 505 Kombi. Der Fahrer war übermüdet und schlief fast ein. Jörg musste ihn während der Fahrt immer anstoßen, sonst währen sie wohl irgendwo im Busch gelandet.


Als nächtes musste er in den Bus nach Ziguinchor umsteigen. Der Bus sollte um 20 Uhr kommen. Um 21.30 Uhr kam er dann auch mit kleiner Verspätung an die vereinbarte Haltestelle. Damit sich so eine Busfahrt auch lohnt, waren alle Plätze voll besetzt. Selbst im Gang waren klappbare Sitze. Wenn jemand aussteigen will, wird geklopft oder gerufen und der Bus hält an, egal wo. Diejenigen, die auf den Klappsitzen im Gang Platz genommen haben, müssen alle aufstehen und Platz machen, sons können die anderen Mitfahrenden ja nicht den Bus verlassen. Was für ein Gewusel. Alle raus, alle wieder rein.

Die Grenzabfertigung von Senegal nach Gambia ging sehr schnell und von Gambia nach Senegal war auch kein Problem. Jörg traf den Zöllner, den wir zuvor bei unseren Fahrten durch Gambia schon kennengelernt haben. Er lernt ein wenig Deutsch und freut sich immer uns zu sehen. Wie gesagt, die Abfertigung ging schnell, nur die Grenze wurde zwischenzeitlich für den Autoverkehr geschlossen. Zwischen 24 Uhr nachts und 07 Uhr Morgens ist erstmal Schluss. Die Grenze ist zu. Dann sind alle aus dem Bus ausgestiegen, über den Schlagbaum geklettert und haben sich auf der anderen Seite etwas zu essen geholt oder sich zum Schlafen in den Bus gelegt. Morgens ging es recht pünktlich +/- weiter. Abgemacht war, das der Bus nach Ziguinchor fährt. In Bignona war aber Schluß. Umsteigen mit 20 Leuten in einen Mercedes Kleinbus (Düdu). Dieser fuhr nach Ziguinchor. Hier ist Jörg in einen Toyota- Kleinbus gestiegen mit 15 Insassen. Dieser fährt ohne Umschweife direkt bis nach Cap Skirring. Wenn man Zeit hat, kann diese Art zu Reisen sehr amüsant sein. Man kann, wenn man will, viele durchgeschwitzte Menschen kennenlernen und ganz eng mit ihnen zusammen sitzen.

Inzwischen fragt ihr euch bestimmt, wie es unseren Tieren denn so ergangen ist. Bonsai wurde fast 5 Wochen aufgepäppelt. Er ist mit ca.8 Wochen nun alt genug und kann jetzt auch ohne Pflegemama auskommen. So konnten wir ihn nebenan zu einem Nachbarn mit kleinem Hof, Hühnern, Ziegen und vier Kindern geben. Wir hoffen, das es ihm dort gefällt. 

Rudi hatte durch sein Fieber sehr abgenommen, mit viel Huhn, Fisch und Hühnersuppe mit Reis konnte Anja sein Gewicht wieder normalisieren. Er ist so fit, dass wir mit ihm im Auto wieder nach Kabrousse fahren konnten. Wir machten noch einen Zwischenstopp beim Tierarzt in Ziguinchor. Die Bindehautentzündung und seine Blindheit sind die Ursache eines Stiches der Tsetse-Fliege. Rudi hat sich Trypanosomiasis also auf Deutsch die Schlafkrankheit zugezogen. Der Tierarzt sagt, es wird mit der Zeit wieder besser werden. Kann aber Wochen bis Monate dauern. Die Behandlung mit Antibiotika und Vitaminen wurde noch einmal fortgesetzt. Zum Ende des Monats ist schon eine deutliche Besserung bei Rudi eingetreten. Er kann auf einem Auge wieder ein bisschen sehen und macht alleine kürzere Spaziergänge.

Damit es uns auch ja nicht langweilig wird, haben wir ein paar Arbeiten bei einigen Bekannten angenommen. Wir helfen bei Problemen mit dem Internet, deinstallieren eine Klimaanlage, schließen einen Boiler neu an, streichen Holz, machen rund 200qm Beton neu und noch ein paar Elektroarbeiten.

Was ist Glück?

