Reisen

Unsere kleine Farm…

08.08- 04.09.2022

Es geht für uns wieder ins Landesinnere. Auf der „Solt-Road“ fahren wir einige Kilometer. Die Piste heißt so, weil sie mit Salzwasser verdichtet wird. Als wir vorbeikommen, tragen Baufahrzeuge gerade eine neue Schicht Salzwasser auf die Piste auf. Das Salz-Sandgemisch klebt wie Beton an unserem Fahrzeug. Die nächste Tankstelle mit Waschplatz und Hochdruckreiniger wird von uns für einige Zeit belegt. Es ist sehr schwer die dicke Salz-Kruste wieder runter zubekommen.

In Solitaire stehen ein paar alte Autos. Sie bieten eine schöne Fotokulisse.

Dieser Punkt ist ein touristisches Ziel. Man sieht viele Reisegruppen. Das Restaurant hat etwas von Massenabfertigung. Gut das wir eigenen Kaffee dabei haben.

Wir lernen zwei ganz liebe Menschen kennen. Franziska und Peter. Sie betreiben am Rande der Namib-Wüste eine Farm mit etwas über 16.000 Hektar. Zeit für uns, sich das Farmleben mal für einige Zeit näher anzuschauen und ein wenig zu helfen. Ein neuer Kompost wird angelegt. Also fleißig Kuhfladen und anderes Material sammeln.

Alles schön schichten, Wässern und mit Folie abdecken.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Den Garten bereiten wir für die Aussaat vor.

Ein paar Tage müssen wir mit dem Säen noch warten. Es ist zu kalt. Nachts haben wir um die Null Grad. 
Zwischenzeitlich schneiden wir schon mal die Olivenbäume. Den Grünschnitt bekommen die Milchziegen, die sich über extra Knabbereien sehr freuen.

16000 Hektar wollen erkundet werden. Durch das Fernglas erspähen wir eine kleine Herde Springböcke. Mal sehen ob wir ein paar Fotos machen können. Mit Fotoapparat, Kartoffelsalat und anderen Leckereien bewaffnet, ziehen wir los. Die Springböcke lassen sich nicht blicken, so gibt es wenigstens ein leckeres Picknick.

Die Temperaturen steigen und wir haben ausgesät.


Hier noch ein paar Fotoimpressionen. Und die Frage, wo ist die Eidechse.

Es folgt ein kurzer Abstecher nach Windhuek. Anja will einen neuen Reisepass bei der Deutschen Botschaft beantragen. Wir parken in Windhuek auf einem sogenannten „bewachten „Parkplatz. Als wir nach einer Stunde wiederkommen, hat jemand versucht unser Fahrzeug aufzubrechen. Dank unsere Sicherheitsvorkehrungen konnte der Dieb seine Arbeit nicht zu Ende ausführen. Und der Gardien fragt ganz unverblümt nach Geld. Er habe ja aufgepasst, war nur kurz auf Toilette. Und in den Zeitraum muß der Dieb wohl dagewesen sein. Werˋs glaubt……
Geld bekommt er natürlich nicht, sondern einen saftigen Anpfiff. Durch diese dilettantische Aktion des Diebes und die Beschädigung des Schlosses müssen wir nun noch neue Türschlösser kaufen. Nicht zu ändern, die wollten wir sowieso ersetzen. Nur eben nicht so schnell. Auch das hat wieder gute Seiten. So verfeinern wir weiter unsere Sicherheitsmaßnahmen. MacGyver lässt grüßen.

Unendliche Weiten…

03.08- 07.08.2022

Was unterscheidet Namibia von den zuvor bereisten Afrikanischen Ländern?

Es gibt große Supermärkte mit einem riesigen Warenangebot und vielen deutschen Produkten. Schon an der Tür empfängt dich der Kaffee mit der Krone und der dazu passende Keks mit seinen 52 Zacken, gefolgt von Pflaumenmus und dunklem Brot. Wurst und Käse in großen Mengen und ebenso große Verpackungseinheiten für Nudeln und Eis. Die Preise sind mal mehr und mal weniger europäisch.
Wir, die wir es gewohnt waren, auf kleinen Märkten frisch einzukaufen und auf den ganzen Plastikmüll verzichten konnten, sind mit dem riesigen teils dreifach verpackten Warenangebot schlechtweg überfordert. Und wie in Deutschland auch, man muss ja alles zu jeder Zeit in unbegrenzter Menge verfügbar haben. Einheimische Märkte findet man nur noch selten.

In einigen Nächten ist es sehr kalt geworden. -1°C zeigt das Thermometer früh morgens an. Hat den Vorteil, dass unser Obst und Gemüse lange frisch bleiben. Für den Weg nach Swakopmund suchen wir uns gute Pisten. Vorbei geht es an schönen Tafelbergen. Giraffen kreuzen unseren Weg. Ein guter Platz zum Schlafen ist schnell gefunden.

Wir durchqueren ein paar hundert Kilometer Wüstenlandschaft. Erst bergisches Land, dann Stein -und Sandwüsten. Ein großer Teil davon ist in den Skeleton Coast Park eingebunden. Für den Zugang am Springbockwater Gate und Ugabmund ist eine Genehmigung erforderlich. Diese kann am Eingangstor erworben werden. Vor uns erstrecken sich „unendliche Weiten“ und eine unglaublich schöne Landschaft.


Und wir kommen uns so unendlich klein vor.

Messum Krater

Überall treffen wir auf die Welwitschia-Pflanzen. Sie sehen von weitem oft wie weggeworfene Autoreifen aus. Ziemlich unspektakulär.Diese Pflanze hat es geschafft, sich hervorragend an die karge Landschaft anzupassen. Sie kann bis zu Tausend Jahre alt werden, und gilt als lebendes Fossil.

An der Küste sind 180 km von der Ugab-Mündung bis nach Swakopmund und Walvies Bay frei zugänglich. Aufgrund des Fischreichtums ist dieser Küstenabschnitt ein Paradies für Angler. Viele Schiffe sind durch den dichten Nebel, die raue See und die unberechenbaren Strömungen hier gestrandet. Schiffswracks findet man überall entlang der Küste. Portugiesische Seefahrer nannten die Küste einst „The Gate of Hell“

Auch eine alte Öl-Förderanlage ist in Bruchstücken noch vorhanden.

