Reisen

Ein Dachgepäckträger muß her.

05.03.- 07.03.2021

Warum kaufen, wenn man ihn selber bauen kann. Mit dem ortsansässigen Schlosser baut Jörg die Halterung für den Dachgepäckträger.

Doppelt verstärkt und geschweißt, sollte alles gut halten. Zum Schutz vor Korrosion werden die 8 Halter noch lackiert. 

Ein Dachgepäckträger muß her.

05.03.- 07.03.2021

Warum kaufen, wenn man ihn selber bauen kann. Mit dem ortsansässigen Schlosser baut Jörg die Halterung für den Dachgepäckträger. Doppelt verstärkt und geschweißt, sollte alles gut halten. Zum Schutz vor Korrosion werden die 8 Halter noch lackiert. 

Mehr zum Thema Hippo Junior findet ihr künftig auf unserer Internetseite unter Kategorien /Hippo Junior


Am Samstag morgen fahren wir nach Ziguinchor. Wir wollen noch ein paar Einkäufe für den kleinen Hippo tätigen. (Schrauben, Stoffe usw)

In Ziguinchor können wir kaum glauben, was wir dort sehen. In der Nacht von Freitag auf Samstag kam es in der Stadt zu Ausschreitungen zwischen den Menschen und der Polizei. Wir finden noch brennende Autoreifen auf der Strasse vor, teils abgebrannte Barrikaden und überall liegen Steine. Eine Straßenlaterne ist aus der Verankerung gerissen und liegt auf der Strasse. Schilder von Restaurants und Banken sind zerstört, abgerissen oder teilweise angebrannt. An einer Tankstelle wurden die Zapfsäulen zerstört, auch hier sieht man Brandspuren. Schwarzer Rauch und der Geruch von verbrannten Plastik liegt in der Luft.

Wir erfahren das es fast überall im Senegal in größeren Städten wie Dakar, Thies und Tambakunda zu Ausschreitungen gekommen ist. Aus Dakar bekommen wir von unserem Freund ein Video geschickt. Es zeigt Plünderungen von einem Auchan-Supermarkt.

Grund der Ausschreitungen scheint die Festnahme des Oppositionsführer Sonko zu sein. Er sollte zu Vergewaltigungsvorwürfen Stellung nehmen. Sonko weist dies als Versuch von Präsident Macky Sall zurück, ihn politisch diskreditieren zu wollen. Daraufhin kam es in den Städten zu Ausschreitungen. (Quelle: faz.net) Wir erfahren noch von unserem Freund, dass die Autobahn nach Dakar für ein paar Tage gesperrt sei. Nur gut das wir da zur Zeit sowieso nicht hinwollen.

Unsere Besorgungen sind schnell erledigt, und wir verziehen uns wieder in den Busch. Wieder ein Grund für uns größere Städte zu meiden.

Couscous mit Aubergine-Zucchini-Soße

05.03.2021

Zutaten: 1 mittlere Aubergine, 1-2 Zucchini,1 Zwiebel, 2 El.Tomatenmark, Öl zum anbraten,Salz, Pfeffer, Chili, Saft von 1 Zitrone

Aubergine und Zucchini waschen, Strunk entfernen und in kleine Stücke schneiden. Zwiebel schälen und ebenfalls in Stücke schneiden. Alles in einen Topf geben, mit Öl und dem Tomatenmark leicht anbraten, dann mit Wasser oder Gemüsebrühe ablöschen. Auf kleiner Flamme köcheln lassen, bis das Gemüse weich ist. In der Zwischenzeit eine halbe Tasse Couscous nach Packungangabe quellen lassen.

Die Gemüsesoße mit Pfeffer, Salz, Chili und Zitronensaft abschmecken.

Ein schnelles Gericht mit frischen Zutaten.

Guten Appetit.

Hippo Junior

12.02- 28.02.2021

So wie versprochen wird es jetzt mal Zeit über unser neues Projekt zu berichten.

