Was soll man über das Jahr 2020 noch schreiben. Jeder hat ja genug in den Nachrichten mitbekommen und kann sich seine eigene Meinung bilden.
Für uns war es ein sehr spannendes Jahr in Afrika. Mal sehen wie es nun weiter geht.
Ist Reisen für uns in 2021 wieder möglich oder müssen wir weiter abwarten? Man wird sehen.
Zum Jahresende haben wir noch ein nettes Buch ausgelesen. Es ist von Mara Andeck. Der Titel ist so schön passend : „Wenn das Leben Dich nervt, streu Glitter drauf.“
In diesem Sinne wünschen wir unseren Familien, Freunden, Bekannten und all unseren Lesern ein schönes Silvester und ein tolles Jahr 2021.
Uns interessiert wie hier in Kabrousse die Christen Weihnachten feiern. Wie auch in Deutschland, findet am 24.12 eine Spätmesse um 22 Uhr statt. Am 25.12 wird die Messe um 10 Uhr morgens abgehalten.
So besuchten wir heute am 25.12 die Messe in der katholischen Kirche.
Die Kirche ist einfach gehalten. Prunk sucht man hier vergebens. Es zählt mehr der Glaube. Anfänglich war die Kirche noch recht leer, füllte sich aber zunehmend.
Es waren bestimmt mehr als 300 Leute anwesend. Alle waren sehr gut gekleidet. Wir kamen uns ein wenig „underdresst“ vor.
Der Kirchenchor wurde durch rhythmische Trommelklänge begleitet. Die Lieder werden in Wolof, Jola, Französisch und teilweise in Englisch vorgetragen. Mit den Rhythmen der Trommeln kommt augenblicklich gute Laune auf. Es klinkt so ganz anderes als in Europa und man wird vom Rhythmus schnell mitgerissen.
Wir sind weder katholisch noch sehr gläubig, trotzdem war es für uns sehr schön und interessant an dieser Weihnachtsmesse teilzunehmen.
Am Abend gab es bei Djego noch eine kleine Weihnachtsparty am Strand. Wir waren insgesamt 12 Leute. Tom hat gekocht, von Anja gab es den Nachtisch, Musik und Tanz von allen. Rudi hat sich wie immer um nichts außer spielen gekümmert. Was für ein schöner Abschluss vom Weihnachtstag
Man wie schnell die Zeit vergeht.Eben noch die Bienenwachskerzen gemacht und schon ist der vierte Advent vorbei.
Wir genießen die Zeit in Kabrousse und ab-und-zu ein Essen bei Djego im Restaurant. Er zaubert uns immer wieder leckere Gerichte.
Diesmal laden wir zum Ente-Essen ein und besorgen die Zutaten . Djego kocht für alle.(für Anja natürlich vegan) Hier gehst du nicht in den Supermarkt und kaufst einfach Ente. Hier fragst du jemanden, ob er jemanden kennt der eine Ente verkaufen würde. Hat auch geklappt, das Produkt ist absolut frisch. Grund für den Veganer heute zu streiken.
Die Lichterkette wollten wir eigentlich zu Weihnachten im WoMo aufhängen, sieht jedoch bei Djego viel besser aus. So wechselt sie den Besitzer.
Leider wurde vor drei Wochen Jörgs Fahrrad gekaut. Genaugenommen ist es ja gar nicht weg, es benutzt nur ein anderer.😂 Vielleicht bekommen wir es ja wieder. Alle wollen hier die Augen offen halten, und uns Bescheid sagen, wenn sie es sehen. Hier sagt man Inschallah oder wenn Allah will.
Nach rund 6 Monaten treffen wir Marion und Jürgen wieder und stehen nun ein paar Tage zusammen. Schön die beiden mal wieder zu sehen.