Swakopmund ist eine kleine, nett angelegte, überschaubare Küstenstadt. Sie wurde 1892 von deutschen Kolonisten gegründet. Und hier erinnert wirklich alles an Deutschland. Alte Bauten aus der Kolonialzeit, die Bismark Straße und das Kaiser Wilhelm Hotel. Viele sprechen deutsch. Cafés bieten Orginal „German Brötchen“ und Kartoffelpuffer mit „Apfelbrei“an. (Wir sagen Apfelmus dazu.)

An einigen Restaurants bilden sich lange Schlangen. Ohne Vorbestellung geht nichts mehr, denn heute gibt es Schweinshaxe und Sauerbraten. 


Nach zwei Tagen lassen uns Nebel und Kälte weiterfahren.

„Großer Weißer Platz“

27.07- 02.08.2022

Während die Dieselpumpe repariert, und unser undichter Tank geschweißt wird, verbringen wir ein paar Tage auf dem wunderbaren Camp Kuperquelle in unserem Zelt. In der großzügigen Anlage des Camps können wir das olympiareife Schwimmbecken mit seiner 50m Bahn in vollen Zügen genießen. Schnell und viel Schwimmen ist die Devise, denn das Wasser ist doch sehr kalt.Danach richtig heiß duschen. Was für ein Luxus. Die Reparaturen werden zu unserer vollsten Zufriedenheit ausgeführt. Franks Werkstatt können wir nur empfehlen.

Nun geht es weiter in den Etoscha Nationalpark. Auch hier verbringen wir einige Tage. Es ist Zeit sich endlich mal Afrikas Tierwelt anzuschauen. Der Nationalpark hat derzeitig ein Fläche von 22 270 Quadratkilometer. Im Jahre 1907 wurde Etoscha zum „Wildreservat Nummer 2“ erklärt und 1958 zum Etoscha Nationalpark. Bei der Gründung des Parks betrug die Fläche noch 80 000 Quadratkilometer. Der Park wurde im laufe der Jahre mehrmals verkleinert, bis zu seiner heutigen Größe. Etoscha wird als vollständig umzäunter Naturpark verwaltet. Und heißt übersetzt „Großer Weißer Platz“. Es ist ganz schön hart, bei 1°C Außentemperatur aufzustehen. Noch vor Sonnenaufgang beginnen wir unsere Fotosafari.

Aufgepasst…Linksverkehr 

20.07.2022- 26.07.2022

Nach Namibia war die Einreise sehr einfach. Keine Fragen bei der Ausreise aus Angola. Pässe und Passavant abgestempelt und Tschüss. Das Visum für Nambia bekommt man ohne Problem an der Grenze für 3 Monate. Auch das Passavant für Hippo Junior wird sofort an der Grenze ausgestellt. Eine separate Fahrzeugversicherung ist nicht erforderlich.
Die Fahrzeug-Haftpflichtversicherung ist in Namibia und Südafrika in den Spritpreisen enthalten. Der Dieselpreis liegt bei ca.1,30€. Die Währung ist Namibia Dollar. Wir freuen uns, dass nun wieder Englisch, aber auch Afrikaan und Deutsch gesprochen wird. So können wir nun auch Afrikaan lernen. An den Linksverkehr müssen wir uns jedoch erst gewöhnen.

Tagsüber haben wir zwischen 28 und 30°C und nachts zur Zeit 8°C.Bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 25 % ist es sehr trocken hier und morgens sehr kalt.

Als erstes besuchen wir Bruno in seinem Camp. Dort bleiben wir ein paar Tage. Der rote Staub der letzten Pisten steckt wirklich überall im Fahrzeug. Eine Grundreinigung von Fahrzeug und Klamotten ist angesagt. Abends werden für uns ein paar traditionelle Tänze von Brunos Angestellten aufgeführt.

Nach Monaten der Wärme, ein Bild von unserem erstes Lagerfeuer.

Da unsere Dieselpumpe undicht ist, fahren wir ca. 400 km nach Tsumeb zu Frank in die Werkstatt. Hoffentlich kann er sie reparieren.

Halten die Spanngurte…

15.07.2022- 19.07.2022

Für den Grenzübergang DR-Kongo/ Angola benötigen wir 1Stunde bis wir alle Stempel zur Einreise haben. Anja diskutiert wie immer mit Polizei, Zoll und Customer Service, dass wir kein Geld für irgendwas bezahlen. So dauert es halt bis wir fahren dürfen. Geduld und Zeit zahlen sich aus. Die Einreise ist ganz unproblematisch und geht sehr schnell. 

Die Natur ändert ihr Bild. Das saftige Grün der Bäume wird durch braune Gräser abgelöst.Es werden vielerorts Feuer gelegt, um die teils sehr hohen Gräser und Sträucher für Ackerland abzubrennen. Oft fahren wir durch Qualmwolken. Auch hier sind die chinesischen Strassenbaufirmen mit Eifer dabei, neue Straßen anzulegen. Dafür werden viele Tausend Tonnen Sand und Kies bewegt.

Wir treffen auf unsere alten Bekannten, die Baobab-Bäume. Die hier in sehr großer Anzahl vorhanden sind. Eingezäuntes Grasland und Farmen runden das Bild ab. Orangen und Bananenplantagen ziehen während der Fahrt an uns vorüber. Viele große Gewächshäuser wurden gebaut und Wasserbecken zu deren Versorgung angelegt. Je weiter wir fahren, desto mehr Monokultur sehen wir. Wir fahren durch eine steppenartige Landschaft mit teilweise höheren Bergen und bewegen uns auf einer Höhe zwischen 1400 -1700m. Tagsüber haben wir um die 30 Grad, nachts wird es sehr kühl. Zeit die Schlafsäcke wieder zu aktivieren.

Auch in Angola ist nicht gewährleistet, das man immer Diesel bekommt. An einer Tankstelle mussten wir 3 Stunden zum Tanken anstehen. Was nimmt man nicht alles in Kauf, bei einem Dieselpreis von 0,31€/Liter. 

Einige 100 Kilometer fahren wir mehr oder weniger gute Pisten. Die Landschaft, die wir dabei durchqueren ist wirklich schön. Bei dem Geruckel muss „Mann“öfter kontrollieren, ob alle Spanngurte noch fest sitzen.