Ein Toyota HZJ 76 hat den Weg zu uns gefunden. Aber erst einmal der Reihe nach. Ein lieber Freund machte uns im Internet darauf aufmerksam, dass das Fahrzeug in Dakar steht. Ehrlich gesagt, denken wir schon länger über etwas kleineres nach. Warum nicht mal anschauen. Also buchte Jörg einen Flug von Cap Skirring nach Dakar. Der Flieger braucht grad mal 50 Minuten. Mit Hippo hätten wir um Gambia herum fahren müssen, und drei Tage gebraucht. Während Jörg den Ausflug nach Dakar und Umgebung nutzt, um gleich unsere Freunde und Bekannten zu besuchen, und viele andere Angelegenheiten regelt, muß Anja Auto und Hund in Kabrousse hüten.
Der HZJ ist schnell besichtigt. Das Fahrzeug ist für seine elf Jahre in sehr gutem Zustand. Kein Reparaturstau und kein Rost. Nicht lange überlegt und gekauft.

Bis hier war es ja einfach.

Nun folgt die Ummeldung. Wer schon mal ein Auto in Deutschland umgemeldet hat, weiß bestimmt das man beim Straßenverkehrsamt etwas Zeit mitbringen muss. Hier sind wir in Afrika. Das Ummelden eines Fahrzeuges ist im Senegal sehr schwierig. Man wird von einem Büro ins nächste geschickt und hat jedesmal sehr lange Wartezeiten.Deswegen hat Jörg entschieden, die Ummeldung von jemanden machen zu lassen, der sich damit auskennt. Und trotzdem hat die ganze Prozedur noch 3 Tage gedauert. Nur gut, dass wir die Nummernschilder behalten konnten.

Jörg besorgt noch auf einem riesigen Teile-Markt zwei gute gebrauchte Sitze. Die alten waren nicht so bequem. Ach ja, man muss auch noch sowas wie TÜV machen. Hier genannt Technical Service. 

Interessanterweise muß im Senegal jedes Auto einmal im Jahr zum Technical Service. Nur wird wahrscheinlich nicht viel überprüft, so wie die Fahrzeuge hier zum Teil rum fahren. Nach dem TÜV bekommt man je einen Aufkleber an die Frontscheibe und in den Fahrzeugschein. 

Nach einer Woche endlich wieder in Kabrousse angekommen, steht der HZJ, genannt Hippo Junior, nun wie es sich für ein Buschtaxi gehört, an unserem Stellplatz im Busch.

Jetzt machen wir uns an den Ausbau. Der Toyota wird teilweise demontiert und mit neuer Farbe versehen. Im nahen Baumarkt finden wir, wie wir hoffen, einen hochwertigen Lack, der auch für Boote eingesetzt wird.


Das Buschtaxi wird in einem dunklen Grün lackiert und hebt sich kaum noch von seiner Umgebung ab.

Neue Projekte in Kabrousse

01.02 – 12.02.2021

Hochzeitseinladung die Zweite. Diesmal war es eine christliche Hochzeit in Kabrousse.

Die Kirche war voller als bei der Weihnachtsmesse. Der Priester hat wohl eine gute Ansprache gehalten, jedenfalls wurde oft applaudiert. Die eigentliche Trauung verlief wie in Europa. Nachdem sich Braut und Bräutigam das „Ja-Wort“ gaben, erfolgte der obligatorische Kuss (hier nur auf die Wange). Anschließend wurde eine Konfetti-Bombe gezündet und das Paar versank in einem glitzernden Konfetti-Regen. Die Frauen sprangen auf,warfen Reis und tanzten im Takt der Trommeln um das Brautpaar. Nach gut 10 Minuten konnte der Priester dann mit seiner Messe fortfahren.

Im Anschluss daran folgte wie auch beim letzen Mal die Megaparty. Zeit für uns, sich zu verkrümeln. Auf die Masse an Menschen hatten wir an dem heissen Tag so gar keine Lust.


Wir haben das Carnet de Passage nun, wenn auch mit erheblichen Zeitaufwand, bekommen. Nun könnten wir ja unsere Reise im Senegal fortsetzen und über die Grenzen nach Gambia weiterfahren. Das Risiko ist sehr hoch, nicht mehr nach Senegal einreisen zu dürfen, so bleiben wir erst einmal hier. 

Seit längerem schauen wir uns schon ein sehr schönes Grundstück mit Waldbewuchs an. Nicht das wir hier derzeit Wurzeln schlagen wollen, aber vielleicht ist es ein guter Ausgangspunkt für Reisen in die angrenzenden Länder. 2500 Quadratmeter für einen sehr verlockenden Preis. Wir reden mit dem Eigentümer und beschließen erst einmal „auf Probe zu Wohnen“ Kein Problem. So packen wir alles im Hippo zusammen und fahren ca.1km weiter in den Busch.