01.11- 14.11.2021

Unser Hund spielt auf dem Grundstück, versucht ein paar Hühner zu jagen. Als er zurück kommt, sehen wir das sein linkes Auge etwas trübe ist.Vielleicht ist ja etwas reingekommen, wir spülen es erst einmal aus. Der Hund bekommt Fieber und das Auge wird zunehmend milchiger. Wir holen den ortsansässigen Tierarzt. Eine akute bakterielle Bindehautentzündung hat sich Rudi zugezogen. Sie kann durch Wasser, Nahrung oder einfach durch die Luft übertragen werden. Er bekommt Antibiotika und hochdosiertes Vitamin A gespritzt, zusätzlich noch Augentropfen. Das Fieber hält ein paar Tage an. Der Hund ist sehr schlapp und hat viel abgenommen. Die Infektion überträgt sich auch auf das andere Auge. Abdullah, der Tierarzt, ist sehr bemüht und kommt jeden Tag vorbei um die Spritzen zu setzen. Zur Zeit kann Rudi weder hell noch dunkel unterscheiden. Er ist auf beiden Augen blind. Das Fieber geht nach ein paar Tagen runter und er bekommt ein bisschen Appetit. Spagetti und Fisch zählen zu seinen Lieblingsspeisen. Wir beginnen den Hund mit unserer Stimme zu trainieren. Er hat schon immer gut gehört, aber jetzt wird es um so wichtiger. Wir wissen ja nicht, ob er seine Sehkraft wieder zurück bekommt. Ohne unsere Stimme irrt er völlig orientierungslos im hohen Gras herum und ist sehr unsicher.

Was bedeutet Glück? Nimmt man nicht einfach zu vieles als selbstverständlich hin?

Für uns bedeutet Glück, die Augen aufzuschlagen ,den blauen Himmel, die Wolken, die grünen Palmen und Bäume, die blühenden bunten Blumen, den Ozean, Sonneauf- und Untergänge, den Sternenhimmel und den Mond zu sehen. Und das jeden Tag aufˋs Neue.

Wie es mit Rudi weiter geht und wie man über Gambia nach Kabrousse mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommt, erfahrt ihr in den nächsten Berichten.

Ein Bonsai in Gambia

18.10- 31.10.2021

Als wir am Strand bei Sonnenuntergang noch ein bisschen Taiji üben, kommt uns eine kleine Katze entgegen gelaufen. Sie ist vielleicht grade mal 1,5-2 Wochen alt. Total abgemagert, mit stark zu gequollen Augen piepst sie uns an. Ein wirkliches Miau bekommt sie gar nicht erst raus. Es sieht so aus, als ob sie uns um Hilfe bittet. Sollen wir uns abwenden und sie ihrem Schicksal überlassen? Wir entscheiden uns ihr zu helfen. Wer weiß, ob sie die Nacht überhaupt überlebt.

Als erstes gibt Anja ihr einen Löffel Haferbrei, dann übernimmt sie draußen die Nachtschicht und füttert das kleine Ding alle 2 Stunden mit eingeweichtem Hundefutter. Am nächsten Morgen, die Pflegemama ist hundemüde und der Nachwuchs hellwach. Das Kleine öffnet langsam die Augen und wird dank der Pflege immer agiler .

Die Mini-Katze hat keine 100g, so nennen wir sie einfach Bonsai. In der zweiten und dritten Nacht muß Bonsai schon alleine draußen bleiben. Wenn sie gehen will, kann sie gehen. Bonsai entscheidet sich zu bleiben. Auch unsere Suche nach einer Katzenmama, vielleicht sogar mit Nachwuchs bleibt ohne Erfolg.

Blöd, denn wir wollen für die nächsten Tag in Richtung Yayeme fahren und unsere Freunde für ein paar Tage besuchen. Jörg möchte Khadim helfen und in dem Ferienaus von Khadim und Anna eine Solaranlage installieren.

Bevor wir Gambia durchqueren, kaufen wir in der Apotheke noch Babymilchpulver für Bonsai. Diesmal wollen wir über Banjul fahren und die Fähre nehmen. Die andere Strecke über die Brücke kennen wir ja schon. Zuvor haben wir schon wieder viele Geschichten über Banjul gehört. Von schlechter Polizei, überall Korruption, viele Kontrollen usw. Auch hier gilt wieder, bevor wir was bestätigen können, überzeugen wir uns selber. Im Senegal werden die Pässe ausgestempelt und der Transitschein ausgestellt. Bezahlen müssen wir nichts.

In Gambia verlängern wir den Transitschein um drei Tage, Der Zoll erlaubt für den schnellen Transit nur den Weg über die Brücke, die Fähre ist davon ausgenommen. So haben wir mehr Zeit für Gambia und Banjul. Super

Pässe abgestempelt, Transitschein ok. Dann fragt die Polizei was Anja auf dem Arm hat. Sie antwortet:“ Eine Katze“

„Wo sind den die Papiere der Katze? Es ist nicht erlaubt Tiere ohne Papiere nach Gambia einzuführen.“

Von unserem bellenden Hund, der im Auto auf dem Fahrersitz Platz genommen hat, nimmt keiner Notiz.