Cabinda und Demokratische Republik Kongo

13.07- 14.07.2022

Das Visa für Angola holen wir in Point Noiar. Als wir Montags auf dem Konsulat den Antrag für ein 30 Tage Visum gestellt, alle Papiere kopiert und die Passfotos eingereicht haben, sagt man uns, das es ein Problem gäbe. Probleme in Afrika? Das gib es doch garnicht. Den Freitag zuvor ist der ehemalige Präsident von Angola gestorben. In Angola wurde eine einwöchige Trauer angeordnet. Für ein 30 Tage Visum bedeutet es, das die Pässe nach Luanda (Hautstadt von Angola) zur Bearbeitung geschickt werden müssen. Normalerweise bis zu 7 Tage Bearbeitungszeit. Die Regierungsbüros und Konsulate sind eine Woche geschlossen. Es kann uns zu diesem Zeitpunkt jedoch keiner sagen, ob die Bearbeitung nun 2 Wochen, 3 Wochen oder länger dauert. In Afrika malen die Mühlen langsam und manchmal geraten Vorgänge auch einfach in Vergessenheit. Wir geben unsere Pässe bestimmt nicht für solch einen ungewissen Zeitpunkt aus den Händen. Was nun? Ein 10-Tages Visum kann direkt auf dem Konsulat ausgestellt werden. 2 Tage später können wir das Visum abholen und losfahren.

10 Tage Visum bedeuteten für uns: Ausreise aus Republik Kongo- Einreise nach Cabinda- Ausreise Cabinda- Einreise Demokratische Republik Kongo- Ausreise DR-Kongo- Einreise Angola- Ausreise Angola. Und das alles in 10 Tagen

Cabinda, zu Angola gehörend und doch durch DR-Kongo getrennt, ist nach der langen Zeit in Ländern mit französischer Sprache mit seinem portugiesisch sehr ungewohnt für unsere Ohren. Die Währung ist Kwanza, Was das umrechnen nicht einfacher macht. Die Stadt Cabinda ist ganz nett und man bekommt dort alles. Nur wie auch in einigen Ländern zuvor, ist nicht genug Diesel oder auch Benzin da. Es bilden sich lange Schlangen an den Tankstellen. Kurz vor Feierabend kommen wir an die Genze Cabinda- Demokatische Republik Kongo. Alles wird schnell von den Beamten erledigt. Kurz hinter der Grenze finden wir einen Übernachtungsplatz.
Frühmorgens geht es weiter durch DR-Kongo

Hier schauen wir auf den Fluss Kongo und auf die Stadt Matadi. 

In Matadi erwartet uns eine Baustelle ohne klare Regelung. Währen die Fahrzeuge versuchen überall vorbei zu kommen, tragen Helfer große Steine beiseite und 2 Radlader verteilen Schotter und Sand auf der Straße. Einige Fahrzeuge fahren sich fest und müssen rausgeschoben werden.

Äquator-Überquerung

03.07-12.07.2022

Die Einreise in Republik Kongo war sehr einfach. Unsere Papiere sind schnell abgestempelt. Für das Fahrzeug wird uns ein Passavant bis Ousse ausgestellt. Es gilt 48 Stunden und in Ouesso müssen wir dann beim Zoll vorstellig werden, um ein neues Passavant für die nächste Etappe zu bekommen. Die gute Straße lässt uns schnell Vorwärtskommen. Rechts und links ist der Regenwald zum Greifen nah. Einige Male hat man das Gefühl er will sich die Straße zurückholen, so dicht ist alles zugewachsen.

Rep Kongo 2022


Wir fahren hunderte Kilometer an einer grünen Mauer entlang. Unterbrochen wird sie nur von den kleinen einfachen Lehm- und Holzhäuseren der Kongolesen. Zum Glück finden wir immer wieder gute Übernachtungsplätze.

In Ouesso angekommen, sind wir erst bei dem falschen Zollamt gelandet. Ein sehr netter Inspektor ist mit uns zu dem richtigen Zollamt gefahren. Aber da es regnete kommen die Beamten einfach später zur Arbeit. So konnten wir vorher in einer Bäckerei noch frühstücken. Sie hatte sogar richtigen Käsekuchen. Der Direktor von Zollamt ,ein sehr netter Mensch, füllt gerade unser neues Passavant aus, als er einen Anruf bekommt. Sein Bruder sei gerade verstorben. Das war ein sehr trauriger Augenblick für uns alle. Der Direktor sitzt am Schreibtisch und weint, wir sind froh mit Passavant das Büro wieder verlassen zu können. Nun gilt unser Passavant bis Brassaville und wir können die Reise durch Rep.Kongo fortsetzten.

Vor einigen Tagen haben wir den Equator überquert.
0.00039 °N-15.62969 °E

Eigentlich wollten wir noch ein Gorilla-Reservat besuchen. Es gab jedoch keinen Festpreis. Man soll Eintritt bezahlen, die Gorillas kosten extra, für eine Flussfahrt wieder bezahlen usw. Wir  fanden für uns den Preis zu hoch und es war auch nicht sicher, dass wir die Gorillas überhaupt sehen. So haben wir uns umentschieden und sind weiter gefahren.

Das dichte Grün des Regenwaldes wandelt sich in eine Graslandschaft. Einige große Farmen betreiben hier Viehzucht. Brassaville, eine typische Afrikanische Großstadt. Auf der einen Seite findet man viel Dreck und Armut und auf der anderen Seite, wo sich die Banken und Regierungsgebäude befinden, ist die Stadt wirklich schön anzusehen. Es gibt nette Bars und Restaurants. Und man kann dort gut essen. In Brassaville besorgen wir uns das Passavant bis Point Noiar.

Endlich sind wir in Pointe-Noire angekommen. Hier legen wir eine Erholung/Zwangspause ein. Jörg ist an Malaria erkrankt. Da wir schnell reagiert haben, ist der Verlauf nicht so schlimm. In ein paar Tagen sollte er, mit den richt Medikamenten, wieder auf den Beinen sein.

Grünes Land

22.06 – 01.07.2022

Der Grenzübertritt nach Kamerun war wirklich einfach. Da die Grenze offiziell noch geschlossen ist, bekommen wir auch keinen Eingangsstempel. Sind gespannt was uns dann bei der Ausreise erwartet. Es begrüßen uns die üblichen Checkpoints mit ihren Kontrollen. Polizei und Immigration sind sehr nett und hilfsbereit. Die Piste nach Banjo ist genauso schlecht, wie die Piste in Nigeria zur Grenze. Auch hier haben wir zwei Wasserdurchfahrten

Felder, Wiesen und Berge zeigen sich in sattem Grün. Wieder eine schöne Aussicht mit schlechter Straße.