Nach einer kleineren Rodung haben wir einen schönen Platz zum Stehen errichtet. Hier können wir uns für die nächsten Wochen einrichten. Wie praktisch, den Brunnen vom Nachbarn können wir mitbenutzen. Wir stehen jetzt zwischen Mango-und Cashewbäumen, Palmen (Lieferanten für Palmwein), vielen Kräutern und Pflanzen deren Namen wir noch nicht kennen. Vieles ist essbar. 


Da wir keine Langeweile kennen, denken wir über ein neues Projekt nach.

Mehr zu dem Thema demnächst.

Es wird laut, heiß, bunt und schrill….

28.01 – 31.01.2021

…und warum?
Wir sind in Ziguinchor zu einer afrikanischen Hochzeit eingeladen.

Wie passend, wir können mit Hippo direkt dorthin fahren und auch dort übernachten. Das Zelt zum Feiern wird mittig auf der„Strasse“ aufgebaut. Für Autos gibt es nun kein Durchkommen mehr. Ist auch nicht schlimm, die Taxis, die ankommen, bringen eh nur Partygäste. Wir schütteln gefühlte 100 Hände.

Während man auf das Brautpaar wartet, wird getanzt und gefeiert. Natürlich werden hier keine Einladungen verschickt. Und auch keine Platzkarten ausgegeben.

Wir fragen wieviel Leute wohl kommen.
Als Antwort bekommen wir: „ zwischen 20 und 300“. 

„Und wie wird das Essen geplant?“

„Garnicht, warum soll man denn Essen planen“ kommt die Antwort.

Es gibt wie bei jeder Gelegenheit Ceebu Yapp.(Reis mit Fleisch)

Während die Feierlichkeiten schon 2 Stunden in Gang sind, wird angefangen zu Schmücken. So „keine „Planung währe in Deutschland undenkbar. Die großen Boxen, aus denen die Musik kommt, klingen für unsere Ohren sehr übersteuert und der Bass scheppert.


Irgendwann wird dann das Auto geschmückt und die Braut abgeholt.

Als das Fahrzeug zurück kommt, springen alle auf und laufen dorthin. Jeder will zuerst die Braut sehen. Vor lauter Gewusel kann man diese nur schwer ausmachen. Auch die Tradition, mit Reis schmeißen, kennt man hier. Der Unterschied ist nur das der Reis nicht liegen bleibt, sondern von herumlaufenden Hühnern und Ziegen direkt aufgefressen wird.


Gleichzeitig mit Eintreffen der Braut wird das Essen auf großen Tabletts serviert. Es bilden sich Gruppen um die einzelnen Tabletts. Gegessen wird wie immer mit den Fingern. Für uns wird separat Salat gemacht. Ist ja schon bekannt, dass Anja nur vegan isst. Wir essen im Haus bei der Familie. Vielleicht soll auch keiner sehen, dass die weißen Gäste kein Fleisch bekommen.;-)

Derweil ist die Braut auch schon wieder verschwunden.

Wie immer und überall in Afrika, wird sehr viel Wert auf Kleidung gelegt. Es ist ziemlich bunt. Zu Beginn des Festes kommen die Frauen in festlichen Kleidern. Nach ca. 1-2 Stunden ziehen sich die meisten wieder um. Eine Gruppe trägt nun türkis-orangefarbene Kleider, während die andere Gruppe Kleider in einen hell Stoff mit kleinem Muster gewählt hat. Hängt vielleicht damit zusammen, wer Freundin von Braut oder Bräutigam ist. So genau konnten wir das aber nicht in Erfahrung bringen. Es wird weiter getanzt. Dann kommt der Bräutigam und schüttelt ein paar Hände. Er ist genauso schnell wieder verschwunden wie die Braut.


Ein weiters Mal wird sich umgezogen. Die türkis-orange Fraktion ändert nun ihr Erscheinungsbild in grün-rot. Die anderen behalten die hellen Kleider an.

Tanzen nach rhythmischen Trommelklängen. Leider immer noch mit schlecht klingenden Boxen. Egal

Es wird dunkel. Nun lässt sich auch das Brautpaar blicken. Diesmal sogar zusammen. Posieren für Fotos, gefolgt von einem Tanz und weiteren Fotos. Und beide sind wieder verschwunden.


Es wird auch ohne das Paar weitergefeiert. Die Musik verstummt erst, als der Muezzin um 5 Uhe zum Gebet ruft. Von da an wird nur noch gesungen.(ohne Musik)

Nahtlos geht es für einige in das Frühstück über. 