Anja sagt: „Wir wollen die Katze garnicht einführen, wir haben sie hier in Gambia an der Straße gefunden. Wir wollen die Katze ausführen.“

„Ach ausführen“,sagt die Polizistin ,“das ist natürlich kein Problem, dafür brauchen wir keine Papiere.“ Sie schmunzelt und unter ihrem Schreibtisch schaut uns eine dicke Polizeikatze mit lautem Schnurren nach. So lernt Bonsai auch Gambia kennen. Korrupte Polizei können wir nicht bestätigen.

Wir nehmen eine sehr schöne Piste, die in der Regenzeit sicher nicht befahrbar ist.

Wir fahren zur Fähre nach Banjul und sind gespannt wie nun die Überfahrt klappt. Das Fährenpersonal am Hafen ist sehr hilfsbereit und zeigt uns den richtigen Weg. Hinter die Absperrung fahren, Ticket kaufen und auf zugewiesenem Parkplatz auf die Fähre warten. LKWs und Transporter müssen vor dm Ticketkauf auf die Waage. Dann wird der Ticketpreis errechnet. Wir haben etwas Zeit und kaufen noch frisch gebackenen Kuchen und kalte Getränke. Es ist wirklich sehr heiß heute. Unser Kleintier-Zoo hechelt vor sich hin.

Beim Be-und Entladen der Fähre kommt es zu kleineren Staus. Fußgänger, Leute mit Handkarren, Mopeds, PKW und LKW wollen alle gleichzeitig an Land. 

In Yayeme am Ferienhaus angekommen, installieren wir die Solaranlage, machen hier und da noch Reparaturarbeiten am Haus, (Türen streichen, Fenster verputzen, Fensterbänke anbringen usw.) und erkunden die Umgebung bis nach Palmerin. Kein Meer unmittelbar vor der Haustür, aber zum Fluß ist es auch nicht weit.

Dank der guten Pflege gedeiht Bonsai prächtig.

Another day in paradise….das Leben, so bunt wie Seifenblasen

10.10.-17.10.2021

Passend zu Jörgs Geburtstag fahren wir für ein paar Tage nach Point St. George. Ein kleiner, sehr, sehr, sehr ruhiger Ort am Casamance-Fluß, nicht weit weg von Kabrousse.

Dort treffen wir uns mit Eveline und Manfred wieder. Ein runder Geburtstag sollte schon ein bisschen gefeiert werden. Und was ist mit Geschenken?

Zuviel materieller Besitz macht auch nicht glücklich. Manfred und Eveline haben andere tolle Ideen. Das Frühstück für das Geburtstagskind wird mit lautem Topfschlagen (mangels Instrument )und einem Geburtstagsständchen eingeläutet.

Dann verschenken die beiden Kindheitserinnerungen in Form von Tausenden Seifenblasen. So kommt es, dass sich vier Erwachsene an diesen Tag mit Riesenseifenblasen ein wenig zum Deppen machen. Aber hey…. was zählt ist Spaß am Leben zu haben. Das Leben ist wie Seifenblasen, so schön bunt.


Und was soll es zum Abendessen geben? Jörg wünscht sich Kapitänsfisch, den er noch nie gegessen hat.

Lui fährt prompt mit seinem Boot zum Fischen raus. Als er zurück kommt, staunen wir nicht schlecht. Er hat zwei Kapitänsfische gefangen. Der große hat ca.10 Kg und der kleine 4 Kg. Na das wird zum Essen ja wohl reichen oder?

Ein Sonnenschutz muß her

10.10.2021

Wir haben uns eine neue Konstruktion gebaut. Als Sonnenschutz und/-oder Insektenschutz. Den Stoff kann man, wenn hinten die Stange ab ist ganz leicht abziehen und dann das Gestell in den Dachgepäckträger reinschieben. Die Längsschienen sind Edelstahl und die Querschiene ist Alu. Alles zusammen mit Näharbeiten für 50€.

Jetzt ist es möglich nachts die Sterne zu beobachten ohne gestochen zu werden und außerdem wenn es zu warm ist können wir beim schlafen die Türen offen lassen. Wurde gestern getestet. Es kam keine Mücke durch.

In der Ruhe liegt die Kraft

08.09- 9.10.2021

Eine Strandwanderung führt uns zu einer Moschee. Eine Openair-Moschee,sozusagen. Das müssen wir uns näher anschauen. Ein junger Mann kommt zu uns und erklärt uns die ganze Anlage. Früher habe sie seinem Vater gehört. Der sei aber schon vor einiger Zeit verstorben, so kümmere er sich nun um diesen besonderen Spirituellen Platz. Wir werden überall rumgeführt. Schuhe und Hund müssen solange am Eingangsbereich warten. 