In Banjo angekommen, müssen wir zuerst einmal tanken. Die Tankstelle hat Diesel, welche Freude. Die Tanksäule hat wohl schon länger keine Strom mehr. Mit einer Handkurbel wird der Diesel in unseren Tank gepumpt. 120 Liter müssen in den Tank, so wechseln sich einige Männer beim Kurbeln ab und es dauert eine ganze Zeit bis der Tank voll ist. 

Die Straßenhändler bieten allerlei Obst und Gemüse an. Leider werden uns auch tote Affen, klein-und mittelgroße tote Wildtiere zum Kauf und Verzehr angeboten. Buschmeat, kostenlos hinter dem Haus für jedermann verfügbar.

Kamerun, bestehend aus einem französischen und einem englischen sprechenden Teil. Der englische Teil bildet die Minderheit. Seit 2016 gibt es hier Konflikte zwischen beiden Bevölkerungsgruppen. Die englisch sprechende Bevölkerung wurde jahrzehntelang unterdrückt und fordert nun mehr Rechte, einige Splitter-Gruppen wollen sogar die Unabhängigkeit und einen eigenen Staat. Um der Regierung zu schaden, wurde in den Provinzen Northwest und Southwest der Ghost-Day eingeführt. Das heißt montags darf nicht gearbeitet werden. Das Staatsoberhaupt Paul Biya ( seit über 40 Jahren im Amt) zeigt sich davon unbeeindruckt. So kommt es immer wieder zu Konflikten.

Wir umfahren die Gebiete weiträumig auf schlechter Piste bis Magba. Dann beginnt Gottseidank eine gute Asphaltstraße. Weiter geht es nach Yaounde.

Dort steht für Junior ein Werkstattbesuch an. Bedingt durch die schlechten Straßen müssen wir einiges reparieren. Eine Feder ist gebrochen und einige andere Teile müssen gerichtet und diverse Gummis ausgetauscht werden. Didier besitzt eine tolle Werkstatt (europäischer Standard), in der wir alles benutzen dürfen. Wir bleiben ein paar Tage, bis alles repariert ist.

Abends erwartet uns ein tolles Essen bei Didier und seiner Frau. Zusammen mit Melanie und Borja verbringen wir einen schönen Abend. Die beiden, sind wie wir auf der Durchreise und müssen bedingt durch 2 Jahre Covid-Standzeit noch einiges an ihrem Mitsubishi Pajero reparieren.

Kamerun 2022

Es gibt keine Probleme in Afrika

13.06 – 22.06.2022

Das Visum für Nigeria haben wir schon in Benin geholt. Wir haben uns viele Gedanken gemacht und viel gelesen, wie man an das Visum kommt. Nigeria soll ja nicht so leicht zu bekommen sein. Womit wir nicht gerechnet haben, es war sehr einfach und in 2 Stunden hatten wir das Visum in unseren Händen. Der Grenzübertritt ging auch sehr schnell. Jetzt noch ein paar Naira tauschen und wir können weiter fahren.

Das Weiterfahren ist nur mit viel Mühe möglich. Alle 100m bis max.1 Kilometer stehen Polizei, – Zoll,- Militär oder Imigrationskontrollen mit Straßensperren. Teils mit Golfschlägern, Baseballschläger oder anderen Gegenstanden in ihren Händen. Soll wohl der Abschreckung dienen. Zu uns sind alle sehr freundlich, fragen aber trotzdem nach Geld. Geld gibt es von uns keins. Dafür aber gratis jede Menge Diskussionen mit zwei Deutschen, was sehr zeitaufwändig ist. Wenn wir keine Strassenkontrollen passieren, wird die Fahrt durch die unzähligen Bumper auf der Straße gestoppt.

Wir fahren erst durch Lagos, der größten Stadt von Nigeria. Rund 22 Millionen Menschen und nach unserem Empfinden alle gleichzeitig auf der Straße.

Das Visum für Kamerun gibt es in Lagos und Abuja. Wir ziehen es vor Lagos schnell zu verlassen.

Abdul, unser Bekannter, wohnt nicht weit von Abuja. Den wollen wir auf jeden Fall besuchen. So bietet sich für uns an, das Visum in Abuja zu beantragen. Rund 550 km fahren wir quer durchs Land und sind echt froh endlich bei ihm anzukommen.

Abuja, eine sehr moderne Hauptstadt mit ca.3 Millionen Einwohnern.

Naira am Geldautomaten zu bekommen ist nicht ganz so einfach. Die Höchstsumme, die man abheben kann sind 10000 Naira, was ungefähr 23 Euro sind. Also dauert der Vorgang am Geldautomaten dementsprechend lange. Der Dieselpreis liegt momentan bei ca. 2€. Hilft nichts, wir müssen tanken. Bei der ersten großen Tankstelle fragen wir direkt, ob sie unsere Visa-Karten akzeptieren. Die Karte wird am Lesegerät geprüft, ob sie auch lesbar ist. Ok funktioniert. Aber Diesel haben sie leider keinen. Wir sollen die nächste Tankstelle nehmen. Die haben Diesel. Wir fahren rund 500m zur nächsten Tankstelle. Nun machen wir es andersrum. Bitte einmal volltanken und akzeptiert ihr auch unsere Visa-Karten. Volltanken ist kein Problem. Aber das Lesegerät kann unsere Karte nicht lesen. Und nun? Es gibt keine Probleme in Afrika. Der Manager und Jörg fahren mit dem Motorrad-Taxi zurück zur ersten Tankstelle. Dort buchen sie den Betrag von Tankstelle 2 mit ihrem Lesegerät und unserer Karte korrekt ab. Und tauschen das Geld dann bar aus. Alle sind zufrieden. Wir haben wieder nette Kontakte geschlossen und einen vollen Tank.

Abdul organisiert spontan eine Party. Es gibt viel zu essen und zu trinken. Bis morgens wird gefeiert und völlig übermüdet treten wir unsere Reise nach Kamerun an.

Nigeria 2022

Da der Grenzübergang Ekok anscheinend seit 2018 für Touristen geschlossen oder zu gefährlich ist, müssen wir weiter im Norden die Piste zum Grenzübergang Banyo/ Kamerun nehmen. Die Piste soll sehr schwierig zu fahren, dafür landschaftlich sehr schön sein.