Es wird heiß um uns

16.01- 28.01.2021

Wir stehen also noch in Kabrousse. Es zieht schwarzer Qualm auf. Wie üblich werden wohl wieder irgendwelche Blätterhaufen und Mühl verbrannt. Also alles wie gewohnt. Doch als wir ca.100m von uns höhere Flammen aufkommen sehen, ist nachschauen dann doch wohl besser. Wir hören die Feuerwehr anrücken. Es stellt sich heraus,das ein mit Gras gedecktes Einfamilienhaus brannte. Ebenso auch das mit Gras gedeckte Dach des Eingangstores. Die Feuerwehr versuchte das Feuer zu löschen, was mit ihrem wenigen Wasser und dem Wind nicht funktionierte. Durch den Funkenflug fing dann das Dach eines ebenso schönes Einfamilienhauses in ca.80m Entfernung auch Feuer.
Bevor die Feuerwehr merkte, dass es dort brennt, stand es schon lichterloh in Flammen.

Alles spielte sich nicht weit von unserem Standplatz ab. Ein zweiter Löschwagen kam. Und wir packten schon mal vorsorglich alles ein, damit wir ggf.schnell wegfahren konnten. Nach ca. 4 Stunden war durch die Feuerwehr alles gelöscht und das ganze Grasdach heruntergerissenen. Entwarnung. Wir konnten auf dem Platz stehen bleiben. Ist nochmal alles gut gegangen.

Unser Carnet de Passage läuft zum Ende des Monats ab. Also verlassen wir den Platz und fahren nach Ziguinchor zur Verlängerung. Im Dezember waren wir schon bei der Zollbehörde und fragten nach dem Stempel für die Verlängerung. Man sagte uns kein Problem aber es währe noch zu früh zum Abstempeln und wir sollten eine Woche vor Ablauf wiederkommen. Ok, wir sind jetzt da und fragen nochmal nach dem Stempel. Nun sagt man uns, dass es nicht in Ziguinchor geht, sondern nur in Dakar. Wir erklären das wir nicht nach Dakar fahren können, wegen Corona und geschlossener Grenze nach Gambia. Der Zollbeamte setzt ein Schreiben auf, fragt in Dakar nach der Vorgehensweise in diesem Fall. Und teilt uns mit das er unsere Papiere mit dem Flieger nach Dakar schickt. Würde aber 3-4 Tage dauern. Was für ein Aufwand für einen Stempel. Wir haben keine Wahl und müssen ein paar Tage warten.
Kurz entschlossen fahren wir nach Kafountine und besuchen Stef für ein paar Tage. Jörg hilft dort derweil noch beim Verputzen eines neuen Gästehauses

und Anja erntet Moringa zum Trocknen.
3 Tage sind schnell um, leider müssen wir heute wegen dem Carnet wieder zurück nach Ziguinchor fahren.

Impfung im Senegal

15.01.2021

Mitte Januar, wir verfolgen in den Medien die Diskussionen über Impfpflicht in Deutschland. Die Informationen muß jeder für sich filtern und schauen was für ihn selber wichtig ist.

Wir mussten uns hier mit der Impfpflicht für Rudi auseinander setzen. Die Tollwutimpfung stand wieder an. Für einen reibungslosen Grenzübertritt, falls die Grenzen mal wieder geöffnet sein sollten, ist es Pflicht.

In Kabrousse gibt es einen Tierarzt, Also ein kurzer Spaziergang dorthin.

Die Behandlung war einfach. Der Esstisch im Hof wird freigeräumt und Rudi drauf platziert, die anstehenden Impfungen werden besprochen. Dr. Coly überzeugt Rudi mit seiner ruhigen, gelassenen Art. Der Hund zeigt keinerlei Angst. Vielleicht weil hier so rein garnichts nach Praxis ausschaut. Eine Spritze und es besteht wieder Impfschutz. Eintragung und Stempel im Heimtierausweis. Fertig

Die Produkte, die hier verwendet werden, sind die selben wie in Deutschland. Nur der Preis ist günstiger.

Rudi freut sich nach der Behandlung und will sofort wieder Hühner jagen.

Happy New Year 2021

31.12.2020 – 01.01.2021

Was soll man über das Jahr 2020 noch schreiben. Jeder hat ja genug in den Nachrichten mitbekommen und kann sich seine eigene Meinung bilden.