Es stand auch ein Zahnarztbesuch an. Bei Anja hatte sich ein Keramikinlay an einem Zahn verabschiedet. Jetzt denken bestimmt alle: “oh je, ein Zahnarztbesuch in Afrika, das kann ja heiter werden.“ Wir hatten einen Zahnarzt in Spanien und einen in Marokko. Warum nicht auch einen im Senegal. Ein Zahnarzt in Ziguinchor wurde schnell gefunden. Also auf nach Ziguinchor. Die Consultation beim Zahnarzt kostet 2000 CFA pro Person.(ungefähr 3,08€)
Anja sagt vorsichtshalber noch das sie keine Amalgamfüllung will. Die Zahnärztin lacht und meint das sie das Material hier nur auf ausdrückliche Nachfrage verwenden. Wie komisch, in Deutschland gehört Amalgam immer noch zur Grundversorgung. Der Zahn wird mit einem neuartigen Kunststoffmaterial (fast identische Eigenschaften wie Keramik ) wieder aufgebaut. Die Zahnärztin arbeitet sehr präzise, keine Schmerzen, keine Betäubung.
Jörg läßt noch eine Zahnreinigung machen.
Auch hier eine sehr gründliche Arbeit. Unser Bonusheft wird noch abgestempelt. Man weiß ja nie, wann man wieder in Deutschland ist. Für alles zusammen 60€ ,da kann man nicht meckern. Arbeit und verwendetes Material finden unsere Zustimmung. Nun gehts zurück nach Kabrousse.
Passend zum 1. Advent habe ich mir überlegt, wie man Kerzen im WoMo einfach mal selber herstellen kann.
Du brauchst Bienenwachs- Pastillen (gibt es beim ortsansässigen Imker),
je 4 Gläser, Unterlegscheiben und Zahnstocher,
Paketschnur ( aus Baumwolle oder anderes Naturgarn),
Das Bienenwachs in einem Glasgefäß im Wasserbad erhitzen. Immer nur kleine Mengen vom Bienenwachs zugeben, dann löst es sich schneller auf.
Je ein Stück Paketschnur (etwas länger als die Glashöhe) an eine Unterlegscheibe knoten. 2 oder 3 Bienenwachspastillen unter den Unterlegscheiben andrücken und den „Docht“ mit Hilfe des Zahnstochers mittig im Glas platzieren.
Nun nur noch das geschmolzene Bienenwachs in die Gläser gießen, erkalten lassen. Und schon sind die Bienenwachskerzen einsatzbereit.
Seit einer Woche stehen wir nun schon am Cap. Urlaub vom Umbau sozusagen. Wir genießen saubere Strände, gehen jeden Tag schwimmen. Und machen lange Spaziergänge. Touristen sind so gut wie keine da.
Abends gehen wir in einer kleinen Strandbude essen. Für den Einen gab es frischen Barrakuda und für den Anderen leckeres Gemüse. 3000 CFA fürs Essen, umgerechnet 4,60€, da kann man sehr gut satt werden.
Einige Jungs treiben noch Sport. Ein bisschen Posing gehört natürlich auch dazu.
Ein vor rund 20 Jahren geschlossenes Hotel bietet eine schöne Fotokulisse.
Am Strand treffen wir Tom aus den USA. Kommen ins Gespräch. Er ist Gründer von Kova-Projekt und versucht durch Spenden das ein oder andere Projekt in Afrika auf die Beine zu stellen. https://www.kovaproject.org/
Er erzählt uns, dass die Lycee Kabrousse (High School von Kabrousse mit ca.1100 Schülern) ein paar helfende Hände braucht. Die Tische und Bänke in den 30 Klassenzimmern benötigen dringend eine Reparatur. Mit unseren Maschinen sind wir herzlich willkommen. Am nächsten Morgen, pünktlich mit Schulbeginn stehen wir vor der Schule bereit.
Vor -und Nach den Unterrichtsstunden werden die Tische und Bänke repariert. Die Schüler haben bis Mittags Unterricht, wegen der Hitze folgt eine mehrstündige Pause. Ab ca. 16 Uhr geht es dann mit dem Unterricht weiter. Wenn man bedenkt, das die Schüler aus der gesamten Umgebung kommen, ist das schon ein langer Tag. Es ist interessant, aber auch sehr anstrengend, mit den engagierten Jugendlichen in den überfüllten Klassenräumen, die Sachen zu reparieren.