An unserem Hippo hat ein Vogel begonnen sein Nest zu bauen. Stehen wir etwa schon zu lange hier?


Wir treffen uns mit Manfred und Eveline und verbringen ein paar schöne Tage zusammen am Strand. Mit deutscher und österreichischer Gründlichkeit wird erst einmal eine kleine Reinigung an dem Platz vorgenommen.

Nun nur noch Hippo Junior und den Roten Jumbo in die richtige Position bringen und unser Strandtreffen kann beginnen. Gemeinsames Kochen und Essen macht doppelt so viel Spaß.

Ein paar kleine Reparaturen stehen an.


Jeder hat so seine Aufgabe. Anja muss sich mal wieder mit der Kamera auseinander setzen. Wie war das noch gleich mit der ISO-Einstellung, der Blendenöffnung, der Belichtung usw? Manfred kann gute Tips geben. Eveline ist derweil mit dem Dekorieren der Palmen beschäftigt. So schön die Kunst und leider so schnell vergänglich.

Jörg interessiert sich unterdessen mehr für die Farbe Lila. Die nächsten 2 Wochen wird er garantiert für Aufsehen sorgen.


Gewitterwolken bäumen sich auf. Auch wenn es so aussieht, die Leute am Strand beten nicht zum Regengott. Es sind nur gemeinsame Dehnübungen nach einem Fußballspiel.

Okonomiyaki mit Tonkatsu-Soße

17.09.2021

Heute kochen wir mal Japanisch. Du denkst es ist kompliziert und du brauchst viele Zutaten? Nein, super einfach und wie immer mit nur wenigen Zutaten schnell hergestellt.

Auf Deutsch bedeutet Okonomi so viel wie „Geschmack“, „Belieben“ im Sinne von „was du willst“; yaki bedeutet „gebraten“ oder „gegrillt“. 

Es handelt sich hier um Kohlpfannkuchen mit Soße.

Zutaten für die Soße: 2 große reife Tomaten, 2-3 Zehen Knoblauch, 2TL Senf, 2EL Sojasoße, 1Bund Frühlingszwiebeln, 1 Stück Ingwer (ca.2cm), 

Zutaten für die Pfannkuchen: 300g Mehl, 1/2 Weiskohlkopf, 250ml Wasser, Salz und Pfeffer, Öl zum Braten

Zubereitung: Tomaten würfeln, Knoblauch und Ingwer schälen, den weißen Teil der Frühlingszwiebeln fein hacken, mit Senf und Sojasoße im Mixer verrühren.

Den grünen Teil der Frühlingszwiebeln fein schneiden und zum Dekorieren zur Seite stellen.

Den Kohl sehr fein schneiden und in etwas Salzwasser weich kochen, bis er eingefallen ist. Kohl ,Mehl und Wasser miteinander in einer Schüssel zu einem breiigen Teig vermengen. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Tipp: Du kannst hierfür auch das Kohlwasser vom Kochen verwenden.

Eine Pfanne mit Öl erhitzen und die Pfannkuchen von jeder Seite 8-10 Minuten goldbraun ausbacken. Mit Soße bestreichen und mit den Restlichen Frühlingszwiebeln garnieren. Sehr lecker dazu auch Vegane Mayonnaise.

Guten Appetit!

Es gibt Reis Baby Reis…

16.08 – 08.09.2021

Viele warten schon auf den nächsten Reisebericht von uns.
Zur Abwechslung schreiben wir mal einen Nichtreisebericht. Sozusagen einen Standortbericht. Angefangen mit der Regenzeit. Der Regen, eindeutig geringer als im letzen Jahr, aber dennoch nicht gerade wenig, hüllt die Casamance in ein üppiges Grün. Überall sprießen neue Pflanzen. Kleine Wege, die ein paar Tage zuvor noch begehbar waren, sind nun unwegsam und mit dichten Pflanzen zugewuchert.
Hier hilft oft nur der Einsatz unserer Machete.
Gewitter mit tollen Wolkenformationen kündigen den Regen an.

Die Schleusen öffnen sich und es schüttet in Sekundenschnelle wie aus Eimern. Wäsche gewaschen und auf der Leine zum Trocknen aufgehangen?
Pech gehabt, auf die nächsten Sonnenstrahlen warten. Eine schwüle Hitze begleitet uns den ganzen Tag und des Öfteren auch Nachts. Man kann rumjammern oder wie wir einfach die Regenzeit genießen. Wenn dich mal ein Schauer erwischt, was soll’s,der Regen ist immer warm.