Für uns war es ein sehr spannendes Jahr in Afrika. Mal sehen wie es nun weiter geht.

Ist Reisen für uns in 2021 wieder möglich oder müssen wir weiter abwarten? Man wird sehen.

Zum Jahresende haben wir noch ein nettes Buch ausgelesen. Es ist von Mara Andeck. Der Titel ist so schön passend : „Wenn das Leben Dich nervt, streu Glitter drauf.“

In diesem Sinne wünschen wir unseren Familien, Freunden, Bekannten und all unseren Lesern ein schönes Silvester und ein tolles Jahr 2021.

Happy New Year

Und denkt immer dran:

Wenn das Leben euch nervt, streut Glitter drauf.

Weihnachten in Kabrousse

25.12.2020

Uns interessiert wie hier in Kabrousse die Christen Weihnachten feiern. Wie auch in Deutschland, findet am 24.12 eine Spätmesse um 22 Uhr statt.
Am 25.12 wird die Messe um 10 Uhr morgens abgehalten.

So besuchten wir heute am 25.12 die Messe in der katholischen Kirche.

Die Kirche ist einfach gehalten. Prunk sucht man hier vergebens. Es zählt mehr der Glaube. Anfänglich war die Kirche noch recht leer, füllte sich aber zunehmend.


Es waren bestimmt mehr als 300 Leute anwesend. Alle waren sehr gut gekleidet. Wir kamen uns ein wenig „underdresst“ vor.

Der Kirchenchor wurde durch rhythmische Trommelklänge begleitet. Die Lieder werden in Wolof, Jola, Französisch und teilweise in Englisch vorgetragen. Mit den Rhythmen der Trommeln kommt augenblicklich gute Laune auf. Es klinkt so ganz anderes als in Europa und man wird vom Rhythmus schnell mitgerissen.


Wir sind weder katholisch noch sehr gläubig, trotzdem war es für uns sehr schön und interessant an dieser Weihnachtsmesse teilzunehmen.


Am Abend gab es bei Djego noch eine kleine Weihnachtsparty am Strand. Wir waren insgesamt 12 Leute. Tom hat gekocht, von Anja gab es den Nachtisch, Musik und Tanz von allen. Rudi hat sich wie immer um nichts außer spielen gekümmert. Was für ein schöner Abschluss vom Weihnachtstag

Oh Schreck, ein Teil von Zahn ist weg.

30.11- 22.12.2020

Man wie schnell die Zeit vergeht.Eben noch die Bienenwachskerzen gemacht und schon ist der vierte Advent vorbei.

Wir genießen die Zeit in Kabrousse und ab-und-zu ein Essen bei Djego im Restaurant. Er zaubert uns immer wieder leckere Gerichte.


Diesmal laden wir zum Ente-Essen ein und besorgen die Zutaten . Djego kocht für alle.(für Anja natürlich vegan) Hier gehst du nicht in den Supermarkt und kaufst einfach Ente. Hier fragst du jemanden, ob er jemanden kennt der eine Ente verkaufen würde. Hat auch geklappt, das Produkt ist absolut frisch. Grund für den Veganer heute zu streiken.


Die Lichterkette wollten wir eigentlich zu Weihnachten im WoMo aufhängen, sieht jedoch bei Djego viel besser aus. So wechselt sie den Besitzer.


Leider wurde vor drei Wochen Jörgs Fahrrad gekaut. Genaugenommen ist es ja gar nicht weg, es benutzt nur ein anderer.😂 Vielleicht bekommen wir es ja wieder. Alle wollen hier die Augen offen halten, und uns Bescheid sagen, wenn sie es sehen. Hier sagt man Inschallah oder wenn Allah will.

Nach rund 6 Monaten treffen wir Marion und Jürgen wieder und stehen nun ein paar Tage zusammen. Schön die beiden mal wieder zu sehen.

Es stand auch ein Zahnarztbesuch an. Bei Anja hatte sich ein Keramikinlay an einem Zahn verabschiedet. Jetzt denken bestimmt alle: “oh je, ein Zahnarztbesuch in Afrika, das kann ja heiter werden.“ Wir hatten einen Zahnarzt in Spanien und einen in Marokko. Warum nicht auch einen im Senegal. Ein Zahnarzt in Ziguinchor wurde schnell gefunden. Also auf nach Ziguinchor. Die Consultation beim Zahnarzt kostet 2000 CFA pro Person.(ungefähr 3,08€)

Anja sagt vorsichtshalber noch das sie keine Amalgamfüllung will. Die Zahnärztin lacht und meint das sie das Material hier nur auf ausdrückliche Nachfrage verwenden. Wie komisch, in Deutschland gehört Amalgam immer noch zur Grundversorgung.
Der Zahn wird mit einem neuartigen Kunststoffmaterial (fast identische Eigenschaften wie Keramik ) wieder aufgebaut. Die Zahnärztin arbeitet sehr präzise, keine Schmerzen, keine Betäubung.