Wir sind, wie ja schon berichtet, seit etwas längerer Zeit in Ziguinchor. Unsere Bremse ist wieder heil. Nun berichten wir über unser neues Projekt.
Wir sitzen also in unserem Hippo machen uns ein paar Gedanken, ob wir unser Bett verbreitern. Wir haben uns in den 3,5 Jahren zwar an unsere 1,10 Breite gewöhnt, aber warum nicht mal was verändern. Gerade bei den warmen nächtlichen Temperaturen ist ein bisschen mehr Platz doch schöner.
Der Umbau geht aber nur, wenn wir das Bett quer setzen. Das bedeutet im gleichen Zug, das der Wassertank unterm Bett weg muss. Auch das Bad muß für unsere Idee weichen. Dann können wir ja noch die Küche auf der anderen Seite platzieren. Die Ideen wachsen.
Und wir spinnen weiter: „Ein kompletter Umbau währe doch auch nicht schlecht.“ Es ist schon was anderes, ob man sein WoMo nur im Urlaub nutzt oder drin lebt. Die Beanspruchung ist weitaus höher und das Interieur ist ja auch schon etwas in die Jahre gekommen.
Also ein total Umbau, warum nicht?
Und hier kommt die Challenge : „Ist es möglich ein WoMo nach europäischen Standard, auf afrikanischem Boden, mit begrenzten Möglichkeiten und dazu noch an einem öffentlichen Ort (wir stehen direkt vor dem Stadion), umzubauen?“
Unsere Interesse für das neue Projekt ist geweckt.
Insbesondere wollen wir auch unsere Erfahrungen nach 3,5 Jahren wohnen im WoMo mit einfließen lassen. Reparaturen sollen so einfach wie möglich sein.
So sehen die ersten Baumaßnahmen aus :
Der 250 Liter Wassertank wird entfernt.Wir stellen auf Wasserkanister um.(haben dann 13 Kanister a 20 Liter Wasser) Ihr fragt euch sicher warum wir das machen. Man kann mit einen großen Wassertank doch ziemlich lange autark stehen und es ist doch so bequem. Ja alles richtig. Jedoch haben sich für uns auch einige Nachteile herausgestellt. Auf die wir im weiteren Bericht noch eingehen werden.
Abbau der Abflussrohre und Wasserleitungen
Elektrik optimieren
Abbau von Bad, Küche und Bett
Unser Plan sieht vor :
Vergrößerung des Bettes auf 1,40m
Die Küche soll auf die andere Seite
Vergrößerung der Sitzgruppe
Alle Wände weiß streichen
Unsere Trockentoilette bekommt eine eigene Garage
Ein Umbau von 6 Quadratmetern während man gleichzeitig darin wohnt und Kisten und Klamotten nur begrenzt draußen lagern kann, ist schon eine Herausforderung.
Der Abbau ist schnell erledigt. Um unser Auto sammelt sich das Baumaterial.
Wir versuchen so viel wie möglich von unseren ausgebauten Materialien wieder zu verwenden. Das spart Ressourcen und Geld. Trotzdem fällt der ein oder andere Weg zum „Baumarkt“ an.
Hier finden wir fast alles was wir benötigen. Farbe, Pinsel, Schrauben. Wir brauchen noch etwas Verdünnung. Die bekommen wir in Weinflaschen abgefüllt. Noch ein schönes Etikett drauf. Fertig.
Auch eine Art von Recycling. Hoffen wir mal das alle diejenigen, die Verdünnung zu Hause haben, auch lesen können.
Wir benötigen noch ein paar Sperrholzplatten. Qualität hat ihren Preis und der ist sehr günstig. Die Platten sind teilweise so krumm, dass wir viel Verschnitt haben.
Ein guter Stoff für unsere neue Sitzecke wird ausgesucht, dazu Schaumstoff für die Sitzpolster. Diese lassen wir vor Ort anfertigen. Einen Tag später können wir sie schon abholen. Die neue Matratze holen wir unterdessen mit dem Fahrrad ab.