Wir fahren von Abuja Richtung Banyo/Kamerun. Eine Piste sieht auf unserem Navi recht gut und breit aus. Die ca.100 Kilometer lange Piste, erst eine super Asphaltstraße, wird mit jedem gefahrenen Kilometer immer schlechter und immer schmaler. In einem großen Wasserloch nimmt Hippo ein Schlambad, und unsere Winde muß zum Einsatz kommen.

Nigeria 2022

Hippo Junior klettert über Geröll und Steine immer weiter den Berg hinauf, nimmt zwei Wasserdurchfahrten ohne Murren. Er gibt unter Ächzen und Knarren sein Möglichstes. Die Piste ist schon lange keine Fahrstrecke mehr. Und wir bekommen langsam Angst das Hippo Schaden nimmt. 25 Km vor unserem Zielpunkt geben wir und geschlagen. Es ist nirgends auch nur der Hauch einer Piste erkennbar. Diese Callange hat eindeutig die schlechte Straße gewonnen. Wir haben alles versucht, es ist jedoch nicht zu schaffen. Also die ganze Strecke mit all ihren Schwierigkeiten wieder zurück. Wir nehmen die 200 Kilometer Umweg über die Berge gerne in Kauf. Es fängt an zu Regnen und Gewittern. Bei Regen ist es nicht gut auf der Piste zu bleiben. Diese ist in ein paar Minuten aufgeweicht, man fährt wie auf Schmierseife. Der Boden matscht schnell durch und ein Weiterfahren wird unmöglich. Wir übernachten vorsorglich auf einer Brücke. Hier kann bei starkem Regen nichts passieren.  Am nächsten Morgen geht es weiter. Alle Hindernisse und Schwierigkeiten werden schnell gemeistert, da wir sie ja schon kennen.

Die andere Strecke führt uns nun wie geplant über die Berge. Wir überwinden 1850 Höhenmeter. Dieses Stück von Nigeria ist wirklich schön.

Die tolle Aussicht können wir nur bedingt genießen, da auch diese Piste so schlecht und wirklich schwer zu fahren ist, braucht sie unsere ganze Aufmerksamkeit. Vor uns hat sich ein 40t Tankwagen festgefahren. Es kann Stunden dauern, bis der wieder frei ist. So bauen einige Männer für uns eine behelfsmäßige Rampe, damit wir an dem Fahrzeug vorbei kommen.

Einige Kilometer weiter steht schon der nächste LKW. Das ist zu Zeit die einzige Strecke, die nach Kamerun zum Grenzübergang führt. In ihrem derzeitigen Zustand würden wir jedoch keinem empfehlen sie zu fahren. Es ist wirklich sehr,sehr schwierig für Material und Fahrer. Aber wenn man keine andere Möglichkeit hat…

Visa-Shopping

07.06- 13.06.2022

Der Grenzübertritt nach Benin ging sehr einfach. Polizisten und Zoll waren sehr hilfsbereit. Alles ist super organisiert.

In Cotonou, dem Regierungssitz vom Benin, gehen wir Shoppen. Natürlich kaufen wir keine Klamotten, sondern befinden uns auf Visa-Shopping Tour. Wir versuchen möglichst viele Visa für die nächsten Länder zu bekommen. Was wir brauchen zu den üblichen Unterlagen ist einfach nur Zeit und Geld. Von dem zweiten jedoch jede Menge.

Unsere Behandlung mit den richtigen Medikamenten ist angeschlagen und wir fühlen uns besser.

Die Temperaturen liegen im Schnitt bei 30° Grad und drüber. Die Luftfeuchtigkeit ist durch sporadischen Regen angestiegen. Also wie immer, schwitzen ist angesagt. Ist ja nichts neues für uns. Bedingt durch die einsetzende Regenzeit nehmen auch die Mücken zu. Nicht nur in den Morgen -und Abendstunden, sondern den ganzen Tag versuchen wir uns vor den kleinen Biestern zu schützen

Unser Hippo Junior braucht etwas Pflege. Ein Kupplungszylinder ist leicht undicht und ein Grummi für die Blattfedern geht kaputt. Kein Wunder, bei der Extrembeanspruchung des Fahrzeuges. Wir schauen mal ob wir was brauchbares bekommen.

Cotonou ist sehr modern. An manchen Häusern gibt es sogar Fassadenbegrünung.

Fassadenbegrünung Benin 2022

Die Baugerüste lassen jedoch etwas zu wünschen übrig.

Benin 2022

Bevor wir in das nächste Land reisen, wollen wir nochmal volltanken. Der Diesel kostet zur Zeit in Benin knapp 1Euro. Ob es mit der derzeitigen Ukreine-Situation zusammen hängt, können wir nur vermuten. Jedenfalls ist an den Tankstellen kein Diesel zu bekommen. Wir fahren einige Tankstellen an, ohne Erfolg. Die vorhandenen Reserven, sagt man uns, werden für die LKW benötigt, die die Waren ausliefern müssen. An einer Tankstelle dürfen wir 15 Liter tanken. Froh über den kleinen Erfolg fahren wir Richtung Nigeria. Was wird uns dort wohl erwarten?

Permakultur auf 800m

02.06- 07.06.2022

Für die Ausreise von Ghana planen wir nach unseren Erfahrungen zuvor, lieber mehr Zeit ein. Und so kommt es dann auch. Der Grenzbeamte will eine komplette Durchsuchung unseres Fahrzeuges vornehmen. Es wird vornehmlich nach Waffen gesucht. Also öffnen wir Kiste für Kiste. Er hätte am liebsten, dass wir das komplette Fahrzeug auf einmal ausräumen, und vor ihm platzieren. Wir aber zeigen immer nur eine Kiste, sonst verliert man schnell den Überblick beim einpacken. Nach 2 Stunden haben wir erst geschafft. Alles abgestempelt und zur Grenze Togo fahren. Der Mitarbeiter ist sehr gewissenhaft und will einen Visa-Antrag ausfüllen. Anja weißt darauf hin, das wir schon ein Visa haben. Der Beamte freut sich das er nur abstempeln muss. Wir wollen gerade zum Auto, als der Chef kommt. Er meint,dass wir die Grenzstrasse nicht nehmen können, die Piste wird neu gemacht. Und hier gibt es ein Problem. Das Pistenfahrzeug ist kaputt und steht mitten auf der Piste. Er sagt, dass man es auch mit unserem Fahrzeug nicht umfahren kann.

Was jetzt? Wir sollen nach Ghana zurückfahren und einen anderen Übergang nehmen.