Jörg läßt noch eine Zahnreinigung machen.

Auch hier eine sehr gründliche Arbeit. Unser Bonusheft wird noch abgestempelt. Man weiß ja nie, wann man wieder in Deutschland ist.
Für alles zusammen 60€ ,da kann man nicht meckern.
Arbeit und verwendetes Material finden unsere Zustimmung. Nun gehts zurück nach Kabrousse. 

Dumplings mit Gemüsefüllung

Dumplings sind kleine chinesische / japanische Teigtaschen hier natürlich vegan und mit Gemüse gefüllt. Sie werden gedünstet oder gebraten. Ich habe mich hier für die gebratene Variante entschieden.

Hier stelle ich ein vereinfachtes Rezept vor, was natürlich WoMo geeignet ist.

Zutaten für den Teig:

300 g Weizenmehl, 1/2 Tl Salz, 1 El Öl, 160-180 ml heißes Wasser

Zutaten für die Gemüsefüllung:

Ich habe hier, Weißkohl, Karotten, Zwiebel und Knoblauch verwendet. Im Prinzip ist jedes Gemüse ,Pilze und auch frischer Ingwer möglich.

Zutaten für den Dip:

Sojasauce,Zucker und Esseig

Zubereitung.

Mehl und Salz vermischen, mit dem Wasser und Öl zu einen Teig verkneten. (Darf nicht mehr kleben) und in einer Plastikdose für mindestens 30 min in den Kühlschrank geben. Anschließend auf der bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und mit einem Glas kleine Kreise ausstechen.( ca.8 cm Durchmesser)

Das Gemüse sehr fein schneiden, alles vermischen und nach Geschmack mit Pfeffer, Salz , Chilli oder anderen Gewürzen abschmecken.

Je einen Teigkreis mit einen TL Gemüse füllen, zusammen klappen und an den Rändern festdrücken. ( das ist natürlich nicht die original chinesische Falttechnik des Dumplings.)

Die Dumplings in einer Pfanne mit etwas Öl braten, bis sie leicht gebräunt sind.

Für den Dip Sojasoße, Zucker und Essig nach Geschmack mischen. Dazu paßt noch Reis.

Guten Appetit bei dem vereinfachten Dumplings-Rezept.

Hier sieht man wie fein das Gemüse geschnitten ist. Wurde hier auch noch als Salatbeilge verwendet.

Vier Kerzen im Dezember

29.11.2020

Passend zum 1. Advent habe ich mir überlegt, wie man Kerzen im WoMo einfach mal selber herstellen kann.

Du brauchst Bienenwachs- Pastillen (gibt es beim ortsansässigen Imker),

je 4 Gläser, Unterlegscheiben und Zahnstocher, 

Paketschnur ( aus Baumwolle oder anderes Naturgarn), 

Das Bienenwachs in einem Glasgefäß im Wasserbad erhitzen. Immer nur kleine Mengen vom Bienenwachs zugeben, dann löst es sich schneller auf.

Je ein Stück Paketschnur (etwas länger als die Glashöhe) an eine Unterlegscheibe knoten. 2 oder 3 Bienenwachspastillen unter den Unterlegscheiben andrücken und den „Docht“ mit Hilfe des Zahnstochers mittig im Glas platzieren.

Nun nur noch das geschmolzene Bienenwachs in die Gläser gießen, erkalten lassen. Und schon sind die Bienenwachskerzen einsatzbereit.


Holz für Tische und Bänke

29.11.2020

Seit einer Woche stehen wir nun schon am Cap. Urlaub vom Umbau sozusagen. Wir genießen saubere Strände, gehen jeden Tag schwimmen. Und machen lange Spaziergänge. Touristen sind so gut wie keine da.

Abends gehen wir in einer kleinen Strandbude essen. Für den Einen gab es frischen Barrakuda und für den Anderen leckeres Gemüse. 3000 CFA fürs Essen, umgerechnet 4,60€, da kann man sehr gut satt werden.