Der Umbau geht zügig voran. Und nach knapp zwei Wochen ist bis auf ein paar Kleinigkeiten alles fertig gestellt. Nur am Rande bemerkt, wir haben jeden Tag so um die 35 Grad. Die Afrikaner sind sehr erstaunt, wie schnell die „Deutschen“ die Sache angehen. Das sind sie nicht gewohnt.
Das Ergebnis gefällt uns gut. Der Raum wirkt größer, heller und moderner. Die restlichen kleinen Arbeiten werden wir unterwegs noch fertig stellen. Für die nicht mehr benötigten Materialen wurden schnell Abnehmer gefunden. Es gibt immer jemanden, der etwas brauchen kann. So sind wir wieder in unserem Element. Verkaufen, Verschenken oder einfach Tauschen.
Hier im Anschluss noch die Auflistung der Vor und Nachteile die sich für uns gezeigt haben.
250 L Wassertank
Vorteile:
– großer Wasservorrat bequem verfügbar
Nachteile:
– schlechte Reinigung vom Wassertank
– längere Standzeit des Wassers
– Befüllung mit Schlauch oder umständlich mit Gießkanne
– oft war die Entnahme aus Brunnen mit einer normalen Pumpe nicht möglich, weil der Wasserstand sehr tief war.
Wasserkanister
Vorteile:
– leichte und unkomplizierte Befüllung
– leichte Reinigung
– leichter Austausch bei Defekt
– man bekommt überall mal schnell einen Kanister Wasser gefüllt
– Kanister und Filteranlage stehen direkt unter der Spühlschüssel, daher kurze Wege und Leitungen (weniger Anfällig für Undichtigkeiten)
Nachteile:
– nicht so komfortabel da man die Kanister tragen, heben und austauschen muss
Abwasserleitung:
Vorteile:
– Wasser läuft aus der Spüle automatisch weg
Nachteile:
– wenn das Auto nicht gerade steht, läuft das Wasser nicht gut ab.
– Abwasserrohre riechen oft unangenehm
Ohne Abwasserleitungen
Vorteile:
– alle Löcher im Boden (ehemals Ablauf für Dusche, Küche usw.) werden dicht verschlossen. So haben Krabbeltiere und Nager einen schwereren Zugang.
Nachteile:
– Das Abwasser, was jetzt in der Schüssel ist, muß rausgetragen werden
Nun wird der ein oder andere wohl sagen: „back to the roots, ist ja super, aber was ist mit duschen?“ Da wir eh die Außenduscher sind, stellt sich für uns die Frage nicht. Unsere Dusche hatten wir wohl in der ganzen Zeit 3x benutzt.
„Ja aber wo wollt ihr duschen wenn es nicht so warm ist, bei Regen oder im Winter?“
Dann werden wir uns was neues einfallen lassen.Vielleicht bauen wir dann eine Dusche im Eingangsbereich. Ist eh besser, da die Feuchtigkeit so schneller abzieht.
Als Nächstes werden wir uns noch um einen Tisch für die Sitzgruppe und den Boden kümmern.
Die Umsetzung des Projekts hat trotz vielem Hin-und Herräumen Spaß gemacht. Die Temperaturen waren jedoch sehr schweißtreibend. Nun geht es Ende der Woche erst einmal wieder auf Tour nach Cap Skirring.
Heute vor einem Jahr haben wir die Fähre von Spanien nach Marokko genommen. Kaum zu glauben wie schnell die Zeit vergeht. Nach drei Monaten in Marokko ging es weiter zu einem einmonatigen Mauretanien-Aufenthalt. Dann folgte der Senegal. Durch Corona und die geschlossenen Grenzen wurde unser Ziel, die einzelnen Länder bis Togo zu befahren erst einmal auf Eis gelegt. Durch die ganzen Monate im Senegal lernten wir Land und Leute kennen. Wir können noch nicht sagen, wie der Weg weitergeht. Haben uns aber ein neues Projekt ausgedacht, über das wir in kürze mehr berichten werden. Es bleibt also spannend.