Als wir erklären, dass das nicht geht, da wir in Ghana wieder einreisen müssen hat er eine andere Idee. Er schickt uns einen togolesischen Polizisten mit Motorrad mit. Er kann die Situation besser bei den Polizisten und Zoll von Ghana klären. Als die ghanische Polizei davon erfährt, hält sie es für besser ebenfalls ein Motorrad mitzusenden. So fahren wir eskortiert von Togo und Ghana die Umgehungsstraße über ghanisches Land ca.10 km zum nächsten Kontrollposten zur Ausreise. Alle sind in heller Aufregung, so was hat es noch nicht gegeben. Wir sind halt sehr wichtig.

Und wie immer, Zeit musst du haben.

In Togo besuchen wir Phillip. Ihn haben wir 2018 auf dem Hippie-Markt in Portugal kennengelernt. Als wir im Senegal hängen geblieben sind, ist er in Togo gestrandet. Mittlerweile hat er es sich auf einem Plateau mit wunderschöner Aussicht gemütlich gemacht. Betreibt nun Permakultur. Hat einen Schwimmteich für seine Enten angelegt, baut biologisches Obst und Gemüse an, nennt ein paar Truthähne sein Eigen, baut einen alten Unimog um, und vieles vieles mehr. Er macht echt tolle Projekte, aus ihm sprudeln immer neue Ideen heraus. Super Typ. Falls ihr euch mal selber überzeugen wollt, hier ist seine Internetseite.

permatogo.wordpress.com

Ein paar Tage bleiben wir bei Phillip. Arbeiten zb. in seiner Baumschule und topfen die kleinen Bäumchen um. 

Sind bei der Tofu-Herstellung dabei.

Tofu Herstellung in Togo

Seine Truthähne und Puten sind sehr neugierig und wollen überall dabei sein

Leider bekommen wir immer wieder einen Rückfall mit Durchfall und Fieber. Mal ist der eine krank, mal der andere. Jörg hat zeitweise 39,9° Fieber und Anja geht es auch nicht besser. Was könnte das nur sein ? Der Malariatest war negativ. Wir tippen auf Bakterien oder Parasiten. Wir brauchen Gewissheit und besuchen das baptistische Hospital ca. 30km von unserem Standort. Für 25€ pro Person (und das sind Preise für Weiße) bekommen wir einen kompletten Gesundheitscheck, sowie alle relevanten Labortests und die Medikamente. Nach einiger Wartezeit haben wir die Testergebnisse. Wir haben uns eine Salmonellen-Infektion zugezogen. Nun die passenden Medikamente und in ein paar Tagen dürfte alles überstanden sein. Das Krankenhaus ist sauber, sehr ordentlich und gut organisiert mit nettem Personal. Hier noch ein Bild aus der Ferne.

Baptistisches Hospital Togo

Akwaaba

27.05- 01.06.2022

In Ghana begrüßt man uns mit dem Wort Akwaaba. Es heißt Willkommen. Und so fühlen wir uns auch. Willkommen

Bei der Einreise gibt es die obligatorischen Schwierigkeiten. Wir planen Wartezeit ein, diskutieren über angeblich abgelaufene Versicherungspapiere, ungültige Führerscheine und was sich die „Agenten“, die nur dein bestes wollen, noch so einfallen lassen, um an dein Geld zu kommen. Wir nehmen’s mit Humor und warten. Am Ende erhalten wir unsere Papiere, die Einreisestempel und dürfen einreisen. Geduld und mit den richtigen Leuten sprechen, dann klappt es auch ohne Korruption. Harold, ein Motorradreisender aus den Niederlanden hat die selben Probleme bei der Einreise. Und genau wie wir, auch sehr viel Geduld.

Die Straßen sind gut und die Menschen sehr freundlich. Der Dieselpreis liegt bei 1,44 pro Liter, was gegenüber den vorherigen Ländern schon sehr teuer ist. Die Vegetation ist identisch zur Elfenbeinküste. Warum sollte es auch anders sein?

Abends treffen wir uns noch mit Harold, der das selbe Ziel hat, in einer Louge direkt am Strand zum Essen. Ein wirklich schöner Platz. Der Ozean lädt zum Schwimmen ein, was wir ausgiebig machen. Relaxen bei Reggaemusik. Samstage kann man eindeutig schlechter verbringen.

Wir verlassen die Straßen am Atlantik, mit ihren viel zu vielen Orten und den vielen Menschen, um in das Landesinnere und in die Berge zu fahren. Eine große Staumauer soll das Ziel unserer Fahrt sein. Leider dürfen wir sie nicht besichtigen. Seit Corona werden keine Führungen mehr durchgeführt und fotografieren darf man sie auch nicht. Eine Staumauer von weitem zu fotografieren ist nicht so spektakulär. 

Schöne Wasserfälle gibt es auch in Ghana. Ein kleines Camp hoch oben auf einem Berg bietet uns eine tolle Aussicht und den idealen Ausgangspunkt um zu den Wasserfällen zu wandern.

Ein Magen-und Darm Virus mit Fieber durchkreuzt unsere Pläne und zwingt uns ein paar Tage zur Ruhe.

Der Wasserfall, in der Regenzeit schön anzusehen, ist zu Beginn ehr noch ein kleiner Rinnsal. Die Natur ist schon beeindruckend.

Die Botschaft- ein zeitaufwendiges Hobby

25.05- 27.05. 2022
Starke Schauer und Sonnenschein wechseln sich ab. Wir freuen uns wenn es regnet, wenn wir uns nicht freuen regnet es trotzdem.

In der ghanischen Botschaft sagt man uns, dass das Visum nur online beantragt werden kann. Ok, sollte für uns ja kein Problem sein. Wir versuchen die Eingaben zu machen, welche jedoch in der Software nicht möglich sind. Liegt wahrscheinlich an unserer IT-Unkenntnis. Selten so gelacht.

Wir bitten die Mitarbeiter um Hilfe. Sie sind sehr nett und hilfsbereit. Benötigen jedoch, wie wir zuvor, auch ein paar Stunden. So verbringen wir fast einen Tag in der Botschaft und versuchen zusammen mit den Mitarbeitern die schlecht programmierte Software zu überlisten. Am Ende des Tages klappt es und in ein paar Tagen können wir die Visa für Ghana und unsere Pässe wieder abholen.