Einige Jungs treiben noch Sport. Ein bisschen Posing gehört natürlich auch dazu.


Ein vor rund 20 Jahren geschlossenes Hotel bietet eine schöne Fotokulisse.

Am Strand treffen wir Tom aus den USA. Kommen ins Gespräch. Er ist Gründer von Kova-Projekt und versucht durch Spenden das ein oder andere Projekt in Afrika auf die Beine zu stellen. https://www.kovaproject.org/

Er erzählt uns, dass die Lycee Kabrousse (High School von Kabrousse mit ca.1100 Schülern) ein paar helfende Hände braucht. Die Tische und Bänke in den 30 Klassenzimmern benötigen dringend eine Reparatur. Mit unseren Maschinen sind wir herzlich willkommen. Am nächsten Morgen, pünktlich mit Schulbeginn stehen wir vor der Schule bereit. 

Vor -und Nach den Unterrichtsstunden werden die Tische und Bänke repariert. Die Schüler haben bis Mittags Unterricht, wegen der Hitze folgt eine mehrstündige Pause. Ab ca. 16 Uhr geht es dann mit dem Unterricht weiter. Wenn man bedenkt, das die Schüler aus der gesamten Umgebung kommen, ist das schon ein langer Tag. Es ist interessant, aber auch sehr anstrengend, mit den engagierten Jugendlichen in den überfüllten Klassenräumen, die Sachen zu reparieren.

Guter Stoff

02.11- 19.11.2020

Wir sind, wie ja schon berichtet, seit etwas längerer Zeit in Ziguinchor. Unsere Bremse ist wieder heil. Nun berichten wir über unser neues Projekt.

Wir sitzen also in unserem Hippo machen uns ein paar Gedanken, ob wir unser Bett verbreitern. Wir haben uns in den 3,5 Jahren zwar an unsere 1,10 Breite gewöhnt, aber warum nicht mal was verändern. Gerade bei den warmen nächtlichen Temperaturen ist ein bisschen mehr Platz doch schöner.

Der Umbau geht aber nur, wenn wir das Bett quer setzen. Das bedeutet im gleichen Zug, das der Wassertank unterm Bett weg muss. Auch das Bad muß für unsere Idee weichen. Dann können wir ja noch die Küche auf der anderen Seite platzieren. Die Ideen wachsen.

Und wir spinnen weiter: „Ein kompletter Umbau währe doch auch nicht schlecht.“ Es ist schon was anderes, ob man sein WoMo nur im Urlaub nutzt oder drin lebt. Die Beanspruchung ist weitaus höher und das Interieur ist ja auch schon etwas in die Jahre gekommen.

Also ein total Umbau, warum nicht?

Und hier kommt die Challenge : „Ist es möglich ein WoMo nach europäischen Standard, auf afrikanischem Boden, mit begrenzten Möglichkeiten und dazu noch an einem öffentlichen Ort (wir stehen direkt vor dem Stadion), umzubauen?“ 

Unsere Interesse für das neue Projekt ist geweckt.

Insbesondere wollen wir auch unsere Erfahrungen nach 3,5 Jahren wohnen im WoMo mit einfließen lassen. Reparaturen sollen so einfach wie möglich sein.

So sehen die ersten Baumaßnahmen aus :

  1. Der 250 Liter Wassertank wird entfernt.Wir stellen auf Wasserkanister um.(haben dann 13 Kanister a 20 Liter Wasser) Ihr fragt euch sicher warum wir das machen. Man kann mit einen großen Wassertank doch ziemlich lange autark stehen und es ist doch so bequem. Ja alles richtig. Jedoch haben sich für uns auch einige Nachteile herausgestellt. Auf die wir im weiteren Bericht noch eingehen werden.
  2. Abbau der Abflussrohre und Wasserleitungen
  3. Elektrik optimieren
  4. Abbau von Bad, Küche und Bett

Unser Plan sieht vor :

  1.   Vergrößerung des Bettes auf 1,40m
  2.   Die Küche soll auf die andere Seite
  3. Vergrößerung der Sitzgruppe 
  4. Alle Wände weiß streichen
  5. Unsere Trockentoilette bekommt eine eigene Garage

Ein Umbau von 6 Quadratmetern während man gleichzeitig darin wohnt und Kisten und Klamotten nur begrenzt draußen lagern kann, ist schon eine Herausforderung.

Der Abbau ist schnell erledigt. Um unser Auto sammelt sich das Baumaterial.