Die Wochen verfliegen und schon ist der 1.November. Allerheiligen. Wir haben 37 Grad. Wie dieser Tag in Europa verbracht wird, ist uns bekannt. So war für uns interessant zu erfahren was man im Senegal, speziell in Ziguinchor an diesem Tag macht. Das heißt, wie Gedenken die Christen hier Allerheiligen.
Der christliche Friedhof, nicht weit von unserem Stellplatz, wird schon seit einer Woche auf Vordermann gebracht.
Die Menschen sind zu diesem Tag gut gekleidet. Vor dem Friedhof haben sich einige Händler niedergelassen. Es werden Kerzen, kleine Gebetbücher und Plastikblumen-Gestecke verkauft.
An den Gräbern werden Kerzen angezündet, es folgen Gebete und teilweise singen die Menschen auch ein paar christliche Lieder.
Es herrscht eine schöne Stimmung.
Seitdem wir im Senegal sind, ist uns aufgefallen, das die Christen und die Moslems sehr gut miteinander leben. Sie feiern zusammen ihre Feste und respektieren einander ihre Religion. Das haben wir noch in keinem anderen Land so gesehen.
Da wir gerne zum Frühstück etwas Abwechslung haben wollen, essen wir auch manchmal ein frisches Brot. Normalerweise backen wir selber, aber bei den Temperaturen ist das nicht angenehm. Also muß ein gekauftes Brot her.
Das normale 0.5m lange französische Baguette ,das es hier überall zu kaufen gibt, ist einfach ein Graus. Ganz frisch ist es noch genießbar, nach zwei Stunden wird es Gummi und ab dem Nachmittag kannst du damit jemanden erschlagen. Und der Nährwert ist gleich Null.
Aber es gibt ja auch noch das Tapalapa. Ein Hefebrot, im Holzofen gebacken und sehr lecker.
Man muss nur wissen, wo man es bekommt. Ein Bekannter verrät uns, wo sich in der Nähe unseres Stellplatzes eine Bäckerei befindet. Sie ist abseits der Hauptstraße im „Dschungel“ Die hätten wir ohne ihn nie gefunden. Das Brot wird nachts gebacken und morgens ausgeliefert.
Nach 3 Wochen in Elinkine gehts nun wieder nach Ziguinchor. Unsere Ersatzteile für die Bremse sollten nun zwischenzeitlich angekommen sein. Wir werden darüber berichten.
Immer wieder raschelt es hinter unseren Schubladen. Ob die Maus doch noch bei uns wohnt? Als nicht nur das Brot, sondern auch der Brotbeutel angefressen sind, können wir mit Gewissheit sagen, dass der Untermieter noch da ist. Wir besorgen uns eine handelsübliche Mausefalle und ködern mit Brot und Schokolade. Drei Tage lang ist morgens die Falle schön leer gefressen, von der Maus fehlt jeder Spur. Am vierten Tag schnappt die Falle zu und eine kleine Maus sitzt mit eingeklemmten Schwanz in der Falle. Die Maus wird mit Knickschwanz in die Freiheit entlassen. Ob jetzt Ruhe ist?
Leider nein.
Noch ein Untermieter macht sich durch rascheln bemerkbar.
Es folgt Phase 2 Wir basteln eine Lebendfalle.
Hier das Zubehör für die Falle.
Und so sieht die Falle fertig aus.
Nur noch aufstellen, mit Brot und Schokolade ausstatten und abwarten was passiert.
Zwischenzeitlich wurden wir hier von den Jungs mal zum Essen eingeladen. Das traditionelle Mafé wurde gereicht mit Fleisch von der Ziege, Knochen, Knorpel und Pansen. Alles schon lange gekocht, für den Veganer gab es Gottseidank Gemüse und Reis dazu.
In Flußnähe zu stehen hat auch Vorteile. Frischer kann man an Fisch nicht kommen. 1 kg Crevetten kostet umgerechnet ca. 2,30€.
Hier noch ein paar schöne Bilder
Bleibt abzuwarten, wie es nun in Ziguinchor und Umgebung ,aber auch mit unseren Ersatzteilen weiter geht.