Das Abholen der Visa ist jedoch genau so ein Problem wie die Eingabe. Die Dame, die unsere Visa bearbeitet ist nicht vor Ort und die Sekretärin nicht sehr hilfsbereit.Wir bleiben, nach 2 Stunden Wartezeit, einfach im Eingangsbereich stehen. Als störend empfunden, wird uns nun sehr schnell geholfen. Eine andere Dame kümmert sich um uns und stellt die Visa aus. Im Eilschritt schaffen wir es gerade noch zum Konsulat von Togo bevor es schließt. Dort nehmen wir gegenüber des Beamten Platz. Innerhalb von 10 Minuten überreicht er uns das Visum. Das Visum für Benin haben wir einen Tag zuvor in 20 Minuten online erledigt. (So einfach kann es gehen.)

Unsere Route führt an riesigen Bananen,- Kautschuk,- Kakao,- Café und Plantagen für Palmöl vorbei. Vielleicht wird in ein paar Jahren festgestellt, welche Auswirkungen Monokulturen auf die Umwelt haben können. 

Einen Übernachtungsplatz finden wir in einem kleinen Restaurant. Als wir ankommen hat die Küche leider zu. Etwas zu trinken gibt es noch und der Übernachtungsplatz ist kostenlos und bewacht.

Durch Zufall lernen wir JB und Adina kennen. Sie empfehlen einen schönen Platz am See. Die Strecke dorthin ist etwas holperig. Der Strandabschnitt gehört dem Bruder von JB. Wir werden spontan zum Mittagessen eingeladen, gehen zusammen in einem wirklich sauberen See schwimmen und Jörg wird von JB noch zur Verkostung von Palmschnaps eingeladen. Der Schnaps wird 3mal destilliert, schmeckt gut und ist sehr rein. 
Anja und Adina halten sich aus der Verkostung lieber raus. Zum Glück haben wir die beiden ganz lieben Menschen getroffen, sonst hätten wir diesen schönen Platz nicht gefunden. Laut unserer Navigation führt keine Piste nach Abiaty hin.

Obst und Gemüse im Überfluss

19.05- 24.05.20022

Die langsam einsetzende Regenzeit treibt uns zu etwas Eile an.

Wir erreichen die Grenze der Elfenbeinküste, oder wie unser nächstes Reiseland offiziell heißt „Côte d’Ivoire“

Offiziell ist die Grenze jedoch noch geschlossen. Bevor wir zur Polizei gehen, müssen wir uns einem kurzen Gesundheitscheck unterziehen. Während ein Mitarbeiter unsere Temperatur misst kontrolliert der andere unsere Gelbfieberimpfung in unserem Impfausweis. Der Mitarbeiter schaut nicht schlecht als das Messgerät bei Anja 39 Grad anzeigt. Er überprüft es bei sich selbst. Das Gerät zeigt nun 42 Grad an. Mit einem Schulterzucken legt er es auf den Schreibtisch. „Ist kaputt“, meint er. Fertig, wir gehen zur Polizei rüber. Und die hat wie immer sehr viel Zeit. Ein junger Beamter kontrolliert unsere Papiere und stellt uns viele Fragen. Schreibt alles säuberlichst in ein Buch und als er fertig ist, kommt der Chef der Polizei und bittet uns in sein Büro. Er kontrolliert unsere Pässe sehr genau, sogar die Hologramme schaut er sich von der Seite an. Er stellt die selben Fragen wie zuvor sein Mitarbeiter und schreibt wieder alles auf ein Blatt Papier auf. Unsere Papiere sind in Ordnung. Von uns und dem Fahrzeug werden eine Menge Fotos gemacht. Foto einzeln, zusammen, mit und ohne Fahrzeug.

Der Beamte ist sehr freundlich und stempelt unsere Pässe ab. Die Grenze ist auf dem Boden mit Nageleisen gesichert. Diese werden weggezogen und wir fahren einige Kilometer weiter zu Zoll und Emigration. Hier erfolgt die gleiche Prozedur, nur das der Beamte die Fotos von unseren Papieren, dem Fahrzeug und uns direkt an das Zollbüro in Danane mit seinem Mobiltelefon senden will. Nach einer Ewigkeit stellt er fest, dass er keinen Kredit mehr hat und ruft einen Kollegen. Dieser macht mit seinem Handy nochmal alle Fotos und versucht sie zu senden. Er stellt dann fest, dass keine Internetverbindung besteht und fährt mit seinem Motorrad die 42 km um die Bilder dem Chef zu übermitteln. Nach langer Wartezeit kommt er wieder.“ Der Chef hat gesagt, er bräuchte auch die Bilder von unseren Pässen“. Die hat der Beamte vergessen zu machen. Er fotografiert die Pässe und fährt wieder los. Der ganze Vorgang dauert nun schon ein paar Stunden. Immer wieder werden neue Fotos von uns und dem Fahrzeug gemacht. Die Mitarbeiter müssten nun schon alle ein Foto von uns auf dem Handy haben. Das Thema Datensicherheit ist nicht bekannt. Die Beamten schauen nicht schlecht, als wir unsere Stühle rausholen. Anja fängt an das Essen zu kochen. Wir essen gemütlich, die Beamten bringen uns Wasser und entschuldigen sich für die lange Wartezeit. Es wird langsam Nachmittag und die Temperaturen sind sehr angestiegen. Es dürften um die 40 Grad sein. Wir fragen, wann sie uns denn jetzt durch lassen, da wir noch einen Schlafplatz suchen müssen. Die Zöllner öffnen uns die Schranken und sagen wir sollen fahren.
Wie jetzt? Auf einmal gehts? 

Wir sollen nach Danane fahren und uns beim Chef melden, er würde dann alles unterschreiben. In Danane angekommen, besorgen wir uns eine SIM-Karte und gehen einkaufen. Lassen uns sehr viel Zeit. Dann schauen wir im Büro des Chefs vorbei. Er ist nicht da. Die Mitarbeiter sagen er musste kurz ins Krankenhaus. Wir sollen warten. Anja sagt, dass wir nicht warten sondern morgen wieder kommen. 

„Ok, der Chef wird euch morgen empfangen“ 

…Und Tschüss 

Da unsere Papiere in Ordnung sind, fahren wir weiter. Danane liegt am nächsten Tag bestimmt nicht mehr auf unserer Reiseroute. Auf guten Straßen, fahren wir zur Hauptstadt Yamoussoukro. Passierenden freundliche Polizeikontrollen und besichtigen die Cathedrahle Notre-Dame-de-la-Paix. Die Basilika gehört zu den größten Kirchengebäuden der Welt. Die Cathedrahle darf nur mit Guide besichtigt werden. Kouassi spricht Englisch und macht mit uns eine sehr interessante Führung durch die Cathedrahle 

Cathedrahle Notre-Dame-de-la-Paix

Immer wieder fallen uns die Transporter mit ihren riesigen Holzstämmen auf. Ob bei dem ganzen Abholzen auch wieder Aufgeforstet wird?