Wir versuchen so viel wie möglich von unseren ausgebauten Materialien wieder zu verwenden. Das spart Ressourcen und Geld. Trotzdem fällt der ein oder andere Weg zum „Baumarkt“ an.

Hier finden wir fast alles was wir benötigen. Farbe, Pinsel, Schrauben. Wir brauchen noch etwas Verdünnung. Die bekommen wir in Weinflaschen abgefüllt. Noch ein schönes Etikett drauf. Fertig.

Auch eine Art von Recycling. Hoffen wir mal das alle diejenigen, die Verdünnung zu Hause haben, auch lesen können.

Wir benötigen noch ein paar Sperrholzplatten. Qualität hat ihren Preis und der ist sehr günstig. Die Platten sind teilweise so krumm, dass wir viel Verschnitt haben.

Ein guter Stoff für unsere neue Sitzecke wird ausgesucht, dazu Schaumstoff für die Sitzpolster. Diese lassen wir vor Ort anfertigen. Einen Tag später können wir sie schon abholen. Die neue Matratze holen wir unterdessen mit dem Fahrrad ab.

Der Umbau geht zügig voran. Und nach knapp zwei Wochen ist bis auf ein paar Kleinigkeiten alles fertig gestellt. Nur am Rande bemerkt, wir haben jeden Tag so um die 35 Grad. Die Afrikaner sind sehr erstaunt, wie schnell die „Deutschen“ die Sache angehen. Das sind sie nicht gewohnt.

Das Ergebnis gefällt uns gut. Der Raum wirkt größer, heller und moderner. Die restlichen kleinen Arbeiten werden wir unterwegs noch fertig stellen. Für die nicht mehr benötigten Materialen wurden schnell Abnehmer gefunden. Es gibt immer jemanden, der etwas brauchen kann. So sind wir wieder in unserem Element. Verkaufen, Verschenken oder einfach Tauschen.


Hier im Anschluss noch die Auflistung der Vor und Nachteile die sich für uns gezeigt haben.

250 L Wassertank

Vorteile:

– großer Wasservorrat bequem verfügbar

Nachteile:

– schlechte Reinigung vom Wassertank

– längere Standzeit des Wassers

– Befüllung mit Schlauch oder umständlich mit Gießkanne

– oft war die Entnahme aus Brunnen mit einer normalen Pumpe nicht möglich, weil der Wasserstand sehr tief war.

Wasserkanister

Vorteile: 

  – leichte und unkomplizierte Befüllung

– leichte Reinigung

 – leichter Austausch bei Defekt

– man bekommt überall mal schnell einen Kanister Wasser gefüllt

– Kanister und Filteranlage stehen direkt unter der Spühlschüssel, daher kurze Wege und Leitungen (weniger Anfällig für Undichtigkeiten)

Nachteile:

– nicht so komfortabel da man die Kanister tragen, heben und austauschen muss

Abwasserleitung:

Vorteile:

– Wasser läuft aus der Spüle automatisch weg

Nachteile:

– wenn das Auto nicht gerade steht, läuft das Wasser nicht gut ab.

– Abwasserrohre riechen oft unangenehm 

Ohne Abwasserleitungen

Vorteile:

– alle Löcher im Boden (ehemals Ablauf für Dusche, Küche usw.) werden dicht verschlossen. So haben Krabbeltiere und Nager einen schwereren Zugang.

Nachteile:

– Das Abwasser, was jetzt in der Schüssel ist, muß rausgetragen werden

Nun wird der ein oder andere wohl sagen: „back to the roots, ist ja super, aber was ist mit duschen?“ Da wir eh die Außenduscher sind, stellt sich für uns die Frage nicht. Unsere Dusche hatten wir wohl in der ganzen Zeit 3x benutzt.

„Ja aber wo wollt ihr duschen wenn es nicht so warm ist, bei Regen oder im Winter?“

Dann werden wir uns was neues einfallen lassen.Vielleicht bauen wir dann eine Dusche im Eingangsbereich. Ist eh besser, da die Feuchtigkeit so schneller abzieht.

Als Nächstes werden wir uns noch um einen Tisch für die Sitzgruppe und den Boden kümmern.

Die Umsetzung des Projekts hat trotz vielem Hin-und Herräumen Spaß gemacht. Die Temperaturen waren jedoch sehr schweißtreibend. Nun geht es Ende der Woche erst einmal wieder auf Tour nach Cap Skirring.