Nachtrag zu unserem Mitbewohner. Unsere Falle funktioniert.Maus hat keinen Schaden genommen, wurde in Freiheit entlassen. Zur Belohnung gab es das Brot noch obendrein . Wollen wir mal hoffen, dass nicht eine ganze Familie eingezogen ist.
Es wird Zeit sich nun mal um neue Starter-Batterien zu kümmern. Wir finden einen gut sortierten Baumarkt. Natürlich nicht was man in Deutschland unter einem Baumarkt versteht. Hier ist es ein kleiner Laden. Aber wie gesagt, gut sortiert. Der Besitzer hat zwei neue Batterien auf Lager. Sie kommen sogar aus Deutschland. Der Preis ist günstiger als gedacht.
Glück gehabt. Den Umbau machen wir direkt vor dem Laden. Was natürlich für Aufsehen sorgt. Die alten Batterien verkaufen wir noch an Ort und Stelle.
Hippo freut sich und wir setzen unsere Fahrt fort.
Bekanntlich ist der Weg das Ziel. So geht es wieder in die Casamance. Nach Ziguinchor und weiter nach Elinkine.
Für anstehende Servicearbeiten haben wir einen schönen Platz an Fluß gefunden. Arbeit bei Sonnenuntergang, ist ja wie Urlaub.
Bei der Überprüfung haben wir festgestellt, dass unsere Bremse, also genauer gesagt der Hauptbremszylinder nicht mehr richtig funktioniert. Da wir genau dieses Ersatzteil nicht mit hatten, haben wir uns entschlossen weiter nach Elinkine zu fahren und zwischenzeitlich das Teil über Deutschland zu bestellen. Es war ganz schön aufregend die 200 Kilometer nur mit Handbremse zu fahren.
In Elinkine treffen wir Heike und Frank. Die Regenfälle sind schon weniger geworden. Bald ist auch hier die Regenzeit wieder vorbei. Wir werden mit einer tollen Aussicht, diesmal auf die Mangrovenwälder, belohnt.
Nach ein paar Wochen stehen, mit schöner Aussicht, zieht es uns nochmal Richtung Süden.Im September regnet es dort schon deutlich weniger. Während wir im Norden nachts so 25- 28 Grad hatten, kühlt es sich im Süden in der Nacht deutlich ab. Das Schlafen wird angenehmer.
Aber warum über das Wetter reden, wenn es auch noch andere Sachen zu erzählen gibt.
Punkt 1. Das Essen
Bis mittags gibt es in den kleinen Garküchen an den Straßenrändern leckere Sachen für den kleinen Hunger. Mann kann auf Wunsch Baguette mit Omelett oder mit gebackenen Bohnen (eine Art Chili sin carne, schön scharf) oder auch ein Baguette mit Spagetti und gebratenen Zwiebeln bekommen. Ja es hat nicht gerade etwas mit gesundem Essen zu tun, ist aber lecker. Die Afrikaner lieben diese Art von Fastfoot.
Punkt 2. wilde Tiere
Wenn man länger an einem Platz steht, kann es vorkommen das „wilde Tiere“ sich einnisten. Zum einen hatten wir entdeckt, das Termiten angefangen haben auf unserem Tank einen Bau zu errichten. Zum anderen fanden wir im Staukasten eine Ansammlung größerer Ameisen, die sich eine neue Behausung anlegen wollten. Sie waren schon mit ihrer Kinderstube eingezogen. So wurde es Zeit für einen Standortwechsel, bevor die Natur uns völlig vereinnahmt.
Punkt 3. doch nochmal das Wetter
Da Sonnenuntergänge, Wolkenformationen und aufkommende Gewitter irgendwie was schönes haben, hier noch mal ein paar Bilder dazu.
Bevor wir zu unserem nächsten Platz aufgebrochen sind, haben wir noch einen Tiermarkt besucht. Hier werden Schafe, Ziegen, Esel und Pferde zum Verkauf angeboten. Es herrscht ein wuseliges Treiben.
Wir fahren nicht weit um einen neuen Übernachtungsplatz zu finden.