Wir passieren große Bananenplantagen. Obst und Gemüse wird am Straßenrand angeboten. 

In Bassam besuchen wir Chloe in ihrem kleinen Auberge Elefantennest und verbringen dort ein paar Tage. Die Stadt Abidjan steht auch auf unserer Liste. Dort versuchen wir die Visa für die nächsten Länder zu beantragen. 
Die ehemalige Hauptstadt Abidian ist sehr modern und erinnert ehr an eine westliche Stadt als an eine afrikanische.

Baden am Wasserfall

12.05- 18.05.2022

Es ist immer so ein Ding mit den Gasflaschen. In Senegal haben wir versäumt unsere Flasche, die wir im Senegal gekauft haben, noch mal neu befüllen zu lassen. Generell kann man sie ja auch immer gegen eine volle tauschen. Hier zu sei gesagt, dass es drei Farben der Flaschen gibt. Der Inhalt ist immer der gleiche. Blau findest du in der Casamance. Grün in der Region Tuba und Rot in der Region um Dakar. Es ist schon sehr schwierig sie untereinander zu tauschen. Die meisten Händler wollen sie nicht annehmen. Hier in Conakry gibt es auch noch Gelbe Flaschen. Unsere Rote wollte nun gar keiner mehr tauschen. Eine neue auch noch mit rumkutschieren, dazu fehlt uns der Platz. Also kommt die alte zum Altmetall und wir kochen nun wieder auf Feuer und Holzkohle.

Der Weg in die Stadt Conakry nimmt viel Zeit in Anspruch. Es herrscht ein starkes Verkehrsaufkommen. Hupen und drängeln sind an der Tagesordnung. Verkehrsregeln ehr nicht bekannt oder werden einfach von den Fahrern außer Kraft gesetzt. So kann es passieren, dass alle gleichzeitig in den Kreisverkehr fahren und schnell ein Stau entsteht. Was soll‘s, wir nehmen es gelassen. 

Wir müssen komplett durch die Stadt um uns für die Einreise zur Elfenbeinküste ein Visum bei der Botschaft zu besorgen. Für rund 15 Km benötigen wir 3 Stunden, obwohl wir sehr früh von unserem Übernachtungsplatz weggefahren sind. An der Botschaft angekommen, werden wir sehr freundlich empfangen. Man sagt uns, dass das Visum 1 Tag dauert. „Gibt es kein Express-Visum ?“ fragen wir und erklären, dass wir nicht in der Stadt übernachten können. Die Beamten haben ein Einsehen. Express-Visum ist möglich, kostet aber extra.  Wir sollen in 2 Stunden also um 16 Uhr wieder kommen. Der Sicherheitsdienst zeigt uns unterdessen, wo wir gut essen können und führt uns ins Restaurant Obama. Das Restaurant gleicht ehr einer Strandbude auf Stelzen mitten im Wasser. Wir bekommen sehr gut schmeckende frittierte Bananen serviert.


Pünktlich um 16 stehen die Deutschen wieder vor der Botschaft. Diese ist mittlerweile geschlossen und alle Rollos sind runter gelassen. Und jetzt? Doch bis morgen warten? Der Sicherheitsdienst winkt uns zu, wir sollen ihm folgen. Wir werden durch den Personaleingang in die geschlossene Botschaft geschleust. Der Beamte schaut nicht schlecht, als wir bereits vor seinem Büro auf Ihn warten, unterschreibt unsere Visa und stellt auch gleich das Laisser-Passe für das Fahrzeug aus. Expressgebühren werden nicht fällig. Wir zahlen für Visa und Laisser-Passe 1.700.000 CFN, was ca. 182€ entspricht. Der Rückweg dauert weitere 3 Stunden, die Dämmerung bricht ein und wir schaffen es gerade noch vor der Dunkelheit einen Schlafplatz zu finden.

Guinea, ein schönes grünes Land mit einigen Wasserfällen. In der Nähe von Kindia besuchen wir ein familiäres Campmont, mit direktem Zugang zu einem Wasserfall. Herrlich, nach all dem Staub auf der Piste und den heißen Temperaturen ein Bad im doch sehr kalten Wasser zu nehmen.


Von Mamou fahren wir Richtung Süden. Ab da beginnt die N2, die Straße ist in einem schlechten Zustand. Es gibt sehr große Schlaglocher und es geht nur langsam voran. Die chinesischen Strassenbaufirmen sind schon vor Ort. Eine neue Straße wird sicher nicht mehr lange dauern. An einem Übernachtungsplatz hören wir nicht weit von uns eine Horde Schimpansen lautstark ihren Schlafplatz einrichten. Leider lässt sich keiner von ihnen blicken.

Wir fahren in die Guinea Highlands genießen die tolle Aussicht und verbringen ein paar ruhige Tage, um dann auf die Route du Cafe zu fahren. Eine 70 km lange Piste, die einiges abverlangt. Mit Beginn der Regenzeit ist sie gerade noch zubefahren.

Für Palmölplantagen werden die schönen Wälder abgeholzt. Wir schauen uns noch an, wie Palmöl hergestellt wird.

Einige Reisende haben berichtet, dass es in Guinea nicht viel zu essen geben soll. Das können wir nicht bestätigen. Es ist nun Mangozeit. Überall bekommen wir Mango, Avocado, Ananas, Orangen und Bananen. Wir finden auch in jedem Ort einen Markt mit Kartoffeln, Kohl, Tomaten, Salat und Auberginen. Obst und Gemüse sehen bei unserem Besuch recht gut aus. Frisches Brot findet man überall. Und schon früh morgens öffnen die kleinen Garküchen an den Straßen und verkaufen Reis und kleine Fleischspieße zum Frühstück, genauso wie frittierte Teigballen. Die Menschen sind freundlich und hilfsbereit. Wir hatten in der ganzen Zeit drei Polizeikontrollen. Die Polizisten waren steht’s sehr nett. Nie wurde Geld oder anderes von uns gefordert.

Guinea ein sehr schönes Land. Die Strassen und Pisten verlangen von Fahrer und Material einiges ab.


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