Natürlich gibt es auch ein paar unangenehme Begleiter der Regenzeit. Mücken! Der gemeine Moskito hält sich in der Regenzeit nicht unbedingt an die Morgen- oder Abendstunden. Er sticht den ganzen Tag und wenn du kein Moskitonetz hast,auch die ganze Nacht. (Durch unsere Netze sind wir Nachts gut geschützt und Mückenfrei)

Die hohen Gräser und Pfützen bieten ideale Schlupfmöglichkeiten. Das Gute an der Sache, die einzelnen Stiche jucken nicht so doll. Das schlechte, die Masse juckt dann doch. Hier leistet uns unser Mücken-USB Stick bei Wanderungen am Strand und im Gras wunderbare Abhilfe. Den möchten wir nicht mehr missen.

Die meisten Senegalesen hier sind Selbstversorger. In der Regenzeit wird der sonst harte Boden für die Saat vorbereitet. Überall um uns herum wird Reis angepflanzt. Und sei die Fläche noch so klein.

Wir stehen zur Zeit bei unserem Freund Diego auf dessen Grund. Direkt neben uns hat er begonnen Süßkartoffel und Maniok anzubauen. Täglich sehen wir die Fortschritte der kleinen Pflanzen. Frischer geht nun wirklich nicht.

Mango, Papaya, Bananen, Avocados, Zitronen, Orangen, alles in unmittelbarer Nähe. 

Erinnert ihr euch noch an Agatha, der kleine Hundewelpe, mit dem Rudi im letzen Jahr noch gespielt hat?  

Etwas über ein Jahr alt, ist sie nun auch schon Mama geworden.7 kleine Welpen haben vor ein paar Wochen das Licht der Welt erblickt. Agatha kümmert sich rührend um sie. 

Natürlich herrscht hier und in anderen Ländern eine starke Überpopulation von Hunden Auch währe eine frühe Kastration besser. Süß sind sie trotzdem.


Auch von Princess möchten wir noch kurz berichten. Der kleine Welpe, kaum vier Monate und am Strand geboren, hat sich in eine lebensbedrohliche Situation gebracht.

Wie Hunde nun mal sind, hat er ein Stück Fisch gefunden und es direkt verschlungen.Dumm nur, das da noch ein Haken dran war, der natürlich, wie sollte es auch anderes sein, in ihrem Hals hängen blieb. Könnt ihr einen kleinen vor Schmerzen schreienden Hund ignorieren?
Katarina, am Strand sitzend, konnte es nicht. (Und am Rande erwähnt, währen wir da gewesen, hätten wir es auch nicht gekonnt.)

Sie hat sich den Hund geschnappt und ist mit ihm im Taxi nach Ziguinchor zum Tierarzt gefahren. Dort wurde die Kleine am Hals operiert und der Angelhaken aus der Speiseröhre entfernt.


Nach ein paar Tagen bangen, erfreut sich die kleine Princess nun bester Gesundheit und hat bei Katerina und Sada ein neues zu Hause gefunden. 


Jörg hat unterdessen für die Kleine schon eine gemütliche Hütte gebaut.

Bettruhe verordnet

27.07-15.08.2021

Ob uns Corona eingeholt hat, können wir nicht mit Sicherheit sagen. Alle Symptome sprechen jedenfalls dafür. Aus Dakar bringen wir Fieber, Husten, allgemeines Unwohlsein, Kopf-und Gliederschmerzen mit.

Wir verordnen uns Bettruhe und Isolation. Während Anja nur einen Tag Fieber hat, muß sich Jörg 12 Tage damit rumschlagen. Paracetamol zur Fiebersenkung verfehlt hier seine Wirkung. Hinzu kommt noch der Verlust des Geschmacksinns bei Jörg und des Geruchsinns bei Anja.

Diego schickt uns seinen Freund Paco vorbei. Sein Spezialgebiet ist hiesige Naturmedizin und Pflanzenheilkunde. Der Medizinmann verordnet uns eine Mischung aus Touklanöl und Honig 3x täglich zur Einnahme. Nach 3 Tagen ist Jörg völlig fieberfrei. Gegen den Husten helfen wir uns mit Oreganoöl. 3-4 Tropfen auf einen Liter heißem Wasser sind zum Inhalieren mehr als genug.

Bis auf den Geruchsinn bei Anja sind wir nach ein paar Tagen mit Hilfe traditioneller Behandlungsmethoden wieder völlig genesen. Und der Geruchsinn wird auch bald wieder kommen, daran besteht kein Zweifel.