In Afrika bekommen wir das erste mal eine Regenzeit mit. Entgegen der üblichen Aussagen, das die Regenzeit nicht schön ist, gefällt es uns sehr gut. Es liegt wahrscheinlich auch daran, dass wir nicht so Lange im Süden von Senegal (in der Casamance) waren. Dort finden wirklich sintflutartige Regenfälle statt. Bei dem tagelangen Regen und der hohen Luftfeuchtigkeit wird alles schnell klamm und fängt zu Schimmeln an. Sobald es aufhört zu Regnen, stellt man am besten alles zum Trocknen raus. Was bei uns einfach ist, da wir unsere Sachen in luftigen Kunststoffkisten verstaut haben. Die Pisten weichen auf. Wenn man die Wahl hat, sollte man lieber nicht versuchen dort durchzufahren.( Was passieren kann, haben wir ja schon in einem unserer letzten Blogs berichtet.)
Abwarten und Tee trinken ist hier eindeutig die besser Alternative. In den Orten, wo das Wasser nicht schnell abfließen kann, bilden sich große Pfützen, in denen natürlich auch der Müll umherschwimmt.
Im oberen Teil des Landes, wo wir uns befinden ist die Lage entspannter. Es gibt ab und zu ein tropisches Gewitter, dann kommt auch schnell wieder die Sonne und beschert uns einen schönen Regenbogen.
Da es mit annähernd 30 Grad Warm ist, macht das Duschen im Freien um so mehr Spaß. So haben wir auch die Möglichkeit unsere Wassertanks mit Frischwasser aufzufüllen.
Ein paar Vorräte sind angeknabbert, so stellen wir fest, dass ein neuer Mitbewohner eingezogen ist. Eine Maus hat es sich bei uns gemütlich gemacht. Während wir überlegen, wie wir sie wieder loswerden können, spaziert sie in alle Seelenruhe durch die Kabine Richtung Fahrerhaus. Und was macht unser Hund? Rudi, der jede Maus jagt, liegt schlafend auf dem Beifahrersitz und bekommt von den Besuch, nur wenige Zentimeter neben ihm, nichts mit. Na super.
Maus verkriecht sich unter dem Fahrersitz. Wir räumen unterdessen alles aus und machen viel Krach. Im Fahrerhaus gibt es genug Löcher, das die Maus wieder nach Außen verschwinden kann. Hoffen wir mal das sie es auch getan hat.
Seit ein paar Tagen sind wir schon am Lac de Guiers. Er ist mit ca.170 km² der größte See des Landes und liegt im nördlichen Senegal, südlich der Städte Richard Toll und Rosso.
Wir gehen schwimmen und erkunden den See mit dem Kajak.
Unser direkter Nachbar ist ein Waran, der sich über Fischreste hermacht.
Tagsüber sind wir hier weitgehend alleine, am frühen Nachmittag kommt die Dorfgemeinschaft zum Baden, Fußball spielen und zum Auto und Mofa waschen. Von min. 20 Kindern sind wir immer umgeben. Unser Handeln wird genau beobachtet. Ist schon ein bisschen wie im Zoo. Wir werden sogar „gefüttert“. 🙂 Man bringt uns frische Orangen und jede Menge Maniok, direkt vom angrenzenden Feld. Nun haben wir bestimmt schon für die nächsten 6 Tage Maniok. Es gibt also Maniok-Bratkartoffel, Maniok-Kartoffelpüree und geschnetzelte Maniok in allen Variationen.
Nach Sonnenuntergang ändert sich die Besuchergruppe schlagartig. Kinder,Jugendliche und Erwachsene sind wie vom Erdboden verschwunden, dafür Summt es jetzt aus allen Richtungen und die Mücken kommen.
Der Osten entlang des Senegalflusses weißt wieder die typische Vegetation mit Akazienbäumen und Cram-Cram auf. Also heißt es Aufpassen wo man stehen kann. Von Mauretanien zieht ein Sandsturm, gefolgt von heftigem Regen, auf. Die Ziegen quetschen sich dicht an die Mauern, um sich vor Sand und Regen zu schützen.
Wir verlassen die Strasse und parken am Rand, um uns das Wetterschauspiel anzuschauen. Interessant, was die Regenzeit in den einzelnen Regionen zu bieten hat.
Ein Händler bietet uns rohe Erdnüsse an. Man kann sie roh essen, oder in den Mahlzeiten direkt mit kochen. Wir fragen uns stattdessen “Wie röstet man Erdnüsse?“
Ein hier üblicher Kochherd und Holzkohle ist schnell besorgt. Die Erdnüsse werden in stundenlanger Arbeit abgepellt, kommen in unsere Eisenpfanne und auf den Kocher.(Sobald die Glut „Weiß“ ist) Unter ständigem Rühren, ohne Zugabe von Öl rösten wir die Erdnüsse. Es geht besser als gedacht. Nach Abkühlung noch etwas salzen und fertig ist der Snack. Das nächste mal versuchen wir die Erdnüsse mal mit Schale zu rösten. Das Abpellen von den rohen Erdnüssen ist schon sehr schwierig.
Was ist sonst noch passiert?
Rudi geht wie immer seine eigene Runde, jagt Buschratten und Eidechsen. Ca. 20m von unserm Platz entfernt, hören wir plötzlich ein Wimmern und Jaulen. Oje, wir denken schon Rudi wurde von eine Schlange erwischt, aber es ist ganz anders. Rudi steht auf den Hinterbeinen an einem Baum, sein Kopf ist in einer Baumspalte verschwunden. Der Hund steckt fest. Man sollte meinen, „ Wo der Kopf reingeht, geht er auch wieder raus“. Nicht so bei Rudi. Er hat sich bei seiner Jagt mit dem Kopf so verkeilt, dass wir mit einer Pumpenzange erst das Holz um seinen Kopf entfernen müssen. Befreit ist er recht schnell, der Lehreffekt bei ihm gleich Null, die nächste Eidechse hat er schon wieder im Visier.
Unsere nächste Etappe sind grad mal 50km, wir finden einen schönen Platz direkt am Fluß, nicht weit von einem Dorf entfernt. Hier herrscht ein reges Treiben. Alle sind sehr neugierig auf uns. Das ganze Dorf steht um uns und Hippo herum. Wir werden gefragt: “Warum wir kein Pular sprechen.“ Wir freuen uns grad mal über die paar Worte Wolof, die wir können. Pular ist ganz anders. Nun wissen wir ja, was wir als nächstes lernen. 🙂
Wir lernen noch Aboubaczy kennen. Er betreut in Zusammenarbeit mit der KFW aus Deutschland verschiedene Agra-Projekte im Senegal. Unter anderem wird der Senegal-Fluß hier in der Region tiefer gebaggert, damit die angrenzenden Flussarme auch in der Trockenzeit genügend Wasser für die Bewirtschaftung der Felder führen. Hier werden Reis, Mais und Bananen für die Bevölkerung angebaut. Man merkt das „Abou“ sehr stolz auf seinen Job ist und er freut sich sichtlich mit uns ein wenig Englisch zu sprechen.
Wir sind an das östlichste Ende von Senegal gefahren, an die Grenze von Mali. Dort befindet sich der Senegal-Fluß, der entlang der Grenze von Mali und Mauretanien fließt.
Dem Flusslauf wollen wir über ca. 550 km bis zu unserem Ausgangspunkt Sant Louis folgen. Die Strasse war bisher mehr als schlecht, dafür entschädigt eine sehr schöne, nun hügelig werdende,Landschaft. Die ersten „Berge“ in Senegal, die wir sehen.
Wir finden einen Platz zum Waschen und füllen auch unseren Wassertank nach.
Ein Platz zum Übernachten ist wieder schnell gefunden, wollen noch etwas rangieren da macht es „Klack“ und Hippo springt nicht mehr an. Eine Starterbatterie ist defekt. Sie hat grad mal 2,5 Jahre gehalten. Nun muss eine Aufbau-Batterie dafür herhalten, damit wir wieder 24 Volt zum Starten haben. So müssen wir jetzt jedesmal vor dem Starten die Überbrückungskabel anschließen. Wir werden versuchen in der nächstgrößeren Stadt eine neue Batterie zu bekommen.